Zahlen Juden keine Steuern?

Balder

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Ja aber können auch farbige (Inder o. Afrikaner) oder Asiaten Juden werden
weis das einer??
 

Balder

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Ja aber können auch farbige (Inder o. Afrikaner) oder Asiaten Juden werden
weis das einer??

Und warum steht die frage jetzt bei einen anderen thread?
 

agentP

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Sie können es nicht nur werden, manche sind es von Haus aus:

Die äthiopischen Juden (auch Olim/Falascha/Beita Jisrael) sind eine vom israelischen Oberrabbinat als zwangschristianisierte Afrikaner ursprünglich jüdischen Glaubens definierte Gruppe. In den 1980ern wurden sie endgültig als Juden anerkannt.
www.wikipedia.de
und hier geht´s um chinesische Juden, äh jüdische Chinesen, äh....:
http://www.judentum.net/geschichte/youtai.htm
 

Jay-Ti

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Um das mit dem Konvertieren noch mal deutlich zu machen, jeder (egal wer, egal welcher ethischen Abstammung) kann im Grunde vollwertiger Jude werden.
Das Problem sind allerdings oftmals unseriöse Leiter durchs Gjur, welche in Israel nicht anerkannt sind. Wer also ernsthaft ein Gjur vorhat sollte sich auch bitte vorher genug Informationen einholen, welcher Rabbi auch wirklich dazu berechtigt ist. Denn einfach mal Ratzfatz konvertieren, nur weil die Gemeinde wieder Mitglieder braucht ist eigentlich nicht vorgesehen.
 

Balder

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Danke interessant das mit dem thread war mein Fehler bin heut etwas verwirt
 

semball

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Zottelfritz schrieb:
*lol* ich glaub die Österreicher und Südtiroler werden sich schön bedanken wenn du sie "Deutsche" nennst.
Ob du´s glaubst oder nicht, das tun wirklich einige!
Was sind denn die Südtiroler für dich? Italiener?
Dann versuch mal das ihnen beizubringen...

Was ist denn für dich "deutsch"? ne lückenlose Blut-linie von Leuten germanischer Herkunft? :?
Von Ethnologie scheinste aber keinen Schimmer zu haben!
Identität basiert in erster Linie eben NICHT auf Genetik.
Völker vermischen sich numal und daraus entstehen neue. Ist doch ne feine Sache und sorgt bloß für gesellschaftlichen Fortschritt.
Nun, so einfach ist das natürlich nicht.
Ich verstehe mich selbst als Mitteleuropäer, differenzierter gesehen als Rheinländer. Als "Deutscher" fühle ich mich eher in einer Weise dass mir nunmal dieses Etikett mittels Personalausweis aufgedrückt wird.
Was meinst du eigentlich mit "Mitteleuropa"? Ist das Rheinland nicht schon Westeuropa, hmmm?
Die Leute in Bayern oder Sachsen oder weiss der teufel wo sind mir schon sowas von fremd dass ich kaum ein nationales "gemeinschaftsgefühl" mit denen aufbauen kann. (soll nich heissen dass ich sie nich mag aber sie sind mir und vielen anderen Rheinländern eben nicht sehr ähnlich) Da sind einem die Holländer schon wesentlich näher, obwohl die ne andere Nation sind.
Hast du dein Leben zufällig in einem kleinen isolierten Dorf zugebracht und dann einen Kulturschock gekriegt, also du zum ersten Mal einen anderen Deutschen getroffen hast?
Ich hab in meinem Leben schon in sechs verschiedenen deutschen Ländern gewohnt und überall war ich ein Deutscher unter Deutschen, auch wenn man sich an diverse Mundarten natürlich erst gewöhnen muss. ;)
Die Grenzen in Europa sind doch eh total künstlich.
:lol:
Wenn es einen Kontinent auf Gottes verdammten Erdball gibt, dessen Grenzen NICHT künstlich sind, DANN ist das nun mal Europa.
Aber vielleicht sieht man das auch nur hier, im Multikulti-Rheinland so. Ich bin eben im "Melting-Pot" am Rhein aufgewachsen.
Ja klar, natürlich. :roll:
Mal ehrlich, überdurschschnittlich viele Dönerbuden am Straßenrand machen eine Stadt nicht unbedingt gleich zu einem "Melting-Pot"...


gruss semball
 

Aladin

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@Hugo de la Smile


Danke für die Infos. Die Sache ist auch wirklich kompliziert und als Nicht-Jude kann man sich da natürlich eh nicht einfühlen. So erscheint es dann auch automatisch Widersprüchlich was diese und jene Juden aus Tohra und Talmund zum Thema für Reglungen ableiten...

