Börsencrash - Finanzkrise

IMplo

Großmeister
Registriert
22. August 2003
Beiträge
728
Jaa, welche Sorte "Standardisierung" könnte es denn real geben?

Knifflige Sache.

Absicht wäre doch, Inflation und Spekulation einzudämmen - eventuell gibt es keine "Deckungsressource" derzeit...könnte man stattdessen Kontrollmechanismen zur Sicherung einsetzen, die wenigstens ein höheres Maß an Sicherheit für Anleger realisieren?

Einfach weiter so führt zur Wiederholung des Dramas?

hmm, bin da überfragt.

Greetz!
IMplo
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Die Politik will keine Bindung des Geldes, weil sie das in ihrer Wirtschaftspolitik (aber auch allgemein) massiv einschränken würde. Die Politik und ein Großteil Wirtschaftswissenschaftler bestätigen einander, wie recht sie haben. Diejenigen Ökonomen, die schon vor Jahren gewarnt haben, sind mehr oder weniger marginalisiert. Wir erinnern uns: Es begann mit der Hypothekenkrise. Als 1999, vor beinahe zehn Jahren, die Regierung Clinton die Banken massiv bedrängte, hochspekulative Hypotheken an mit Sicherheit zahlungsunfähige Häuslebauer/-käufer zu vergeben, warnten konservative Ökonomen beredt, aber sie wurden nicht gehört.

Die Banken machten begeistert mit. Kurzfristig war das Geschäft ja auch sehr lohnend, und zur Not konnte man ja auch auf eine Rettung durch den Staat hoffen. Wir erinnern uns: Zunächst wurde mit großer Selbstverständlihkeit gerettet! Dann erst ließ man ein paar Banken untergehen, um zuletzt vor der eigenen Courage zu erschrecken und das größte rettungspaket der Finanzgeschichte zu schnüren. Nicht den letzten, die mittleren haben die hunde gebissen. Auch komisch.

Und wenn man sich den kriminellen Leichtsinn und die unfähigkeit der Banker ansieht, dann, so ein Blog, liegt es vielleicht gar nicht fern, anzunehmen, daß sie überhaupt keinen Durchblick hatten und sich zuerst über ihre riesigen gewinne und jetzt über ihre Pleite selbst am meisten gewundert haben. und ich möchte hinzufügen, wenn sie es nicht begriffen hatten, dann war es kein Wunder, daß sie sich zwischenzeitlich für Finanzgenies gehalten haben.

Nachtrag: Gold natürlich. Gold hat lange bestens funktioniert, die Leute vertrauen dem gold, und Gold wird jedenfalls stabil bleiben. Das will aber keiner der verantwortlichen. Alternativ eine zurückhaltende finanzpolitik, aber die wird nie zurückhaltend genug sein, dafür sorgen politische Zwänge.
 
G

Guest

Guest
Auf gehts in die nächste Runde:

There have been riots on the streets of Hong Kong following heavy losses at the city's Hang Seng index.
Customers are trying to get their money out of bank branches.
 

IMplo

Großmeister
Registriert
22. August 2003
Beiträge
728
Also ich bin stark verunsichert und traue seit dieser Geschichte kiner Bank mehr über den Weg.

Ich habe dieser Tage alles abgehoben und werde das Geld auch sobald keiner Bank mehr "vertrauensvoll" anbieten.
Mein Ziel ist nun festzustellen, welche Bank an solchen Deals nicht beteiligt war. Dort werde ich wahrsch. bald Kunde werden.

Greetz!
IMplo
 

Boardadmin

Administrator
Teammitglied
Registriert
9. April 2002
Beiträge
2.343
Versuchs bei Sparkassen und Volksbanken:

Zocken war gestern, heute zählt Sicherheit. Die ersten Investmentbanker retten ihre Ersparnisse - ausgerechnet auf Konten der Sparkassen.

