Wehrpflicht: wie war Euer Grundwehrdienst?

Traenenreiter

Meister
Registriert
1. Oktober 2002
Beiträge
411
Zum Thema:

Ich hasse Krieg, ich bin so froh, keinen mitgemacht zu haben, und ich hoffe, daß das auch so bleibt, und ich war beim Bund.

Sinnvolles habe ich da eigentlich nicht gemacht - hauptsächlich Kaffee gekocht und so oft es ging Beifahrer gemacht, um aus der Kaserne rauszukommen. Im ganzen gesehen habe ich eine ruhige Kugel geschoben - mit Ausnahme der zwei Monate Grundausbildung, bei deren Ende im Dezember ich mit die schlimmste Grippe meines Lebens geholt habe - und begriffen habe, daß, wäre diese Übung ein ernstfall gewesen, ich drei mal gestorben wäre.

Ich gelobe, der BRD treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. So der Spruch beim Gelöbnis.

Diesen Satz konnte ich mit gutem Gewissen aussprechen. Ich habe nicht verweigert, weil ich nicht lügen wollte. Den ich kann mir vorstellen, mein Leben, das meiner Frau und meiner Kinder, meiner Verwanden und meiner Lieben mit der Waffe zu verteidigen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es Leute gibt, die das nicht können und lieber zusehen, wie seine Lieben abgeschlachtet werden.

Im GG steht, daß niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst gezwungen werden darf. Das ist richtig und gut so. Ich habe Hochachtung vor jedem, der sich der herausfoderung Zivi stellt -etwa im Krankenhaus oder Pflegeheim.

Laßt uns alle beten, und alles dafür tun, daß weitere 50 Jahre auf deutschem Boden kein Krieg ausbricht. Und wenns geht, am besten nie wieder Krieg - nirgendwo auf der Welt.
 

IMplo

Großmeister
Registriert
22. August 2003
Beiträge
728
@Traenenreiter:

Zitat: "Den ich kann mir vorstellen, mein Leben, das meiner Frau und meiner Kinder, meiner Verwanden und meiner Lieben mit der Waffe zu verteidigen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es Leute gibt, die das nicht können und lieber zusehen, wie seine Lieben abgeschlachtet werden. "

Das ist eine hypothetische Frage und wird sicher im Ernstfall von jedem Einzelnen erneut entschieden, denke ich, ob Verweigerer oder nicht.

Solche Fragestellungen wurden aufgrund ihres hypothetischen und manipulativen Charakters auch aus der "mündklichen Gewissensprüfung" herausgenommen...

Fragen wurden da gestellt, wie:

Du bist mit deiner Freundin im Wald und hast eine Axt dabei (nee is klar, hab ich immer dabei...lol) , da kommt ein Gauner und will deine Freundin vergewaltigen....schlägst du zu oder was tust du?

Sinnige Frage, oder? Wer darauf eine ernste antwort gibt, stellt bestenfalls eine Vermutung an...

Greetz!
IMplo
 

Dojocan

Meister
Registriert
27. November 2002
Beiträge
117
Also meine 6 Monate in Griechenland waren mit einer der besten Erfahrungen die ich in meinen Leben hatte.

Dojo
 

v3da

Meister
Registriert
15. Dezember 2003
Beiträge
466
Als kleiner Junge wollte ich immer schon zum Militär. Ich war fasziniert von Waffen und Kriegsfilmen. Als in meinem Land plötzlich der Krieg ausbrach war ich 11 Jahre alt.

Ich habe viele Verwande und Freunde auf bestialischste Art und Weise verloren. Es ist nichts mehr wie es war in meinem Land (Ex-Jugoslawien). Für mich war Krieg nicht mehr einfach nur Action, es war das Schrecklichste was einem Menschen überhaupt passieren kann.

Auch als kleiner Junge bekam ich mit dass niemand vom Volk diesen Krieg wollte und trotzdem Tausende sterben mussten. Ich konnte nicht begreifen wie es zu so etwas kommen kann wenn es doch niemand will.

Es gibt kein Land auf dieser Welt dem ich mich freiwillig stellen würde um Wehrdienst abzuleisten. Ich habe nicht vor jemals einen Menschen zu töten, schon gar nicht weil es mir ein korrupter Politiker befiehlt.
 

