Hi zusammen,
ich les schon länger mit, hab aber noch nichts geschrieben. Das hier ist also mein erster Post.
@NoTom: Wenn man schon den Wert eines Menschen in Geld messen will, bleibt neben dem 'Materialwert' ja auch noch der potentielle Wert: nämlich das was ein Mensch im Laufe seines Lebens erwirtschaftet. Zusätzlich könnte man noch nach verschiedenen Gesichtspunkten unterscheiden: Was ein einzelner für die Gemeinschaft (bzw. für die Volkswirtschaft) erwirtschaftet, wieviel für seine Familie, wieviel für sich selbst etc.
Solcherlei Berechnungen sind für mich aber allerhöchstens eine zeitvertreibende Spielerei. Es geht dabei eben um verschiedene Dinge: Was ist ein Mensch wert im materiellen Sinne (Kosten/Nutzen etc) und dann gibt es noch den Wert des Lebens an sich. Und den kann man natürlich nicht messen!
Grundsätzlich finde ich das jeder Mensch einen unbedingten Wert hat, was sich hierzulande zumindest normativ gesehen zum Beispiel in den Grund- und Menschenrechten ausdrückt. Inwieweit dieser Wert eventuell verloren gehen oder abgesprochen werden kann, ist ziemlich diskussionsbedürftig. (Hat ein Mörder zum Beispiel diesen Wert "verspielt" ?
Die Frage spielt ja auch im Zusammenhang mit der Abtreibungsdebatte eine Rolle. Was mich da immer wieder stört ist, daß auch hier der potentielle Wert [um Missverständnissse zu vermeiden: mit potentieller Wertmeine ich hier nicht das gleiche wie weiter oben, sondern eher das Entwicklungspotential; ein Foetus ist vielleicht noch kein Mensch, wird aber unter entsprechenden Bedingungen einer] eines Menschen kaum beachtet wird. Meist streitet man sich darum, ab welchem Stadium eine befruchtete Eizelle als menschliches Leben gesehen werden kann, jedoch sollte man auch berücksichtigen was aus einer befruchteten Eizelle werden kann, bzw. werden würde, wenn man sie nicht vernichtet. (Anmerkung: Das soll jetzt aber nicht heissen, daß ich Abtreibungsgegner sei, ich finde nur daß dieser Punkt insgesamt in der Abtreibungs/Klon-Diskussion vernachlässigt wird).
In Geld lässt sich das nicht ausdrücken. Kann man es vielleicht an seiner Liebe zu anderen messen, oder wie sehr er geliebt wird. Ist das der Wert?
Die Idee den Wert eines Menschen an die Frage zu knüpfen, wieviel er einem anderen bedeutet, hatte übrigens auch schon der umstrittene Bioethiker Peter Singer. Ich bilde mir jedenfalls ein, mal ein Interview mit ihm gelesen zu haben, in dem er davon sprach, da es für die Beurteilung des Wertes von Leben unter anderem eine Rolle spielen könne, ob jemand eine emotionale Bindung an den Lebensträger hat.
Insgesamt eine weitaus vielschichtigere Frage als ich ursprünglich gedacht habe!
Gruß,
the mgt