China bald Weltmacht Nr. 1?

Trasher

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Know How und Erfahrung kann man zum Glück nicht 1:1 kopieren. Und so wird eine Kopie immer eine Kopie sein, auch wenn sie letztendlich vielleicht billiger ist.
 

Ein_Liberaler

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Die Japaner machen heute bessere Autos als wir, und wir profitieren davon. Ich kann nur hoffen, daß die Chinesen ähnlich gute Kopisten sind. Wo wären wir denn, wenn immer nur die Erfinder in der Lage gewesen wären, Qualitätsprodukte zu erzeugen.
 

bstaron

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Schon einem anderen Thread gepostet, aber hier paßt das wohl besser:
China gibt die Dollar Koppelung des Yuan auf. Was bedeutet das?
http://www.gregpalast.com/printerfriendly.cfm?artid=447

Super Sätze darin:
Chinese markets are as free as my kids: they can do whatever they want unless I say they can't.

China's leaders have built a powerhouse steel industry larger than ours by directing the funding, output, location and ownership of all factories.

Hatten wir auch mal, so eine Stahlindustrie.

America’s only response is to have Alan Greenspan push up real interest rates so we can buy back our own dollars the Chinese won in the export game. The domestic result: US wages drifting down to Mexican maquiladora levels.
 

dkR

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China gibt die Dollar Koppelung des Yuan auf. Was bedeutet das?
Mehr Devisen für China ;)
Sinkt der Dollarkurs, werden Importe billiger, freuen sich die Chinesen, weil sie mehr westlichen Schnickschnack für wenig Geld bekommen - steigt der Dollar, werden Exporte billiger, freuen sich die Chinesen, weil sie mehr verkaufen. Könnt ich mir jedenfalls vorstellen.
 

kvalentic

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dkR schrieb:
ANUMBEROFNAMES schrieb:
Davon rede ich ja! In China gehört das Land dem Staat (Volk), nicht Privatpersonen!
Und das ist dan toll? Das Land gehört nicht dem Volk, sondern den Parteifunktionären. :roll:
ganz genau! fakt ist das wenn die partei etwas beschliesst dann wird das auch gemacht ohne ruecksicht auf verluste. das konnte man sehr gut selbst als westlicher betrachter an dem bau des grossen staudames am yang-che oder wie der fluss genau heisst, sehen.

da gibt es nicht solche dinge wie richtige gewerkschaften, menschenrechte, zumindest nicht in der form in der es europa gerne sehen wuerde. selbst wenn insgeheim vielen firmen aus europa das sogar schmeckt da sie sich nicht besonder zu kuemmern brauchen ob es den arbeitern angemessen geht oder nicht.

es gibt keine ewigen debaten um steuern, oder burokratie abbau wo sich die seiten gegenseitig blokieren. das kann mitunder sicherlich positiv sein und ist mitunter einer der gruende warum china so erfolgreich ist: weil sie eine klare linie gehen koennen.

das ist aber auch einer der wenigen pluspunkten das das komunistische china gegenueber demokratischen west-staaten hat, zumindest was die menschliche seite und teilweise politische angeht.

was mir aber auffaehlt und das sagen auch manche chinesen ist:
sie sind vielleicht auf dem ersten blick komunistisch, also sozialistisch. aber wenn es um den vortschritt des landes geht sind sie so knueppelhart kapitalistisch das selbst die amerikaner einen heiden respekt bekommen.
und der komunismus in china hat ja einen ganz anderer sozialismus als der z.b. in der ehemaligen SSSR oder der DDR. china kann einfach nicht jedem zu essen geben oder jeden mit medikamenten ausstatten.
das ist halt kein wohlfahrt-staat wo es zumindest den meisten gut ging wie zb. die ehemalige DDR.
 

