Er möchte uns damit mitteilen, dass alle möglichen Werkzeuge für mehr Morde verantwortlich sind, als Schusswaffen. Das stimmt zumindest in Europa, in den USA sicherlich nicht.
Wobei die öffentliche Wahrnehmung da irgendwo schon paradox ist: Man hat Angst vor Langwaffen aller Art, aber Pistolen&Revolver werden etwa 5 mal häufiger für Mord/Totschlag benutzt, als Gewehr&Co.
Anscheinend haben also Dinger mit nem langen Lauf nen größeren psychologischen Effekt, als Dinger mit nem kurzen Lauf.
Was mich jetzt noch intressieren würde wäre, wieviele der Morde im Rahmen krimineller Aktivitäten begangen wurden (also zb. Menschenschieberei, Drogengeschäfte, Prostitution usw).
Mal ganz abgesehen davon:
Werkzeuge und Waffen kann man so ohne weiteres imho nicht vergleichen.
Denn: Es gibt soetwas wie einen bestimmungsgemäßen Gebrauch. Das ist beim Hammer zb. das Einschlagen eines Nagels in Holz, nicht das Einschlagen eines Kopfes. Letzteres wäre ein Mißbrauch. Bei Schusswaffen allerdings ist die Verwundung oder Tötung eines Lebewesens durchaus im Rahmen des bestimmungegemäßen Gebrauches, nämlich dann, wenn sie zur Verteidigung, zum Schutz vor Gefahr erfolgt. Das ist bei Schulmassakern i.d.R. nicht der Fall, ebensowenig wie bei Mafiaschießereien.
Man muss allerdings auch anerkennen, dass Schießübungen, Zielschießen und Jagd ebenfalls zum völlig legitimen Gebrauch von Schusswaffen gehören.
Daher relativiert sich das Verhältnis zwischen bestimmungsgemäßem Gebrauch und Mißbrauch bei Werkzeugen und Schusswaffen wahrscheinlich wieder.
Aber: Schusswaffen sind nunmal sehr effektive Tötungsmittel. Weitaus wirksamer als Fäuste oder Schraubendreher... Wer also einen Mord begehen möchte, der greift wohl zur Wumme. In Ländern, in denen Schusswaffen nicht so einfach zu erhalten sind, weicht man eben auf den Schwarzmarkt aus, oder behilft sich im Baumarkt.
Abgesehen davon denke ich, dass die höhere Mordrate in den USA auch darauf zurückzuführen ist, dass auf den Menschen dort generell ein höherer psychischer Druck herrscht, als in fortschrittlicheren Wohlfahrtsstaaten. Wer abends ins Bett geht und nicht weiß, ob er am nächsten Tag noch Arbeit hat, der wird wohl auf die Dauer eher mal dazu neigen, auszuticken.
Im Gegensatz dazu leben wir in Deutschland quasi in einem Paradies der Sicherheit. Hier kann man alles etwas entspannter angehen - und das wirkt sich wahrscheinlich auch auf die Bereitschaft zu Mord und Gewaltverbrechen aus.