Massaker durch US- Soldaten an irakischen Zivilisten?

hives

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Berichte von irakischen Augenzeugen, Doktoren, US- Soldaten und Politikern legen nahe, dass im November 2005 tatsächlich ein Massaker an zwei Dutzend irakischen Zivilisten verübt wurde, offenbar als Rache für den Tod eines Soldaten. Bin mir nicht sicher, ob der Vorfall hier im Forum besprochen wurde, doch die aktuellen Entwicklungen sind m.E. so oder so einen eigenen Faden wert.
Die entsprechenden Untersuchungen von US- Seite sind noch nicht abgeschlossen, weltweite Empörung blieb bislang aus - wahrscheinlich in erster Linie wegen dem Fehlen bzw. Nicht-Veröffentlichen von Bildmaterial.

Da ich vorerst auf einen Blogeintrag verzichte, verlinke ich im Folgenden einige Artikel zum Thema:

Eine interne Untersuchung des US-Militärs kommt zu dem Schluss, dass US-Soldaten in Haditha willkürlich irakische Zivilisten erschossen haben.
Interner Armee-Bericht bestätigt Massaker

Buchstäblich ausgerastet und außer Kontrolle seien die US-Marines gewesen, die das Massaker in der irakischen Stadt Haditha verübt haben sollen. Dies sagt ein Unteroffizier aus der beschuldigten Einheit. Inzwischen ermittelt die Armee gegen rund ein Dutzend Marineinfanteristen.
US-Soldat spricht von "blindem Hass"

Nach den Berichten über das mutmaßliche Massaker an 24 irakischen Kindern, Frauen und Männern durch US-Marines im November 2005 in Haditha werden Vorwürfe über weitere Tötungen von Zivilisten durch US-Soldaten laut.
Neue Vorwürfe gegen US-Armee im Irak

In Haditha haben amerikanische Soldaten offenbar wahllos Zivilisten ermordet. Außer in der linken "tageszeitung" hat es das Massaker aber nirgends zu einer Schlagzeile gebracht. Woran liegt das?
Haditha: "Die Schreckensbilder fehlen"

The US military has subsequently confirmed that its initial claim the civilians were killed by the blast was false, and that instead the victims were shot by American soldiers. [...]
The alleged incident in Haditha last November has led to two investigations - one into the shooting itself and the other into whether there was a coverup.
Haditha scandal: report Marines fired in unprovoked attack

Iman (9) aus Haditha: Ich will Vergeltung für meine Familie üben

Haditha nur Spitze des Eisbergs

Bush verspricht Aufklärung des Massakers von Haditha

What happened in Haditha?

Bush Upset With Iraq Killings Reports

Iraqi PM: Haditha Deaths Weren't Justified

Chronology

November 19, 2005 - A roadside bomb kills Lance Corporal Miguel "TJ" Terrazas, 20, from El Paso, Texas, during a patrol by Kilo Company, 3rd Battalion, 1st Marine Regiment, 1st Marine Division in Haditha. In the following hours, 24 Iraqis are killed. Marine investigators inspect the scene and take photographs.

November 20 - Military says roadside bomb killed a marine and 15 civilians. Captain Jeffrey Pool says in statement: "Iraqi army soldiers and [US] marines returned fire killing eight insurgents."
weiter bei Aljazeera.net:
Factbox: Haditha
 

Rivale-von-Nogar

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Die USA sollen den Irak jetzt endlich mal verlassen. Dann sind sie wenigstens nicht mehr die Dummen, wenn im Irak ein Bürgerkrieg ausbricht und Schiiten, Sunniten und Kurden sich gegenseitig in die Luft sprengen.

Selbstmordattentäter vs. Selbstmordattentäter
 

hives

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Rivale-von-Nogar schrieb:
Die USA sollen den Irak jetzt endlich mal verlassen. Dann sind sie wenigstens nicht mehr die Dummen, wenn im Irak ein Bürgerkrieg ausbricht und Schiiten, Sunniten und Kurden sich gegenseitig in die Luft sprengen.

