Finanzkrise - und was lernen wir daraus? (Teil 1, alt)

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HunabKu

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zumal wir uns mehr miteinander beschäftigen als mit dem Thema ...
genau darum geht´s. Als mir mit äußerst seltsamen, sehr stark heruntergebrochenen Erklärversuchen plausibel gemacht werden sollte dass ich völlig falsch liege, ohne ein wirkliches Interesse zu zeigen warum ich so denke, war für mich der Punkt erreicht, an dem es sich für mich nicht mehr lohnt, immer und immer wieder zu erläutern..... Das ist sehr anstrengend auf Dauer, besonders wenn man merkt, dass das gegenüber schon lange "zu" gemacht hat und nur noch auf Konfontationskurs fährt.

Wir sollten uns also wieder auf das Thema "Finanzkrise" und dass wir leider nichts daraus gelernt haben und lernen werden (bis es zu spät ist) konzentrieren. Schließlich ist es das Thema des Threads.


HunabKu
 

wintrow

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Wie wärs wenn das Thema wieder aufgenommen wird?

Bisher konnte mir noch niemand in diesem Land eine vernünftige Erklärung geben warum die HRE mit über hundert Milliarden Euro Volksvermögen (Steuergelder) gerette wurden ist. Warum wurde diese Einrichtung, die ja hochspekulativ gearbeitet hat, nicht einfach in die Insolvens getrieben???
 

HunabKu

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Hallo wintrow
genau diese Frage passt zu der, ich ich nach dem WOHER stellte. Ist doch interessant zu erfahren ( :wink: ), warum da so viel Geld floss und woher es kam oder kommen wird. Wie ich sehe, frage nicht nur ich mich das.

Übrigens: Die nächste große Bank (vergleichbar mit der Lehmann Bro.) ist in den USA Pleite gegangen, die CTI. Der nächste Dominostein ist gefallen. Äußert man solche Dinge im Voraus, wird man für blöd gehalten und ausgelacht aber wie gesagt, zählt man 1 und 1 zusammen, beobachtet einfach nur (ohne sich auf "Experten"meinungen zu verlassen), und verlässt sich auf den gesunden Menschenverstand, kommt man von ganz allein dort hin. Hätte also uns allen im Vorfeld schon klar sein können, dass wieder eine große Bank Pleite geht. (und auch diese wir nicht die letzte gewesen sein...) Wann lernen wir und handeln?

Warum wurde diese Einrichtung, die ja hochspekulativ gearbeitet hat, nicht einfach in die Insolvens getrieben???
Weil dann sehr wahrscheinlich einige, sehr vermögende Menschen ihr Vermögen verloren hätten, Menschen, für die die Politik eine Lobby bildet. Oder was meinst du, warum da nicht lange diskutiert werden musste und alles über Nacht in die Wege geleitet werden konnte...? Ist sowas auch möglich wenn es um UNS geht? Mitnichten.
Aber die Politiker erklären und wir glauben. Mäh, Mäh, Mäh



HunabKu
 

Simple Man

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Warum die nicht insolvent gehen soll, ist ganz einfach: Pfandbriefmarkt. Den Rest googlelt euch bitte.

An die HRE floß immer noch kein Geld - oder nur vergleichsweise wenig -, HunabKu, auch wenn du deine Lügen hier weiter verbreitest, werden sie dadurch nicht richtiger.

Weiterhin ist die CIT nicht mit Lehmann Brothers vergleichbar, weder vom Geschäftsmodell noch von der Größe. Zudem war die Pleite der CIT, auch im Gegensatz zu dem, was du hier so behauptest, schon Monate im Voraus absehbar, gerade von den von dir so geschmähten Experten. Und nicht zuletzt geht CIT in eine geordnete Insolvenz, also ist auch in diesem Fall die Lage anders als bei Lehmann Brothers.
 

HunabKu

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HunabKu, auch wenn du deine Lügen hier weiter verbreitest, werden sie dadurch nicht richtiger.
Auch wenn du all diese Dinge weiter als Lügen bezeichnest, werden sie deshalb noch lange keine...

aber egal. Welche Rolle spielt es denn, wie eine Bank Pleite geht und ob sie nun auf genau der selben Stufe steht wie die LB? Der Fakt ist der, dass wieder eine der größten Banken der USA pleite ist. Natürlich ist das Geschäftsmodell ein anderes. Die CTI finanzierte aber enorm viele Unternehmen (Groß, Klein und Mittelständler). Und...gehen die halt geordnet in die Insolvenz. Dann wird es sie eben geordnet anschließend nicht mehr geben. Welchen Unterschied macht das im Bezug auf das letztendliche Verschwinden einer Bank? Durch das ganze drum herum erklären werden die Leute nämlich vom Wesentlichen abgelenkt und empfinden es als nicht ganz so schlimm.