Was mich jetzt konkret interessiert ist was die (orthodoxen) Juden unter diesem traditionellen Mutterrecht verstehen? Wird damit ein spirituelles (nur wer eine jüdische Mutter hat kann auch "Religions-Jude" sein) oder ein "völkisches" Urteil ( nur wessen Mutter Jude ist der ist auch ein Israelit, also "Landsmann" bzw. gehört zum "auserwählten Volk") gefällt?

Vielleicht überschneiden sich diese möglichen Ansichten auch? Wie gesagt, bin kein Experte in sachen Judentum. Würde mich freuen wenn jemand was konkretes dazu schreiben kann.
 

Hugo de la Smile

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Zottelfritz hat folgendes geschrieben::

*lol* ich glaub die Österreicher und Südtiroler werden sich schön bedanken wenn du sie "Deutsche" nennst.

Ob du´s glaubst oder nicht, das tun wirklich einige!
Was sind denn die Südtiroler für dich? Italiener?
Dann versuch mal das ihnen beizubringen...

das ist unnötig, wem eine unsinnige eigenbezeichnung liegt, der kann sie meinetwegen auch gerne verwenden.

Zitat:

Was ist denn für dich "deutsch"? ne lückenlose Blut-linie von Leuten germanischer Herkunft?

Von Ethnologie scheinste aber keinen Schimmer zu haben!
Identität basiert in erster Linie eben NICHT auf Genetik.


deine antwort ist also: nein, identität basiert nicht auf genetik.

Völker vermischen sich numal und daraus entstehen neue. Ist doch ne feine Sache und sorgt bloß für gesellschaftlichen Fortschritt.


Nun, so einfach ist das natürlich nicht.

ja, man sollte davon abstand nehmen, von völkern zu sprechen.


Ich verstehe mich selbst als Mitteleuropäer, differenzierter gesehen als Rheinländer. Als "Deutscher" fühle ich mich eher in einer Weise dass mir nunmal dieses Etikett mittels Personalausweis aufgedrückt wird.
Was meinst du eigentlich mit "Mitteleuropa"? Ist das Rheinland nicht schon Westeuropa, hmmm?

die mitte europas befindet sich geographisch gesehen in litauen, zählt man die direkten nachbarn zu mitteleuropa, dann sind das litauen, polen lettland und natürlich kaliningrad, die russische exklave.

Die Leute in Bayern oder Sachsen oder weiss der teufel wo sind mir schon sowas von fremd dass ich kaum ein nationales "gemeinschaftsgefühl" mit denen aufbauen kann. (soll nich heissen dass ich sie nich mag aber sie sind mir und vielen anderen Rheinländern eben nicht sehr ähnlich) Da sind einem die Holländer schon wesentlich näher, obwohl die ne andere Nation sind.

Hast du dein Leben zufällig in einem kleinen isolierten Dorf zugebracht und dann einen Kulturschock gekriegt, also du zum ersten Mal einen anderen Deutschen getroffen hast?
Ich hab in meinem Leben schon in sechs verschiedenen deutschen Ländern gewohnt und überall war ich ein Deutscher unter Deutschen, auch wenn man sich an diverse Mundarten natürlich erst gewöhnen muss.

ein platt sprechender sauerländer, wird kein gespräch mit einem schwaben führen können. dazu müssen sie sich schon des relativ jungen hochdeutsch bedienen, so sie es denn sprechen.

Die Grenzen in Europa sind doch eh total künstlich.


