Ich bin in Bayern geboren, aufgewachsen und lebe noch in München. Vielleicht sollten mal alle, die die CSU ach so gut finden mal hier her ziehen!
Ich liebe Bayern aber nur wegen dem Land, Sprache, Essen und dem Charakter der Leute, der anfänglich grob ist aber wenn man sie kennt es sympathisch wird.
Die Politik jedoch und der Umgang mit Ausländern oder Kleinkriminellen ist hier zum kotzen. Bayern ja CSU/CDU auf keinen Fall.
Ihr habt wohl vergessen wer wirklich das Land so ins Abseits (16 Jahre Zeit gehabt und was ist passiert?) gebracht hat!
Eines fand ich aber schon gut in der Sendung mit Beckstein von ihm selbst.
Das er sich auch wünschen würde, wenn Milli Gürüsch auch mal zu seinen Landsleuten in der Türkei sagen würde wie unmenschlich mit Christen dort umgegangen wird:
Z.B.
Christen in der in der Turkei-Immer wieder Opfer von Anschlagen?
Die Lage der Christen in der Tuerkei ist schlimmer als man sich vorstellen kann.
Der Bericht der internationalen Gesellschaft fuer Menschenrechte ueber dieses Thema ist apokalyptisch:
Die Christen in der Tuerkei (Armenier ,Istanbuler Griechen Katholiken Protestanden U.S.W) endweder sind sie Opfer des tuerkischen NationalSouvinismus oder sie sind Orfer der systematischen Verfolgungen (gegen die Christen )
der tuerkischen Behoerden.
(willkuerliche Beschlagnahme der istabuler griechischen Immobilien, die patriarchische theologische Schule auf Chalki -Prinzeninseln ist seit 1970 geschlossen worden u.s.w.)
Die ehemals zahlreiche Istabuler Griechische Kommune zaehlte 1955 150000 personen.
Ihre zahl 1980 ist auf 1000-750 beschraenkt!!!!....
Die moslemische Minderkeit in Griechenland zaehlte 1950 50000 personen.Ihre Zahl ist auf 120000(1985) gestiegen.
1. Uberblick
Zu Beginn des 20.Jahrhunderts lebten auf dem Gebiet der heutigen Turkei noch uber 20% Christen, 1999 noch etwa 0,3% der Bevolkerung.
Dies macht eine Zahl von etwa 200.000 Christen der 63 Millionen Einwohner aus. Hierbei ist die schwer einzuschatzende Zahl von in den 90er Jahren eingewanderten russisch-orthodoxen und georgisch-
orthodoxen Christen eingerechnet.
Die große Mehrheit der Christen konzentriert sich in Istanbul.
2. Grundlegende Rahmenbedingungen fur die Lage der Christen:
Lausanner Vertrag von 1923 und Verfassung von 1982
Der Vertrag von Lausanne, ratifiziert am 24.7.1923,
regelte die volkerrechtlichen Grundlagen fur die gerade neu entstandene Turkische Republik sowie den Schutz nichtmuslimischer Minderheiten. Als nichtmuslimische Minderheiten werden nach der
herkommlichen staatlichen Interpretation nur die Griechen, Armenier und Juden rechtlich anerkannt. Diese durfen u.a. Schulen und Sozialeinrichtungen betreiben und ihre Sprache offiziell gebrauchen.
Die anderen christlichen Konfessionen oder religiosen Minderheiten werden nicht erwahnt. Sie besitzen diesen rechtlichen Status nicht und leben in einer mehr oder minder großen Rechtsunsicherheit.
Außerdem wird Religionsfreiheit als individuelle Bekenntnisfreiheit interpretiert. Kollektive Veranstaltungen religioser Minderheiten
konnen schnell unter Separatismusverdacht geraten.
Die turkische Verfassung in ihrer Form von 1982 definiert die Turkei prinzipiell als sakularen Staat mit dem Recht auf Religionsfreiheit.
Christen in der Turkei konnen sich in eigenen Kirchen versammeln.
Allerdings kennt die Verfassung keinen Minderheitenbegriff.
