Deutscher Geheimdienst half USA im Irakkrieg

NoToM

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Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat laut Medienberichten die USA während des Irakkriegs unterstützt und sogar bei der Identifizierung von Bombenzielen geholfen. Das wirft ein schiefes Licht auf den Anti-Kriegskurs der Regierung von Ex-Kanzler Schröder.

Das ARD-Magazin «Panorama» und die «Süddeutsche Zeitung» berichteten am Donnerstag, der BND habe 2003 während des Kriegs in Bagdad eine Geheimoperation durchgeführt und mit den USA zusammengearbeitet. Zwei BND-Agenten seien in Bagdad geblieben und und hätten dort dem amerikanischen Militärgeheimdienst Defense Intelligence Agency (DIA) geholfen. Möglicherweise hätten sie sogar bei der Identifizierung von Bombenzielen geholfen.

Den Berichten zufolge wurde mindestens ein BND-Agent für seine Arbeit mit einem amerikanischen Militärorden ausgezeichnet.

Weiter gehts hier: http://www.20min.ch/news/ausland/story/10173797
 

Marc

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Ein Sprecher des deutschen Auslandsgeheimdienstes sagte, der BND habe keinerlei Zielunterlagen oder Koordinaten zur Verifizierung von Bombenzielen an die Amerikaner weitergegeben: "Zu keinem Zeitpunkt. Das Ziel war, Menschenleben zu schützen." Der BND habe deswegen Koordinaten gemeldet, die ausdrücklich nicht bombardiert werden sollten. "Das geschah in Zusammenarbeit mit anderen, nicht Krieg führenden Staaten."
http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/irak/1790484,cc=0000001603000179048415AuOX.html


Nach Angaben des früheren Pentagon-Mitarbeiters sei den US-Diensten am 7. April 2003 gemeldet worden, dass möglicherweise der Diktator Saddam Hussein im Bagdader Stadtteil Mansur in einer Mercedes-Kolonne vorgefahren sei
.
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.
Ein BND-Mann sei dann in einer gepanzerten Limousine zu dem Platz gefahren und habe die Mercedes-Kolonne bestätigt. Daraufhin seien zwei Gebäudekomplexe aus der Luft bombardiert worden. Mindestens zwölf Menschen starben.
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/995/67928/2/
 

j4s0n

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Es ist schon eine Frechheit, aber was will man als "normaler" Bürger in einer Gesellschaft in der wir nunmal Leben, gegen sowas tun? Nur die Masse kann was machen, aber nein, dazu ist man ja noch nicht in der Lage!
 

Trasher

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Paran schrieb:
Was habt ihr Anderes erwartet?
Findest Du das selbstverständlich?

Bin schon der Meinung, dass aufgeklärt werden sollte, was nun genau vorgefallen ist (Pentacon und BND widersprechen sich da offiziell erheblich) und ob und was die damalige deutsche Regierung davon wusste.
 
G

Guest

Guest
Vielleicht könnt Ihr euch erinnern, das ich von anfangan vermutet hatte, das der Deutsch-USA Konflikt nur gespielt gewesen ist.
Meine Vermutung ging damals schon dahin, das der Westen aus Kriegsstrategischen Gründen so getan hat als würde man anderer Meinung untereinander sein.

Als ich diese Vermutung hier erwähnte glaube man mir nicht.
 

Ein_Liberaler

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Drehte sich der "gespielte" Konflikt

a) darum, daß das Alte Europa den USA keinen UNO-Beschluß zur Legitimierung des Krieges unterschreiben wollte, oder

b) darum, daß das Alte Europa den USA keine Truppen, z.B. zwei sicher äußerst wichtige und ausschlaggebende BND-Mitarbeiter, stellen wollte?
 

hives

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Einer der m.E. ausgewogensten Artikel zu dieser Thematik kam ausgerechnet von der Jungen Welt - der Text ist vollständig lesenswert, einen Auszug möchte ich hier festhalten:

Trotzdem bleibt ein qualitativer Unterschied zu den Anschuldigungen, die ein ehemaliger Pentagon-Mitarbeiter im ARD-Magazin »Panorama« erhoben hatte: »Sie (die beiden BND-Agenten) haben uns Informationen für die Zielplanung geliefert«. So sollen die deutschen Spione Angaben gemacht haben, die am 7. April 2003 zur Bombardierung eines vermeintlichen Aufenthaltsortes von Saddam Hussein im Bagdader Stadtteil Mansur geführt haben. In der aktuellen Ausgabe des Spiegel wird dem allerdings entgegengesetzt, daß US-Medien in den Tagen nach dieser Attacke von einem »irakischen Spion, CIA-Offizieren und Kommandos der Delta Force, die als Iraker verkleidet waren« berichtet hätten. »Aus diesem Kreis sei über eine verschlüsselte Leitung in das CIA-Hauptquartier in Langeley« der Tip zum Zuschlagen gekommen, schreibt der Spiegel weiter.

