Rechtsextremismus und rechter Terror

somebody

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Irgendwie finde ich den Begriff "Dönermorde" schwachsinnig und verwerflich.

Nur mal so am Rande.
 
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somebody schrieb:
Irgendwie finde ich den Begriff "Dönermorde" schwachsinnig und verwerflich.

Nur mal so am Rande.

Hast schon Recht, es ist ja nirgendwo ein Döner ermordet worden.
Aber für die Medien ist das halt griffiger als

"Türkische-Keinunternehmer-und-ein-Grieche-der-Pech-hatte-Morde"



Es kommt wie es kommen mußte, weil es immer so kommt:

Jahrelang mordeten rechtsextreme Terroristen quer durch die Republik, ohne dass die Behörden ihnen auf die Spur kamen. Eine vollständige Aufarbeitung der Versäumnisse ist laut Verfassungsschutz-Chef Fromm nicht mehr möglich - offenbar auch, weil wichtige Akten vernichtet wurden.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,799617,00.html
 

somebody

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Ja...bei solchen Wortschöpfungen muss ich immer an "Newspeak" denken.

Halte ich für ungut. ;)
 

Themis

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shechinah schrieb:
Allerdings muß bei seine Empörung man auch mal die Kirche im Dorf lassen. 9 (vermuteten) Dönermorden in 6 Jahren stehen ca. 100 "Ehrenmorde" in JEDEM Jahr gegenüber. Wenn man es also ernst mit seine Empörung meint, dann sollte man die Zahlen und Verhältnisse nicht einfach ausblenden. Ansonsten wirkt das unglaubhaft.
Gut, meinetwegen können wir auf der Basis diskutieren, dass Türken, Araber und Albaner ehrenmordende Tiere, und Ossis genetisch determinierte Nazis sind, das wird bestimmt eine fruchtbare Unterhaltung. :roll:
Und außerdem: Pol Pot= ca. 2 Millionen Opfer; Mao tse Tung=ca. 45 Millionen Opfer... war Pol Pot jetzt in seinen Aktionen weniger verwerflich?
Ist es die Bagatelisierung eines Verbrechens durch das Abwiegen mit anderen Verbrechen (auch wenn in beiden Fällen am Ende dabei tote Muchel rauskommen), oder worauf willst Du jetzt ganz genau hinaus?
Und woher hast Du die Zahl mit den 100 Ehrenmorden jährlich? Das Max-Planck-Institut für internationales Strafrecht kam noch vor kurzem zu dem Ergebnis, dass in Deutschland seit 1996 109 Personen Opfer von Ehrenmorden wurden, das macht im Schnitt eine einstellige Zahl pro Jahr (und fast die Hälfte von ihnen war übrigens männlich). Ich gebe Dir aber recht, dass das immer noch viele sind.
 

agentP

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9 (vermuteten) Dönermorden in 6 Jahren stehen ca. 100 "Ehrenmorde" in JEDEM Jahr gegenüber. Wenn man es also ernst mit seine Empörung meint, dann sollte man die Zahlen und Verhältnisse nicht einfach ausblenden. Ansonsten wirkt das unglaubhaft.

Genau. Und jedes Jahr werden mehr Raubmorde verübt, als die RAF und ihr Umfeld in 35 Jahren ermordet haben. Warum also darüber reden. Der spinnerte Assad hat in Syrien in einem knappen halben Jahr mehr Araber abschlachten lassen, als im israelisch-palästinensischen Konflikt in den letzten 10 Jahren umgekommen sind. Stellen wir auch da die Diskussion ein.

Das Bundeskriminalamt kommt btw auf 109 Opfer in 9 Jahren und es ist auch nicht so, dass diese Morde nicht auch immer wieder durch die Presse getrieben werden, aber das ist ja ganz was anderes.

edit: Themis war schneller!