In Art.3 und Art.5 ist von einer unteilbaren Einheit von Land und Nation die Rede, der gegenuber Unterschiede in Sprache, Rasse,Religion oder Bekenntnis Einschrankungen der Grundfreiheit begrunden
konnen (Art. 14 und z.B. Art.24). Hierbei wird dem sunnitischen Islam im Sinne einer ethnisch verstandenen nationalen Einheit Vorrangstellung eingeraumt. Trotz der Grundlage des Laizismus (Art.2)
tritt in der Verfassungswirklichkeit eine Nahe zum als Prinzip der Einheit verstandenen sunnitischen Islam zu Tage.
3. Vielzahl der Konfessionen und ihre Lage
Die orthodoxe armenisch-apostolische Kirche ist die großte christliche Kirche in der Turkei. Sie erkennt nur die ersten drei fruhchristlichen Konzilien von Nizaa, Konstantinopel und Ephesus an.
In einem KNA-Interview von September 1998 gab der in Istanbul ansasssige neu gewahlte Patriarch Mutafyan ungefahr 82.000 Armenier mit turkischem Paß an, davon 65.000 in der Turkei, davon wiederum 60.000 in Istanbul.
Zu den Armeniern zahlen auch etwa 3.500 mit Rom unierte Christen sowie etwa 800 armenisch-protestantische Glaubige.
Die Armenier gehoren wie die griechisch-orthodoxen Christen zu den alteingesessenen (autochthonen) Kirchen und beide haben aufgrund des Lausanner Vertrages einen offiziellen Rechtsstatus. Sie werden mit dem entsprechenden Nationalstaat Armenien oder Griechenland in Verbindung gebracht und bekommen dies insbesondere bei Spannungen der Turkei mit Griechenland (z.B. wegen Zypern) oder mit Armenien (z.B. wegen Berg Karabach) zu spuren . An den armenischen Christen wurde 1915/16 ein systematischer Volkermord verubt. 1,5 Millionen Armenier,
ein Viertel ihrer Bevolkerung, wurden ermordet. Dieser Volkermord wird , obwohl etwa durch die Schriften des Grunders der Deutschen Orient-Mission, Johannes Lepsius, schon 1919 wissenschaftlich gut dokumentiert, von der Turkei bis heute offiziell tabuisiert..
Auch in den letzten Jahren wurden die Armenier immer wieder Opfer von Anschlagen, Ubergriffen und Medienkampagnen. Im Februar 1997 wurden zweimal auf die Marienkirche im Istanbuler Stadtteil Eyub Bomben und Brandsatze geworfen. Es kam zu Fiedhofsenteignungen wie ebenfalls im Februar 1997 durch die Stadtverwaltung von Diyabakir. Auch gibt es
immer wieder staatliche oder behordliche Eingriffe trotz der im Lausanner Vertrag garantierten Rechte. Durch die seit 1971 eingefuhrten turkisch-muslimischen Kodirektoren fur die Schulen kann es ebenso wie durch eine eigene Abteilung im Erziehungsministerium fur Minderheitenschulen immer wieder zu Beeinflussungs- und Kontrollmaßnahmen kommen, was z.B. den garantierten Gebrauch der armenischen Unterrichtssprache angeht. Im Jahr 1998 kam es zu
Behinderungen bei der Wahl des neuen armenischen Patriarchen, der letztlich aber im Herbst 1998 vom Staat anerkannt und offiziell kirchlich eingefuhrt wurde. Es besteht in Istanbul ein ausgepragtes
Schul-, Presse und Sozialwesen der Armenier mit etwa 20 Schulen, einem Krankenhaus, Waisenhausern und zwei Tageszeitungen.
Die armenische Gemeinschaft in der Turkei war in den letzten Jahren besonders betroffen von Enteignungen aufgrund der Anwendung einer Verordnung aus dem Jahr 1936. Uber zwei Dutzend Immobilien armenischer Stiftungen wurden faktisch enteignet. Im Februar 1999 mußte z.B. eine armenische Grundschule im Istanbuler Stadtbezirk
Bomonti geraumt werden und im November 1999 wurde eine armenische Gemeinde in Kirikhan nahe der syrischen Grenze enteignet. Bei einem Deutschland-Besuch Anfang Mai 2000 schilderte Patriarch Mesrob
Mutafyan die religiose Situation in seiner Heimat als "nicht einfach". Es gebe keine Gleichberechtigung zwischen dem Islam und den nicht-muslimischen Religionen.
Die griechisch-orthodoxen Christen in der Turkei unter dem Patriarchat in Istanbul machen etwa 1.000 Glaubige aus. Hinzu kommen noch einmal 13.000 griechisch-orthodoxe Christen in der an Syrien und ans Mittelmeer angrenzenden Provinz Hatay.
