Christenprozess in Afghanistan

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
lowtide schrieb:
daraus könnte man ja schliessen das sie mehrheitlich mit der Politik einverstanden sind.

Das seh ich nun nicht so, denn meines Wissens waren es westliche Regierungen, die die afghanische Verfassung mit abgenickt haben, nachdem sie die Taliban zumindest in einigen Landesteilen von der Macht vertrieben haben. So geschehen am Bonner Petersberg. Darin wurde schon ziemlich deutlich klargestellt, das Afghanistan eine islamische Republik bleibt.

Wir wollen auch nicht vergessen, das es eben auch deutsche Bundeswehrsoldaten sind, die das Regime in Kabul stützen - nicht deutsche Muslime. (Ich vergesse auch nicht, das ohne die ISAF wohl recht schnell die Taliban wieder an der Macht wären, dann würde über so einen Fall noch nicht mal was gross in der Zeitung stehen, sondern dem armen Abdul würde einfach kurzerhand in irgendeinem Fussballstadion der Kopf abgehackt.)

Und wie willst du in einem Land in dem Religion und Staat nicht explizit getrennt sind nur mit einem nicht einverstanden sein?

Das ist das eine Problem. Das andere ist, das in Ländern wie dem Iran, dem Irak, Afghanistan und noch etlichen anderen eine Stammeskultur verwurzelt ist, die zwar den Islam assimiliert hat, ihn jedoch deutlich anders auslegt als westlich orientierte Muslime (säkular möcht ich noch nicht mal sagen).

Nun sind uns derartige Verhaltensweisen aus unserer eigenen Hemisphäre durchaus nicht unbekannt, da mussten erst einige Jahrhunderte Reformation, Glaubenskriege, Aufklärung und Kolonialismus sowie Nationalismus über die europäischen Staaten hinwegziehen, bevor wir an einem Punkt angelangt sind, wo wir Recht über Rache und Gleichheit der Menschen über tribale Rituale setzen. Nun zu erwarten, das nach unseren Vorstellungen regelrecht mittelalterliche Gesellschaften diesen Entwicklungsprozess innerhalb von einigen Jahren abgeschlossen haben, ist zumindest naiv.

Statt nun aber festzustellen, dass vor 5 Jahren ein konvertierter Christ in Afghanistan einfach nur verschwunden wäre und nun immerhin schon ein öffentlicher Prozess stattfindet, an dessen Ende höchstwahrscheinlich ein Freispruch - wenn auch nur mit juristischen Tricks und auf diplomatischen Druck hin - steht, wird hier nicht nur selbst ein kleiner Fortschritt totgeredet, sondern im Gegenteil auch noch Menschen hierzulande quasi ein Vorwurf daraus gemacht, dass sie sich nicht stärker engagieren würden. Wie wenn die Afghanen auf die verwestlichten Türken hier auch nur ansatzweise hören würden.
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
Franziskaner schrieb:
Das seh ich nun nicht so, denn meines Wissens waren es westliche Regierungen, die die afghanische Verfassung mit abgenickt haben, nachdem sie die Taliban zumindest in einigen Landesteilen von der Macht vertrieben haben. .

In der afghanischen Verfassung ist die Religionsfreiheit und die Wahrung der Menschenrechte eindeutig festgelegt.

http://www.karin-kortmann.de/filead...itteilungen/Entwicklung/402ba56dx27412b2b.pdf


Das ist das eine Problem. Das andere ist, das in Ländern wie dem Iran, dem Irak, Afghanistan und noch etlichen anderen eine Stammeskultur verwurzelt ist, die zwar den Islam assimiliert hat, ihn jedoch deutlich anders auslegt als westlich orientierte Muslime (säkular möcht ich noch nicht mal sagen)..