Selbstmordattentäter vs. Selbstmordattentäter

Du kannst mir jetzt sicher auch erklären, was deine Äußerungen mit dem Thema in diesem Thread zu tun haben...?
 

Rivale-von-Nogar

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Ich möchte damit sagen, dass ich die Massaker in Haditha zwar Verurteile, aber dass die Radikalen im Irak noch schlimmer sind und nur darauf warten bis die Amerikaner endlich abziehen, damit Schiiten und Sunniten ungestört ihre Gefechte austragen können. Die Massaker zu Saddams Zeiten waren sicher noch schlimmer kann ich mir vorstellen. Nur leider weis davon kein Mensch, weil es damals keine Pressefreiheit gab.
 

Eskapismus

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Rivale-von-Nogar schrieb:
wenn im Irak ein Bürgerkrieg ausbricht und Schiiten, Sunniten und Kurden sich gegenseitig in die Luft sprengen.

Der Bürgerkrieg ist schon lange im Gange. Nur mögen es die meisten Irakkriegbefürworter nicht besonders, wenn man das so nennt.

Hier nochmal die Definition eines Bürgerkrieges gemäss Wikipedia

Ein Bürgerkrieg ist ein bewaffneter Konflikt, der zwischen Gruppen innerhalb eines Landes (häufig unter Einmischung ausländischer Mächte) stattfindet.

Die Auseinandersetzungen finden meist zwischen Aufständischen (Rebellen) und der Regierung, oder aber zwischen organisierten politischen, nationalen oder auch religiösen und sozialen Gruppen statt. Ein Bürgerkrieg nimmt häufig die Form eines ungeregelten Krieges an, der dann ohne Rücksicht auf völkerrechtliche Regeln geführt wird.

Häufige Ursachen für Bürgerkriege sind gewaltsame Regierungswechsel z. B. wegen des Sturzes von Diktatoren, Putschversuchen oder Revolutionen und Autonomie- beziehungsweise Sezessionsbestrebungen ethnischer oder nationaler Minderheiten.

Zu deinem zweiten Post: Ich hab jetzt gerade die Zahlen nicht zur Hand aber seit dem Ausbruch des Krieges sterben täglich ein vielfaches der Zivilisten als während Saddams Diktatur.
 

general

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BBC hat ein Video ausgestrahlt, welches ein weiteres Massaker mit 11 zivilen Opfern zu beweisen scheint, vom 14. März in "Shaka".

Das sind halt scheinbar nicht "ein paar durchgeknallte Soldaten" und "Einzelfälle" sondern kommt häufiger vor. Da kann Bush noch so stottern.

Es geschieht kaum mit System, aber die Soldaten im Irak haben die Lage und sich selber nicht unter Kontrolle und werden dafür von den Offizieren für Greueltaten gedeckt :evil:
Dass der Widerstand im Irak sich nicht an das KVR hält, bestreitet niemand. Doch eine Armee, die Demokratie und Frieden bringen will, darf sich nicht darüber hinweg setzen. Und wir sprechen hier nicht von Soldaten die an Strassensperren im Stress einen vorschnellen Finger hatten, sondern von gezielten Tötungen unschuldiger Zivilisten.

Dass in jedem Krieg Verbrechen geschehen, ist wohl leider eine Tatsache. Die Situation macht aus jedem Menschen eine Bestie. Das schlimmste überhaupt ist, dass solche Vergehen gedeckt und geleugnet werden.

So: Kein Wunder hat der Widerstand Zulauf :cry:

Grüsse
general
 

Sentinel

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Hat jemand etwas anderes vom Irakkrieg erwartet? Wenigstens stehts jetzt mal in der Presse....
 

the_midget

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Mich wundert das Ganze auch nicht wirklich. Wenn man Kampfhunde auf irgendjemand loshetzt, kann man auch nicht darauf hoffen, daß sie aufhören zu beissen, wenn das Ziel am Boden liegt.

