Eigentlich besteht das tägliche Leben aus ständigen Veränderungen und Stufen von Veränderungen, was das Innere angeht.
Ich würde gern so Vieles verändern, hauptsächlich aber am Äußeren, an störenden, ja behindernden Körpereigenschaften.
Was den Charakter oder das Verhalten angeht wäre ich gerne mutiger und nicht länger regelrecht menschenscheu, schüchtern oder ängstlich.
Frei sprechen können, ohne das Stottern dazwischen zu haben, sich mündlich so artikulieren zu können wie das schriftlich eine Leichtigkeit darstellt, das wäre schon ein gewaltiger Fortschritt, man kennt die Wege aber ist sich zu bequem, zu feige, zu verwachsen in die Einsamkeit um sie auch irgendwann zu gehen.
Zettelwirtschaft -- Streicher spricht das an -- ich glaube eine Art Ordentlichkeit würde mir nicht schaden
Das Messie - Syndrom ist zwar noch kontrollierbar, aber manchmal findet man eben jenes verflixte Heft nicht, welches man gerade dringend bräuchte.
Eine geleckt saubere Wohnung wäre nicht mein Ding. Mein Bruder zieht es vor so zu leben -- kein Stäubchen und kein Keim. Das Gegenteil soll auch nicht rühmlich sein, aber in Symbiose mit manchen sechs - achtbeinigen Zimmergenossen bleibt da schon Mal was liegen.
Es ist auch noch Niemand daran gestorben, wenn das Fenster längere Zeit etwas trübe wirkte.
Die besseren Fortschritte habe ich wohl erreicht, weil ich mir mehr Zeit für Dinge nehme, mich darin weniger von alldem abhalten lasse, was um mich her von Leuten für wichtig befunden wird.
Oft sind die Dinge viel wichtiger, denen kaum Einer Bedeutung zumessen mag.
Auch das Ernährungsgelüst habe ich noch lange nicht besiegt. Ich würde gerne ohne diese immer noch sehr penetranten, oft gar nervtötenden Hungergefühle leben. Ob Essen eine Sucht ist, darüber kann man sich streiten, ich würde sagen ja -- ich weiß es nicht beim Zucker, immerhin kann man statdessen Substitute verwenden.
Süßstoffe, das Methadon der Schleckermäuler?
Viele Dinge werden Einem aber oft auch von Anderen vorgeworfen oder angekreidet, man solle sich gefälligst ändern was das angeht, und es sind Dinge, für deren Änderung man selbst keinen vernunftbegründeten Bedarf findet. Ich finde nicht dass man alles und Jedes unbedingt ändern muss, denn man kann sich damit auch leicht einem Änderungsdruck untergeben, und man macht sich,ohne viel davon zu merken,dann doch eher zum Tanzbär eines Anderen.
Wichtig ist wohl, dass der Änderungswunsch aus Einem Selbst herrührt und nicht durch Andere aufgedrängt wird, dann kann man so viel darin nicht falsch machen.