Das ist falsch. Der Islam wurde nicht von den Stämmen assimiliert, sondern er wird dort nach alt bekannter Weise zelebriert. Dazu zählt auch die strikte Beachtung der Scharia. Die extremen Auswüchse kennen wir unter dem Begriff Islamismus.
Der Islam wie wir ihn in EUropa meist kennenlernen und auch gerne haben, ist der von Kemal Atatürk reformierte. Er sieht eine Trennung von Kirche und Staat vor und gibt dem Islam nur noch die Bedeutung als Religion. Und nicht mehr.
2/3 der in Deutschland lebenden Türken, lebt nach diesem reformierten Glauben. Die restlichen sind eher Hardcore-Anhänger. Die bekannteste Vereinigung der Hardcore Fraktion in Deutschland ist Milli Görus

Nun sind uns derartige Verhaltensweisen aus unserer eigenen Hemisphäre durchaus nicht unbekannt, da mussten erst einige Jahrhunderte Reformation, Glaubenskriege, Aufklärung und Kolonialismus sowie Nationalismus über die europäischen Staaten hinwegziehen, bevor wir an einem Punkt angelangt sind, wo wir Recht über Rache und Gleichheit der Menschen über tribale Rituale setzen. Nun zu erwarten, das nach unseren Vorstellungen regelrecht mittelalterliche Gesellschaften diesen Entwicklungsprozess innerhalb von einigen Jahren abgeschlossen haben, ist zumindest naiv..

Ich glaube nicht, dass der Kolonialismus oder der Nationalismus zur Reformation beigetragen haben. Es gibt glaube ich zwe Aspekte. Auf der einen Seite die Reformation und auf der anderen Seite das nachlassen des Glaubens und die Infragestellung der krichlichen Oberhäupter. Das hat zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Kirche geführt, die heute noch anhält. Was sich heute als Christ bezeichnet, wäre vor hundert Jahren sicher noch als Ketzer auf dem SCheiterhaufen geendet

Statt nun aber festzustellen, dass vor 5 Jahren ein konvertierter Christ in Afghanistan einfach nur verschwunden wäre und nun immerhin schon ein öffentlicher Prozess stattfindet, an dessen Ende höchstwahrscheinlich ein Freispruch - wenn auch nur mit juristischen Tricks und auf diplomatischen Druck hin - steht, wird hier nicht nur selbst ein kleiner Fortschritt totgeredet, sondern im Gegenteil auch noch Menschen hierzulande quasi ein Vorwurf daraus gemacht, dass sie sich nicht stärker engagieren würden. Wie wenn die Afghanen auf die verwestlichten Türken hier auch nur ansatzweise hören würden.

Das kann aber nicht der Anspruch sein, dass wir uns über einen solchen "Fortschritt" freuen können. Das ist meiner Meinung nach zu wenig.
Und ich gehe auch nicht davon aus, dass demonstrierende Muslime in Deutschland einen Gesinnungswechsel in Afghanistan herbeiführen würden. Das habe ich auch bei den Demonstrationen gegen den Krieg nicht erwartet. Mir geht es dabei eher um das Setzen eines Zeichens
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
antimarionette schrieb:
In der afghanischen Verfassung ist die Religionsfreiheit und die Wahrung der Menschenrechte eindeutig festgelegt.

Und ebenso eindeutig, das kein Gesetz dem Islam widersprechen darf. Zu diesem Thema schrieb Telepolis schon 2003:
Dieser "Kompromiss" einer "islamischen Republik", bei dem die relevanten Prinzipien nicht festgelegt sind, dürfte noch zu Problemen führen.
Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16019/1.html

Das ist falsch. Der Islam wurde nicht von den Stämmen assimiliert, sondern er wird dort nach alt bekannter Weise zelebriert.

Ach, vor der Einführung des Islam gab es in den betroffenen Regionen eine von Gleichberechtigung und Freiheit geprägte, offene Gesellschaft? Oder doch eine tribale und patriarchale Hirten- und Bauerngesellschaft?