Dies stützt die Vermutung, daß die Story über den BND-Einsatz in Bagdad von interessierter Seite hochgespielt wird. Er halte entsprechende Berichte für eine »Desinformation aus amerikanischen Quellen, mit denen man auf die Kritik von Bundeskanzlerin Merkel an Guantánamo reagiert«, sagte etwa der frühere BND-Chef Hans-Georg Wieck. Dies konterte die Süddeutsche Zeitung mit Hinweisen, daß die entsprechende Recherche schon einige Zeit vor der Merkel-Äußerung fertiggestellt worden und zunächst nur wegen der Osthoff-Entführung nicht gebracht worden sei.

Die Frage bleibt dennoch, ob in den USA an Dossiers gearbeitet wird, mit denen man die deutsche Politik im Bedarfsfall unter Druck setzen kann. Die Hauptquelle, die »Panorama« für die deutschen Hilfsdienste bei der Zielplanung aufbieten konnte, ist jedenfalls nicht gerade unverdächtig. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem anonymisierten Kronzeugen um den pensionierten Colonel Patrick W. Lang, der für den Pentagon-Geheimdienst DIA im Bereich »Mittlerer Osten, Südasien und Terrorismus« arbeitete, am Golfkrieg 1991 beteiligt war und mit dem »Presidential Rank of Distinguished Executive« ausgezeichnet wurde. Lang lieferte nach eigenen Angaben den Journalisten Bob Drogin und John Goetz Informationen für einen Artikel, der am 20. November in der Los Angeles Times erschien und ebenfalls die Rolle von CIA und BND im Irakkrieg thematisierte. Im Verlaufe dieser Zusammenarbeit wußte der ehemalige Pentagon-Mann »noch ganz anderes zu berichten« (SZ) – und Goetz machte offensichtlich einen »Panorama«-Beitrag daraus.

Mr. X contra BND


Unterstützung für die alte Regierung und den BND gibt es nun natürlich viel, da auch der Ruf Deutschlands in der "arabischen Welt" auf dem Spiel zu stehen scheint, doch auch inhaltliche Gegenargumente wider die Vorwürfe wurden vorgebracht, etwa:

Die Vorwürfe, deutsche BND-Agenten hätten US-Streitkräften beim Orten ihrer Bombenziele in Bagdad geholfen, erweisen sich zunehmend als haltlos. Einen Hinweis darauf liefert der ominöse Luxuskarossen-Konvoi.
Beweise entlasten BND-Agenten


Der Einschätzung des Geheimdienstkenners zufolge, könnten die USA die falsche Aussage absichtlich im TV-Magazin "Panorama" lanciert haben. Mit dem Ziel, erstens, öffentliche Erregung zu provozieren, und zweitens, damit der neuen Bundesregierung einen Warnschuss vor den Bug zu geben. "So einen deutschen Alleingang wie beim Irak-Krieg, wollen wir nicht noch mal erleben", könnte die Warnung sinngemäß lauten.
Sündenbock von Amts wegen


Ansonsten:

PKG entlastet BND-Mitarbeiter

Kam, sah, schwieg
 

mlha

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nicht nur das........
Der Geheimdienst unterstützt auch die Moosad Agenten, die sowie im Irak auch im Iran aktiv sind. Das finde ich das allerletzte.
Wozu dienen wir den überhaupt?
Was wollen diese „Spezialisten“ von Moosad mit Deutschen Identitäten im Iran erreichen? Entspannung? Frieden?
Warum gerade >Deutsche Legenden<, warum ausgerechnet im Iran ??

http://www.israelnetz.de/show.sxp/1...6zR-L-k-H-777617716589-6264249-3682088k649723
 

hives

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"Der BND hat den Amerikanern bei der Zielfindung geholfen", soll Christian Ströbele, der bis zum Treffen als einziges PKG-Mitglied Akteneinsicht hatte, gesagt haben.
http://stern.de/politik/deutschland/:Geheimdienst-Aktivit%E4ten-BND-Amerikaner/553861.html


