Legislaturperiode 2009-2013

Goatboy

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In einer Welt, in der man sowas schon in der Grundschule lernt. Du kannst mich gerne mal besuchen kommen.
 

Simple Man

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Ich halte diese Festhalten an oder Herbeischreien von sog. Objektivität, die allein schon dadurch eingeschränkt ist, dass man Informationen auswählt, für einen albernen illusorischen Fetisch. ImhO wird hier immer Objektivität mit Wertfreiheit gleichgesetzt, was ich für albern halte ... viel mehr sollte man Objektivität als intersubjektive Überprüfbarkeit verstehen, so dass man nachvollziehen kann, wie der Autor zu seinen Aussagen und Meinungen gekommen ist ... ansonsten bräuchten wir auch nur eine einzige Nachrichtenredaktion, die alles schön objektiv darstellt ...
 

Goatboy

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Wer hat wann wo was wie warum gemacht? So schwer ist das nicht. Meinetwegen kannst du es auch Wertfreiheit nennen. Dass die Unterstellung nationalsozialistischer Devisen in einem solchen Artikel aber nichts verloren hat, darin sind wir uns hoffentlich einig. Deswegen ist und bleibt das ganz miserabler Journalismus.
 

Simple Man

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Deswegen eine allgemeine und generelle Objektivitätsforderung an den Journalismus zu formulieren, die zudem so dargestellt wird, als wäre sie eine absolut logische Grundlage des selbigen, halte ich dennoch für albern ...
 
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Goatboy schrieb:
Dass die Unterstellung nationalsozialistischer Devisen in einem solchen Artikel aber nichts verloren hat, darin sind wir uns hoffentlich einig.

Nö! Sind wir uns nicht.

Wer schwingt sich den bitte - und mit welchem Recht - dazu auf, festzulegen was in "so einem" Artikel etwas verloren hat und was nicht?

Der Autor war offensichtlich der Meinung daß diese Parabel passend sei. Wäre ja noch schöner wenn da einer daher käme und anfangen würde den Leuten vorzuschreiben wie sie gefälligst ihre Artikel zu formulieren haben.
 

Goatboy

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Simple Man schrieb:
Deswegen eine allgemeine und generelle Objektivitätsforderung an den Journalismus zu formulieren, die zudem so dargestellt wird, als wäre sie eine absolut logische Grundlage des selbigen, halte ich dennoch für albern ...
Ungefähr genauso albern, wie von einem Politiker zu verlangen, nur seinem Gewissen verpflichtet zu sein, von einem Richter, neutral und unparteiisch zu urteilen oder von einem Arzt, einzig das Genfer Gelöbnis zu achten, ja. Man nennt das Berufsethos.
 

Simple Man

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Nein, imhO stellt das kein Berufsethos dar, jedenfalls nicht so, wie du das darstellst ... Objektivität im Sinne einer intersubjektiven Überprüfbarkeit der Fakten, ja - Objektivität im Sinne einer strengen Wertfreiheit, nein ...

Und nochmal die Frage: wozu bräuchte es denn dann so dermaßen viele Zeitungen?
 

Goatboy

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Simple, dann sind wir wohl einfach mal verschiedener Meinung. Welche Überraschung.

Simple Man schrieb:
Und nochmal die Frage: wozu bräuchte es denn dann so dermaßen viele Zeitungen?
Es ist mir neu, dass irgendwo jemand sitzt und bestimmt, ob gerade noch irgendwo Zeitungen "gebraucht" werden oder nicht. Ich dachte eigentlich, sowas könne ein Verlag bei Interesse herausbringen.

shechinah schrieb:
Wer schwingt sich den bitte - und mit welchem Recht - dazu auf, festzulegen was in "so einem" Artikel etwas verloren hat und was nicht?
Hmm, weiß nicht - dieser Typ, der sich Strafgesetzbuch nennt, vielleicht?

„Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

– § 187 StGB
 

Simple Man

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Es ist mir neu, dass irgendwo jemand sitzt und bestimmt, ob gerade noch irgendwo Zeitungen "gebraucht" werden oder nicht. Ich dachte eigentlich, sowas könne ein Verlag bei Interesse herausbringen.
Ja - aber wenn die alle das gleiche berichten müssten, streng im Sinne der Wertfreiheit, warum sollten sich dann all die verschiedenen Zeitungen rentieren?

Ist es nicht gerade die Möglichkeit der freien Meinungsfreiheit, die zeigt, dass die Presse eben nicht einer Zensur unterliegt? Mir ist es als Leser dann doch lieber, dass ich deutlich erkennen kann, von welcher Position aus die berichteten Fakten ausgewählt worden sind, als das alle eine angebliche Objektivität zelebrieren ... :egal:
 

Goatboy

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Wie bist du jetzt bitte auf Zensur gekommen? Du überstrapazierst meine Aussagen. Es gibt gute Journalisten und es gibt Florian Rötzer, das war meine ursprüngliche These. Wenn er die politische Meinung mancher Leser trifft, werden diese ihn möglicherweise dennoch für gut halten - völlig subjektiv, klar. Da hast du auch deine Legitimierung verschiedener Zeitungen. Ansonsten fragst du mich als nächstes noch, was der Unterschied zwischen Tempos und Softies ist.
 

Simple Man

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Nein, aber gemäß deiner ursprünglichen Aussage wären ja alle Journalisten, die subjektiv berichten, schlechte Journalisten, weil sie ja nur objektiv berichten dürfen - und das halte ich für Quatsch. Vermutlich wäre dein Urteil auch völlig anders ausgefallen, wenn subjektiv deine politische Ansicht getroffen worden wäre ... ;-)
 

Goatboy

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In allem, was man tut, gibt es Ideale. Diese haben an sich, dass sie niemals erreicht werden können. Der ideale Journalist ist objektiv, an diesem Anspruch muss er sich ausrichten; dass er ihn nicht erreichen wird, ist menschlich. Rötzer hat es nicht einmal versucht. Man kann nun zu seiner Verteidigung aufführen, dass der Artikel eher als Glosse oder Kommentar denn als Bericht aufzufassen ist, womit Objektivität nicht mehr erwartet werden kann. An seiner Formulierung, an dieser geschmacklosen und primitiven Äußerung, ändert das jedoch nichts und ich hätte diese Wortwahl auch dann kritisiert, wenn er sie an Gregor Gysi gerichtet hätte.
 

Simple Man

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In allem, was man tut, gibt es Ideale. Diese haben an sich, dass sie niemals erreicht werden können. Der ideale Journalist ist objektiv, an diesem Anspruch muss er sich ausrichten; dass er ihn nicht erreichen wird, ist menschlich.
Und das halte ich für falsch, wie ich auch schon darzulegen und zu begründen versucht habe. Bei dir habe ich gerade den Eindruck, dass du nur immer wieder wiederholst, dass ein Journalist wertfrei zu sein hat, ohne so recht anzugeben, warum eigentlich ... da eine Diskussion so nichts bringt, können wir das hier wirklich beenden ...
 

Winston_Smith

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Was ich mich bei der gesamten Westerwelle-Diskussion frage:

Wieviele Leute, die sich jetzt künstlich aufregen, von Propaganda sprechen und (lächerliche) Nazivergleiche ziehen, haben eigentlich den besagten Artikel in der Welt überhaupt gelesen?

Mir kommt es so vor, als hätte jeder eine Meinung dazu. Allerdings bezweifel ich, dass 80 Millionen (überspitzt formuliert) Bundesbürger den Artikel in Print oder online gelesen haben...

ws
 

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