Ich persönlich finde diese Situation nicht sonderlich eindeutig.
Ein wesentlicher Aspekt bei dieser Frage ist das Alter, bzw. die
Erfahrung der betroffenen Person.
Natürlich sollte er das tun, was er für richtig hält. Sein Leben nach
den Anforderungen anderer zu richten, bringt den Aspekt mit sich,
dass man später jederzeit die Verantwortung für schlimme Zeiten
denen unterjubelt, nach denen man sich gerichtet hat (das kann man
auch den Eltern so erklären).
Man sollte allerdings ein paar Dinge nicht vergessen: Die Eltern haben
(auch wenns manchmal nicht so scheint

) schon ein bisschen Lebens-
erfahrung. So ein Tipp ist meistens nicht nur "gut" gemeint, sondern
entspringt ganz einfach einer praktischen Erfahrung.
Die Eltern verpassen einen gerne mal eine "Basis", weil diese im Leben
oftmal ein Stück Freiheit für andere Dinge bedeuten. Das ist Grundsätzlich
eine Sache, die man sehr ernst nehmen sollte. Das eigene Ziel sollte man
dannach prüfen, ob es nicht evtl. "nur" ein altersentsprechender Traum ist.
Nur zu gerne prüft man die "Alternative" garnicht genau, weil sie eben von
den Eltern über eine "Erwartung" präsentiert wird, der man sich entziehen will, um "Sein Ding" durchzuziehen.
Oftmals lassen sich beide Vorschläge verbinden. Wenn die Fähigkeiten des
"Jungen" dann auch noch eine Sache "leicht" machen, lässt sich die andere
damit evtl. unterstützen (vielleicht nicht zeitgleich, sondern später).
ein Beispiel:
Wenn ich die alternative zwischen "Bankangesteller" und "Rockstar" habe,
könnte ich mit 2-3 jahren Bank eine Basis haben, mit der ich das Musikerleben ein wenig sorgenfreier als andere Musiker verbringen kann.
Scheitert mein persönlicher Traum, habe ich ein "Backup". Die eine Sache
erleichtert die andere.
Das würde für mich beteuten:
Ich entscheide mich für die "sichere" Sache (also egal was von beiden), und lasse die 2. Sache langsam "einfliessen". Erst als Hobby, dann evtl.
Teilzeitmässig. So merke ich, ob mein Wunsch mich auch wirklich "glücklich" macht. Man hat evtl. durch beide Tätigkeiten jeweils einen passenden "Ausgleich",
Ausserdem ist man "fein raus"

: Man hat eine eigene Entscheidung getroffen, die in Ihrer Vernunft die Erfahrung der Eltern, und den persönlichen Traum beinhaltet.
Das wichtigste ist aber, sich beim Vorstellen der Alternativen daran zu Erinnern, dass man sich seine eigene Alternative immer besser vorstellt,
als die des anderen. In Wahrheit weiss man aber NIE, was wirklich passiert. Bei beiden Alternativen ist es ja eigentlich wichtig, was man draus macht (bzw. machen kann). Da mag eine scheinbar "öde" Sache schon Türen für etwas besonderes öffnen.
- QuadWord