Sollte Zoophilie (Sex mit Tieren) in DE verboten werden?

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simdjhch

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Wie einige von euch vielleicht wissen, ist Zoophilie (Sodomie) seid der großen Strafrechtsreform von 1969 in Deutschland nicht mehr verboten:

[...]

Sexuelle Kontakte zwischen Tieren und Menschen waren in Deutschland durch § 175b StGB verboten:

  • Die widernatürliche Unzucht, welche von Menschen mit Tieren begangen wird, ist mit Gefängnis zu bestrafen; auch kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. (§ 175b in der Fassung vom 28. Juni 1935)

Die Strafbarkeit wurde 1969 durch die Große Strafrechtsreform aufgehoben. Gewisse Grenzen setzen hier natürlich weiterhin die Tierschutzgesetze und, falls es sich um fremde Tiere handelt, Gesetze gegen Hausfriedensbruch (§123) und Sachbeschädigung (§303).

Die Verbreitung pornografischer Schriften, die sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren zum Gegenstand haben, ist aber strafbar nach §184a StGB. Der Besitz hingegen ist erlaubt.

[...]

Weiteres zu dem Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Zoophilie

Im Gegensatz zur Kinderpornographie ist der Besitz von sodomistischen Pornofilmen erlaubt, und die Sodomie (Zoophilie) an sich ebenfalls. Das heißt, wenn eine Frau z.B. ein Pferd mit der Hand befriedigt und das auf Video aufnimmt, ist das nicht verboten, solange sie das Video für sich behält. Auch wenn eine Frau Sex mit ihrem Hund hat, ist das nicht verboten. Verboten hingegen ist es, einem Tier schmerzen zuzufügen, um Sex mit diesem haben zu können (Mann hat Sex mit einem Huhn z.B.). Wenn ein Mann Sex mit einer Stute hat, ist das nicht verboten (weil die Stute dabei gewöhnlich nicht verletzt wird).

Der moralische Aspekt:

[...]

Während vor nicht langer Zeit sämtliche sexuellen Mensch-Tier-Kontakte noch als ausnahmslos gewalttätig angesehen wurden, zeichnen neuere Studien ein differenzierteres Bild. So sieht Joseph R. Rosenberger schon in einem passiven Verhalten des Tieres eine Zustimmung. Andere Autoren berichten, Tiere könnten den sexuellen Akt durchaus genießen (Hani Miletski und Andrea Beetz) oder ihn sogar selbst herbeiführen (Midas Dekkers, 1994).

Peter Singer, ein australischer Philosoph, glaubt, dass die Zugehörigkeit eines Lebewesens zu einer bestimmten Gattung allein nicht von moralischer Relevanz sei. Er hält daher sexuelle Mensch-Tier-Kontakte für akzeptabel, solange sie gegenseitig zufriedenstellend seien.

[...]

Weiteres zu dem Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Zoophilie

Wie seht ihr das? Sollte Zoophilie ausdrücklich verboten werden (wie vor der großen Strafrechtsreform), oder ist die Legalität dessen in Ordnung? Was meint ihr zu dem Thema Moral, und den Büchern und Meinungen dieser Philosophen und Schriftsteller?
 

simdjhch

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Ein_Liberaler schrieb:
Sollte Zoophilie ausdrücklich verboten werden?

Nein, warum?

(Ein bißchen allgemeiner Liberalismus, extra für hives.)

Klar, liberal wäre es Zoophilie nicht zu verbieten. Noch liberaler wäre es, wenn man schon Zoophilie nicht verbietet, auch das "Verbreiten" von Sodomie-Videos zu erlauben.
Da sehe ich sowieso einen Widerspruch in der Rechtssprechung. Einerseits Zoophilie erlauben, das Vertreiben von Videos mit derartigem Inhalt aber unter Strafe stellen.
 

Ein_Liberaler

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Ja, und? Was geht das fremde Leute an? Ich würde Zoophilen vielleicht nicht mehr die Hand geben, aber bestrafen? Man muß doch nicht immer gleich alles bestrafen, was man abartig findet.