kvalentic

Lehrling
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dkR schrieb:
China gibt die Dollar Koppelung des Yuan auf. Was bedeutet das?
Mehr Devisen für China ;)
Sinkt der Dollarkurs, werden Importe billiger, freuen sich die Chinesen, weil sie mehr westlichen Schnickschnack für wenig Geld bekommen - steigt der Dollar, werden Exporte billiger, freuen sich die Chinesen, weil sie mehr verkaufen. Könnt ich mir jedenfalls vorstellen.

naja. das sie diesen schritt gemacht haben war ja zu erwarten.
nur der zeitpunkt hat alle ueberrascht.

der eurokurs wird ja sowieso steigen, da der momentale reale wert des euros zum dollar circa 1.24-1.25 betraegt.

ich denke das die chinesen die naechsten jahrzehnte nach vorn maschieren werden. und in etwa 20 jahren sollten sie dort seien wo sie sich insgeheim schon jetzt sehen: auf der spitze neben den top5.

was mit aber missfaelt ist die taktik die sie haben, das wenn jemand eine firma aufmachen will auf chinesischen grund muss er ihnen den know-how auch mit-ueberlassen. am ende kriegen sie alles: wachstum, wissen und die technik. sie sind ja zur zeit so attraktiv das alle dieses spiel mitspielen bis sie merken welchen fehler sie gemacht haben.

und das schulische system chinas darf man ganz bestimmt nicht unterschaetzen. sie waren das land das sich zum ziel gesetzt hat in den top10 universitaeten der welt mindestens 2-3 chinesen in den top10 des jeweiligen jahrgangs zu sehen. und sie haben das in weniger als 10 jahren geschafft.
in der zukunft werden viele topschmieden der weltindustrie und ekomonie mitunder auch aus china kommen.

viele leute sagen das sie die wissensdurst dort nur mit den 50jahren in deutschland ansatzweise vergleichen koennen.
 

Don_23

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Ein_Liberaler schrieb:
Wir können wohl davon ausgehen, daß China jede Lösung, die andere für ihre Energieprobleme finden, sofort kopieren wird, unter Auslassung der kostspieligen Irrwege.

Ja, haben sie:

...Die chinesische Regierung gewährte Russland über die China National Petroleum Corp. einen Kredit in Höhe von 6 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Yuganskneftegas. Der Betrag wurde blitzschnell an die russische Staatsbank VEB transferiert und an Rosneft weitergeleitet. Im Gegenzug hat sich China dafür die Aufrechterhaltung seiner Ölversorgung durch Russland gesichert. Bislang war China überwiegend von Ölimporten aus dem Mittleren Osten abhängig. Um diese Abhängigkeit Chinas zu erhalten, strebten die USA seit Jahren danach, die Kontrolle über das Öl in dieser Region zu erlangen, um damit dann auch China besser gängeln zu können....

http://saar-echo.de/de/art.php?a=18582

Gibt auch einen separaten Thread zu Yukos http://www.ask1.org/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=15681&highlight=yukos

Also Energieprobleme dürften die Chinesen wohl weniger haben...

Gruß
Don_23
 

Asuka

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link wg. antisemitischer hetze entfernt - antimagnet

"China - oder das Ende der Globalisierung"
 

Ein_Liberaler

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Oh, hübsch, eine Antisemitenseite.

Edit: Zitat gegenstandslos. Betraf die geplante Ausmerzung der Arier durch die Juden.

Kein Wunder, daß der Server in .tv steht statt in .de.

Sagte ich hübsch? Ich meinte was anderes.
 

Zerch

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@Ein_Liberaler

Unter der Berücksichtigung der nationalen Einstellung , somit der Wortwahl und Formulierung der Seitenbetreiber , ist deren Seite dennoch interessantes zu entnehmen.


-das ist nicht hübsch , sondern herrliche Ironie.

links entfernt - antimagnet



....aber das hat bis auf "antisemitische" Einwürfe des Schreibers nichts mit dem Thema von link entfernt - antimagnet
zu tun.
 