Wenn es einen Kontinent auf Gottes verdammten Erdball gibt, dessen Grenzen NICHT künstlich sind, DANN ist das nun mal Europa.

sicher sind die grenzen künstlich. keinesfalls grenzen sich durch sie unterschiedliche kulturen ab. schleswig-holstein hat gewiss mehr gemeinsame kultur mit dänemark, als mit bayern.

aloha aladin,

Danke für die Infos. Die Sache ist auch wirklich kompliziert und als Nicht-Jude kann man sich da natürlich eh nicht einfühlen. So erscheint es dann auch automatisch Widersprüchlich was diese und jene Juden aus Tohra und Talmund zum Thema für Reglungen ableiten...

die meisten religiösen texte sind voller widersprüche.

Was mich jetzt konkret interessiert ist was die (orthodoxen) Juden unter diesem traditionellen Mutterrecht verstehen?

sie verstehen es so, dass jede die eine jüdische mutter hat eine jüdin ist

Wird damit ein spirituelles (nur wer eine jüdische Mutter hat kann auch "Religions-Jude" sein) oder ein "völkisches" Urteil ( nur wessen Mutter Jude ist der ist auch ein Israelit, also "Landsmann" bzw. gehört zum "auserwählten Volk") gefällt?

insgesamt gesehen ist die orthodoxie eine kleine minderheit des judentums.
nimmt man alle strömungen der orthodoxie, so leben in israel z.b. wohl kaum mehr orthodoxe als muslime.
dabei gibt es viele strömungen die sich als orthodox bezeichnen und sich teilweise gegenseitig nicht leiden können, da sind sogar welche drunter, die den staat israel total ablehen und daher die plo unterstützen, also kann man dass nur sehr vereinfacht beantworten(nebenbei, ich bin atheist).
im großen und ganzen kann man sagen, dass die orthodoxie auch konvertierungen vornimmt, daher sind beide dieser aussagen nicht richtig.
sie meinen halt, dass nur ihre strenge auslegung ihrer heiligen schrift die richtige ist und wer konvertiert auch diesen strengen regeln folgen soll.
es ist aus dieser sicht schon schlimm genug, dass die meisten, welche man laut tradition als juden akzeptieren muss, sich nicht an die orthodoxe lebensweise halten.
ein fundamentalistishe christ wird sagen, die katholen sind keine richtigen christen, mit all ihrem aberglauben, dem götzendienst, dem polytheismus. das ist im judentum ausgeschlossen, weil in der schrift steht, jüdische mutter bedeutet das kind ist jude.
wer aber weder eine jüdische mutter hat, noch streng orthodox lebt, über den kann man in fundi-manier sagen, er sei kein jude, obwohl die mehrheit der juden das anders sehen mag.
diese tradition überhaupt stammt wahrscheinlich aus zeiten, als man sich über die rolle des mannes bei der entstehung neuen lebens nicht klar war und kann als rest eines matriarchats gewertet werden.
man muss sehen, das jahwe seine karriere als lokaler stammesgott gestarten hat und auch bis heute im judentum nicht den anspruch hat, alle welt unter sich zu zwingen. der schutzgott/dämon des lokalen stammes ist halt der schutzgott/dämon des stammes und wenn zum stamm gehört wessen mutter zum stamm gehört, so ist auch dieser schutzgott/dämon dessen schutzgott/dämon.
meine hebräisch kenntnisse sind noch begrenzter als mein altgriechisch, aber hier bitte ich auch zu bedenken, dass volk überhaupt ein deutsches wort ist.
wenn ein englischsprachiger "german people" sagt, wird das mitunter ja auch als "deutsches volk" übersezt, für mich ist es fraglich inwieweit "außerwählters volk" dem orginal "klang" überhaupt entspricht. ich weiß es nicht, aber "außrwählte gruppe","außerwählte leute", "außerwählte gemeinschaft" scheint mir auch möglich, wo es doch laut überlieferung mehrere "stämme" gab.
zusammenfassend: es mag leute menschen, die konvertierungen ablehnen, grundsätzlich sind sie aber vorgesehen und durch jahrtausende praktizierter fakt.

Vielleicht überschneiden sich diese möglichen Ansichten auch?

die ansichten sind so wohl eher nicht vorhanden.

Wie gesagt, bin kein Experte in sachen Judentum. Würde mich freuen wenn jemand was konkretes dazu schreiben kann.

ich hoffe ich konnte dir helfen.

aloha

Hugo de la Smile
 

dimbo

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@ Hugo:

Du unterscheidest zwischen Konvertierung zum orthodoxen Judentum, zum gemäßigten Judentum und zum Judentum (ohne nähere Angaben), ist das richtig?