Ergänzung: Natürlich sollte auch die Zensur pornographischer Bilder, Filme etc. ein Ende haben.
 

Ein_Liberaler

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Und das Leben der meisten Tiere sieht für mich sehr nach Sklaverei aus. Wir behandeln Tiere halt anders als Menschen. Soweit wir einen vernünftigen Grund haben, dürfen wir sie sogar töten. Tierquälerei ist verboten, den Schutz ihrer sexuellen Selbstbestimmung halte ich für überzogen.
 

simdjhch

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-Jay- schrieb:
weils den tieren vielleicht nicht gefällt!
kenne mich nicht aus, aber hört sich an wie eine vergewaltigung...

Das dachte man bis vor einiger Zeit ja auch. Nur dann kamen halt einige Menschen auf die Idee, die Passivität der Tiere während des Geschlechtsaktes mit einem Menschen lasse darauf schließen, dass das Tier sich eben nicht "vergewaltigt", oder angegriffen "fühlt". Wie kann das auch sein, wenn ein Hund mit einer Frau schläft?

Wenn man einen Hund tritt, beißt dieser, weil ihm Gewalt angetan wird. Wenn eine Frau einen Hund mit der Hand oder dem Mund befriedigt, und dieser es "passiv" über sich ergehen lässt, könnte man darauf schließen, dass dem Hund es zumindest nicht mißfällt, was geschieht (weil er sonst beißen, bellen, sich generell wehren würde). Bei einer Stute gilt das Gleiche. Wenn sie es über sich ergehen lässt, ohne sich zu wehren, könnte man darauf schließen, dass es ihr zumindest nicht mißfällt.

Das zumindest ist der Gedanke neuerdings einiger Leute. Die Argumente kann man ja auch nicht außer Acht lassen...
 

Er4z3r

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Bitte, nur weil es dem Tier nicht schadet, ist es trotzdem pervers. Ich bin nicht für Gefängnis bei Fällen von Sodomie, sondern für eine Therapie.
 

Starbreeze

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Hallo,

ich find sowas abartig und ausserdem können sich Tiere ja garnicht bzw. kaum gegen sowas wehren.
Das grenzt in manchen Fällen sicher schon beinahe an Tierquälerei. :!:



MFG,
starbreeze
 

Ein_Liberaler

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Ob der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt ist, sollte ein Gericht im einzelfall entscheiden. Pervers ist das sicher, aber woher nehmen wir die Berechtigung, jemand gegen seinen Willen zu therapieren?
 

Zerch

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Woher nehmen wir die Berechtigung soetwas von einem Gericht entscheiden zu lassen , vor allem wenn kein Tier die Position eines Richters einnehmen kann?
 

Ellinaelea

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...

bei der Art von Massentierhaltung heutzutage sowie den ganzen wissenschaftlichen Versuchstieren find ich diese Diskussion nahezu lächerlich.

Grundsätzlich bin ich persönlich gegen alles, was Tieren Leid zufügt. Aber bevor man sich darum kümmert, ob Nachbars Lumpi nun auch Nachbars Frau fi.... darf, sollte man sich eher Gedanken über Pelzfarmen und andere Einrichtungen machen, in denen Tiere legal gequält, gefoltert und ausgebeutet werden.

Sexuellen Umgang mit Tieren finde ich abartig und würde solchen Leuten auch eine Therapie empfehlen. Schwierig aber - wie Zerch sagte - solang kein Tier im Gericht eine gültige Aussage machen kann. Im Übrigen verpassen Richter schon sehr lange Leuten Therapien gegen ihren Willen. Warum also nicht auch hier?

Solang ein Tier nicht darunter leidet, soll doch jeder tun, was ihn glücklich macht. Hat keiner behauptet, ich müsse alles, was auf der Welt geschieht gut finden oder gar befürworten.

