Wenn man bedenkt, dass Manager einem sehr hohen Stress ausgesetzt sind, der meistens auch nicht aufhört, wenn sie zu Hause sind, kann man deren hohe Gehälter schon verstehen. Ich glaube als Manager hast Du ein weitaus höheres Herzinfarktrisiko zu tragen als ein Notfallmediziner, der sich nach Feierabend die Hände wäscht und den Kopf freimachen kann.
In diesem Zusammenhang gab es mal ein interessantes Statement einer Fluglotsin. Sie meinte, es wäre ihr Traumjob, da sie nach Schichtende mit dem Tag abschließen kann, es staut sich quasi keine Arbeit auf. Auch wenn sie während der Arbeit Stress hat, die Arbeit verfolgt sie nicht nach Hause.
Bergleute, Stahlkocher verdienen über dem Durchschnitt, aber sie jonglieren bei weitem nicht mit solchen Werten wie ein Topmanager (sollte zumindest so sein)
Solange Manager nicht offenkundig völlig unfähig sind (zu Toll-Collect schiel), sollen die ruhig ihr Geld verdienen.
Der Ruderwettbewerb
Vor langer Zeit verabredete die Firma XY mit den Japanern daß jedes Jahr ein Wettrudern auf dem Main ausgetragen werden sollte. Die Strecke war auf 1000 m festgelegt, dass Wettkampfgerät sollte ein Achter mit Steuermann sein.
Beide Mannschaften trainierten lang und hart, um die größtmögliche Leistung zu erreichen; am Tage des Wettkampfes waren beide Mannschaften topfit.
Ergebnis: Die Japaner gewannen klar mit über 400 m Vorsprung.
Nach dieser Niederlage war das Firma XY-Team sehr niedergeschlagen, die Moral auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, daß der Grund für dieses Desaster unbedingt herausgefunden werden mußte.
Ein Projektteam wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu empfehlen.
Ergebnis: Niederlagenursache war, daß bei den Japanern 8 Leute ruderten und 1 Mann steuerte, während im Firma XY-Team 1 Mann ruderte und 8 Leute steuerten.
Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, um eine Studie über die Struktur des Firma XY-Teams anfertigen zu lassen. Nach einigen Monaten, verbunden mit Kosten in Millionenhöhe, kamen die Berater zu dem Schluß, daß zu viele steuern während zu wenig rudern.
Um eine Niederlage gegen die Japaner im nächsten Jahr vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert: Es gab jetzt 1 Steuerdirektor, 3 Obersteuerleute, 4 Steuerleute sowie 1 Ruderer.
Ein Leistungsbewerbungssystem wurde eingeführt, um dem Mann, der das Boot rudern sollte, mehr Ansporn zu geben. Er sollte sich auch mehr anstrengen und ein Leistungsträger werden.
Aussage: Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben. Damit wird es gelingen.
Im Wettkampf des Folgejahres gewnnen wieder die Japaner, diesmal jedoch mit 800 m Vorsprung!
Fazit: Die Firma XY entließ den Ruderer wegen schlechter Leistung, verkaufte das Ruderboot, stoppte die Investition in ein neues Gerät und die Entwicklung eines neuen Bootes. Der Beraterfirma wurde eine lobende Anerkennung für Ihre Arbeit ausgesprochen. Das gesparte Geld wurde an das obere Management verteilt.