Es ist ihm sichtlich peinlich. Verschämt gesteht der Investmentbanker einem Kollegen, wohin er soeben sein Geld transferiert hat. Er, der passionierte Zocker, hat aus Angst vor dem Crash sein Geld von einer Privat- zu einer Volksbank gebracht. Doch der Spott bleibt aus. Stattdessen nickt der Kollege verschwörerisch. Auch er hat sein Erspartes gerade von Privatinstituten abgezogen und bei mehreren Sparkassen eingezahlt: "In 500.000-Euro-Tranchen", sagt er.

Verkehrte Welt! Noch vor Kurzem verteufelten Privatbanker das Drei-Säulen-System und die Abschottung der Sparkassen gegenüber privaten Investoren. Sie verspotteten die kommunalen Geldinstitute als Häuser für die weniger vermögende Klientel. Und jetzt? Jetzt bringen sie ihr Geld dankbar dorthin. "Gelobt sei das Drei-Säulen-System", sagt der Investmentbanker, der zur Sparkasse gewechselt ist. Vor wenigen Monaten hätte er diesen Satz nicht über die Lippen bekommen. "Ich habe gestern im Bekanntenkreis diskutiert, ob wir unser Geld besser zur Sparkasse bringen sollten", gesteht auch ein anderer Privatbanker.
Mehr:
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/a...em-Wenn-s-um-Geld-geht/423529.html?mode=print
 

IMplo

Großmeister
Registriert
22. August 2003
Beiträge
728
Ein Kollege rief mir in der Raucherecke zu, daß Island nun pleite sei?

Staatsbankrott? 8O

Der Wahnsinn, nun werden wir mal lernen können, was passiert, wenn einn Staat bankrott geht, wollt ich immer schon mal wissen ;)

LG
IMplo
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
Was bedeutet bankrott, in dem Fall? Dass er Schulden macht, und zwar jedes Jahr mehr?
Sind wir dann nicht alle ein bisschen bankrott?
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Eher die Zahlungsunfähigkeit. Lustig: Die ach so dollen englischen Fußballvereine sollen pleite sein.
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
Ein_Liberaler schrieb:
Eher die Zahlungsunfähigkeit.

Ich kenn mich da nicht so aus, aber wenn man sich verschuldet, schließt das doch ein, dass man zuvor zahlungsunfähig ist, oder? Warum sollte man sich sonst verschulden.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Äh... Ich nehme dauernd Kredite auf und tilge sie wieder, deswegen bin ich doch nicht zahlungsunfähig. Zahlungsunfähigkeit bedeutet, fällige Forderungen nicht mehr begleichen zu können.
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Ein_Liberaler schrieb:
Eher die Zahlungsunfähigkeit. Lustig: Die ach so dollen englischen Fußballvereine sollen pleite sein.

Da reibt sich vielleicht schon Oleg Deripaska um FC Arsenal die Hände, 2006 ist ja nix daraus geworden.
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
Ein_Liberaler schrieb:
Äh... Ich nehme dauernd Kredite auf und tilge sie wieder, deswegen bin ich doch nicht zahlungsunfähig. Zahlungsunfähigkeit bedeutet, fällige Forderungen nicht mehr begleichen zu können.

Und wenn ein Staat zahlungsunfähig ist nimmt er Kredite auf, oder?


Edit: klick
Als bankrott (von ital.: banca rotta, zerbrochene Bank) wird umgangssprachliche eine Person oder Firma bezeichnet, die zahlungsunfähig, also nicht mehr in der Lage ist, ausstehende Rechnungen und laufende Ausgaben über eigenes Kapital zu decken. Normalerweise ist auch die Möglichkeit eines Kredits vollends ausgeschöpft.
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Shishachilla schrieb:
Und wenn ein Staat zahlungsunfähig ist nimmt er Kredite auf, oder?

Wenn ja, würden mich mal die Konditionen bzw. Bürgschaften interessieren die Staat dann anbietet, Kredit ohne Bürgschaft?
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
Ist ein Staat nicht mehr in der Lage, seine Staatsschulden zu bedienen oder die Zinszahlungen auf seine Verschuldung auf Grund seiner gesamtwirtschaftlichen Situation zu leisten, so tritt der Staatsbankrott ein.
Muss D nicht auch jährlich neue Schulden aufnehmen, um die alten abzubauen?
 
Oben