Legislaturperiode 2009-2013

Goatboy

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Wow, eine retrospektive Zählung der Anfragen, die aufgrund eines zu hohen Vermögens abgelehnt wurden. Ich bin hin und weg. Was ist, wenn andere den Antrag gar nicht erst gestellt haben, weil sie wussten, dass ihr Vermögen zu hoch war?

Und überhaupt - was sind denn deine Vorschläge? Du hast Großbritannien angepriesen: meines Wissens besteht dort die Arbeitslosenhilfe pro Familie aus 60 Pfund pro Woche. Und seit das so ist, ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Mindestlohn hast du gesagt. Ist zur Kenntnis genommen. Was noch?
 

Simple Man

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Was ist, wenn andere den Antrag gar nicht erst gestellt haben, weil sie wussten, dass ihr Vermögen zu hoch war?
Was ist, wenn es Geldscheine vom Himmel regnet?


Ich finde das dänische Modell der Flexicurity sinnvoll ...

Was willst du eigentlich? Weitere Lohnkürzungen? Steuersenkungen? Wie soll das finanziert werden? Wo soll gekürzt werden? Soll überhaupt gekürzt werden? Wie stellst du dir den Sozialstaat der Zukunft vor? Wie den Staat der Zukunft? Wie das Arbeitsleben der Zukunft?
 

Goatboy

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Nein, Lohnkürzungen will ich ganz und gar nicht. Steuersenkungen wären sicher sinnvoll, zumal sie sich - so hört man zumindest desöfteren - zu mindestens einem Drittel selbst finanzieren. Kürzen würde ich bei Subventionen, hier an erster Stelle bei Braunkohlesubventionen und den 20 Milliarden Euro, die wir jährlich den Kirchen in den Schlund stecken (dazu habe ich mich ja ausführlich genug in einem anderen Thread geäußert, nur wollte dort niemand etwas davon wissen). Mindestlöhne sind meines Erachtens zumindest eine Überlegung wert.
 

Simple Man

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Tja, dann liegen wir nicht so weit auseinander, auch wenn ich das mit der Selbstfinanzierung der Steuersenkungen mehr als kritisch sehe - halte eben nicht viel von der Laffer-Kurve ... ich bezweifle nur, dass es das ist, was die FDP will ... wenn sie es will, tut sie ne Menge Sachen, die da überhaupt nicht reinpassen ...
 

penta

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danke simple ich wollts auch grad posten ,

jedenfalls ist die katze aus´m sack und wer jetzt noch sagt die fdp wolle nix kürzen :geifer:
ich glaube die wollen den regelsatz nur kürzen damit sie die löhne noch weiter drücken können .

rein gesamtwirtschaftlich werden einfach nochmehr kleine betriebe den bach runter gehen und die spirale weiter nach unten gehen.
denn wo kein geld ist wird auch kein´s ausgegeben .
 

dkR

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penta schrieb:
danke simple ich wollts auch grad posten ,

jedenfalls ist die katze aus´m sack und wer jetzt noch sagt die fdp wolle nix kürzen :geifer:
ich glaube die wollen den regelsatz nur kürzen damit sie die löhne noch weiter drücken können .

rein gesamtwirtschaftlich werden einfach nochmehr kleine betriebe den bach runter gehen und die spirale weiter nach unten gehen.
denn wo kein geld ist wird auch kein´s ausgegeben .
Das versteh ich auch wieder nicht. Wieso ist die Politk an den Gehältern der freien Wirtschaft schuld?
 

wintrow

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Die Politik kann Rahmenbedingungen für Löhne schaffen, sprich Mindestlohn, Vermeidung von Lohndumoing usw. Aber dies kann sie nur im begrenzten Maß machen.

Ich muss sagen ich kann Westerwelle sonst net ab aber diesmal hat er Recht. Es kann nicht angehen das Hartz4 regelsätze so hoch sind das sie and as einfache Einkommen arbeitender Menschen rankommen oder sogar überflügeln so das sich Arbeiten nicht mehr lohnt. Habs schonmal geschrieben unseren Wohlstand verdanken wir der Leistung nicht den tollen Worten.

Bald können wir den Sozialstaat sowieso nicht mehr finanzieren. Dann muß jeder schaun wo er bleibt.
 

DrJones

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Bei Heise gibts grad auch wieder eine netten Artikel, der
möglicherweise etwas dramatisch, beschreibt wohin sich die
Geselleschaft entwickelt http://www.heise.de/tp/blogs/8/147097


Was passiert, wenn es einfach nicht genug Arbeit für alle gibt,
aber die Leistungsgesellschaft die Menschen nach ihrem
wirtschaftlichen Wert bemisst....?
 

Ein_Liberaler

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Uk hat ja auch a) einen Mindestlohn und glaubt b) an die schöne moderne Glitzerglamourwelt der Dienstleistungsgesellschaft, die ohne Industrie bestens zurechtkommt. Vor einigen Monaten hat noch ein Mann von New Labour geäußert, Großbritannien brauche London und die City, und der Rest des Landes sei im Grunde überflüssig, und ein Leitartikel in der FTD beklagte unsere altmodische Wirtschaft, die immer noch Waren produziert, statt sich auf Finanzdienstleistungen zu konzentrieren wie das Vereinigte Königreich.
 

wintrow

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@Liberaler
Auch ich halte einen Mindestlohn von 10 Euro für übertrieben. Aber man kann die Grenze von mindestens 5 Euro erheben. Ganz ehrlich unter 5 Euro ist einfach Ausbeutung und das darf es bei uns nicht geben.