Zunächst einmal wird nur behauptet/vermutet, das Trio hätte die Dönermorde begangen - soweit ich weiß, gibt es bisher kleinen eindeutigen Beweis dafür - das ganze ist also momentan nur eine VT.
Dann sind die meisten Kriminalfälle VTs, denn zwingende eindeutige Beweise gibt es selten, wenn nicht der Beschuldigte geständig ist und soweit kooperiert, dass er sie selber liefert. Deswegen ist ja die Formulierung "...sieht es als erwiesen an.." statt "es ist unzweifelhaft bewiesen, dass" unter Richtern und Staatsanwälten so beliebt. :roll:

Ja...bei solchen Wortschöpfungen muss ich immer an "Newspeak" denken.
Ich würde bei dem Bemühen um eine andere Formulierung als "Döner-Morde" eher an Respekt gegenüber Opfern und Angehörigen denken und ich erwarte auch, dass man nach ein paar Jahren Journalistenschule in der Lage sein sollte eine elegantere Formulierung als schechinah als Alternative bieten zu können, die trotzdem nicht so dämlich verhamlosend wirkt.
 

vonderOder

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shechinah schrieb:
"Nach Angaben des Bundeskriminalamts berichteten zwei Beamte von drei Knallgeräuschen"
"vermutlich aus dem Wohnmobil heraus eine Schussabgabe gegeben hat"
"unter anderem griffbereit eine mutmaßlich defekte Maschinenpistole aufgefunden, aus der möglicherweise ein weiterer Schuss abgegeben wurde"
erinnere mich, bei meinem täglichen wühlen durch die deutsche Presselandschaft, gelesen zu haben, daß keiner der Anwohner, die bei dem schönen Wetter die Fenster geöffnet hatten, was von Schüssen gehört haben soll. vielleicht finde ich den Artikel noch mal irgendwo.

ist schon alles sehr seltsam bei dieser Geschichte.

21.11.2011 : Die These vom Zufallsopfer zerfällt
Heilbronner Polizistin wohl doch gezielt ermordet
Am Montag gab BKA-Präsident Jörg Ziercke in einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags bekannt, dass die Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 doch gezielt ermordet worden sein könnte.
Noch vergangene Woche hatte der Chef des baden-württembergischen Landeskriminalamts die These vertreten, dass Kiesewetter ein Zufallsopfer der Rechtsterroristen gewesen sei. Zwar stammte die junge Frau wie das Neonazi-Trio aus Thüringen, dennoch habe sich trotz einer erneuten Durchleuchtung des Umfelds bisher kein Motiv ergeben, sagte der LKA-Chef. Das Bundeskriminalamt korrigierte diese Aussage am Montag: Jetzt ist die Rede von einer möglichen "Beziehungstat", was bedeutet, dass sich Opfer und Täter kannten.

23.11.2011 : BKA-Chef verärgert Fahnder in Thüringen
Kannte die Polizistin Kiesewetter ihre Mörder? Das Bundeskriminalamt brachte diese Vermutung in Umlauf - in Thüringen und Heilbronn rätselt man, warum.
Denn Hans-Peter Friedrich und BKA-Chef Jörg Ziercke haben mit ihren neuen Thesen zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter nicht nur die Familie der Beamtin erzürnt und für Empörung in ihrem Heimatort, dem thüringischen Oberweißbach, gesorgt. Auch die Ermittler in Thüringen und Heilbronn sind seit Montag schwer frustriert, wie aus deren Kreisen verlautet.
An jenem Tag hatte der BKA-Präsident in einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags und vor der Presse bekanntgegeben, dass es Verbindungen der Familie der getöteten Polizistin zu den drei Neonazis aus Thüringen gegeben haben könnte.
Spekulationen darüber, dass Michèle Kiesewetter oder ihre Familie die späteren Mörder gekannt haben könnten, gab es schon länger. In den vergangenen Wochen waren Heilbronner und Thüringer Ermittler mehrfach in Thüringen unterwegs gewesen, um mögliche Verbindungen zu prüfen – auch in Oberweißbach. Nach Angaben aus Erfurter LKA-Kreisen hatte man jedoch "die Geschichte nicht hart machen können".
Trotzdem ging Ziercke am Montag damit hausieren. Der parteilose Bürgermeister Jens Ungelenk kritisierte dies am Dienstag scharf: Es sei "unverantwortlich", derartige "Halbwahrheiten" zu verbreiten, weil "unbescholtene Bürger" ins Kreuzfeuer gerieten.

