Schießerei an US-Uni

agentP

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Wäre es nicht sinniger nach den tieferen Ursachen solcher Taten zu forschen?
So ist es. Ich sehe nicht, was es bringen soll den Komplex Waffen und Gewaltverbrechen in den USA mit der Situation in Deutschland zu vergleichen. Interessanter wäre wohl der Vergleich mit Ländern, in denen Waffen ebenfalls weit verbreitet sind, wie Kanada oder der Schweiz.
 

Aphorismus

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bstaron schrieb:
Nett das die Amerikahasser wieder herausgekrochen kommen, etwas von "Waffennarren" faseln. Auf jedem Sender in .de hört man die Korrespondenten wie sie werten. Ganz sicher nicht die Aufgabe dieser Journalisten, die sollen berichten und nicht kommentieren. Das RECHT Waffen zu besitzen hat seinen guten Grund. Es ist der einzige Weg eine tyrannische Regierung aufzuhalten. Es ist der 2.!! Verfassungszusatz in der US Verfassung, genau nach dem viel zitierten 1. Zusatzes der unter anderem freie Rede garantiert. Der 2. ist der nötige "Umpf" hinter dem 1.

Das halte ich auch für eine sehr eingeschränkte und einseitige Sichtweise, die du da präsentierst. Im 18. Jhd. mag es ja noch etwas gebracht haben, wenn Privatleute Waffen besitzen durften, aber was bringt das heutzutage? Vernünftige Waffen für einen richtigen Bürgerkrieg darf man auch dort nicht so ohne weiteres besitzen, zumindest nicht in den allermeisten Bundesstaaten. Der Rest reicht für ein bisschen Chaos, aber sicherlich nicht für einen Umsturz. Da kannst du die Argumentation der "Militia"-Bewegung so oft nachplappern wie du willst. Mal abgesehen davon, dass das so ziemlich die allerletzten Leute sind, die ich irgendwelche Freiheiten verteidigen sehen will.

bstaron schrieb:
Ich war gestern bei einem interessanten Vortrag des BSI Präsidenten. Fingerabdrücke und Foto im Personalausweis kommen.

Foto ist doch nichts neues. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was gegen den Fingerabdruck spricht.

bstaron schrieb:
Seine Aufgaben sieht nicht darin den verrückten Schäubles & Co das auszureden, nein, die Aufgabe des BSI ist es das "sicher" zu machen. Und wenn ich mal die Nazi Käule rausholen darf: Wäre diese Behörde 33-45 für die Bahn zuständig gewesen, sie hätten nichts gegen Transporte ins KZ gehabt, sie hätten nur dafür gesorgt das diese Transporte sicher und geordnet ablaufen. Hauptsache es ist Recht und Gesetz.

Geschmackloser Vergleich. Völlig daneben.
 

Mr. Anderson

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@Winston_Smith: hm, als Antwort würde ich vermutlich das gleiche schreiben, was ich eben schon geschrieben habe :O_O:

@bstaron: Wenn Du Dich mit Waffen gegen die Staatsgewalt richten willst, dann reichen einfache Handfeuerwaffen, wie man sie als Zivilist kaufen kann, aber nicht aus; Du würdest vom überlegenen Waffenarsenal Deines Gegners ziemlich schnell geplättet.
 

zerocoolcat

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Im Endeffekt erleichtern Feuerwaffen zwar so eine Tat, aber sie sind ja "nur" Mittel zum Zweck.
Naja, ist klar. Aber sie erleichterns natürlich immens...
Meiner Meinung nach kann man aber einen "wahren" Amoklauf nicht verhindern...
Wie schon vorher angesprochen, scheint eben die Berichterstattung den Weg vorzugeben: Leben scheiße -> ich mach soviele nieder wie geht und dann mich selbst.
Ob der Zugang zu Schußwaffen hat, ändert ja letztenendes nur den BodyCount...

zumal man dann ja das ganze Land entwaffnen müsste. Was für ein Aufriß.
Na eh. Aber die Schuld beim Täter und nicht bei der Tatwaffe zu suchen wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung und würde nicht von der Suche nach den wahren Ursachen ablenken... :roll:

Jetzt nur wieder zu schreien "Schärfere Waffengesetze", ist meiner Meinung nach zu einfach und instrumentalisiert die ganze Tat wieder zu eine Politikum.
Eben. Aber, dass die Amis zumindest besser vollzogene Gesetze brauchen, ist ja unumstritten, oder?
Das ist ja jetzt nicht ein Lösungsvorschlag von mir gewesen, sondern eine Randbemerkung.

offtopic:
Ich stelle mir nur den Aufschrei vor, [...] wenn auf der Autobahn nur noch mit 100 km/h gefahren werden dürfte.
...Tempo 1000 haben wir seit Monaten in Tirol...ein WAHNSINN! :evil:
 

Trasher

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zerocoolcat schrieb:
Ich glaube, dass es in einer absoluten Katastrophe enden würde, wenn plötzlich Amateure versuchten, den Täter unschädlich zu machen.
...aha. "Amateure"? Im Vergleich zum "professionellen" Amokläufer oder wie?
"Absolute Katastrophe"? Oder meinst du "absolutere Katastrophe"?!
Amateure im Vergleich zu einem ausgebildeten Sicherheitsdienst.

Möchtest du mir ernsthaft erzählen, wenn du beispielsweise in der mit Ketten versperrten Mensa mit 30 Kommilitonen und einem Amokläufer eingesperrt bist, dass du dir dann nicht wünschst, dass du oder einer der anderen eine Waffe hätte?! "Nein, nein, ich kauere mich in eine Ecke und warte auf den... *Trommelwirbel* ...Campus-Sicherheitsdienst."
-Dass ich nicht lache!
Wenn die Alternative ist, dass plötzlich völlig verstörte Teens und Twens in Todespanik(!) um sich schießen und versuchen "die Lage unter Kontrolle zu bringen" (<- hier muss ich lachen), dann wähle ich lieber den Weg aus dem Fenster ohne friendly fire im Rücken.
Und weil wir grad beim Konstruieren sind: Beim nächsten Mal ist der, der von aussen gegen die Tür rennt, vielleicht einer, der vor dem Täter flüchtet. Oder andere Helden-Teens, die dann ihrerseits das Feuer auf den imaginären Bastard auf der anderen Seite der Tür eröffnen.
 

agentP

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Das halte ich auch für eine sehr eingeschränkte und einseitige Sichtweise, die du da präsentierst. Im 18. Jhd. mag es ja noch etwas gebracht haben, wenn Privatleute Waffen besitzen durften, aber was bringt das heutzutage?
Das ist sicher richtig.
Ich denke aber die Realität ist da ohnehin nicht der Punkt, sondern eher der Mythos, der ja auch eine identitätsstiftende Funktion hat, wie der Fahnenkult oder der "Pursuit of Happiness".
Insofern stört mich eher, dass in den Medien hierzulande immer der Eindruck erweckt wird, die (Bundes-)regierung müsste halt einfach nur entsprechend die Gesetze ändern. Das ist für mich typisch "europäische Denke", denn so einfach ist das aber halt in einer dermaßen föderalistischen und vergleichsweise direkten Demokratie nicht.
 

zerocoolcat

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Mr.Anderson schrieb:
Kann ich mir vorstellen
...freudscher Vertipper... :lol:

Amateure im Vergleich zu einem ausgebildeten Sicherheitsdienst.
...und da musst du nicht lachen?! Captain Donught mit einem Six-Shooter von Opi noch? Da nehm ich auch lieber das Fenster, stimmt.

Und weil wir grad beim Konstruieren sind: Beim nächsten Mal ist der, der von aussen gegen die Tür rennt, vielleicht einer, der vor dem Täter flüchtet.
...der Täter hat sich doch mit den Opfern eingesperrt, damit sie ihm nicht abhauen, oder hab ich da was falsch verstanden?

Aber ich geb dir unumwunden recht: lieber unbewaffnet als kopflos und bewaffnet...

edit:
agentP schrieb:
Das ist für mich typisch "europäische Denke", denn so einfach ist das aber halt in einer dermaßen föderalistischen und vergleichsweise direkten Demokratie nicht.
hört ihn an, hört ihn an.