Ein_Liberaler

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Nun, diese Leute zitieren natürlich auch Menschen, die wesentlich intelligenter und gebildeter sind als sie und zu differenzieren vermögen, die sich aber sicher dagegen verwahren würden, in solch einen Zusammenhang gestellt zu werden.

Ironie kann ich auf der Seite nicht entdecken.

Edit: Zitat gegenstandslos. Betraf ungleiche Behandlung von Deutschen und Juden.

So geht das da seitenweise, üble antisemitische Hetze. Auch gegen Ausländer zieht man vom Leder:

Zitat gegenstandslos. Ausländerhetze.

Aus einem Leserbrief:

Zitat gegenstandslos. Verglich die Seite lobend mit anderen Nazipublikationen.

Zitat gegenstandslos. Autor gab sich als Anhänger der KRR zu erkennen.

Die wirtschaftspolitische Einstellung ist natürlich vulgär-sozialistisch mit nationalem Touch:

Zitat gegenstandslos. Heuschreckenrhetorik in braun.

Kein wunder, daß ihnen Götz Alys Sozialstaats-Hitler gefällt.
 

antimagnet

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die links zur nazi-seite habe ich entfernt. m.e. ist es offensichtlich, dass sowas in deutschland strafrechtlich belangt werden kann.

abgesehen davon mögen wir das hier auch nicht.

antimagnet
moderator
 

Booth

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Eines der erheblichen Probleme, welche ich bei dem neuen China sehe, ist die recht starke Ausrichtung auf den Kapitalismus bei gleichzeitig fehlenden demokratischen Grundrechten, wie Streikrecht, etc.

Durch die Diktatur der einen Partei (und der einfordernden Unfehlbarkeit derselben) ist dort Kritik an der Parteilinie nicht nur unerwünscht, sondern letztlich strafrechtlich belangbar. Wenn also Parteifunktionäre wegsehen, wenn Joint-Ventures zwischen Chinesen und Nicht-Chinesen selbst das bestehende chinesische Recht nicht einhalten, ist das eine schwierige Sache. So gibt es zum Beispiel einen (für uns) bereits sehr geringen gesetzlich garantierten Mindestlohn. Dieser wird jedoch teilweise in Boomregionen wie Shenzen noch unterboten. Und Parteiorgane sehen nicht nur weg, sondern bedrohen diejenigen Arbeiter die dagegen aufbegehren wollen mit strafrechtlichen Maßnahmen, da die Parteifunktionäre vor Ort direkt von dem Boom profitieren.

Aus meiner Sicht ist China somit das Traumland eingefleischter Kapitalisten. Eine riesige Arbeiterschar, die nicht für die eigenen Rechte eintreten darf, da diese vom REgime unterdrückt werden, wobei dieses Regime gleichzeitig den Kapitalismus ausdrücklich unterstützt.
Es gilt zu hoffen, daß sich in einigen Jahrzehnten dort aus der Arbeiterschaft unabhängige Organisationen bilden, die dann von der Parteiführung akzeptiert werden.

Eigentlich ein absoluter Treppenwitz, daß sich dieses Regime als kommunistisch bezeichnet.

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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Das Traumland desjenigen Typs vom Kapitalist, der nicht an Menschen- und Bürgerrechte glaubt und der lieber stiehlt und erpreßt, als zu kooperieren, mag China sein. Er soll nur aufpassen, daß er nicht sein blaues Wunder erlebt und enteignet wird, wenn es den Chinesen irgendwann passen sollte. Echte Kapitalisten können mit einem Willkürstaat nichts anfangen, wie mit allem, was Züge von Feudalismus hat.
 