24.11.201 : Ex-Präsident des thüringischen Verfassungsschutzes Helmut Roewer bei der Ehre gepackt
Während seiner Dienstzeit gelang es dem Verbrechertrio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Z., vom Radar der Sicherheitsbehörden zu verschwinden, obwohl sie schon lange wegen ihrer Gewaltbereitschaft beobachtet worden waren. Die Vermutung, dass Roewers Behörde kolossal versagt, vielleicht sogar mit den Neonazis kollaboriert habe, liegt nahe.
Die Vorwürfe gegen ihn seien »ebenso dreist wie unzutreffend«. Nicht der Verfassungsschutz, so legt es der 61-Jährige der ZEIT jetzt in einem per E-Mail geführten Interview dar, habe versagt, sondern die Landespolizei. Mehr noch: In ihren Reihen habe es allem Anschein nach Verräter gegeben, welche die Neonazi-Szene mit Informationen versorgt hätten.
Sollte Roewers Version stimmen, würde dies eine neue Dimension im Skandal um das Mordtrio bedeuten. Polizisten hätten dann eine schützende Hand über die späteren Serienkiller gehalten.

wie ich schon am 16.11.2011 schrieb:
vonderOder schrieb:
Für mich ist klar: irgendetwas stinkt an dieser Sache ganz gewaltig. Und das ist nicht der braune Sumpf von dem da berichtet wird.

auch wenn es keine Informanten bei der Polizei geben sollte, zeigt dieser Fall wieder einmal eindeutig was passiert wenn jede Behörde ihr eigenes Süppchen kocht, um besser dastehen zu können, anstatt Hand in Hand zu arbeiten.
 
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Themis schrieb:
Gut, meinetwegen können wir auf der Basis diskutieren, dass Türken, Araber und Albaner ehrenmordende Tiere, und Ossis genetisch determinierte Nazis sind, das wird bestimmt eine fruchtbare Unterhaltung.

Es geht darum daß man sich quasi je nach Erfordernis und Tagesform beliebig irgendwelche Opfer von Verbrechen rauspickt, sich dann unheimlich Betroffen und Empört gibt und damit alle anderen zu Opfern zweiter Klasse degradiert (und letzteres - obwohl offensichtlich - im gleichen Atemzug empört von sich weißt).

Der Grad der Betroffenheit und Empörung steigt proportional zur political correctness.

Ich halte das Ganze immer noch für Terrormanagement.
Es ist kein Geheimnis, das Regierungen oder Geheimdienste immer wieder Terror gefaked, Terrorgruppen installiert oder wenigstens aktiv unterstützt haben um ihre Ziele zu erreichen.

Hier geht es IMHO darum, wieder mal schärfere Gesetze und weitere Einschränkungen der Freiheit und Bürgerrechte - womöglich sogar die und als letzten Schritt, ein Großeuropa mit Zentralregierung (wahrscheinlich ohne jegliche demokratische Legitimierung und Kontrolle) akzeptabel zu machen.

Bei der Gelegenheit wurden womöglich noch zwei Spitzel beseitigt, die vielleicht unbequem oder unverschämt geworden sind.(mitsamt der Spuren und gleich noch ein paar gefährliche Akten) der dritte Spitzel hat sich aus Angst der Polizei gestellt und jede Menge ungeklärte Altfälle hat man auch noch vom Schreibtisch.
 

somebody

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Ich würde bei dem Bemühen um eine andere Formulierung als "Döner-Morde" eher an Respekt gegenüber Opfern und Angehörigen denken und ich erwarte auch, dass man nach ein paar Jahren Journalistenschule in der Lage sein sollte eine elegantere Formulierung als schechinah als Alternative bieten zu können, die trotzdem nicht so dämlich verhamlosend wirkt.