Worum es geht ist, dass diese Bank Pleite ist und es sie bald nicht mehr geben wird. Welche Informationen brauch nwir da noch?


HunabKu
 

Simple Man

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Und genau das ist eben die Crux, HunabKu ... die CIT (nicht CTI) wird es danach noch geben, genau wie es GM noch gibt ...


@ Blake
Thx ... :)
 
G

Guest

Guest
Too big too fail halte ich für ein dummes Dogma.

Was wäre gewesen, wenn wir die HRE an die verdiente Wand fahren hätten lassen?

Die von Blake verlinkten Artikel beschreiben so ein Szenario.

1. Es würden eine Menge Leute, die bisher Leistungsloses Einkommen (Pfandbriefe und Co.) auf dem Rücken der Steuerzahler bezogen haben das verspielte Geld verlieren.

2. Kommunen die bisher Projekte (Straßenbau) mit teuren Krediten auf dem Rücken der Steuerzahler finanziert haben, müßten zu einer konservativen (Sparen) Strategie zurückfinden wie früher.

3. Andere Banken die - auf dem Rücken der Steuerzahler/Kunden gigantische Gewinne gemacht haben würden diese nicht mehr machen.

4. Versicherungen die mit dem Geld ihrer Kunden in hoch riskanten Anlageformen spielen, müßten sich wieder auf ihr Kerngeschäft fokussieren.

5. Der Steuerzahler würde enorm entlastet (wenn die Entlastung denn weitergegeben würde)

Es würde also vor allem Glücksspieler treffen, die in Zukunft für ihr Geld arbeiten müßten, statt es der Allgemeinheit aus den Taschen zu ziehen.

Leider haben wir den Sauhaufen jetzt am Backen, der Rest der Branche macht ebenfalls weiter wie bisher - natürlich auf dem Rücken der Steuerzahler.

Sämtliche Risiken wurden mal wieder auf uns abgewälzt, die Profite bleiben weiterhin Privatsache.
 

Simple Man

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Also, dass die Steuerzahler massiv entlastet werden würden, halte ich für ein Gerücht ... und dass hier massiv der Mittelstand betroffen wäre, dürfte imo auch jedem klar sein ...

Dennoch, bevor hier wieder ein falscher Eindruck entsteht: ich finde, too big to fail sucks ... und zwar massiv. Es kann, es darf nicht sein, dass einzelne Institute so groß werden, dass ein Moral Hazard Problem auftaucht und diese Institute dann der Meinung sind, riskante Finanzmarktspielchen zu spielen, weil der Staat einen ja eh raushaut, wenn es schiefgeht, während man gleichzeitig Lobbyarbeit betreibt, um die Gewinne auch ja privat und möglichst unversteuert zu behandeln. Und wenn ich diverse Banker sehe, die jetzt schon wieder meinen, dass große Rad drehen zu können, dann kommt mir die Galle hoch.

Wenn man der Meinung ist, dass es auch große Institute geben muss, dann muss der Staat auch Möglichkeiten schaffen, im Risikofall Manager persönlich in Haft zu nehmen, das Institut geordnet abzuwickeln, den Leverage zu begrenzen, Carry trades umzuschichten, zu verhindern, dass Geschäfte außerhalb jeder Bilanz getätigt werden u.s.w. Sprich: es muss eine Möglichkeit gefunden werden, dass bei diesen großen Instituten Risiken bei zu riskanten Geschäften verbleiben ...
 

