Ich sehe das keinesfalls so:
Menschenrechte, Völkerrechte und jegliche Form von Moral sind bestenfalls Ideale. Mit der menschlichen Natur hat Moral im allgemeinen leider nur sehr wenig zu tun. Ein jeder Mensch ist nun mal in erster Linie Egoist. Und selbst wenn jemand auch einmal höhere Ziele in seinem Leben verfolgt, gibt es keine Garantie dafür, dass nicht auch er Opfer der Raffgier egoistischer Individuen wird. Da aber alle Menschen von Natur aus egoistisch sind oder durch die Gesellschaft zum Egoismus gezwungen werden, wird das gesellschaftliche Leben von Natur aus beeinträchtigt, so dass der individuelle Eigennutz der Menschen sich für die Allgemeinheit schädlich auswirkt. Es herrscht dann ein Kriegszustand eines jeden gegen jeden.
Um diesen Kriegszustand zu umgehen, wird aber die Moral eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Infolgedessen muss eine neue Macht in Erscheinung treten, die mit den schädlichen Elementen des Egoismus ein für allemal aufräumt. Man muss sich dann eine politische Ordnung zurechtlegen, in der Menschen trotz ihrer egoistischen Natur in Frieden und Freiheit zusammen leben können.
So entsteht dann im allgemeinen die Politik. Sie beruht normalerweise auf Idealen, da durch sie der gesetzliche Rahmen der Gesellschaft vorgegeben wird.
Jetzt gibt es aber gute und schlechte Ideale: gut sind die realisierbaren, schlecht die unrealistischen. Realisierbar sind aber nur diejenigen Ideale, die sich an der menschlichen Natur orientieren.
Folglich entstehen zwei Anforderungen an die Politik: erstens, das Aufstellen einer allgemeinen Moral, zweitens, die Orientierung der Moral an der menschlichen Natur. Die Moral lebt aber nach den Gesetzen des Altruismus, die menschliche Natur ist aber egoistisch.
Es geht also darum, eine Gesellschaftsform zu finden, bei der der Altruismus durch den Egoismus nicht gefährdet, sondern gefördert wird.
Die einzige Gesellschaftsform, die das bis jetzt aber getan hat, ist die freie Marktwirtschaft. Der Grundgedanke hinter der freien Marktwirtschaft ist derjenige, dass der einzelne seinen egoistischen Bedürfnissen hinterherjagen darf, ohne die Allgemeinheit zu gefährden. Die Politik gibt hierbei lediglich die Rahmenordnung vor. Die freie Marktwirtschaft funktioniert völlig ohne Regelung, sie reguliert sich dann quasi von selbst. Adam Smith, der Gründervater des Kapitalismus spricht von einer "Invisible Hand", einer unsichtbaren Hand, die den Markt regelt. Hinter dieser mystischen Erklärung verbirgt sich aber nichts weiter als eine rein mathematische Gegebenheit, gemäss der durch ein Wechselspiel von Angebot, Nachfrage, Produktions- und Opportunitätskosten ein idealer Marktpreis erreicht wird, der zur bestmöglichen Güterverteilung führt. In der liberalen Marktwirtschaft kriegt jeder, das was er will -handelt also egoistisch - und hilft dennoch der Allgemeinheit, indem er den Marktpreis durch seinen Handel nach unten drückt und so teure Güter für die ärmeren verfügbar macht. In einer freien Marktwirtschaft entsteht dadurch eine Gesellschaftsform, in der privater Eigennutz dem Wohlstand der Gruppe hilft. Erst wenn diese freiheitliche Wirtschaftsform erreicht wird, ist Demokratie möglich. Demokratie ist immer nur auf dem Wege der freien Marktwirtschaft realisierbar.
Wirft man der Bevölkerung einfach nur irgendwelche "demokratischen" Regeln an den Kopf, stösst das immer auf allgemeine Ablehnung - egal wie vernünftig diese Regeln auch sein mögen. Ein solches Vorgehen missachtet die menschliche Natur, die von Grund auf egoistisch ist. Aus genau diesem Grund versagt auch jegliche Form des Sozialismus.
Die menschliche Natur wird nur beim Egoismus angepackt, das ist dann meist das Eigentum, der finanzielle Bereich. Erst mit einer demokratischen Regelung der Eigentumsverhältnisse kann man demokratische Politik erst ermöglichen. Folglich geht die freie Marktwirtschaft auch der Demokratie und damit den Menschenrechten voraus. Erst wenn das Eigentum für alle frei zugänglich ist - und das ist es nur in der freien Marktwirtschaft -kann eine demokratische Ordnung sich bei der Bevölkerung durchsetzen. Menschenrechte gibt es auch nur, seitdem es die freie Marktwirtschaft gibt.