Da fällt mir eine Passage aus "Cryptonomicon" ein, in der der Hauptdarsteller (ein Programmierer/Hacker) versucht, einen Datenhafen in den Filipinen aufzuziehen und "immer, wenn eine Regierung eine Beschneidung einer Freiheit per Gesetz implementiert, verspürt er plötzlich den Impuls, sich etwas, großes, schweres, vollautomatisches zu kaufen. Vielleicht haben deshalb so viele Nerds und Geeks ein Arsenal zuhause?!" :)
 

Winston_Smith

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Captain Donught mit einem Six-Shooter von Opi noch?

Man kann den Campus-Sicherheistdienst wohl nicht mit unserm Vorstadt-Einkaufszentrum-Sicherheistdiensten vergleichen. Generell ticken US-Unis da ganz anders und gerade die VT gehört zu den besten Unis des USA. Und wenn die da schon eigene Paramedics haben, wird der Sicherheistdienst wohl auch um einiges professioneller sein.

ws
 

zerocoolcat

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...ok, point taken.
Vielleicht ist das eben nur meine Sichtweise: wenn ich mir zum Beispiel unsere österreichischen "Exekutivbeamten" vor Augen halte, da verknotet sich mir der Darm... :evil:

Also, back to (main-)topic...


edit:

unserm Vorstadt-Einkaufszentrum-Sicherheistdiensten
...vor allem, weil die ja keine Schußwaffen tragen dürfen... :roll:
 

Trasher

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zerocoolcat schrieb:
...der Täter hat sich doch mit den Opfern eingesperrt, damit sie ihm nicht abhauen, oder hab ich da was falsch verstanden?
Davon weiß ich nichts, nur dass manche Räume wohl von innen verbarikadiert wurden, damit er nicht noch einmal wiederkehrt.
 

zerocoolcat

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Davon weiß ich nichts, nur dass manche Räume wohl von innen verbarikadiert wurden, damit er nicht noch einmal wiederkehrt.
...hab ich hier drin irgendwo gelesen, dass es ja quasi eine geplante Tat war, weil er daran dachte, Ketten mitzubringen... :(

Lässt es auch für mich eher nach ner kalkulierten Tat als nach "Amok" aussehen...
 

Winston_Smith

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Ja. Ich glaube es war auf CNN. Da hat ein Studi erzählt, die Ausgangstüren wären mit Ketten verschlossen gewesen.
 

Gorgona

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spriessling schrieb:
Vieleicht würden solche taten in Zukunft häufiger verhindert, wenn die Medien das Thema nicht so hypen würden. Wenn den Tätern weniger publicity gewährt würde, wäre deren Motivation sicher geringer.

Ich denke auch, daß der Hype den ein Amok-Lauf mit sich bringt einer von vielen Faktorern sein wird, der ihn begünstigt.

Auf Spiegel Online war gestern ein interessanter Artikel zu dem Thema und zum aktuellen Anlass zu finden:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,477814,00.html

So gesehen sind wir auch ein Stück weit Teil des Hypes, indem wir Threads zu dem Geschehen eröffnen und darin schreiben. Da dies nicht nur hier so ist, sondern in zig Foren, Blogs etc. pp. gehört das ja auch zu den 5 Minuten Ruhm.
 

dkR

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Oh, sinnlose WaffenundAmisDiskussion. Toll!
Wie super strengere Waffengesetze wirken haben wir ja schon im eigenen Land gesehen - garnicht.
 

Gorgona

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dkR schrieb:
Oh, sinnlose WaffenundAmisDiskussion. Toll!
Wie super strengere Waffengesetze wirken haben wir ja schon im eigenen Land gesehen - garnicht.
Auch wenn klar sein sollte, daß ein Amokläufer sich in jdem Land und bei jeder Gesetzeslage seine Waffen besorgen wird, finde ich die Diskussion um die Waffenegsetze der USA nicht wirklich sinnlos. Sie wird nur immerwieder sinnlos, weil sie in den USA (da gehört die Diskussion ja hin)
immer groß angelegt nach solchen Ereignissen stattfindet. Es wäre durchaus sinnvoller diese Diskussion und eventuelle Verschärfungen ausserhalb einer aufgebrachten und geschockten Atmosphäre zu führen.