Ich dachte das wäre aus meinem ersten Kommentar

Irgendwie finde ich den Begriff "Dönermorde" schwachsinnig und verwerflich.

schon ersichtlich...


...Trotzdem ist ein Verweis auf "Newspeak" nicht so ganz unrichtig...besonders in Anbetracht der von dir erwähnten Ausbildung die Journalisten eigentlich genossen haben sollten. ;)
 

Simple Man

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Hierzu ganz interessant:

MEEDIA.de: "'Dönermorde' wird Unwort des Jahres"
Die Mord-Serie der Neonazis aus Zwickau ist das beherrschende Thema in den Medien - und scheint einige Blattmacher zu überfordern. Obwohl sich das Bild von Rechtsextremen gewandelt hat, kommen die Artikel nicht ohne Stereotype in der Sprache und Bebilderung aus. Patrick Gensing, Ex-Betreiber des NPD-Blogs, hält dies für ein Versäumnis. "Ich glaube, man würde es sich in keinem anderen wichtigen Gebiet erlauben, dass man über zehn Jahre nicht über Bildsprache nachdenkt", sagt der 37-Jährige im MEEDIA-Interview.
 

antimagnet

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also, shechinah, irgendwie bringe ich ziele und mittel nicht zu einander...

das ziel ist also, sicherheitsängste zu schüren, um so freiheitseinschneidende maßnahmen besser durchsetzen zu können.

und das mittel sind sporadische, über jahre verteilte morde an ausländern, ohne bekennerschreiben und entsprechende panikmache?


und ein weiteres ziel ist, zwei unliebsame agenten loszuwerden.

und das mittel ist eine der spektakulärsten tötungsaktionen, die die bundesrepublik bislang erlebt hat?


und als folge diskutiert jetzt alle welt über die unfähigkeit der geheimdienste und die staatliche finanzierung der rechtsextremen und es wird nun spekuliert, ob die erschossene polizistin gar nicht als repräsentantin der staatsmacht, sondern im rahmen einer beziehungstat, quasi als privatperson ihr leben lassen musste.

da ist doch was gewaltig in die hose gegangen, oder?
 

Winston_Smith

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Dönermorde wird Unwort des Jahres

Was für ein Blödsinn. Der Begriff umschreibt verknappt, wo die Morde verübt wurden. Eben "im Döner". Fast jeder hat um die Ecke "einen Döner" und man geht "zum Döner", wenn man noch mal Kippen braucht.

ws
 

agentP

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...Trotzdem ist ein Verweis auf "Newspeak" nicht unrichtig...

Doch ist er. Ein wesentliches Merkmal von Newspeak ist nämlich die Verkürzung und das ausschalten jedweder Nuancierung und Komplexität.
Ein kurzes und dämliches BILD-Schlagwort durch eine präzisere UND pietätvollere und dafür womöglich längere Formulierung zu ersetzen wäre wohl eher das Gegenteil von Newspeak, zumal Orwell ja zutiefst überzeugt war, dass vor allem die Verkürzung und Vereinfachung von Sprache die Leute ihrer Denkfähigkeit beraubt.
Das hat Orwell im Anhang zu 1984 ausführlichst beschrieben.


Eben "im Döner".

Sorry, aber das habe ich noch nie gehört. Alle Leute die ich kenne gehen in den "Dönerladen", zum "Döner essen" oder manchmal auch zum "Dönerbrater" in den "Dönerimbiss" oder meinetwegen "zur Dönerbude" und dort essen sie einen "Döner".
Abgesehen davon:
Von den 9 Morden wurden nur 2 in einem Dönerladen begangen, der Rest in einer Schneiderei, an einem Blumenstand, 2 in einem Obstladen, einem Internetcafe, einem Schlüsseldienst und einem Kiosk.
Was beschreibt der Begriff also nochmal?
 