IMplo

Großmeister
Registriert
22. August 2003
Beiträge
728
@veda:

Das verstehe ich nur zu gut. Ich würde auch eher flüchten, als in den Krieg zu ziehen ;)

Greetz!
IMplo
 

Sile

Großmeister
Registriert
13. Juni 2003
Beiträge
500
Man manchmal kann ich das Gelaber solcher sich Realisten nennden Menschen nicht mehr hören. Ihr wollt Realisten sein, nicht mehr als naiv seid ihr in eurem Denken in der BW eure Freiheit eure Familie ..... zu VERTEIDIGEN.
Denkt ihr denn Kriege wären vom Volke geführt ?
Wie war das denn in den bisher geführten Kriegen ?
Gab es jemals einen moralisch vertretbaren Krieg ?
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
*lach*

Moral und Krieg?

Das gäbe einen extra Thread, sicher..... .

Aber ohne Armee ist nichts und mit ist nur Streß. Lieber mit innerlichem Streß leben, oder einen anderen Landestitel annehmen?

mfg Don
 

Ehemaliger_User

Ehrenmitglied
Registriert
11. Oktober 2002
Beiträge
2.867
Richtig, Don. Ich möchte an Tibet vor rund 50 Jahren erinnern: Friedliches kleines Land, keine Armee, keine Waffen. Nun ja, China hatte eine Armee. Das Ergebnis kann man im Geschichtsbuch nachlesen.
 

Sile

Großmeister
Registriert
13. Juni 2003
Beiträge
500
Ja aber es ging hier wie gesagt nicht um Kriege im llgemeinen, sonern darum, warum sich jemand dazu verpflichten sollte, dazu gezwungen werden zu können !!!!!
 

NoToM

Erleuchteter
Registriert
13. Januar 2003
Beiträge
1.533
Mal wieder etwas zum Thema...

Ich hab Militärdienst geleistet und konnte mich leider nicht sehr damit anfreunden. Entsprechend lang und Mühsahm empfand ich den Dienst. Ich hab immer ein bisschen die Leute beneidet, welche die Fähigkeit hatten, gutes daraus zu ziehen und sich so zu Motivieren.
Erstaunlich fand ich, dass sie mich gerne länger behalten hätten und ich auch beinahe dazu gezwungen wurde, meine militärische Karriere fortzusetzten. Ich hatte nie das Gefühl, mehr als andere Geleistet zu haben. Ich kann mich jedoch nicht mehr an all zu viel erinnern, viel habe ich vedrängt.
Ich empfand jeden Tag als gegen gestohlene Zeit. Erniedrigend fand ich, dass man mich gegen meinen Willen festhalten konnte. Hätte ich mich geweigert, hätte man mich eingesperrt. Natürlich hätte ich lügen können und irgendwelche körperlichen oder geistigen Unzulänglichkeiten erfinden können, jedoch hätte ich so den Respekt vor mir verloren.
Naja, jetzt hab ichs hinter mir und kann nicht sagen, dass es mir fehlt.
Vielleicht ein positiver Aspekt möchte ich noch erwähnen: Man lernt sich selbst ((EDIT) und seine Mitmenschen) besser kennen, ob man will oder nicht...
 

lowtide

Großmeister
Registriert
16. September 2003
Beiträge
546
Also ich hab keinen Militärdienst geleistet da ich körperlich nicht fürs Militär geignet bin 8O

wenn ich nicht untauglich gewesen wäre hätte ich verweigert und zivildienst gemacht. militär ist für mich die sinnloseste erfindung der menschheit und ICH werde dieses system nicht unterstützen.

ich lebe ja in der schweiz und wenn ich sehe wie es um unsere Pensionsversicherung steht dann muss ich sagen das jeder euro der ins militär gepumpt wird fürn arsch ist. und wenn jetzt wieder irgendwelche leute kommen und sagen, ja aber bei katastrophen hilft das militär auch, rettet die leute und hilft beim wiederaufbau und für das braucht es natürlich auch, gewehre, panzer und jets? 8O

Ich bin kein mörder und will dies auch nicht im militär lernen, jemand der sagt "ich habe im militär nicht gelernt menschen zu töten" der lügt. um was geht es denn beim krieg? ach ja da sterben ja en paar leute und wer tötet die? ach ja das waren ja soldaten...