Nur dort wo die Tiere leiden, hörts bei mir auf. Ich gehör zu der seltenen Art von Menschen, die davon überzeugt sind, dass der Planet nicht nur dem Menschen sondern zu gleichen Teilen auch allen anderen darauf Entstandenen gehört. Ja, ja, ich weiss. Spart euch eure Moralpredigten über den hohen Entwicklungsgrad der Menschheit! So ist halt meine Meinung und keiner von euch wird sie jemals ändern. Der Planet gehört genauso den Tieren und Pflanzen wie den Menschen. Als am "höchsten" entwickelste Spezies haben wir nicht das Recht alle anderen auszurotten und zu missbrauchen, sondern vielmehr die Pflicht alle anderen zu schützen und für ein gerechtes Gleichgewicht zu sorgen. (Ich bin und bleibe eine Utopistin *lol*)
 

Munich

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Sex mit Tieren ist in der BRD verboten! Zumindest ist dies die Begründung der Indizierung des Ärzte Songs "Claudia hat 'nen Schäferhund", der dies' verherlichen soll.

Desweiterwen sind die Ärzte Songs "Geschwisterliebe" und "Schlaflied" verboten, das ist aber ein anderes Thema.

Gruß

FALSCH!!!!!

Habe jetzt nocheinmal gegooglet.

"Claudia hat nen Schäferhund" und "Schlaflied" sind seit 2004 nicht mehr verboten. Nach einer erneuten Überprüfung kam man zu dem Schluss das diese Lieder nicht mehr gefährdend und verherlichend sind!

Aber "Geschwisterliebe" ist u.a. weiterhin verboten, und wird es wohl auch für immer bleiben.
 

Murphy

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Ich sehe in dieser Rechtssprechung bzw. der Tolerierung von Sodomisten einen gefährlichen Trend.

Nicht nur das die Grenzen bzw. die Moral, die allgemeinen Wertvorstellungen immer mehr in eine Grauzone verlagert werden, sexual Verbrecher könnten diese Toleranz als eine Art "Erlaubnis" für echt kriminelle und Menschenverachtene Taten ansehen.

Bisher wurde doch in allen Sachen immer einer oben drauf gesetzt (höher, schneller weiter)
Nun mal ehrlich, wo soll das enden?
Brauchen wir das?


P.S.
Ich spreche jetzt über Europa und dessen Weiterentwicklung. Es gibt bestimmt Länder, Regionen wo Sodomie ganz anders in deren Gesellschaft eingegliedert ist.
Für uns ist dies Schädlich.
 

Ein_Liberaler

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Zerch schrieb:
Woher nehmen wir die Berechtigung soetwas von einem Gericht entscheiden zu lassen , vor allem wenn kein Tier die Position eines Richters einnehmen kann?

So ist das in unserer Gesellschaft nunmal, daß Menschen nur von Gerichten bestraft werden können.

Und Tiere haben keine Rechte. Der Gedanke ist lächerlich. Soll man mit Wildsauen um dem Wald prozessieren? Wenn wir Tiere gut behandeln, dann weil wir ein Ethos haben, nicht weil sie Rechte haben.
 

Er4z3r

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Ein_Liberaler schrieb:
Und Tiere haben keine Rechte. Der Gedanke ist lächerlich. Soll man mit Wildsauen um dem Wald prozessieren? Wenn wir Tiere gut behandeln, dann weil wir ein Ethos haben, nicht weil sie Rechte haben.

Nach dieser Logik haben also auch Säuglinge und geistig (Schwerst-)Behinderte keine Rechte?
 

Ein_Liberaler

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Das sind Menschen, die vorübergehend oder durch ein Unglück daran gehindert sind, ihre Rechte selbst wahrzunehmen. Tiere können im Gegensatz zu ihnen niemals begreifen, was Rechte sind und sie ausüben.
 

rorriM

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ich bin ganz klar gegen ein verbot der zoophilie. es hängt nunmal davon ab, was genau praktiziert wird, und ein pauschales verbot ist einfach vollkommen unangebracht.

(und das sage ich als heterosexueller vegetarier...)

edit: mich erst grad hier durchgelesen..- vollkommene zustimmung zu Ellinaeleas posting.
 
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