@Angostura
Der USAmerikanische Präsident ist nun einmal ein echter Verbrecher, der in zahllose Verschwörungen verwickelt ist - deshalb ist die ganze restliche Welt USAmerika-kritisch eingestellt, viele Menschen in der EU sehen aber nicht, daß sie ebenfalls Teil dieser Verschwörungen sind und das auch ihre Politiker größtenteils schwere Verbrecher sind und deshalb sollte man im selben Zug auch EU-Kritisch eingestellt sein - sonst tut man den Amerikanern unrecht.
so sehe ich das auch.
im grunde genommen ist es so, das gerade europa sich ja auch ganz stark an den USA orientiert. egal ob es um wirtschaftliche belange, um den abbau von sozialen errungenschaften usw. geht, immer werden die USA als vorbild gesehen. auch europa will weltmacht werden, man schreitet nur mit etwas "verfeinerteren" mitteln, nicht so offensichtlich zur tat.
trotzdem gibt es (noch) unterschiede zwischen europa und den USA.
es gibt z.b. in diesem sinne keinen gesamteuropäischen nationalismus, unter dem sich alle europäer versammeln. es gibt aber einen äußerst ausgeprägten US-nationalismus, der immer so verharmlosend als "patriotismus" bezeichnet wird. gerade vor der US-wahl gab es u.a. auf "arte" einige sehr interessante reportagen über die USA im allgemeinen und "die" amerikaner im besonderen. natürlich wurden auch die leute gezeigt, die gegen diese regierung sind, die mit diesem ganzen nationalismuspopanz nichts anfangen können und denen meine solidarität gilt- geht doch mal auf
www.indymedia.org , da könnt ihr euch durch diverse seiten in den verschiedenen bundesstaaten klicken.
wie mit leuten verfahren wird, die gegen dieses system sind, konnte man gut an den massendemonstrationen vor den wahlen (republikanerparteitag) erkennen, wo wahllos alles verhaftet wurde, was abzugreifen war- und das waren sehr viele.
der "normalo"amerikaner aber, das war in diesen reportagen gut rübergebracht, tickt allerdings ganz anders: in eigentlich allen statements wurde genau das ausgedrückt, was die US-regierung im großen propagiert. we're the best (fuck the rest), am amerikanischen wesen soll die welt genesen usw. das alles oft gekoppelt mit einer fundamentalistischen einstellung zum christentum, mit einem religiösen sendungsbewusstsein, mit dem glauben von gott auserwählt zu sein und seinen willen zu vertreten. gruselig!
wären die USA ein kleiner staat, wäre das alles nicht so dramatisch. sie sehen sich aber als letzte verbliebene weltmacht, starren vor waffen und sie vertreten diesen weltmachtsanspruch auch ganz offen.
ich habe letztens eine dokumentation über das dritte reich gesehen ("das leben A.H.-
unheil hitler", gibts als video). ohne bush direkt mit hitler vergleichen zu wollen, gibt es doch sehr beunruhigende übereinstimmungen zwischen dem aufstieg des faschismus und der heutigen situation. auch damals wurde dieser aufstieg vom (internationalen) kapital finanziert, hitler (auch wenn das viele faschos gerne anders sehen) war nichts anderes als ein knecht des kapitals.
er und seine korruppte machtclique schafften es ( und die welt sah lange genug zu), step by step und verstoss für verstoss was internationales recht angeht, ihre macht auszubauen. die tatsächliche gewalt und kontrolle befand sich ziemlich schnell in den händen der partei, die geheime staatspolizei wurde gegründet, terror gegen andersdenkende und konzentrationslager, in denen häftlinge willkürlich "behandelt" wurden. bereits 1933 wurde die verordnung "zum schutz von volk und vaterland" verabschiedet, die einen permanenten ausnahmezustand schaffte, der die aufhebung der grundrechte und ausschaltung der opposition zur folge hatte und hitler die absolute polizeigewalt gab.
trotz der zusage, an internationalen konferenzen teilzunehmen, trat man 1933 aus der abrüstungskonferenz und dem völkerbund aus, um freie hand für die in "mein kampf" programmierten aussenpolitischen aktionen zu haben. durch eine volksabstimmung im selben jahr wurde der austritt bestätigt.
darauf folgte der ausbau der totalen propaganda auf allen gebieten- öffentliches/privates leben, wissenschaft, literatur, film, rundfunk, versammlungen...die nötig war, um die dadurch kritiklosen, einseitig unterrichteten, nur noch rein gefühlsmäßig und auf schlagworte reagierenden massen über die eigentlichen (kriegs/weltmachtspläne) zu täuschen. hitler wurde als der "von der vorsehung berufene führer" glorifiziert.