2/3 der in Deutschland lebenden Türken, lebt nach diesem reformierten Glauben. Die restlichen sind eher Hardcore-Anhänger.
Quelle? Meine Informationen (der deutsche Verfassungsschutz) sagen, es sind z.Zt. ca. 40.000 Türken in Deutschland der radikalen Islamszene zuzuordnen. Das sind bei ca. 2,1 Mio. Türken meiner Rechnung nach knapp unter 2%...von daher wüsst ich gern mal, woher du deine Zahlen hast.

Ich glaube nicht, dass der Kolonialismus oder der Nationalismus zur Reformation beigetragen haben.

Das hab ich auch nie behauptet. Ich hab nur gesagt, das wir eine völlig andere gesellschaftliche, religiöse und politische Entwicklung hinter uns haben, die uns von einer ebenso untrennbar verbundenen religiösen und politischen Einheit zu unserer heutigen, beinahe säkularen Staatsform gebracht haben.

Auf der einen Seite die Reformation

Die allein hätte aber in der Richtung gar nix gebracht, wenn ich mir Luthers Kommentare zu den Bauernkriegen anschaue.

Das kann aber nicht der Anspruch sein, dass wir uns über einen solchen "Fortschritt" freuen können. Das ist meiner Meinung nach zu wenig.

Also doch, die Kerle in den afghanischen Bergdörfern haben gefälligst 400 Jahre Aufklärung in 5 Jahren aufzuholen. Basta. Super, mit der Einstellung kommst garantiert zum Ziel. Wenn du wirklich Psychologie studierst, solltest du eigentlich wissen, was du mit dieser Herangehensweise erreichst - und was nicht.

Konfuzius würde dazu sagen: "Der Weg ist das Ziel. Wenn das Ziel fern ist, ist der Weg lang."

Und ich gehe auch nicht davon aus, dass demonstrierende Muslime in Deutschland einen Gesinnungswechsel in Afghanistan herbeiführen würden. Das habe ich auch bei den Demonstrationen gegen den Krieg nicht erwartet. Mir geht es dabei eher um das Setzen eines Zeichens

Da würd ich dir zustimmen, wenn die türkischen Muslime irgend etwas mit den afghanischen zu tun hätten. Aber ausser der Religion - und selbst die wird unterschiedlich ausgelegt - eben relativ wenig bis gar nix. Das hat genau so wenig miteinander zu tun, wie du persönlich mit dem Kondomverbot der Katholiken und dessen Auswirkungen in Afrika (ich frag mich echt, wie oft ich das noch einbringen muss, bis du das verstanden hast).
 

Shibboleth

Lehrling
Registriert
31. Januar 2006
Beiträge
27
Sind auch Muslime in dem Thread vertreten?

Ich habe mal ein paar bescheidene Fragen. Soweit ich richtig informiert bin, steht doch im Koran folgendes:

Sure 18:30

Und sprich: „Die Wahrheit ist es von eurem Herrn: darum lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will.“ Siehe, Wir haben für die Frevler ein Feuer bereitet, dessen Zelt sie umschließen wird. Wenn sie dann um Hilfe schreien, so wird ihnen geholfen werden mit Wasser gleich geschmolzenem Blei, das die Gesichter verbrennt. Wie schrecklich ist der Trank, und wie schlimm ist das (Feuer) als Lagerstatt!

Hieraus schließe ich, dass es keinen Zwang im Glauben geben darf (siehe erster Satz). Ferner, dass die Bestrafung eines Ungläubigen einzig das Recht Allahs ist ("Wir" haben ein Feuer bereitet)

Sure 2:257

Es soll kein Zwang sein im Glauben. Gewiss, Wahrheit ist nunmehr deutlich unterscheidbar von Irrtum; wer also sich von dem Verführer nicht leiten lässt und an Allah glaubt, der hat sicherlich eine starke Handhabe ergriffen, die kein Brechen kennt; und Allah ist allhörend, allwissend.

Hier steht es ganz deutlich geschrieben ("Es soll kein Zwang sein im Glauben"). Und beten nicht auch arabische Christen zu Allah statt zu Jahwe, Jehova bzw. Gott?