Das fur sie zustandige Patriarchat von Antiochia hat heute seinen Sitz im syrischen Damaskus. Hinzu kommt noch eine Kleinstgemeinschaft von etwa 50 in Istanbul lebenden griechisch-katholischen Christen.
Auch die griechisch-orthodoxe Kirche ist von Anschlagen betroffen. Auf den Phanar, den Amtssitz von Patriarch Bartholomaios, wurde Anfang Dezember 1997 zum drittenmal innerhalb von vier Jahren ein
Anschlag verubt.
Teile des Gebaudes wurden zerstort und ein Mitarbeiter schwer verletzt. Im Januar 1998 wurde der Kuster der kleinen griechisch-orthodoxen Kirche Hagias Therapon in Istanbul bei einem Attentat todlich verletzt. Behinderungen gibt es in der Theologenausbildung.
Das theologische Seminar auf der Insel Halki wurde bereits 1971 auf staatliche Anordnung hin geschlossen. Kleriker durfen im Gegensatz zu den zahlreichen Imamen nicht an Schulen, auch nicht an kirchlichen
Privatschulen, unterrichten.
Die syrisch-orthodoxe Kirche hat 451 auf dem Konzil von Chalkedon die Zweinaturenlehre Christi abgelehnt und machte sich von der byzantinischen Reichskirche unabhangig. Sie hat ihren Patriarchen in
Damaskus und verfugt in der Turkei uber 12.000 bis 15.000 Mitglieder, drei Viertel davon in Istanbul und noch wenige tausend im Tur Abdin.
Dazu kommen noch etwa 1.500 syrisch-katholische und mehrere hundert syrisch-evangelische Christen. Die syrisch-orthodoxen Christen werden
nicht der Kollaboration mit anderen Staaten verdachtigt, haben allerdings keinen rechtlich garantierten Minderheitenstatus und keine
Schutzmachte. Sie durfen keine eigenen Schulen unterhalten und haben auch nicht das Recht, ihre Sprache, "turoyo", eine Spielart des
Aramaischen, der Sprache Jesu, zu unterrichten oder offentlich zu gebrauchen. Die syrisch-orthodoxe Kirche besitzt jedoch Rechtsfahigkeit, sie kann als kirchliche Gemeinschaft Kirchengebaude
besitzen und verwalten. Wegen des Verbots, eigene Schulen zu haben, ist fur die syrischen Christen der außerschulische Sprach- und Religionsunterricht von besonderer Bedeutung, fur den es keine
offizielle Erlaubnis gibt. Im Herbst 1997 hat sogar der Gouverneur von Mardin, Fikret Guven, fur den Bereich seiner Provinz diesen Unterricht ebenso wie die Gastebeherbung in den Klostern des Tur
Abdin (Sudost-Turkei) verboten. Zwischen 1987 und 1997 sind in dieser alten christlichen Region mit dem uber 1600 Jahre alten Kloster Mar Gabriel 35 syrische Christen ermordet worden (s.u.).
Syrisch-orthodoxe und chaldaische Fluchtlinge in Istanbul, die aus dem Irak oder dem Tur Abdin geflohen sind, finden nur schwer eine adaquate Existenzmoglichkeit und sind, wie die Chaldaer, in Gefahr, nach wenigen Wochen wieder in den Irak abgeschoben zu werden.
Die Chaldaische Kirche ging 1771 eine Union mit Rom ein und verfugt in der Turkei, hauptsachlich in Istanbul, uber mehrere tausend
Glaubige mit dem Problem tausender aus dem Irak stammender Fluchtlinge. In Istanbul gibt es noch etwa 2.000 serbisch-orthodoxe und etwa 1.000 bulgarisch-orthodoxe Christen. In den 90er Jahren kamen noch heute auf uber 100.000 geschatzte russisch- und georgisch-orthodoxe Glaubige ins Land, die vor allem an der Schwarzmeerkuste und in Istanbul leben. Sie zahlen ebenso wie die katholischen und
evangelischen Christen aus westlichen Landern wie Deutschland, Osterreich, Frankreich und Italien zu den nichtautochthonen Kirchen der Auslander. Die Katholiken werden auf bis zu 30000 Glaubige
geschatzt. Hierzu gehoren die Chaldaer und die mit Rom unierten Syrer und Armenier. Es gibt ein romisch-katholisches Erzbistum in Izmir und
Apostolische Vikariate in Istanbul und Mersin mit je einem romisch-katholischen Bischof. Die Zahl der Protestanten im Land einschließlich der syrisch- und armenisch-evangelischen Christen betragt rund tausend, die Zahl der Anhanger von Freikirchen wird auf
einige hundert geschatzt.