Simple Man

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Winston_Smith schrieb:
Dönermorde wird Unwort des Jahres

Was für ein Blödsinn. Der Begriff umschreibt verknappt, wo die Morde verübt wurden. Eben "im Döner". Fast jeder hat um die Ecke "einen Döner" und man geht "zum Döner", wenn man noch mal Kippen braucht.

ws
Das ist - mit Verlaub - auf so dermaßen vielen Ebenen falsch, dass ich mich frage, ob du überhaupt Nachrichten liest?
http://de.wikipedia.org/wiki/Mordserie_Bosporus#Tatumst.C3.A4nde

Aber diese Türken, die arbeiten ja eh alle im Döner, ne?
 

Delao

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antimagnet schrieb:
und das mittel ist eine der spektakulärsten tötungsaktionen, die die bundesrepublik bislang erlebt hat?


und als folge diskutiert jetzt alle welt über die unfähigkeit der geheimdienste und die staatliche finanzierung der rechtsextremen und es wird nun spekuliert, ob die erschossene polizistin gar nicht als repräsentantin der staatsmacht, sondern im rahmen einer beziehungstat, quasi als privatperson ihr leben lassen musste.

da ist doch was gewaltig in die hose gegangen, oder?
Nehmen wir doch mal an, man wollte endlich diese Dönermorde aufklären. Nur konnte man das nicht, weil man zu den Türken keinen ausreichend guten Zugang hatte.
Dann bekommt man die Tatwaffe der Dönermorde angeboten. Link
Man wird sich erst nicht einig, dann klappt es aber doch noch.
Nun hat man die Tatwaffe, aber keinen Mörder. Also strickt man eine Mördergeschichte zusammen, und zwar so, dass es wieder mal um Terror geht, was man ja gern mal bringt.
 

antimagnet

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natürlich. anstatt die dönermorde wie vorgesehen im dönermilieu "aufzuklären" und die beiden nazis standesgemäß auf ner brandenburgischen allee besoffen gegen einen baum fahren zu lassen, wird das größte kriminalbohei seit der raf aufgezogen, damit ja keiner was merkt.
 
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Heute wurde wieder einer geschnappt.

@Delao

Für dich ist das alles nur ein Fake. Darum gehen jetzt auch Geheimpolizisten die sich als NSU mitglied ausgeben, freiwillig für jahrzehnte in den Knast.
 

Themis

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shechinah schrieb:
Es geht darum daß man sich quasi je nach Erfordernis und Tagesform beliebig irgendwelche Opfer von Verbrechen rauspickt, sich dann unheimlich Betroffen und Empört gibt und damit alle anderen zu Opfern zweiter Klasse degradiert (und letzteres - obwohl offensichtlich - im gleichen Atemzug empört von sich weißt).

Der Grad der Betroffenheit und Empörung steigt proportional zur political correctness.
Achso, jetzt verstehe ich, was du meinst.
Das sehe ich aber nicht ganz so. Zwischen einem geplanten, politisch sowie ideologisch motivierten Mord durch Faschisten und einem Mord durch einen archaischen Bauern, welcher in seiner unreflektierten Handlung einer Geisteshaltung aufgrund vermeintlicher Traditionen folgt, besteht ein nicht unwesentlicher Unterschied. Es ist letztendlich eine Frage des Systems. Und das hat erstmal nichts mit der "Qualität" der Opfer zu tun.

shechinah schrieb:
Ich halte das Ganze immer noch für Terrormanagement.
Es ist kein Geheimnis, das Regierungen oder Geheimdienste immer wieder Terror gefaked, Terrorgruppen installiert oder wenigstens aktiv unterstützt haben um ihre Ziele zu erreichen.
Ja, das gab es in der Geschichte sicherlich oft. Aber im konkreten Fall sehe ich dafür keinen Anhaltspunkt. Es könnte allenfalls sein, dass die Nazis bei irgendeiner der zahlreichen Verfassungsschutzbehörden Sympathisanten hatten, die Ihnen Hilfestellungen leisteten.

Winston_Smith schrieb:
Was für ein Blödsinn. Der Begriff umschreibt verknappt, wo die Morde verübt wurden. Eben "im Döner".
OK, dann kannst du ja auch statt Holocaust einfach "Brausedusche" sagen. Das sagt letztendlich in beiden Fällen viel über Deine Haltung aus.