zum thema familie und das eigene land verteidigen muss ich sagen das mich niemand zwingt zu entscheiden wann der zeitpunkt kommt um mein leben dafür zu riskieren... sollte unser volk unterdrückt werden von einer diktatur oder was auch immer, wäre ich gerne bereit in den untergrund zu gehen und für die freiheit der menschen (nicht für mein land) zu kämpfen. sollte ein politiker mich dazu auffordern für mein land zu kämpfen hat diese land für mich seinen wert verloren.

das militär ist das grösste übel dieser welt.
 

district7

Geselle
Registriert
30. Oktober 2003
Beiträge
76
Du wärst bereit im Untergrund für die Freiheit der Menschen in Deinem Land zu kämpfen aber nicht wenn Dein Land von einem anderen angegriffen wird? Es geht ja nicht nur um das Land sondern auch um die Menschen die darin leben.
 

lowtide

Großmeister
Registriert
16. September 2003
Beiträge
546
district7 schrieb:
Du wärst bereit im Untergrund für die Freiheit der Menschen in Deinem Land zu kämpfen aber nicht wenn Dein Land von einem anderen angegriffen wird? Es geht ja nicht nur um das Land sondern auch um die Menschen die darin leben.

Ja genau, da es dann meine freie entscheidung wäre zu kämpfen und ev. auch zu sterben. da ich entscheiden kann wann es genug ist und der kämpfende wiederstand der einzige ausweg darstellt.

keine regierung hat das recht mir zu sagen wie/wann und wo ich mein leben riskieren muss.
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
Etwas provokant werde ich mal behaupten:


Eine Armee ist ein organisierter Widerstand im Falle des Angriffes einer anderen Nation auf Dein Land!


Hier ist das organisiert wichtig, einzelne Rambo's versauen nur alles. Bin da etwas direkt, aber das lehrt uns die Geschichte.

mfg Don
 

lowtide

Großmeister
Registriert
16. September 2003
Beiträge
546
Don schrieb:
Etwas provokant werde ich mal behaupten:


Eine Armee ist ein organisierter Widerstand im Falle des Angriffes einer anderen Nation auf Dein Land!


Hier ist das organisiert wichtig, einzelne Rambo's versauen nur alles. Bin da etwas direkt, aber das lehrt uns die Geschichte.

mfg Don

o.k und was ist Mein Land?

was wenn der fall eines angriffes auf "mein land" nie stattfindet oder eine landesverteidigung nicht möglich ist? hat dann eine Armee eine existenzberechtigung?
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
Och die Schweiz als solches ist sehr gut gesichert. Konventinell kaum einzunehmen.

Und seien wir ehrlich, die Schweizer sind clever genug um sich rechtzeitig zu entscheiden was Sache ist. Hier sind die Deutschen oder andere Nationen etwas träger.

Zumal die Schweiz eh sich auf drei Sprachen beziehen kann, wenn nicht mehr. Ich finde eine Armee hat in der Schweiz eher einen symbolischen Character da sie als neutrales Land geachtet und respektiert wird.

Ich kenne ehemalige Soldaten aus der Schweiz und habe dort gehört das man innerhalb der Armee recht gute Chancen auf Bildung, Studium etc hat. Ich denke das ist das was die Armeen heutzutage ausmacht, einen richtigen Krieg kann keine Armee alleine mehr führen. Da verlieren alle, ist eben so.

Aber wie gesagt das Thema ist Wehrdienst, nicht Krieg.

mfg Don
 

lowtide

Großmeister
Registriert
16. September 2003
Beiträge
546
Don schrieb:
Och die Schweiz als solches ist sehr gut gesichert. Konventinell kaum einzunehmen.

na ja die berge vielleicht, was ja auch unser verteidigungsplan ist :roll:

wir ziehen uns in die berge zurück und verwüsten unser fruchtbares mittelland, wow wie geisteskrank muss man sein um solch eine verteidigungsstrategie auszuhecken. was essen wir denn in den bergen? ach ja wir pflanzen essen an, das wächst ja auch so gut auf steinen.

sorry aber da leb ich doch lieber im unterland und sing ab morgen die italienische nationalhymne :D
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
sorry aber da leb ich doch lieber im unterland und sing ab morgen die italienische nationalhymne :D

Kann Dich da verstehen 8) Ist auch recht schön, und vor allem gutes Essen da....

mfg Don
 

Ähnliche Beiträge

Oben