Telcontarion schrieb:
Also für mich hat die teilweise große Feindschaft zwischen NPD/DVU und PDS eher historische als ideologische Gründe.
das sehe ich schon anders ... ich denke zur vorstellungswelt der rechtsextremen gehören ja durchaus mehr oder weniger augeprägte führervorstellungen... auch wenn die npd ja als partei eine gewisse demokratische struktur zeigen muss will sie nicht verboten werden so denke ich geht es doch in der praxis viel mehr rein um die macht einiger weniger... da scheint mir der parteisoldat doch sehr ausgeprägt....
offen werden ja dinge wie das führerprinzip nicht propagiert, aber ich denke es ist doch im hintergrund präsent...
eine starke hand die steuert und lenkt und den willen des volkes erspürt und diesen dann umsetzt..
ich gebe dir allerdings insofern recht, dass im geschichtlichen kontext beide seiten sich mit einer gewissen ähnlichkeit gegenüberstanden .... ich denke das liegt aber in erster linie daran, dass letztlich die selben leute aus teils ähnlichen gründen in den parteien für wirbel sorgten....
es ging denke ich viel um geltungssucht und machtstreben.. der kleine agitator, der jetzt endlich mal was war... der sich einer idee verschrieb, darüber fanatisch wurde und predigte... der zornige, unzufriedene der im blinden hass auf das bestehende system für eine veränderung kämpfen wollte und dabei sich nur all zu gern einem "führer" anbiederte, der ihm einen weg zu zeigen schien... auf die straße in den kampf...
am ende sah das dann alles recht ähnlich aus...
doch das ist nicht der eigentliche gedanke... bzw. das ist nicht die fortführung der gedanken ... das ist das kleben bleiben an radikal und machtvoll klingenden begriffen wie "kamp gegen die knechtschaft der xy" ( bei solchen formeln ist natürlich der feind leicht auszutauschen ) "im namen der idee" ( welche idee das auch immer war diese war ja schon immer das erste opfer

) ...
parolen ersetzen das denken... das ist natürlich ein problem bei ideologien... dennoch denke ich, dass man nicht pauschal alle gedanken verurteilen sollte, die in richtung kommunismus gehen weil man eben aus historischer sicht eine so schöne brücke schlagen kann zwischen aktivisten dieser und jener vorgegebenen seite...
die momentane gemeinsamkeit zwischen pds und npd ( der versuch widerstand zu leisten gegen die derzeitige entwicklung des sozialabbaus in deutschland ) wird letztlich auch von den sozialverbänden vdk und sovd sowie den gewerkschaften und vielen vielen einzelpersonen getragen.... ich denke nur weil die beiden seiten sich hier ausnahmsweise einig sind und einen gemeinsamen gegner haben kann man die beiden seiten noch nicht vereinen...
tatsächlich denke ich dass es eben in der verantwortung der "neuen mitte" liegt wenn solche allianzen entstehen.... wer sich alle mühe gibt breitbandig dem großteil der bevölkerung auf den fuß zu treten braucht sich nicht wundern wenn sich sogar extreme gegensätze verbinden.... hinterher dann zu sagen "da seht ihr... die sind doch jacke wie hose" ist meiner ansicht nach etwas vereinfacht.
es ist natürlich bizarr wenn vereinzelt mitglieder der pds an eine allianz mit rechts außen denken... es ist aber auch bizarr, dass mandatspolitiker letztlich zu einem guten teil aus den politischen diskussionen ausgeschlossen sind...
however .. diese überlegungen eines einzelnen politikers stehen wohl nicht im einklang mit den ansichten des großteils der mitglieder der pds ...