Wo wir schonmal dabei sind... wann revidierst Du eigentlich Deine oft getroffene Aussage, dass zwar nicht alle Moslems Terroristen, aber alle Terroristen Moslems seien? Und wann wirst Du endlich eine Demonstration organisieren, um Dich von den Nazis zu distanzieren? Irgendwie vermisse ich da von Dir persönlich ein eindeutiges Signal (um mal Deine Aufforderungen der letzten Jahre an die hier lebenden Moslems aufzugreifen).
 

vonderOder

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antimagnet schrieb:
natürlich. anstatt die dönermorde wie vorgesehen im dönermilieu "aufzuklären" und die beiden nazis standesgemäß auf ner brandenburgischen allee besoffen gegen einen baum fahren zu lassen, wird das größte kriminalbohei seit der raf aufgezogen, damit ja keiner was merkt.
muß doch mal schaun ob es irgendwo im Sächsisch/Thüringischen eine Brandenburgische Allee gibt auf der man besoffen gegen einen Baum fahren kann.
ah ja, die Deutsche Allenstraße verläuft durch ganz Deutschland vom Bodensee bis auf die Insel Rügen. Sie ist mit 2500 km die längste Tourismusstraße in Deutschland und verbindet 8 Bundesländer, und verläuft irgendwie auch durch Thüringen.

wohl in der Schule nicht aufgepasst?
 
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antimagnet schrieb:
also, shechinah, irgendwie bringe ich ziele und mittel nicht zu einander...

das ziel ist also, sicherheitsängste zu schüren, um so freiheitseinschneidende maßnahmen besser durchsetzen zu können.

und das mittel sind sporadische, über jahre verteilte morde an ausländern, ohne bekennerschreiben und entsprechende panikmache?

Das Ziel hast du klar erkannt.

Das Mittel sind nicht sporadische, über Jahre verteilte Morde, sondern das herbeireden eines "Terrors" wo keiner ist.

Wenn dir das übertrieben erscheint, dann schau dir mal die Häufigkeit an mit der dieses (meist noch völlig falsch gebrauchte Wort) in den letzten Wochen in den Leitartikeln vorkommt.

Den Morden des Trios (wenn sie diese denn wirklich begangen haben) fehlt jegliche Vorbedingung um den Begriff des "Terrorismus" gerecht zu werden. Da ich davon ausgehe, daß selbst Politiker und Journalisten in der Lage sind Wikipedia ur Begriffserklärung zu bemühen, aber trotzdem in einem fort mit diesem falschen Begriff inflationär um sich werfen, muß Methode dahinter stecken. Und diese Methode wird unter anderem Terrormanagemnet genannt.

Ich empfehle dir folgenden Artikel: http://www.hoerstel.ch/hoerstel/New...gung_Westjordanland,_Agypten_und_bei_uns.html

Sowie dieses hochinterresante Interview: http://nuoviso.tv/kanaele/studio-lounge/274-terrormanagement#system

Der Mann weiß offensichtlich wovon er spricht.
 

vonderOder

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Themis schrieb:
Zwischen einem geplanten, politisch sowie ideologisch motivierten Mord durch Faschisten und einem Mord durch einen archaischen Bauern, welcher in seiner unreflektierten Handlung einer Geisteshaltung aufgrund vermeintlicher Traditionen folgt, besteht ein nicht unwesentlicher Unterschied.
also ganz ehrlich, Mord ist für mich Mord, egal aus welchem Grunde er begangen wird. es heißt ja auch Tyrannenmord und nicht Befreiung vom Tyrannen. Denn das nennt sich dann 'politischer Mord'.

auch wenn:
Das deutsche Grundgesetz enthält seit 1968 ein Widerstandsrecht (Artikel 20) (Absatz 4). Es schließt den Tyrannenmord als letztes Mittel gegen einen verbrecherischen Diktator nicht aus.

nicht das es dann irgendwann heißt: 'welchen Tyrannen hätten sie denn gern'.
 

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