Das mit dem Quote musste nochmal heile machen, das sieht ja sehr seltsam aus so.
OxO schrieb:
Aphorismus schrieb:
Sprich: Wenn wir wissen wie schnell sich das Quant bewegt, dann kann nicht festgelegt sein, wo das Quant am Ende landet, weil der Ort in keiner Form durch das Quant selbst festgelegt sein kann. Dafür hat es gar keinen Speicherplatz. Nachdem wir es gefragt haben, wo es sich befindet, hat es uns seine eine Information gegeben und deswegen ist es am Ende vollkommen zufällig, wo genau es landet.
Da tun sich ja ganz neue WElten auf...Ich weiß schon auf was du hinaus willst.
Nicht gut für Diskussion!
Aphorismus schrieb:
Belegbar ist nur was Messbar ist.
1. Darauf will ich
nicht hinaus.
2. Auch wenn der Satz im Grunde richtig ist, würde ich ihn so nicht sagen, weil ich mir u.a. nicht ganz sicher bin, was "Selbstwissen" angeht. Muss jemand an mir messen können, dass ich Kopfschmerzen habe, damit ich Kopfschmerzen habe? :gruebel:
OxO schrieb:
Hättste und Könnste sind die schlechtesten Freunde...
Zum einen sind die die
Vielleichts und
Wahrhscheinlichs immer noch lieber als die ganzen Leute, die alle sich gegenseitig widersprechende "einzig wahre Wahrheiten" haben, zum anderen geht es bei deinem Zitat weniger um Quantenphysik als vielmehr um ein viel weniger gut erforschtes anderes Lieblingsthema von Steohen Hawking: Kosmologie! Und das ist wirklich eine ganz andere Diskussion.
OxO schrieb:
Wir wissen wie schnell sich ein Quantum bewegt, also müssen wir davon ausgehen DAS eine Bewegung stattfindet.
Das ist
nicht die Sicht der Dinge in der Quantenphysik. Ich habe gerade - übrigens für den Fachbereich Philosophie, nicht Physik - 'ne Hausarbeit zu dem Thema "Bewegung" von Quanten (und Vorläufern solcher Überlegungen vorsokratischer Philosophen) geschrieben:
(Auszug)
"Das Pfeilparadoxon ist durch mehrere Quellen überliefert und wird sowohl von Aristoteles als auch von Simplikios, Diogenes Laertius und Epiphanios erwähnt.
Knapp zusammengefasst besagt es, dass ein sich im Flug befindender Pfeil sich nicht bewegt, weil sich die Bewegung weder an dem Ort vollziehen kann, wo der Pfeil ist - da er sich dort immer in Ruhe befindet - noch an dem Ort, wo der Pfeil nicht ist, da er dort überhaupt nichts tun kann, weil es ihn dort nicht gibt.
In diesem letzten Teil der Überlegung kann man die Handschrift des Lehrers Zenons, Parmenides, wieder erkennen, dessen ganze Philosophie ja darauf aufgebaut ist, dass man über das, was nicht ist, auch nichts aussagen könne, womit seine Überlegungen wohl die gedankliche Grundlage der Ontologie bilden.
Der oben angeführte Gedanke Zenons scheint jede Möglichkeit von Bewegung – wieder sehr im Widerspruch zu unserem alltäglichen Erfahren – kategorisch auszuschließen. Es liegt jedoch auf der Hand, dass ein brillanter Denker wie Zenon von Elea nicht allen Ernstes behaupten wollte, die Welt sei komplett unbewegt – mit jedem Satz, jeder Bewegung seiner Lippen hätte er sich sonst selbst widersprochen. Wenn man ihm jedoch unterstellt, was mir möglich wie angebracht erscheint, dass es ihm in seinen logischen Übungen um das ging, was - wie Goethe seinen Faust sagen lässt - „die Welt im Innersten zusammenhält“, dann nähern wir uns unweigerlich einer Interpretation, die die Nähe seiner Überlegung zu der – mit ihren knapp hundert Jahren verhältnismäßig jungen – Wissenschaft der Quantenphysik geradezu heraufbeschwört.
So erinnert Zenons Überlegung stark an den vom schwedischen Nobelpreisträger Niels Bohr geprägten Begriff der Komplementarität. Dieser wird vom Fremdwörter-Duden definiert als:
„Beziehung zwischen Messgrößen im Bereich der Quantenmechanik, die besagt, dass man die betreffenden Messgrößen nicht gleichzeitig (simultan) messen kann“
So sind in Bezug auf ein Elektron die Messgrößen „Ort“ und „Geschwindigkeit“ komplementär. Es ist
prinzipiell nicht möglich, sowohl Ort als auch Geschwindigkeit (oder Impuls) eines Elektrons zu messen. Während die Relativitätstheorie in erster Linie die Untrennbarkeit von Raum und Zeit und das Fehlen absoluter Größen, an denen man alles andere ausrichten könne, postuliert, geht die Quantentheorie erheblich weiter und attackiert sogar die auf Kausalität basierende Linearität, bzw. Kontinuität des Raumzeitbegriffs.
Würden für Zenons Pfeil die gleichen Gesetze gelten wie für ein Elektron, so hätten wir tatsächlich eine Situation vor uns, in der wir uns aussuchen können, ob wir
entweder wissen wollen, wo genau der Pfeil sich gerade befindet
oder mit welcher Geschwindigkeit er sich bewegt.
Es scheint, als seien nicht nur die Begriffe Ort und Geschwindigkeit, sondern auch die Begriffe Ort und Bewegung komplementär. Allerdings muss man hinzufügen, dass es sich bei diesem „entweder – oder“ nicht um eine rein ausschließende Disjunktion handelt, sondern dass es Zwischenstufen gibt.
So ist es möglich,
in etwa zu bestimmen, wo sich das Elektron befindet und mit welcher Geschwindigkeit es sich dabei
in etwa bewegt. Nur steht fest – und dies hat die Gültigkeit einer logischen Schlussregel, ist also nicht von unserer Fähigkeit bessere Versuchsaufbauten zu konstruieren oder ähnlichem abhängig – dass es prinzipiell unmöglich ist, sowohl den genauen Ort eines Elektrons als auch die genaue Geschwindigkeit, mit der sich ein Elektron bewegt, zu messen.
Dies wird unter anderem durch die Heisenbergsche Unschärferelation bewiesen. Hier hat Zenon mit seinen Überlegungen etwas vorweg genommen, was sich wissenschaftlich, unter Zuhilfenahme von Mathematik, experimenteller wie theoretischer Physik und auch Philosophie, erst knapp 2500 Jahre später als wissenschaftliches Faktum erweisen sollte. Wenn nichts anderes, so sollte doch dieser Punkt unmissverständlich die aktuelle Bedeutung Zenons – und somit der vorsokratischen Philosophie als gesamtem Komplex – verdeutlichen."
(ohne Fussnoten)