Booth

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Ein_Liberaler schrieb:
Echte Kapitalisten können mit einem Willkürstaat nichts anfangen, wie mit allem, was Züge von Feudalismus hat.
Das sehe ich anders - und die Realität zeigt, daß es "echte Kapitalisten" nach Deiner Auffassung kaum gibt. Aus meiner Sicht bedeutet auch echter Kapitalismus reine Profitmaximierung - alles andere ist Nebensache oder nur Mittel zum Zweck. Ein echter Kapitalismus interessiert für das Kapital - fertig.
Und wenn die Willkür des chinesischen Systems in einigen Jahren in eine andere Richtung schlagen sollte, hat man bis dahin so viel Profit erwirtschaftet, daß selbst eine dann erfolgende Enteignung verschmerzbar sein wird.

Und genau dieses Verhalten lässt sich ja zur Zeit beobachten. Viele Firmen, die dort ansässig sind, und aus industrialisierten und demokratisierten Regionen stammen, interessieren sich dort für Arbeitnehmerrechte nur dann, wenn in den Heimatländern kritische Berichte veröffentlicht werden, die eventuell das Ansehen und damit die Marktchancen berühren können. Ansonsten interessiert viele Manager sowas wie Menschenrechte nicht besonders.

Wie gesagt: Ein echter Kapitalist ergreift jede Chance zum hohen Profit bereitwillig. Wenn dabei Menchen- und Bürgerrechte (solange es nicht die seinen sind) mit Füssen getreten werden, kann ihm das wurscht sein. Hauptsache der Profit stimmt. Und dieses Denken ist zur Zeit kaum so verwirklicht, wie in China.

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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Booth schrieb:
Das sehe ich anders - und die Realität zeigt, daß es "echte Kapitalisten" nach Deiner Auffassung kaum gibt.

Stimmt. Die Angebote der Machthaber sind aber auch verführerisch.

Aus meiner Sicht bedeutet auch echter Kapitalismus reine Profitmaximierung - alles andere ist Nebensache oder nur Mittel zum Zweck.

Kapitalismus ist Privateigentum an den Produktionsmitteln. Ein Kapitalismus, in dem nicht jeder Diebstahl, auch der an den Arbeitern, geächtet ist, trägt die Wurzel seines Untergangs in sich.

Und wenn die Willkür des chinesischen Systems in einigen Jahren in eine andere Richtung schlagen sollte, hat man bis dahin so viel Profit erwirtschaftet, daß selbst eine dann erfolgende Enteignung verschmerzbar sein wird.

Meinst Du?

Wie gesagt: Ein [bedenkenloser] Kapitalist ergreift jede Chance zum hohen Profit bereitwillig. Wenn dabei Menchen- und Bürgerrechte (solange es nicht die seinen sind) mit Füssen getreten werden, kann ihm das wurscht sein. Hauptsache der Profit stimmt. Und dieses Denken ist zur Zeit kaum so verwirklicht, wie in China.

Er wird heulen, wenn es eines Tages an seine Rechte geht. Dann wird er sich wünschen, doch ein bewußter Kapitalist gewesen zu sein und kein Räuber und Lehnsmann.

Jaja, des Kaisers Bart. Er ist übrigens rot.
 

bstaron

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Ich möchte noch einmal darauf hinweisen das der Kapitalist etwas anderes ist als jemand der den freien Markt will. Der Kapitalist LIEBT den Kommunisten. Keine Konkurrenz, nur ein Ansprechpartner. Konnte man schon in der UdSSR beobachten, als sich Bush Vertraute ordentlich gesund gestoßen haben, oder so Leute wie Armand Hammer.
 

Ein_Liberaler

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Definitionsfrage. Ursprünglich ist ein Kapitalist einfach jemand mit Kapital.

Schulmeister Baculus schrieb:
Fünftausend Taler! Fünftausend Taler!
Träum' oder wach' ich? Zittre und zag' ich?
Wein' oder lach' ich? Götter, was mach' ich?

Wahr bleibt es ewig doch, das Glück ist kugelrund,
Vor kurzem war ich noch ein rechter Lumpenhund;
Nicht sehr viel mehr als Mensch und Christ,
Und nun auf einmal - Kapitalist!
 
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