Im Gegenteil, Kampfhunden wird ja gerade das abtrainiert, und bei Menschen die zum Soldaten ausgebildet werden ist das ähnlich. Schliesslich müssen die ihre Tötungshemmung auch überwinden, ein Soldat der nicht tötet ist nutzlos als Soldat. Und im Irak ist es ja noch eine besondere Situation. Jeder kann der Feind sein, der Feind trägt keine Uniform.
Kein Wunder wenn die physisch und psychisch am Ende sind.

Es gibt einfach keinen anständigen Krieg, entweder man kämpft oder man kämpft nicht.

Das das ganze noch gedeckt wird, ist auch wiederum verständlich, allerdings nur aus diesem kranken System "Krieg" heraus.

Wir haben natürlich gut reden, uns hat man ja nicht in die Wüste geschickt.


m.
 

JimmyBond

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die soldaten sollten sich unter kontrolle halten koennen, wenn dies nicht mehr gewaehrleistet ist, muessen die eben wieder nachhause. ab zum psychologen mit denen und schlimmstenfalls - wegen verbrechen - auch vor ein kriegsgericht gestellt werden. denn es gibt wohl nix schlimmeres als ne toetungsmaschine, die ausser kontrolle geraten ist und nicht mehr zwischen freund und feind entscheiden kann.
 

agentP

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Ich würde sagen vor ein Kriegsgericht müssen die auf jeden Fall und nicht nur schlimmstenfalls.
 

Ein_Liberaler

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So ist das im Partisanenkrieg. Ich warte eigentlich schon länger darauf, daß solche Vorfälle publik werden.

In den USA kann man wenigstens darauf rechnen, daß die Presse sowas publik macht und daß es zu dem einen oder anderen Prozeß kommt.
 

general

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Ein Liberaler schrieb:
In den USA kann man wenigstens darauf rechnen, daß die Presse sowas publik macht und daß es zu dem einen oder anderen Prozeß kommt.

Und die einen oder anderen Massaker kommen nicht ans Licht...die einen oder anderen Soldaten kommen einfach so davon. Die einen oder anderenn Massakrierten werden einfach vergessen... :evil:

Von der US-Presse (und den meisten anderen unabhängigen Blättern) kann ich ebenso erwarten, dass Greuel von Islamisten und Widerstandskämpfern im Irak ans Licht kommen. Im Gegensatz zu diesen, die bewusst dadurch Publicity erreichen, ist es für die USA und ihre Verbündeten nachteilig. Und gerade deshalb sollte die Führung darauf bedacht, sein, dass sowas nicht geschieht.
Will man dem irakischen Präsidenten glauben, ist das Alltag.

Und ja, es ist nichts als logisch, wenn man weiss, welche Ausbildung die GIs kriegen, oder eben nicht.

Nebenbei wird dann noch das Bild des sauberen Krieges vermittelt.
(Huch, der Krieg ist ja schon lange vorbei 8O )

Grüsse
general
 

Ein_Liberaler

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general schrieb:
Und die einen oder anderen Massaker kommen nicht ans Licht...die einen oder anderen Soldaten kommen einfach so davon. Die einen oder anderenn Massakrierten werden einfach vergessen...

In einem noch halbwegs demokratischen Rechtsstaat mit starken freiheitlichen Tendenzen aber weniger als anderswo.

Und gerade deshalb sollte die Führung darauf bedacht, sein, dass sowas nicht geschieht.

Das ist illusorisch. Sicher hat sich die eine Truppe eben besser im Griff als die andere, aber ganz verhindern lassen sich solche Ausschreitungen nicht, wenn der Konflikt eine bestimmte Ausdehnung (räumlich, zeitlich, personell, an Intensität) erreicht.

Und ja, es ist nichts als logisch, wenn man weiss, welche Ausbildung die GIs kriegen, oder eben nicht.

Nämlich?

Nebenbei wird dann noch das Bild des sauberen Krieges vermittelt.