Unterscheidet der Islam nicht auch zwischen Gläubigen (Muslimen), Leuten der Schrift (Juden und Christen, Zarathustrier, Sabrier) und Ungläubigen?
Stehen diese Leute der Schrift nicht unter dem Schutz der Muslime? Und dann wieder "sind diese zu demütigen"? Gebietet der Islam nicht, die Anhänger monotheistischer Religionen nicht anzutasten, sofern sie Muslimen nicht Übles tun?

Nehmt es mir nicht krumm, aber das Kalifat war wohl der beste Weg, den Inhalt des Korans ebenfalls zu verfälschen. Es sind zu viele Widersprüche in dieser Verkündigung des wahren Wortes Gottes enthalten. Die Scharia ist ein solcher übler Ausfluss.

Auch Ihr seid abgefallen von dem wahren, klaren Wort Gottes.

Shibboleth
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
Franziskaner schrieb:
antimarionette schrieb:
In der afghanischen Verfassung ist die Religionsfreiheit und die Wahrung der Menschenrechte eindeutig festgelegt.

Und ebenso eindeutig, das kein Gesetz dem Islam widersprechen darf. Zu diesem Thema schrieb Telepolis schon 2003:
Dieser "Kompromiss" einer "islamischen Republik", bei dem die relevanten Prinzipien nicht festgelegt sind, dürfte noch zu Problemen führen.
Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16019/1.html

Du hast recht. Dieser Kompromiss ist jetzt das Problem. Da haben die westlichen Regierungsvertreter wohl zuviel SPielraum gelassen. Das rächt sich jetzt.

Ach, vor der Einführung des Islam gab es in den betroffenen Regionen eine von Gleichberechtigung und Freiheit geprägte, offene Gesellschaft? Oder doch eine tribale und patriarchale Hirten- und Bauerngesellschaft?

Das habe ich nicht behauptet. Du hast einfach gelogen und ich habe dich berichtigt. Die STämme haben nicht den Glauben zu Ihren Gunsten gebogen. Sie leben einfach nach den alten Grundsätzen.

2/3 der in Deutschland lebenden Türken, lebt nach diesem reformierten Glauben. Die restlichen sind eher Hardcore-Anhänger

Quelle? Meine Informationen (der deutsche Verfassungsschutz) sagen, es sind z.Zt. ca. 40.000 Türken in Deutschland der radikalen Islamszene zuzuordnen. Das sind bei ca. 2,1 Mio. Türken meiner Rechnung nach knapp unter 2%...von daher wüsst ich gern mal, woher du deine Zahlen hast.

Ach Mann. Gewöhn Dir doch einfach mal ab, alles falsch zu zitieren. Das macht keinen Spass. Du sprichst von 2% die vom VERFASSUNGSSCHUTZ überwacht werden. Weil diese RADIKAL sind. Ich muss Dich wieder einmal berichtigen. Es sind nur 1-1,5%. Davon habe ich auch nicht gesprochen. Ich habe von Hardcore Anhängern gesprochen, die nicht nach dem reformieten Islam leben.
Quelle: www.islam.de


Auf der einen Seite die Reformation

Die allein hätte aber in der Richtung gar nix gebracht, wenn ich mir Luthers Kommentare zu den Bauernkriegen anschaue.

Nicht nur Teilaussagen verwenden. Was Du machst, grenzt schon an Verleumdung.


Das kann aber nicht der Anspruch sein, dass wir uns über einen solchen "Fortschritt" freuen können. Das ist meiner Meinung nach zu wenig.

Also doch, die Kerle in den afghanischen Bergdörfern haben gefälligst 400 Jahre Aufklärung in 5 Jahren aufzuholen. Basta. Super, mit der Einstellung kommst garantiert zum Ziel. Wenn du wirklich Psychologie studierst, solltest du eigentlich wissen, was du mit dieser Herangehensweise erreichst - und was nicht.