Aber wie ich schon im Nebensatz anbrachte, die Diskussion ist eine amerikanische, wir sind da aussen vor, was aber nicht ausschliesst, daß auch ausserhalb der USA eine Meinung zu der Thematik gebildet werden kann.
 

dkR

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Welcome back! :D

Immerhin diskutieren Amis über Waffengesetze und geben nicht Pc-Spielen die Schuld. Das ist doch schonmal wesentlich vernünftiger als alles, was deutsche Politiker so auf die Beine zu stellen imstande sind.

Es ist halt immer etwas schwer, von unserem Standpunkt aus die Ami-Haltung zu Waffen zu verstehen. Meinungsbildung ist ja prima, nur sollte man nicht die europäische Meinung mit der Lösung aller Probleme verwechseln.
 

luisz

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offtopic (irgendwie aber auch on) kennt jemand den film "thank you for smoking" ?

denn in dem zusammenhang fand ich es irgendwo doch recht amüsant, was die ehemalige kongress abgeordnete der waffenlobby da gestern von sich gab, dass nämlich gerade an orten wo waffenverbote gelten, es zu solch tragödien komme.
hätte jeder professor ne knarre auf tasche wäre soetwas zu verhindern gewesen..
als beispiel nannte sie ausserdem nicht nur den campus, sondern bibliotheken, kindergärten und andere öffentliche plätze.

lobbyisten sind schon schräge vögel.
 

zerocoolcat

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So gesehen sind wir auch ein Stück weit Teil des Hypes, indem wir Threads zu dem Geschehen eröffnen und darin schreiben.
...naja, aber der Thread-Titel ist nicht "Blutigster Amoklauf der Geschichte"... :roll:

Oh, sinnlose WaffenundAmisDiskussion. Toll!
Na eh, aber ist ja auch mal obligatorisch zumindest anzuschneiden... :wink:

die Diskussion ist eine amerikanische, wir sind da aussen vor, was aber nicht ausschliesst, daß auch ausserhalb der USA eine Meinung zu der Thematik gebildet werden kann.
...genau! Und da Amokläufe ja nicht nur ein US-Problem sind, ist das sogar wichtig.

Immerhin diskutieren Amis über Waffengesetze und geben nicht Pc-Spielen die Schuld.
...nicht wirklich ein Unterschied: Schuld sind weder Waffen noch PC-Spiele...

nur sollte man nicht die europäische Meinung mit der Lösung aller Probleme verwechseln.
...großer Gott, nein...woher man Lösungsansätze bekommt, muss egal sein, aber es müssen welche her...


edit:
luisz schrieb:
hätte jeder professor ne knarre auf tasche wäre soetwas zu verhindern gewesen...
...maximal als geringe Abschreckung brauchbar, aber auch eher sinnlos...
Da wart ich dann auf den ersten "Lehrer erschießt im Zorn Schüler"-Artikel...

lobbyisten sind schon schräge vögel.
...kein Zweifel...

Aber eine für mich sehr wichtige Funktion: sie erhalten Freiheiten aufrecht: du musst ja keine Waffe (Zigarette etc.) kaufen, hast aber die Möglichkeit...
 

Hosea

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Ja, warum nur?


Eigentlich nervt mich diese Früherkennung, aber es war und ist in allen Munden :

Schwere Gewalt an Schulen geschieht nicht aus heiterem
Himmel, sondern hat immer eine Entwicklungsgeschichte.
Die Teilnehmer lernen die psychologischen Hintergründe
des Weges zur Gewalt kennen, die sich gegen sich selbst und
andere richten kann.

Amok und zielgerichte Gwalt an Schulen, na logo Früherkennung, nur die Frage ist wie sehr kann man in die Entwicklungsgeschichte eingreifen, sie verändern??
Ich kann wirklich verstehen, das man wenn man einen Menschen so verliert, alles und jedem die Schuld gibt bzw einfordert im Vorfeld eines "Amok"laufes dies doch bitte zu erkennen, und einzugreifen.

Wie z.b gestern in der Presse, wo ein "gewältätiges" Theaterstück des Täters angeführt worde, sperrt mir bloß nicht den Quentin weg...

Lg Hosea
 
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