Wahn zwischen Realität und Theorie: Arbeitsmarktwirtschaft

dkR

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morgenroth schrieb:
dkR schrieb:
Ein gut bezahlter Spargelstecher führt dazu, dass sich niemand mehr Spargel leisten kann und nicht nur der Spargelstecher sondern auch der Bauer arbeitslos wird.

Ist das natürliche Ausscheiden aus dem Markt nicht ein Argument der Befürworter des freien Marktes??

Wenn es aufgrund gerechter und Arbeitswert deckender Gründe geschieht habe ich nichts dagegen.
Nur ist damit irgendwie keinem geholfen.
Weder dem Spargelstecher, noch dem Bauern, noch dem Kunden.
 

morgenroth

Großmeister
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antimagnet schrieb:
du solltest berücksichtigen, dass in der wirtschaftstheorie arbeitskraft angeboten und arbeitsplätze nachgefragt werden, nicht umgekehrt - auch wenn man das gefühl hat, dass im stellenmarkt in der zeitung arbeitsplätze angeboten werden. das ist die nachfrage nach arbeit(skraft).

Dazu fällt mir etwas ein ,dass ich letztens gehört habe.
Es geht um die Verdrehung der Tatsachen und um die Begriffe Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Das Wort Arbeitgeber suggeriert doch, dass da jemand Arbeit geben würde. Aber der umgekehrte Fall ist doch die Tatsache.

Der Arbeitnehmer gibt doch Arbeit (seine Arbeiskraft), und der Arbeitgeber nimmt sie.

Fand ich ganz interessant....
 

Ein_Liberaler

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agentP schrieb:
Ich frage mich ohnehin, wie man glauben kann, man könnte sich da noch irgendwas widersetzen, denn letztenendes ist das was wir heute erleben das Nachbeben. "Globalisiert" wurden wir schon in den 90ern.

Ha, schon viel länger! Schon Marx hat die Globalisierung beschrieben, nicht weil er der große Prophet oder Theoretiker, sondern weil sie nicht mehr zu übersehen war.

Die englische Wolle war mal so mächtig wie heute die Automobilinsustrie, deshalb sitzt auch der Speaker auf einem Wollsack. Dann wurden indische Baumwollkleider importiert. Die Wolle setzte ein Verbot durch. Es kamen Baumwolltuche zur Weiterverarbeitung, die Wolle setzte ein Verbot durch. Es kam Garn, es kam ein Verbot, es kam Rohbaumwolle. Das konnte die Wolle nicht mehr verbieten lassen, denn die englische Wollindustrie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und die schlesischen Weber auch.

Warum gibt es Zuckerrüben? Weil Napoleon die Kontinentalsperre verhängt und Europa vom Zuckermarkt abgeschnitten hatte. Das alteuropäische Süßungsmittel Honig war längst außer Konkurrenz. Nur zwei Beispiele.

Und genau das ist der Grund, warum der Staat in die Wirtschaft eingreifen muss. Die Gesetzte der Wirtschaft sind einfach zu rücksichtslos. Es wird weder auf Mann noch Maus geachtet...nur auf die Kohle.

Ein gut bezahlter Spargelstecher ist ist ein Wohl für die Wirtschaft, denn er hält sie am laufen....ein schlecht bezahler Spargelstecher kann nichts konsumieren...

Und der Pole darf so arm bleiben wie er ist, wenn es nach Dir geht? Hat der keine Rechte? (Böse Zungen sagen natürlich, jeder Sozialismus sei auf lange Sicht national.)
 

morgenroth

Großmeister
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@Ein_Liberaler:
Und der Pole darf so arm bleiben wie er ist, wenn es nach Dir geht? Hat der keine Rechte? (Böse Zungen sagen natürlich, jeder Sozialismus sei auf lange Sicht national.)

Sorry--aber was soll denn so ein Dünnschiss. Habe ich irgendetwas davon geschrieben, dass nur deutsche gerecht bezahlt werden sollten und Polen nicht????

Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe bist du Landwirt. Du wirst schon wissen warum du Lohndumping mit derartigen Keulen verteidigst[/quote]
 

Ein_Liberaler

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Habe ich irgendetwas davon geschrieben, dass nur deutsche gerecht bezahlt werden sollten und Polen nicht????

Nicht expressis verbis, es ist nur die logische Folge. Handgestochenen Spargel zu Löhnen für Deutsche können sich die wenigsten leisten, also wird eben keiner gestochen. Was hätten die Polen davon? Arbeitslosigkeit.

Du wirst schon wissen warum du Lohndumping mit derartigen Keulen verteidigst

Das war keine Keule. Nur ein Hinweis auf die Konsequenzen Deiner Ideen.

Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe bist du Landwirt.

Falsch verstanden, ich habe verpachtet. Und ich bin gegen Agrarsubventionen.
 

SentByGod

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Zu welchem Zwischenstand kommen wir nun...

Der Arbeitsmarkt ist nicht frei, obwohl er die Grundlage für jede (freie?) Marktwirtschaft ist.

Preise werden gemacht, damit diejenigen die für Dumpinglöhne arbeiten sich die eigenen Produkte nicht kaufen können.

Jegliche Abgaben für jedwede Technik eines Unternehmens führen zur Abwanderung und damitgehend zum Abbau der landeseigenen Wirtschaft.

Aus Fehlern kann man zwar lernen, nur ist die Behebung der Selbigen nicht in Einklang mit der der Globalisierung zu bringen.

Weiter, Anmerkungen?
 

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