Nein, nicht die afghanen,(Da gibt es übrigens noch mehr wie Bergdörfer. Nur mal so am Rande. ) sondern die geistigen Führer in den radikalen Ländern. Die müssen dies innerhalb kurzer Zeit lernen und weitergeben. Du willst doch nicht wirklich, dass der Islam den gleichen Weg gehen muss, den das Christentum hinter sich hat. Möchtest Du wirklich Kreuzzüge usw.? Wenn andere sich an einer heißen Herdplatte verbrannt haben reicht das doch völlig. Dann mußt DU DIr doch nicht auch die Finger verbrennen. Du kannst doch von den Erfahrungen der anderen profitieren.

Konfuzius würde dazu sagen: "Der Weg ist das Ziel. Wenn das Ziel fern ist, ist der Weg lang."



Und ich gehe auch nicht davon aus, dass demonstrierende Muslime in Deutschland einen Gesinnungswechsel in Afghanistan herbeiführen würden. Das habe ich auch bei den Demonstrationen gegen den Krieg nicht erwartet. Mir geht es dabei eher um das Setzen eines Zeichens

Da würd ich dir zustimmen, wenn die türkischen Muslime irgend etwas mit den afghanischen zu tun hätten. Aber ausser der Religion - und selbst die wird unterschiedlich ausgelegt - eben relativ wenig bis gar nix. Das hat genau so wenig miteinander zu tun, wie du persönlich mit dem Kondomverbot der Katholiken und dessen Auswirkungen in Afrika (ich frag mich echt, wie oft ich das noch einbringen muss, bis du das verstanden hast).


Ich werde wahrscheinlich nie verstehen was Du meinst. Du wahrscheinlich auch nicht.
Ich schreibe es Dir aber gerne noch einmal: Obwohl es mit mir direkt nichts zu tun hatte, habe ich mich gegen das Kondomverbot der katholischen Kirche geäußert und bin gegen den Krieg in Afghanistan auf die Straße gegangen. Das hätte mich auch nicht zu interessieren brauchen. Schließlich habe ich eigentlich keine direkte Beziehung dazu. Könnte mir doch völlig egal sein.

Da Du ja jeden Vorschlag mit der Holzhammer Methode abtust, hätte ich von DIr jetzt einmal gerne gewußt, wie wir das Problem lösen können. Ich habe von Dir jetzt nur Sachen gehört die wir berücksichtigen müssen und was für eine bescheuerte EInstellung ich habe. Was mir fehlt, ist Dein großer WUrf zur Lösung.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Wenn die Handlungen der Bush-Regierung nicht auf Beifall bei der amerikanischen Mehrheit stoßen, wieso ist sie dann wiedergewählt worden?

@ antimagnet:

Selbstverständlich sollten wir weiter Geschäfte mitr afghanischen Privatleuten machen. Fraglich ist höchstens, ob unsere Regierung weiter die afghanische unterstützen sollte bzw. ob ihr Verhalten gegenüber dem der Taliban fortschrittlich genug ist, um das zu rechtfertigen.

Ich tendiere ja zu der Idee, die Afghaner auf eigene Kosten ein so fundamentalistisches Regime errichten zu lassen, wie es ihnen paßt und dafür gegenüber Flüchtlingen mehr Großzügigkeit walten zu lassen.
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
antimarionette schrieb:
Ach, vor der Einführung des Islam gab es in den betroffenen Regionen eine von Gleichberechtigung und Freiheit geprägte, offene Gesellschaft? Oder doch eine tribale und patriarchale Hirten- und Bauerngesellschaft?
Das habe ich nicht behauptet. Du hast einfach gelogen und ich habe dich berichtigt. Die STämme haben nicht den Glauben zu Ihren Gunsten gebogen. Sie leben einfach nach den alten Grundsätzen.