Während nun angebliche Informationen aus dem PKG nahe legen, dass zumindest zwei BND- Agenten tatsächlich Ziele samt Koordinaten an Pullach weiterleiteten, und 25 Informationen in die USA übermittelt wurden, wird ein Untersuchungsausschuss möglicherweise verhindert:

Hasenherzen

Kein Untersuchungsausschuss: Wie sich die Grünen von der Regierung ins Bockshorn jagen lassen.
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m2/deutschland/artikel/788/68720/


Fraglich bleibt, wie die Informationen konkret aussahen und mit welcher Begründung sie weitergegeben wurden. Und auch, ob die angebliche Aktion vom 7. April 2003, die weiter oben schon mit "Gegenbeweisen" versehen wurde, (zumindest in ähnlicher Form) stattfand, oder ob sich zumindest streckenweise Fiktion, möglicherweise aus propagandistischen Gründen, zur Enthüllung gesellte.

Für meine Begriffe ist etwas unverständlich, dass von der deutschen Politik nicht einmal die "brutalstmögliche Aufklärung" bemüht wird, sondern Rot-Schwarz-Grün auf einen Untersuchungsausschuss verzichten will - den inzwischen offenbar nur noch eine schwer verdauliche "Koalition" aus Linkspartei und FDP bemühen will...
 

Java

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Trasher schrieb:
Bin schon der Meinung, dass aufgeklärt werden sollte, was nun genau vorgefallen ist (Pentacon und BND widersprechen sich da offiziell erheblich) und ob und was die damalige deutsche Regierung davon wusste.

ja find ich auch, logisch sollte es aufgeklärt werden, aber n parlamentarischer untersuchungsausschuss und "verfolgung" dieses geheimdienstlichen Gebarens wird es wohl nicht geben ... zumindestens nicht über diesen weg (bundestag), aber vielleicht auf einem anderen?! (s.u)
und logischerweise sollten unsere politiker auch den druck durch ihre wähler spüren, denn nur weil wir in deutschland leben heißt das nciht das soetwas "ned sein kann, weil wir ja nach recht und gesetz leben". es hat hier ungereimtheiten gegeben also sollten die auch aufgeklärt werden, nicht um jemanden hinter gitter zu bringen, die "sache" hier ist passiert und lässt sich auch bei bestem willen wieder ned rückgängig machen, aber um nen evtl. missbrauch zukünftig auszuschließen - gerade bei so einer vergangnheit wie deutschland nunmal hat und ihren rang in der weltengemeinschaft, sollten wir hier vorbild sein udn mit klarem beispiel vorangehen.

j4s0n schrieb:
Es ist schon eine Frechheit, aber was will man als "normaler" Bürger in einer Gesellschaft in der wir nunmal Leben, gegen sowas tun? Nur die Masse kann was machen, aber nein, dazu ist man ja noch nicht in der Lage!

also mein bruder meint, dass der "normale" bürger schon etwas dagegen unternehmen kann :wink:

Stichwort: verstoss gegen artikel 26.1 gg "Friedenssicherung" - resultat: verfassungsklage :!:

(1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.

durch eine solche klage müßte auch kein parlamentarischer untersuchungsausschuss zusammentreten bzw. wären unsere politiker zu einem solchem ausschuss gar nicht mehr vom dummen volk genötigt, denn alleine schon durch die gerichtliche untersuchung würde sicherlich einiges mehr herauskommen (wieso sollten man sich auf die politiker verlassen und ned selber mal in die gänge kommen?), zumal ja so ne gerichtsverhandlung ned geheim wäre, was hingegen so ein ausschuss scho sei kann

vielleicht sollte man soetwas wirklich mal machen, nur alleine um die politiker aufzurütteln *grübel*
 

schnarche

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Die Sache hat einen bösen Beigeschmack.

Ich habe mir noch keine Meinung gebildet, möchte aber auf den Umstand hinweisen, dass es einfach nur gelogen sein kann. Um einen „Kritiker“ eins aus zu wischen. Man nutzt die Gelegenheit um die damals eingeschlagene Kontra – Position des Altkanzlers Schröder unmöglich zu machen.