ich lasse die folgenden jahre und ereignisse mal aus, will ja hier keine seitenlange abhandlung schreiben und es weiß ja eh jeder, was dann passiert ist...
wie schon gesagt, ich sehe da einige parallelen.
nicht nur was den "patriot act" (inkl. "homeland security") angeht, der sich mit der verordnung "zum schutz von volk und vaterland" vergleichen lässt.
auch
der 11.9 ist durchaus mit dem reichstagsbrand vergleichbar, ob sie nun selber dahinterstecken oder nicht, sie wussten es für ihre interessen zu nutzen.
permanente propaganda und indoktrination, die an allerniedrigste, nationale gefühle (und der damit einhergehenden ausgrenzung andersdenkender) appeliert ist ebenfalls gegeben.
auch bush und seine clique unterwandern die verfassungsmäßigen organe, überall werden nach und nach ihnen genehme richter eingesetzt.
auch bush sieht sich von der "vorsehung" bzw. von "gott" berufen, auch er wird von seinen anhängern in diesem sinne glorifiziert
der "krieg gegen den terror" ist nichts anderes als ein deckmäntelchen, um seinen lebensraum "auszuweiten" was in diesem fall bedeutet, die den "american way of life" am leben haltenden ressourcen unter seine kontrolle zu kriegen und den dollar auf teufel komm raus als weltwährung zu halten.
auch heute sieht die welt wieder zu (dem westen dämmerte erst 1939 so langsam, nachdem schon viel zu viel passiert war, mit welchen kräften sie es hier zu tun hatte bzw. wussten sie das schon vorher, dachten aber nicht, das es so aus dem ruder laufen könnte, das die nazis sich nicht mit einem stück vom kuchen zufrieden geben, sondern den ganzen kuchen wollen) wie stück für stück völkerrecht gebrochen, angriffskriege vom zaun gebrochen werden, ganz offen rechtsfreie räume enstehen (guantanamo u.ä.), gefoltert und gemordet wird.
man zeigt sich "besorgt", appelliert an diplomatische lösungen, die, wie schon zuvor, in den USA auf taube ohren stoßen werden.
bush kommt im februar nach europa (auch nach deutschland)- man wird hände schütteln, wird ihn vor dem europäischen parlament reden lassen usw., aber man wird sich nicht eindeutig gegen ihn stellen. auch das ist in der vergangenheit passiert. wieviele staatsoberhäupter, diplomaten haben sich bei hitler und konsorten lange die klinke in die hand gegeben? zuviele! wie lange haben er und auch mussolini in den USA "goodwill" genossen? ziemlich lange. wer sich nicht beizeiten eindeutig gegen solche entwicklungen positioniert, stattdessen gute miene zum bösen spiel macht, der ist mitschuldig- das gilt genauso für die schweigende masse in den USA, ob sie bush nun gewählt haben oder nicht.
alles übertreibung?
die gedankengänge einiger spinner?
ich befürchte nicht.
George Bush hat versprochen, die Welt vor dem Terrorismus zu retten, seine Nation in diesem Kampf geeint und auf den Krieg gegen den Irak eingeschworen. Mailer glaubt allerdings nicht an ehrenwerte Motive seines Präsidenten.
"Bush und seine Leute", sagt Mailer, "streben zur Zeit nicht nur die wirtschaftliche Herrschaft über die Welt durch die Globalisierung an. Sie wollen auch die militärische Vorherrschaft. Für sie ist der Irak nur der notwendige erste Schritt zum Ziel.
..."Die Absicht, die hinter all dem steht, ist, unser Land in den Militarismus zu führen. Dann können sie all die Dinge, die sie an Amerika nicht mögen, abschaffen: die 'Auswüchse' der Freiheit, wie sie das nennen, die bürgerlichen Rechte, die Tatsache, dass sich dieses Land in jede Richtung entwickeln kann, wenn es so demokratisch bleibt. All das möchten sie abschaffen. Wenn sie ein militärisches, ein militaristisches Land haben, können sie es kontrollieren."
Kriegsbegeisterung und Hurrah-Patriotismus sind für Mailer nur die Vorzeichen drastischer gesellschaftlicher Veränderungen. Wo werden sie enden? "Die Antwort lautet: es könnte eine Form von Faschismus kommen. Es wird eine banale Ausprägung des Faschismus sein, bis es wieder zu einer Katastrophe kommt. Drei oder vier Attentate wie am 11. September - und Amerika ist ein faschistisches Land."
http://www.daserste.de/kultur/thema_dyn~id,oblj0k8otvf3shfv~cm.asp