wintrow

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Tja danke für die bereitgestellten Infos.
Fakt ist wäre die HRE Pleite gegangen wäre viele hochspekulative Geschäfte den Bach runter gegangen. Anlagen von gutsituierten Bürger dieser Gesellschaft wären verloren und die Kommunen könnten nicht mehr auf Kredit handeln. Was mit unseren Politikern auf der internationalen Bühne passiert interessiert mich als Steuerzahler nicht die Bohne. Denn sie haben es bis heute nicht geschafft eine wirksame Reform auf den Finanzmarkt zu etablieren, die derartige risikoreiche, ja fast kriminelle, Geschäfte der Banker verhindert. Der Pfandbriefmarkt hat leider Gottes die Garantien des Staates und durch Hyphoteken.
Schon dumm wenn kein Mensch mehr durchblickt bei den Dingen die da an der Börse geschehen und niemand mehr weiss, ob da nun noch reale Werte dahinter stehen oder nicht. Ich würde sagen wir hätten es drauf ankommen lassen sollen. Dann wären viele Bänker ihren Job los und etliche Lobbyisten dieser Gesellschaft hätten ne Menge Geld verloren. Die Aussicht würde mir viel mehr Gefallen als die Realität, das ich als Steuerzahler die Rechnung begleichen darf und als Dank noch das höhnische Grinsen derer leute sehe die den ganzen Mist verbockt haben und nebenbei noch ihre Bonuszahlungen bekommen. Da geht was ganz gewaltig schief in diesem Land was den Finanzmarkt angeht.

Allein das die Deutsche Bank mit von der Abwärtsparty gewesen wäre, wenn die HRE insolvent gegangen wäre, erklärt doch warum Hr. Ackermann, an besagten Abend mit Fr. Merkel telefoniert hat um nen rettungsschirm zu spannen. Ansonsten wären sein großspurigen Ansagen der Atem nicht wert gewesen. Da kann ich als Steuerzahler nur noch Lachen und mich fragen...

" Was ist das Ausrauben einer Bank gegen das Verzocken einer Bank???"
 
G

Guest

Guest
1. Ich höre hier immer "die Garantien des Staates" und "weil der Staat einen ja eh raushaut" usw.

Leute, das sind WIR. Das ist UNSER GELD, von dem wir hier reden wenn jemand "der Staat" sagt.

2. Prinzipiell bin ich Simpl´s Meinung (was selten genug vorkommt), allerdings fürchte ich daß seine Lösungsvorschläge nicht radikal genug sind.

Wann immer jemand Geld "macht" ohne zu arbeiten (Zinsen, Rendite usw.) generiert das ein Problem. Nämlich daß sich jemand um genau diesen Betrag verschulden muß.

Hohe leistungslose Gewinne auf der einen und ebenso hohe Schulden auf der anderen Seite, gehen genau solange gut, bis die Spannung zwischen den beiden Kurven zu groß wird und zu viele Leute, bei zu wenigen, zu hoch verschuldet sind und die Schuldner nicht mehr zahlen können, weil die anderen schon alles Geld haben.

Dann schepperts - immer wieder.

Solange also leistungsloses Einkommen nicht verboten wird, dreht sich das Rad immer von neuem.
 

Gilgamesh

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Glauben hier wirklich noch einige, dass die HRE die Kriese überlebt? Das Ding ist bereits tot.

Die HRE nennt sich noch AG, aber der Handel wurde praktisch seit dem 13.10.2009 getoppt. Siehe Chart. Das Ding befindet sich also seit dem 13.10.2009 in einem künstlichen Koma.

Die Frage ist nun, ob man das Ding noch vor oder nach Weihnachten begräbt.

Übrigens, die zweite Welle der Bankenpleiten in den USA gehen nun in Richtung Immobilienbanken. Mal schauen, wie lange die HRE sich gegen den Druck behaupten kann, bzw wieviel Geld der Staat dort noch reinstecken wird.
 
G

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Gilgamesh schrieb:
Glauben hier wirklich noch einige, dass die HRE die Kriese überlebt? Das Ding ist bereits tot.

Das kommt noch erschwerend dazu. Nicht nur das die HRE - mit alle bekannten Folgen (auf dem Rücken der Steuerzahler)- trotz der Finanzspritze (auf dem Rücken der Steuerzahler) hops gehen wirdt, die Verantwortlichen werden auch noch entsprechend für das Desaster Boni kassieren (auf dem Rücken der Steuerzahler natürlich).

Man möchte mit dem Flammenschwert dreinschlagen.
 

DrJones

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Ich lese gerade bei der Zeit Das die Mitarbeiter auf
insgesammt mehrere Millionen Euro Gehalt und Lohn verzichten
um so den Konzern etwas zu sanieren.

Bringts was? oder wird Opel nach dem Verkauf schnell ausgeschlachtet?

Ich meine mich erinnern zu können das die Beschäftigten bei Nokia auch
auf Lohn verzichtet haben um ihren Standort zu erhalten.
Das Ergebeniss kennen wir ja.
 
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