Wenn ja, dann klingt das für mich danach, als könne man auch als Zweifler oder gar Atheist zum Judentum konvertieren. Das scheint mir allerdings eine ziemlich seltsame Idee zu sein. Kannst du das bitte nochmal kurz klar stellen?
 

Zottelfritz

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semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
*lol* ich glaub die Österreicher und Südtiroler werden sich schön bedanken wenn du sie "Deutsche" nennst.
Ob du´s glaubst oder nicht, das tun wirklich einige!
Was sind denn die Südtiroler für dich? Italiener?
Dann versuch mal das ihnen beizubringen...
Naja, nur weil das "einige" tun, muss es doch trotzdem nicht richtig und toll sein. Ich würde das mal die leutchen selber entscheiden lassen als was sie sich fühlen... wie wärs denn mit "Südtiroler"? :) So wie ich zum Beispiel mich als Rheinländer fühle. Muss denn Identität immer gleich so national daherkommen?

semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
Was ist denn für dich "deutsch"? ne lückenlose Blut-linie von Leuten germanischer Herkunft? :?
Von Ethnologie scheinste aber keinen Schimmer zu haben!
Identität basiert in erster Linie eben NICHT auf Genetik.
:) als ob das meine Meinung wäre. Ich habe mit dieser zugegebenermaßen provokativen Frage auf Wodans rätselhaften Post geantwortet in welchem er imho andeutete dass nur "deutsch-stämmige" auch Deutsche sein können. Anscheinend ist der Zynismus hier falsch bei dir angekommen. Mir aber deswegen gleich ein "ungenügend" in Ethnologie zu verpassen find ich leicht übertrieben und anmaßend. (mit Verlaub)

semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
Völker vermischen sich numal und daraus entstehen neue. Ist doch ne feine Sache und sorgt bloß für gesellschaftlichen Fortschritt.
Nun, so einfach ist das natürlich nicht.
Nein? dann bitte ich hier um eine Gegendarstellung. Ich find prinzipiell kann man diese Meinung vertreten. natürlich ist das sehr vereinfacht dargestellt aber einfach zu sagen "Nein, stimmt nicht" find ich auch nicht grade produktiv...

semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
Ich verstehe mich selbst als Mitteleuropäer, differenzierter gesehen als Rheinländer. Als "Deutscher" fühle ich mich eher in einer Weise dass mir nunmal dieses Etikett mittels Personalausweis aufgedrückt wird.
Was meinst du eigentlich mit "Mitteleuropa"? Ist das Rheinland nicht schon Westeuropa, hmmm?
uiuiui, hier mimt aber einer den Geographie-Pauker. Es geht mir um das Zugehörigkeitsgefühl zu einem gewissen Menschenschlag, der sich in der Mitte respektive im Westen Europas unabhängig von nationalen Grenzen auffindet. Es kommt mir hierbei nicht auf exakte geographische Ortsangaben oder ähnliche haarspalterische Daten an, sondern darauf, dass es nunmal in unserer Ecke der Welt viele verschiedene nette kleine Volksgrüppchen gibt die alle zusammen die Europäer sind. Und als ein solcher fühle ich mich. *puh* manchmal sind mir diese Haarspaltereien echt unverständlich, als hätte ich mit meiner Aussage, ich fühle mich als Mitteleuropäer wer weiss was fürn Faux Pas gelandet.

semball schrieb:
Hast du dein Leben zufällig in einem kleinen isolierten Dorf zugebracht und dann einen Kulturschock gekriegt, also du zum ersten Mal einen anderen Deutschen getroffen hast?
Nope, was soll die Frage?

semball schrieb:
Ich hab in meinem Leben schon in sechs verschiedenen deutschen Ländern gewohnt und überall war ich ein Deutscher unter Deutschen, auch wenn man sich an diverse Mundarten natürlich erst gewöhnen muss. ;)
Glückwunsch, ich komme auch ohne dieses Gefühl aus. Bis auf die gemeinsame Amtssprache (wobei ich Hochdeutsch auch für vergleichsweise künstlich halte) verbindet mich oft nicht viel mit anderen "Deutschen". Es ist wohl eher die Geschichte die einen verbindet, leider in vielen Belangen nicht gerade durch erfreuliche Geschehnisse...

semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
Die Grenzen in Europa sind doch eh total künstlich.
:lol:
Wenn es einen Kontinent auf Gottes verdammten Erdball gibt, dessen Grenzen NICHT künstlich sind, DANN ist das nun mal Europa.
Aha? interessante Ansicht, ich bin mir auch sicher dass du diese Aussage mit entsprechenden Daten untermauern kannst, und schaut man sich andere Teile der Welt an muss man zugeben dass grenzen oft sehr viel künstlicheren Urprung haben als hier, aber vielleicht empfinde ich ja Grenzen an sich als etwas unnatürliches. Ja, ich glaube so wird es sein. Ich finds halt einfach komisch dass ich (um zum Beispiel Holland zurückzukommen) auf der Fahrt nach Amsterdam eine nationale Grenze passiere, auf der Fahrt nach München aber nicht... obwohl mir die Münchner ungleich fremder sind als die Amsterdamer (rein gefühlsmäßig).

semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
Aber vielleicht sieht man das auch nur hier, im Multikulti-Rheinland so. Ich bin eben im "Melting-Pot" am Rhein aufgewachsen.
Ja klar, natürlich. :roll:
Mal ehrlich, überdurschschnittlich viele Dönerbuden am Straßenrand machen eine Stadt nicht unbedingt gleich zu einem "Melting-Pot"...
Huch bin ich hier jemand auf den Schlips getreten? Oder hat da einer ein schlechtes Verhältnis zum Rheinland? Oder doch zu Dönerbuden? Mal im Ernst, im Rheinland haben sich schon seit Jahrhunderten verschiedene Kulturen gemischt, schliesslich bildet es geographisch einen Knotenpunkt zwischen verschiedenen europäischen Regionen und es hat schon immer viele Menschen unterschiedlicher Herkunft angelockt. Wie du das hier auf Dönerbuden reduzierst halte ich für ziemlich eingeschränkt.
 

Hugo de la Smile

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aloha dimbo,

Du unterscheidest zwischen Konvertierung zum orthodoxen Judentum, zum gemäßigten Judentum und zum Judentum (ohne nähere Angaben), ist das richtig?

Wenn ja, dann klingt das für mich danach, als könne man auch als Zweifler oder gar Atheist zum Judentum konvertieren.


Das scheint mir allerdings eine ziemlich seltsame Idee zu sein. Kannst du das bitte nochmal kurz klar stellen?

es gibt durchaus rabbis, die es als begründung akzeptieren, dass etwa in einer ehe mann = jude , frau = hinduistin, die frau aus liebe zu ihrem mann konvertieren würde, auch ohne jetzt tief gläubig zu sein.
natürlich darf sie da nicht sagen, dass sie das alles für schwachsinn hält.
orthodoxe rabbiner werden aber in jedem fall jahrelanges studium des judentums und eine ausführliche befragung verlangen und eine konvertierung aus liebe zu einem ehepartner nicht akzeptieren.
vielleicht kann man es vergleichen mit kriegsdienstverweigerung heute und vor 20 jahren.

aloha

Hugo de la Smile
 

Fantom

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semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
*lol* ich glaub die Österreicher und Südtiroler werden sich schön bedanken wenn du sie "Deutsche" nennst.
Ob du´s glaubst oder nicht, das tun wirklich einige!
Was sind denn die Südtiroler für dich? Italiener?
Dann versuch mal das ihnen beizubringen...

ich stamme selber zu einem viertel aus der ecke und meine verwandten dort fühlen sich bestimmt nicht als deutsche oder österreicher, auch wenn sie deutsch-österreich - stämmig sind und deutsch quasi als erste sprache sprechen. wenn man sie fragt, sagen sie, sie seien tiroler. so einfach kann eine solche frage gelöst werden :lol:
 

agentP

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Von Ethnologie scheinste aber keinen Schimmer zu haben!
Identität basiert in erster Linie eben NICHT auf Genetik.
Interessant, daß Du das ansprichst und ich stimme Dir zu. Aber worauf basiert sie denn dann ?

Die Leute vom Institut für europäische Ethnologie der HU in Berlin waren übrigens damals die Ersten, die die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, als irgendjemand den Begriff "deutsche Leitkultur" ins Spiel brachte.

