Z schrieb:
Wir wissen im Grunde genommen nichtmal, ob unser Gegenüber wirklich existiert, oder ob überhaupt etwas existiert. Was wir aber wissen, ist, dass wir selbst in irgendeiner Weise existent sein müssen, da wir denken können, bzw. wissen wir, dass es irgend etwas gibt -> "Ich denke, also bin ich." Zumindest ich kann mir also sicher sein, dass ich in irgendeiner Form existiere, ob nun nur in Gedanken oder in was auch immer, ist nicht bis zum Schluss belegbar. Es existiert also zumindest schonmal irgendetwas, das kann ich für mich sagen. Ob ihr anderen auch existiert, ist aber für mich nicht bis zum Schluss nachvollziehbar, denn ich könnte es höchstens mit meinen Wahrnehmungssinnen belegen, diese könnten mir allerdings auch etwas vorgaukeln. Es ist alles subjektiv.
Z schrieb:
Alles schön und gut.
Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist wie man beweisen will, dass eine Person unter der Farbe Rot, dasselbe Rot sieht wie eine andere.
/edit: Ich meine einen eindeutigen Beweis. Das halte ich für unmöglich.
Z
Allein folgend dem Descart'schen cogito ergo sum kann man für
gar nichts einen Beweis antereten, denn da alles um uns herum nur durch unsere Sinne dargestellt werden, könnte alles nur persönlicher Traum oder Illusion sein.
Nur: Solange wir uns auf dieser Ebene weiter bewegen ist auch jede Diskussion sinnlos. Warum sollte ich sie führen ? Ich weiss ja nicht mal das du existierst.
Lassen wir allerdings die Gültigkeit von Experimenten zu, so kann ich diesen Beweis führen.
Ein typisches Experiment sieht folgendermaßen aus:
Es werden zwei Farben nebeneinander projeziert. Die linke Seite ist ein eindeutig festgelegter Ausschnitt aus dem Bereich des sichtbaren Lichts, sagen wir 524 nm. Die rechte Seite wird gemischt und zwar aus 2 oder drei voneinander unabhängigen Lichtfarben. Unabhängig bedeutet, dass keine der drei Farben durch die Kombination der anderen zwei darstellbar sind. In der Praxis sind das die Farben Rot, Grün und Blau, die
Primärfarben.
Die drei Mischfarben stelle ich nun so ein, dass eine Farbgleichheit mit der linken Seite entsteht.
In der Tat stellt man bei diesem Experiment individuelle Unterschiede fest - aber die bleiben deutlich unter 5%. Für alle anderen 95% der Probanden werden dieselben Mischwerte von RGB zu Erzielung der Farbgleichheit ermittelt. Die Annahme, dass Probanden 524 nm als (wesentlich) unterschiedlichen Farbeindruck empfinden könnten, würde zu erheblichen Inkonsistenzen im daraus resultierenden mathematischen Modell der drei Primärfarben führen. Selbst kleinere Abweichungen potenzieren sich mit dem Exponent 3. Da dies aber (ausgenommen rot-grün-Schwäche) nicht der Fall ist, kann von einer identischen Farbwahrnehmung ausgegangen werden, oder zumindest ist sie sehr, sehr wahrscheinlich.
Im übrigen lassen sich keineswegs alle Wellenlängen durch die Mischung aus drei Primärfarben darstellen. Die Darstellung gelingt jedoch, wenn der linken Seite zusätzlich eine oder zwei der Primärfarben hinzugemischt wird. Da mathematisch gesehen dies einer Subtraktion der Primärfarben entspricht, kommt man im Modell des Farbraums zu "negativen" Farben.