Du wirfst recht freigiebig mit dem Vorwurf der Lüge um dich, wenn jemand mal anderer Meinung ist. Ich sage weiterhin, der Islam ist eine Religion von einer arabischen Stammeskultur, die von der afghanischen Stammeskultur assimiliert wurde. Heisst, der Islam wurde übernommen und um einige recht unschöne lokale Sitten ergänzt.

Du darfst mich gern mit Argumenten widerlegen, wenn ich mir das Wort "Lüge" noch einmal ohne ganz genauen Beleg anhören muss, setzt es was.

Ach Mann. Gewöhn Dir doch einfach mal ab, alles falsch zu zitieren.

Drück dich halt verständlich aus.

Das macht keinen Spass.

Bin ich hier, um dir Spass zu bereiten? I don't think so.

Du sprichst von 2% die vom VERFASSUNGSSCHUTZ überwacht werden. Weil diese RADIKAL sind. Ich muss Dich wieder einmal berichtigen. Es sind nur 1-1,5%. Davon habe ich auch nicht gesprochen. Ich habe von Hardcore Anhängern gesprochen, die nicht nach dem reformieten Islam leben.

Es gibt einen reformierten Islam? Du meinst, einen Islam, der die Trennung von Staat und Kirche akzeptiert?

Gut, definiere den Unterschied zwischen verfassungsfeindlichen Islamisten und "Hardcore Anhängern", die die Trennung zwischen Staat und Kirche nicht akzeptieren (IMHO ganz klar als verfassungsfeindlich einzustufen wären).

Auf der einen Seite die Reformation
Nicht nur Teilaussagen verwenden. Was Du machst, grenzt schon an Verleumdung.

Das mach ich nicht alleine, wenn du dir deine Zitate von meinen Aussagen mal durchliest, wirst du das feststellen. Allerdings bist du der Einzige, der deswegen dauernd rumheult. Übrigens ist Verleumdung strafbar, wenn du also der Meinung bist, dir geschieht Unrecht - verklag mich.

Das kann aber nicht der Anspruch sein, dass wir uns über einen solchen "Fortschritt" freuen können. Das ist meiner Meinung nach zu wenig.

Du willst doch nicht wirklich, dass der Islam den gleichen Weg gehen muss, den das Christentum hinter sich hat.

Ich will gar nix, ich weise nur darauf hin, das Menschen Zeit brauchen, für sie grundlegende Lebensweisen zu verändern. Das dauert, und zwar nicht nur Jahre sondern in diesem Fall wohl Generationen.

Möchtest Du wirklich Kreuzzüge usw.? Wenn andere sich an einer heißen Herdplatte verbrannt haben reicht das doch völlig. Dann mußt DU DIr doch nicht auch die Finger verbrennen. Du kannst doch von den Erfahrungen der anderen profitieren.

Wir reden hier aber nicht über Kleinkinder, sondern über eine Kultur die ein völlig eigenes Selbstverständnis hat und dieses wohl nicht über Nacht ablegen wird, bloss weil ein paar arroganter Westler ankommen und erklären, das sie eh alles besser wüssten. Was studierst du, Psychologie? Da merkt man aber nix von...

Ich werde wahrscheinlich nie verstehen was Du meinst. Du wahrscheinlich auch nicht.

Was mich betrifft, spekulierst du schon wieder. Du solltest das einfach lassen, du kannst es nämlich nicht besonders gut.

Ich schreibe es Dir aber gerne noch einmal: Obwohl es mit mir direkt nichts zu tun hatte, habe ich mich gegen das Kondomverbot der katholischen Kirche geäußert und bin gegen den Krieg in Afghanistan auf die Straße gegangen. Das hätte mich auch nicht zu interessieren brauchen. Schließlich habe ich eigentlich keine direkte Beziehung dazu. Könnte mir doch völlig egal sein.

Lass uns den fettgedruckten Satz noch einmal betrachten.

So, den Muslimen hierzulande ist es egal, wenn andernorts ein anderer Islam gelebt wird, der mit unserer Werteauffassung nicht vereinbar ist. Was schliessen wir daraus?