UK kannst du nicht mit Deutschland vergleichen. Die sind positiv ausgedrückt so ziemlich am Arsch. Keine Industrie mehr nur noch Dienstleistungen ohne größeren Mehrwert. Da stehn wir Deutschen noch ziemlich gut da udn ich hoffe das bleibt auch so.
 
G

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Jetzt drehen sie völlig am Rad.

Lindner kommt dem angeschlagenen Parteichef zur Hilfe, allerdings mit ein wenig besser aufgeschminkter Rhetorik. Er wettert nicht gegen Dekadenz, sondern sagt, die FDP wolle nur nicht vollends eintreten lassen, wovor doch schon die "Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft" gewarnt hätten, nämlich dass das Leistungs- dem Sozialstaatsprinzip untergeordnet werde.

...

Was die FDP also will, ist, durch Kürzung der Staatshilfen die Not zu steigern, dass die von Arbeit und Bildung Ausgesperrten in jede Form der Arbeit nach der Devise "Arbeit macht frei", auch wenn sie völlig unterbezahlt wird, gezwungen werden – sofern überhaupt Arbeit vorhanden ist. ...

Klartext spricht auch Lindner nicht, der Hartz-IV abschaffen und durch ein von der FDP angestrebtes "Bürgergeld" ersetzen will. Das soll "aktivierend und bürokratiearm" pauschal gezahlt werden, also möglichst niedrig sein und trotz des gerade gefällten Urteils des Verfassungsgerichts auf keinerlei individuelle Nöte oder Bedürfnisse Rücksicht nehmen. Das nennt man dann bei der FDP einen effizienten Staat, der den Working Poor "Freiheit und Würde" gibt und die in Arbeitslosigkeit Verbleibenden gewissermaßen aushungert. Um das Prinzip durchzusetzen, dass wer arbeitet, mehr verdienen muss als der, der nicht arbeitet, sollen dann Hungerlöhne offenbar weiter staatlich aufgestockt werden, weil ein Mindestlohn weiterhin des Teufels ist (unflexibel und "anfällig für Wahlkampfmanöver und Wettbewerbsverzerrung"). Weiter nach unten sinkende Löhne sind nach FDP-Ideologie schlicht zu akzeptieren, weil die "Konkurrenz durch Weltmarkt oder Schwarzarbeit" die Löhne an der Produktivität orientiere.?

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32113/1.html
 

wintrow

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@shechinah
Eins vorneweg. Natürlich sollte das Leistungsprinzip über dem Sozialprinzip stehen. Unser Wohlstand beruht auf Leistung und nichts anderem!

Die Sache ist das die FDP, wie so jeden andere Partei, mal wieder radikal einen Kurs fährt ohne nach links oder rechts zu schaun. Man kann kein Bürgergeld zahlen was für den versoffenen Junkie eine Goldgrube wäre, währendessen die alleinerziehende Mutter untergehen würde.

Weiterhin sollte der Mindestlohn eingeführt und gesetzlich Rahmen für Zeitarbeit geschaffen werden! Es kann nicht sein das Menschen volle 160 Stunden im Monat arbeiten und das dann nicht mal zum Überleben reicht.
Der schwache Binnenkonsum hat genau da seine Ursachen!

Auch ist der Liberalismus im Allgemeinen eher schädigend...siehe Finanzkrise!
 

antimagnet

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wintrow schrieb:
Es kann nicht angehen das Hartz4 regelsätze so hoch sind das sie an das einfache Einkommen arbeitender Menschen rankommen oder sogar überflügeln so das sich Arbeiten nicht mehr lohnt.

also, das mag ja sein, dass es jobs gibt, bei denen man weniger verdient als hartzIV-niveau - aber wenn dem so ist, dann kann man das mit hartzIV aufstocken, und hat - dank freibetrag - dann mehr als der hartz'ler, der nicht arbeitet. nicht unbedingt viel, aber immerhin. man könnte also auch den freibetrag aufstocken, um das lohnabstandsgebot durchzusetzen.


ist eigentlich bekannt, wie viel prozent der arbeitenden bevölkerung ein demotivierender, da zu geringer lohnabstand zum hartzIV-niveau betrifft?
 
G

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wintrow schrieb:
Weiterhin sollte der Mindestlohn eingeführt und gesetzlich Rahmen für Zeitarbeit geschaffen werden! Es kann nicht sein das Menschen volle 160 Stunden im Monat arbeiten und das dann nicht mal zum Überleben reicht.
Der schwache Binnenkonsum hat genau da seine Ursachen!

Auch ist der Liberalismus im Allgemeinen eher schädigend...siehe Finanzkrise!

Wer hätte das gedacht, daß ich einem Satz von dir mal ganz und gar zustimme. :shy:
 

Goatboy

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Habe ich das richtig verstanden? Jeder einzelne Journalist in Deutschland kreuzigt Westerwelle medial wegen der Formulierung "spätrömische Dekadenz" und der Chefredakteur von Telepolis unterstellt der FDP die Devise "Arbeit macht frei"?
 

Goatboy

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Unsinn. Ein Journalist ist der objektiven Berichterstattung verpflichtet, persönliche Meinungen und Ansichten haben in seinen Artikeln nichts zu suchen. Und selbst in einem Kommentar zeugt eine solche Unterstellung, für die jeder Politiker zurücktreten müsste, von ganz, ganz schlechtem Stil.
 

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