Mal ehrlich, überdurschschnittlich viele Dönerbuden am Straßenrand machen eine Stadt nicht unbedingt gleich zu einem "Melting-Pot"...
Wenn der in Deutschland als Kind anatolischer Eltern geborene Dönerbräter seinen in Deutschland von Türken erfundenen Döner in amerikanischen Jeans brät, dabei Musik aus Manchester hört und sich darauf freut am Abend mit seiner brasilianischen Freundin, die Südslavistik an einer ehemaligen DDR-Uni studiert in ein Konzert einer dänischen HipHop Band zu gehen und danach seine Germanistiksstudienpläne zu diskutieren, dann wird es jedenfalls sehr schwierig seine kulturelle Zugehörigkeit auszumachen.

Ich hätte auch sagen können: Wenn der erste goldene Bär der seit 18 Jahren an eine deutsche Produktion geht einen türkischstämmigen Regisseur und eine türkischstämmige Hauptdarstellerin hat, dann ...
 

semball

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Hugo de la Smile schrieb:
Wenn es einen Kontinent auf Gottes verdammten Erdball gibt, dessen Grenzen NICHT künstlich sind, DANN ist das nun mal Europa.

sicher sind die grenzen künstlich.
Sind sie nicht. Schau dir Afrika und Amerika an und dann reden wir weiter.

In letzter Instanz kann man alles vom Menschen Hervorgebrachte als künstlich bezeichnen, insofern muss man dir schon recht geben. Aber bei dieser Diskussion kann man bei der allgemeinen Betrachtung von Grenzen, die europäischen einfach nicht als "künstlich" betrachten.
keinesfalls grenzen sich durch sie unterschiedliche kulturen ab.
Doch das tun sie. Staatsgrenzen sind in Europa im Normalfall Kulturgrenzen oder ggf. Volksgrenzen (Polen-Deutschland, Griechenland-Albanien)
schleswig-holstein hat gewiss mehr gemeinsame kultur mit dänemark, als mit bayern.
NEIN!
Völlig falsche These, sorry!
Ich frag mich wie du darauf kommst, vielleicht über die Story mit Nordschleswig? Wenn ja, bist du aber dennoch auf dem falschen Dampfer.

gruss semball ;)

Fantom schrieb:
semball schrieb:
Zottelfritz schrieb:
*lol* ich glaub die Österreicher und Südtiroler werden sich schön bedanken wenn du sie "Deutsche" nennst.
Ob du´s glaubst oder nicht, das tun wirklich einige!
Was sind denn die Südtiroler für dich? Italiener?
Dann versuch mal das ihnen beizubringen...

ich stamme selber zu einem viertel aus der ecke und meine verwandten dort fühlen sich bestimmt nicht als deutsche oder österreicher, auch wenn sie deutsch-österreich - stämmig sind und deutsch quasi als erste sprache sprechen. wenn man sie fragt, sagen sie, sie seien tiroler. so einfach kann eine solche frage gelöst werden :lol:
Oh, ich habe auch Verwandschaft aus dem Viertel.
Fühlen sich auch alle als Tiroler. :)
Und eine größere Anzahl der Tiroler sieht sich entweder als loyale Bürger des österreichischen Staates oder gleich als Deutsche (was übrigens kein Widerspruch ist, wie ich selbst erfahren hab, aber das nur am Rande)
gruss semball
agentp schrieb:
Von Ethnologie scheinste aber keinen Schimmer zu haben!
Identität basiert in erster Linie eben NICHT auf Genetik.
Interessant, daß Du das ansprichst und ich stimme Dir zu. Aber worauf basiert sie denn dann ?
Ersteinmal sollte man festhalten, dass "identität" im gewissen Sinne ein abstrakter Begriff ist und daher etwas "stoffliches" wie Ketten aus Aminösäuren diese nicht in erster Linie prägen.
Identität sollte man eher als ein Puzzle aus verschiedensten Zugehörigkeitsgefühlen und Abgrenzungen betrachten.
Deine Frage ist ziemlich schwer zu beantworten, darüber haben Psychologen und Ethnologen ganze Bücher geschrieben. ;)

gruss semball
 

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