Ich habe von Dir jetzt nur Sachen gehört die wir berücksichtigen müssen und was für eine bescheuerte EInstellung ich habe. Was mir fehlt, ist Dein großer WUrf zur Lösung.

Was das Erste betrifft, so ist das meine Meinung zu manchen etwas überzogenen Lösungsvorschlägen und Erwartungen. Für das Zweite kann ich nichts, das ist dein Problem. Und du erwartest von mir die Lösung für - ja welches Problem eigentlich?

Das die europäischen Muslime nicht auf die Strasse gehen, wegen dem afghanischen Rechtssystem? Das ist deren Recht, kein Problem was zu lösen wäre.

Wegen der Einbindung der Scharia in die afghanische Verfassung? Hallo, die ganzen professionellen Aussenpolitiker konnten da keine Änderung erwirken, von mir erwartest du eine Lösung?

Was also ist deine Erwartungshaltung?
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
Ein_Liberaler schrieb:
Ich tendiere ja zu der Idee, die Afghaner auf eigene Kosten ein so fundamentalistisches Regime errichten zu lassen, wie es ihnen paßt und dafür gegenüber Flüchtlingen mehr Großzügigkeit walten zu lassen.

Wäre etwas ignorant, aber vielleicht nicht die Dümmste aller Optionen. Vor allem würden dann nicht mehr Bundeswehrsoldaten die Transportwege für Drogen beschützen müssen.
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
@franziskaner:

Wer nur die halbe Wahrheit sagt, lügt. Und genau das hast Du getan.
Aber die Diskussion mit DIr bringt nichts. Du möchtest ja, dass alles so bleibt wie es ist und sich keiner irgendwo einmischt. Ok.
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
Franziskaner schrieb:
Warten wir mal ab, was noch so passiert.

Bleibt zu hoffen das er nicht von radikalen Nachbarn o.ä. umgenietet wird.


antimarionette schrieb:
Wer nur die halbe Wahrheit sagt, lügt.

:rofl: Diese Aussage ist falsch.

Ein_Liberaler schrieb:
Ich tendiere ja zu der Idee, die Afghaner auf eigene Kosten ein so fundamentalistisches Regime errichten zu lassen, wie es ihnen paßt und dafür gegenüber Flüchtlingen mehr Großzügigkeit walten zu lassen.

Das wäre sicher eine Vorgehensweise. Nur habe ich den Verdacht, daß "wir" dort noch andere Interessen verfolgen ausser einen liberaleren Staat zu errichten. Sein wir ehrlich, ohne Pipeline oder Öl würde kein Hahn danach krähen was dort unten passiert. In Afrika passieren ganze Völkermorde ohne das irgendwer eingreift (siehe Ruanda/Burundi) und in Nordkorea kann man in die Welt herausposaunen das man A-Waffen hat :roll:
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
Malakim schrieb:
Immer mit der Unterstellung das dies Bewußt gemacht wurde.

Korrekt. Im vorliegenden Fall dann also im höchstens ein Irrtum meinerseits. Wobei das nur dann der Fall wäre, wenn wir davon ausgehen, das antimarionette zu 100% Recht hätte mit seinen Ansichten.
 

jayden

Meister
Registriert
10. August 2005
Beiträge
108
Shibboleth schrieb:
Sure 18:30

Und sprich: „Die Wahrheit ist es von eurem Herrn: darum lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will.“ Siehe, Wir haben für die Frevler ein Feuer bereitet, dessen Zelt sie umschließen wird. Wenn sie dann um Hilfe schreien, so wird ihnen geholfen werden mit Wasser gleich geschmolzenem Blei, das die Gesichter verbrennt. Wie schrecklich ist der Trank, und wie schlimm ist das (Feuer) als Lagerstatt!