Im Herbst 1999 kam es zu Ubergriffen auf zwei protestantische
Gemeinden. Im September 1999 nahmen Polizeikrafte in einer evangelikalen Gemeinde in Izmir 35 Turken und funf Auslander vorlaufig fest und am 3.10.1999 waren 30 Gottesdienstbesucher einer
Gemeinschaft in Zeytinburnu bei Istanbul verhaftet worden. Die Polizei beschuldigte die Verantwortlichen jeweils, illegal eine Kirche zu betreiben.
4. Z.B. Gevriye und Samuel Bulut: Erinnerung an die Leiden der "Assyrer" im 20.Jahrhundert
Am 1.5.1990 wurden Gevriye Bulut und sein Sohn Samuel aus dem Dorf Enhil im Tur Abdin in der Nacht durch bewaffnete Hisbollah-Leute in ihrem eigenen Haus ermordet. Die turkische Hizbullah ist eine
islamistische Organisation, die u.a. fur eine christenfreie Sudost-Turkei kampft. Im Januar 2000 wurde ihr Anfuhrer Huseyin Velioglu im Rahmen einer Polizeiaktion gegen die Hizbullah in Istanbul
erschossen. Im Tur Abdin lebten zu Beginn des 20.Jahrhunderts noch 230.000 assyrische Christen gegenuber noch etwa 2.500 am Ende. Etwa
500.000 "Assyrer" wurden durch Massaker wahrend der Zeit des 1.Weltkrieges umgebracht, denen im Gebiet des Tur Abdin zwischen 1926 und 1928 weitere Massenexekutionen folgten. Der Exodus der
"assyrischen" Christen aus der Sudost-Turkei ging seit den 60er Jahren unter dem Druck von turkischem Militar, PKK und islamistischen
Extremisten zu Zehntausenden weiter. Gevriye und sein Sohn Samuel wollten trotz der Bedrohung als Christen in dem Gebiet bleiben. Ihr Schicksal und andere Toten mahnen, besonders die syrischen Christen
der Sudost-Turkei nicht zu vergessen. Eine besondere Geste der Erinnerung und der Religionstoleranz durch die Turkei ware es, das uber 1.600 Jahre alte Kloster Mar Gabriel als UNESCO-Kulturerbe zu
benennen.
5. Auslanderkirchen
Die traditionell nicht ortsansassigen (nichtautochthonen) katholischen und protestantischen Kirchen und Gemeinden finden im turkischen Recht keine Berucksichtigung. Sie konnen weder Vereinigungen grunden noch Besitz erwerben. Zu dieser Gruppe gehoren
die deutsche katholische und evangelische Gemeinde in Istanbul.
Ebenso wie die romisch-katholische Kirche in der Turkei keinen Rechtsstatus hat, werden bei diesen Gemeinden nur einzelne katholische oder protestantische Glaubige anerkannt, die zum Teil
uber Hilfskonstruktionen versuchen, Gemeindebesitz zu unterhalten.
Gunstiger stehen die Auslandsgemeinden der Garantiemachte des Lausanner Vertrages wie franzosische, britische und italienische
Einrichtungen da. So hat die osterreichische St.Georgsgemeinde in Istanbul neben der Gemeinde eine eigene Schule und ein Krankenhaus.
Die zahlreich neu eingewanderten russisch- und georgisch-orthodoxen Christen konnen aufgrund eines fehlenden Rechtsstatus keine Kirchen
bauen und Gottesdienstraume einrichten.
6. Christliche Mission und Konvertiten
Es gibt kein Gesetz, daß ausdrucklich christliche Mission oder Konversion verbietet. Eine Reihe Staatsanwalte betrachten Mission und
religiosen Aktivismus insbesondere von Seiten evangelikaler Christen, auch von Islamisten, mit Mißtrauen, besonders bei Vorhandenseins
eines politischen Anstrichs. Manchmal werden christliche Missionare wegen Friedensstorung verhaftet, in der Regel lassen die Gerichte die
Anklagen fallen. Auslander konnen deswegen des Landes verwiesen werden. In den ersten Monaten des Jahres 2000 wurde die Festnahme einzelner Mitglieder evangelikaler Gemeinden wegen Missionierung
bekannt.