Und zwar indem ein Offizier im frischgebügelten Waffenrock vor die Presse tritt und betont, daß die Army (und das Marinecorps) nur so viele Zivilisten tötet, wie unbedingt nötig, von bedauerlichen Versehen und Ausrastern Einzelner abgesehen.

Das sollte sich mal die Polizei erlauben - nur so viele Geiseln töten, wie unbedingt nötig, um den Bankräuber zu überwältigen. Aber das sind ja keine Ausländer.
 

hives

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Investigators believe American soldiers spent nearly a week plotting an attack in which they raped an Iraqi woman, then killed her and her family in an insurgent-ridden area south of Baghdad, a U.S. military official said Saturday.

The official, speaking on condition of anonymity because the investigation is ongoing, said the attack appeared "totally premeditated" and that the soldiers apparently "studied" the family for about a week before carrying out the attack.
GIs may have planned Iraq rape, slayings

U.S. officials investigating the case said they knew of the deaths but thought the victims died as a result of sectarian violence.
Muslim group condemns reports of U.S. rape

Did Suspected GIs Plan Rape-Slaying?

The inquiry is the latest in a series launched in recent weeks since the revelation of investigations into the killings of 24 people in Haditha in November. [...]
Charges are expected to be brought soon in the Haditha case.
US probes rape and murder of Iraqi
 

woelffchen

Meister
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Tschja, könnte es also sein, dass der "echte" Krieg doch nicht so toll wie im Fernsehen ist, wo DU der gute bist, die anderen natürlich die bösen, die eh nichts besseres als einen langsamen, schmerzhaften Tod verdient haben, und DU zum Schluß das Mädchen kriegst ?

Im Krieg gibt es nun mal kein Gut oder Böse.
Ist eine Ansichtssache, auf welcher Seite du stehst.
Und wer gewinnt, muß nicht unbedingt der gute sein.

Das ist in jedem Krieg vorgekommen und wird in jedem Krieg vorkommen.
Das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs, von wievielen Opfern wird man nie erfahren ?
Und die Dreckschweine, die das alles zu verantworten haben, sitzen mit nem sauberen Hemd und ner Tasse Kaffee im klimatisierten Büro und lachen sich eins......

War das nicht auch im Irak, wo Gefangene in Übersee-Kontainern transportiert wurden (Irakische Soldaten) und da es da drin etwas warm war, waren die Kurden (???) so nett, und haben in die Kontainer Löcher geschossen. Halt in Brusthöhe. Amerikanische Soldaten sollen das auch beobachtet haben, aber nicht eingegriffen haben.
Oder war das in Afghanistan mit gefangenen Taliban ?
 

hives

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Das war in Afghanistan. Dort wurden mehrere Tausend Gefangene in geschlossenen Containern ohne Belüftung transportiert, von 200-300 Gefangenen pro Container starben angeblich jeweils etwa die Hälfte...
Schließlich wurde ein afghanischer Soldat von einem US- Kommandeur angewiesen, Löcher in die Container zu schießen, um für Ventilation zu sorgen...
(In den Interviews der Doku "Das Massaker von Mazar" wird dies u.a. von afghanischen Soldaten bestätigt.)

Aus dem Irak sind mir derartige Vorgänge bisher nicht bekannt. Die beschriebene Begebenheit in Afghanistan wurde jedoch im umstrittenen Kinofilm "Tal der Wölfe" ("Kurtlar Vadisi - Irak") in den Irak verlegt.
 

woelffchen

Meister
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Krieg ist einfach scheiße - was kann das kleine Arschloch dafür, in der falschen Uniform zu stecken ?

Trotzdem glaube ich, dass die Anwendung von Gewalt manchmal nötig sein kann, um weitere Gewalt zu verhindern - paradox.............
 

TheUnknown

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woelffchen schrieb:
Trotzdem glaube ich, dass die Anwendung von Gewalt manchmal nötig sein kann, um weitere Gewalt zu verhindern - paradox.............

KLAR! Wir hacken einfach jedem der eine Waffe halten kann beide Hände ab ... dann kann keiner mehr jemanden erschiessen! - Ironie ..............
 

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