Hieraus schließe ich, dass es keinen Zwang im Glauben geben darf (siehe erster Satz). Ferner, dass die Bestrafung eines Ungläubigen einzig das Recht Allahs ist ("Wir" haben ein Feuer bereitet)

Shibboleth

Also mei jung ;) daraus schließe ich das jeder der nicht an Allah glaub ein Feuer Grab gebetet wird und wenn sie sich unter den schmerzen doch noch zu Allah bekennen werden sie schlicht weg verstümmelt bzw. dennoch getötet. Also wenn das kein leicht erzwungener Glauben ist dann weiß ich auch nicht.

Mal zum Beispiel:

Wer gläubig sein will, soll es sein. Wer ungläubig sein will, soll es sein, aber er wird verbrannt und wenn er um gnadewinselt dann wird ihm Geschmolzenes Blei ins Gesicht gekippt.

Klasse Lösung und so zwanglos :roll:

lg
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
jayden schrieb:
Klasse Lösung und so zwanglos :roll:

lg

Das ist doch wohl eine Frage wie das heute ausgelegt wird und wie es heute gelebt wird. Wie das hier ja bereits mehrfach angesprochen wurde.

Wir drehen uns im Kreis wenn wir eine bösartige Stelle nach der anderen aus dem Koran zitieren, ohne zu wissen wie die Mehrheit der Moslems das heute so sieht und gelehrt bekommt!

Besonders zwanglos sind einige Religionen nicht fundiert :roll:
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
Franziskaner schrieb:
Malakim schrieb:
Immer mit der Unterstellung das dies Bewußt gemacht wurde.

Korrekt. Im vorliegenden Fall dann also im höchstens ein Irrtum meinerseits. Wobei das nur dann der Fall wäre, wenn wir davon ausgehen, das antimarionette zu 100% Recht hätte mit seinen Ansichten.

Du kannst DIch aufplustern wie Du willst. Du kannst es auch nennen wie DU es willst. Es bleibt dennoch dabei: DU zitierst falsch und täuscht damit falsche Aussagen vor. Das ist pure Demagogie. Es ist unverständlich, dass Du Moderator eines solchen Boards bist, da Du keinen Punkt eines Moderators erfüllst. Du wirkst nicht mäßigend. Du bist anmaßend, überheblich, unsachlich.
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
antimarionette schrieb:
Du wirkst nicht mäßigend. Du bist anmaßend, überheblich, unsachlich.

In etwa so empfinde ich (in diesem Fall als Aussenstehender und vorher als Betroffener) Deine Posts. Das ist hier alles OT, wie das meiste was Du hier so von Dir gibst. Persönliche Beleidigungen sind einfach ein besch.. Diskussionstil den Du sehr zu pflegen scheinst. :roll:

Meinst Du wir können hier zurück OnT gehen?

antimarionette schrieb:
Du als gebildeter Christ

Ich bin kein Christ :)
... und es ist mir ziemlich latz wo das her ist, denn nach heutiger Auslegung ist das F A L S C H :lol:
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
[quote="Malakim"
Meinst Du wir können hier zurück OnT gehen?

Gerne. Sobald ich richtig zitiert werde.
Wenn Du meine Posts der letzten zwei Tage einmal durchliest, dann wirst DU feststellen, dass sich diese sehr wohl mit der aktuellen Diskussion beschäft haben. Nur leider wurden Antworten auf meine Statements bewusst verfälscht.

Ich bin kein Christ :)
... und es ist mir ziemlich latz wo das her ist, denn nach heutiger Auslegung ist das F A L S C H :lol:

Und das ist wieder F A L S C H. Wieso sollte sich dies geändert haben? Wer bewusst nur die Hälfte einer Wahrheit sagt und damit eine Aussage verfälscht, der täuscht bewusst. Und eine bewusste Täuschung ist für mich eine Lüge.
Und ein Moderator hat sich anders zu verhalten.

Und damit ist das THema auch durch und wir können zurück zur Diskussion kehren.
 

Ähnliche Beiträge

Oben