Im Oktober 1999 berichtete Ihsan Ozbek, der Vorsitzende des Rates unabhangiger protestantischer Gemeinden in der Turkei, daß hunderte
turkische Christen, die aus muslimischen Kreisen kommen, offentlich zu ihrem Glauben standen. Sie hatten auch den Religionseintrag in ihren Ausweispapieren entsprechend andern lassen. Zumeist jedoch wollen christliche Konvertiten eher unauffallig bleiben.
In fast jeder Buchhandlung einer großeren turkischen Stadt sind jetzt Bibeln und Neue Testamente zu kaufen. Anfang Oktober 1999 konnten sich 3.700 Christen in der westturkischen Stadt Ephesus zu einer großen Gebetsversammlung treffen, was auch wohlwollend von der mehrheitlich muslimischen Bevolkerung aufgenommen wurde. Von in- und auslandischen christlichen Gemeinden war eine umfangreiche Erdbebenhilfe organisiert worden.
7. Zwischen Hoffnung und Bedrangnis
Christen in der Turkei an der Schwelle des 3.Jahrtausends. Die Turkei gehort zum fruhchristlichen Gebiet der Antike, wenn man nur an die
Reisen des Apostels Paulus und die fruhen Gemeinden und Konzilien denkt. An der Schwelle des dritten Jahrtausends steht die kleine christliche Minderheit des Landes zwischen Hoffnung und Bedrangnis.
Auf der einen Seite gibt es eine Reihe von Rechtsbehinderungen und andere Benachteiligungen. Einige Berufe wie Offizier, Gouverneur oder
Staatsanwalt sind Christen nicht zuganglich. Die
Religionszugehorigkeit ist in den Ausweispapieren eingetragen, was bei Nichtmuslimen gelegentlich zu Diskriminierungen fuhrt. Kurz vor dem christlichen Jubilaumsjahr 2.000 wurde der syrisch-orthodoxen
Kirche in den Klostern des Tur Abdin der Unterricht im Aramaischen, der Sprache Jesu, verboten.
Christen ohne Anerkennung durch den Lausanner Vertrag haben keinen Rechtsstatus, der Bau von Kirchen ist seit 1923 prinzipiell verboten, wahrend jahrlich 1.500 neue Moscheen errichtet werden, christliche
Seminare wie das in Halki konnen nicht wiedereroffnet werden, christlicher Immobilienbesitz wurde eingezogen, Kirchen, die langer nicht benutzt wurden, wurden geschlossen, und es kam jungst zu Verhaftungen von Gottesdienstbesuchern von illegal betriebenen
Kirchen. Auf der anderen Seite berichten Gemeinden von einer wachsenden Religionsfreiheit. Es gibt Bibelinstitute und christliche Radiosender. Im November 1998 kam es in Ankara zu einem großen
interreligiosen Treffen des staatlichen Religionsrates mit der Teilnahme christlicher Minderheiten, im Januar 1999 konnten die orthodoxen Gemeinden in Istanbul die traditionelle Wassersegnung zum Epiphaniefest offentlich am Bosporus vornehmen.
Europa darf die Christen in der Turkei nicht vergessen.
Beim Gipfeltreffender EU im Dezember 1999 in Helsinki erhielt die Turkei den Status eines Beitrittskandidaten.
Die Lage der Christen ist auch ein Prufstein der EU-Annaherung des Landes. In einem Brief vom 6.1.2000 an die IGFM versprach die Turkische Botschaft in Berlin, verschiedene in diesem Artikel aufgeworfene Probleme wie aramaisches Unterrichtsverbot und Enteignungen an die entsprechenden Stellen in der Turkei weiterzuleiten. Die IGFM hatte seit Dezember 1997 rund 12.000
Unterschriften fur die christliche Minderheit der Turkei gesammelt.
Touristen in der Turkei sollten christliche Gemeinden und Gottesdienste vor Ort besuchen.
Mai 2000 , IGFM-Referat "Religionsfreiheit"
http://www.igfm.de
INTERNATIONALE GESELLSCHAFT FUR MENSCHENRECHTE