Ich bin auch für die rückhaltlose Aufklärung. Der größte Schaden würde nicht durch einen Untersuchungsausschuss entstehen, sonder durch ein totschweigen der Vorwürfe, auch wenn Sie unberechtigt sind, so sind sie doch ausgesprochen.
 

mlha

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Bei der geheimen Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKG) im Deutschen Bundestag hat der amtierende Außenminister und frühere Chef des Bundeskanzleramts, Frank-Walter Steinmeier, am vergangenen Freitag die staatliche Beteiligung der Bundesrepublik am Überfall auf den Irak faktisch bestätigt.Trotz der von Steinmeier eingestandenen Beteiligung am Irak-Überfall weigert sich die deutsche Justiz, gegen die Verantwortlichen zu ermitteln. Auch die dem Innenausschuss des Deutschen Bundestags bekannt gewordenen Einzelheiten über Auslands-Aktivitäten des Bundeskriminalamts (BKA) bleiben ohne strafrechtliche Konsequenzen.

quelle : http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56242
 

Ein_Liberaler

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Ich frage mich jedesmal wieder, ob diese Seite satirisch gemeint ist. Was die immer an furchtbaren Verbrechen aufdecken, für die unser kleines Land verantwortlich ist...

Natürlich wie immer keine Substanz. Für mich bleibt der Verdacht, daß wirklich nur gemeldet wurde, worauf man besser keine Bomben werfen sollte. Auch das könnte einen Orden wert sein, wenn man die Amis nicht durchweg für zwölfgehörnte Dämonen hält...

Aber was red' ich...

Edit: Ein hübsches Beispiel für die Fähigkeit der Seite, aus allem und jedem eine Tirade zu machen:

Bei der angeblichen Satire und Karikierung handelt es sich nach Auffassung zahlreicher Kritiker um Gossenpropaganda aus dem rassistischen Arsenal nationalsozialistischer Prägung, das an die Haßdarbietungen des Nazi-Blattes "Der Stürmer" erinnert.

Die öffentlichen und auf Rezeption in der arabischen Welt angelegten Einlassungen Steinmeiers zum Zeitpunkt allgemeiner Bitten um Mäßigung kennzeichnen den Charakter der deutschen Außenpolitik und markieren ihr Werteumfeld.
 

Ehemaliger_User

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ha/AFP schrieb:
US-Geheimdienste sind offenbar während des Irak-Kriegs durch Abhörmaßnahmen an Erkenntnisse des Bundesnachrichtendiensts (BND) gelangt. Offenbar hätten die US-Dienste per Satelliten-Telefon aus dem Irak übermittelte Berichte zweier BND-Mitarbeiter an deren Zentrale nach Pullach abgehört und so möglicherweise für sie nützliche Detailkenntnisse erhalten, zitiert die "Leipziger Volkszeitung“ aus dem vertraulichen Bericht der Bundesregierung zur so genannten BND-Affäre.
Da drängt sich mir spontan die Frage auf, warum der BND mit seinen Berichten so unvorsichtig ist und sie nicht verschlüsselt.
 
G

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In Gablingen bei Augsburg steht immer noch das "Große Ohr" der Amis.
Die riesige FLR-9 US Abhöranlage (Wullenweber-Antennenanlage) die offiziel heute der BW (Fernmeldestelle Süd) gehört.

FSAoverhead.jpg


Night.jpg


Wenn man da spazieren geht, sieht der Haupteingang ganz nach Deutscher Kaserne aus. (Hoheitszeichen BW/Fernmeldestelle Süd Schriftzug usw.)

Auf der Rückseite und am Hintereingang kann man aber dann auf den Schildern sehen wer der Hausherr ist:

img00027ap.jpg


Man sieht auch noch einen Inneren Bereich nochmals mit einem elektrischen Zaun abgesichert ist der ein Bungalowartiges Gebäude mit ungefähr 20 Klimaanlagen einschließt.

Auf dem Gelände stehen auch Autos mit US-Milität Kennzeichen.

Franz Maget hat im Münchner Merkur angekündigt, dass Pullach zwar den BND verliert, aber zwei andere bayerische BND-Standorte ausgebaut und personell verstärkt werden, nämlich Bad Aibling und Gablingen.

Wir können also davon ausgehen, daß in Gablingen der BND zusammen mit den Amis sitzt und da schon mal "Amtshilfe auf dem kleinen Dienstweg" erbracht wird.
 

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