Kleine Zeit-Theorie

DrCrank

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Hallo,

ich habe mir letztens mal eine kleine Theorie zur Zeit zusammengebastelt.
Und zwar:

Stellen wir uns vor die Minute, die gerade vergeht, vergeht schon die ganze Zeit, das heißt es vergeht immer dieselbe Minute. Wir haben Gedanken über die Zukunft, Vergangenheit und Gegewart und natürlich unser Bewusstsein. Vergleichbar ist die Idee mit Filmen wie "12.01" oder "... und täglich grüßt das Murmeltier". Aufgrund unserer Gedanken über die Zukunft Gegenwart usw. wissen wir aber nicht, dass wir uns in einer solchen Zeitschleife befinden.
Spinnen wir den Gedanken noch etwas weiter:
Die Minute ist nun unendlich kurz, also nur ein Moment ("Standbild"). Auch in diesem Fall würden wir so etwas wie Zeit wahrnehmen, da wir auch hier Gedanken über die Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart haben. Die Zeit wäre nur eine Illusion, ausgelöst durch unser Bewusstsein und unsere Gedanken in dem Moment.

Mit dieser Theorie dürfte genauso bewiesen sein, dass es keine Zeit gibt, wie das es sie gibt.

Was meint ihr dazu? Hab ich vielleicht einen Gedankenfehler gemacht?

gruß
drcrank
 

dimbo

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Hi!

Nein, im Grunde verhält es sich genau so.

Zeit: dreigeteiltes, dimensionales Grundaxiom (=Rahmenbedingung), Meßeinheit stattfindender Veränderungsprozeße, abhängig vom Raum

Vergangenheit = Summe bisher vollzogener Veränderungsvorgänge

Zukunft = Summe noch zu vollziehender Veränderungsvorgänge

Deine Frage ist die Frage nach der Dauer der Gegenwart. Hier wird klar, dass der Begriff der Gegenwart den Schlüssel zu dem Paradoxon, welches du oben angesprochen hast enthält.

Einerseits ist die Gegenwart unendlich kurz, da sie ja nur den kleinen Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft darstellt. Was gerade eben war, ist schon Vergangenheit und nicht Gegenwart, was gleich sein wird, ist auch nicht Gegenwart, sondern Zukunft. Also muss die Gegenwart unendlich klein sein.

Nehmen wir mal an, dass das stimmt (obwohl sich gleich zeigen wird, dass es nicht ganz richtig ist). Dann könnten wir Gegenwart definieren, als den winzigen Moment, in dem das Bewusstsein einen Veränderungsvorgang bearbeitet.

Auf der anderen Seite, bearbeitet unser Bewusstsein ja aber so lange wir leben ständig unzählige Veränderungsvorgänge. Nach dem zeiten Gesetz der Thermodynamik vergößert sich die Unordnung um uns herum ständig, die Entropie nimmt zu. Durch das Zerfallen der Realität um uns herum und die Zunahme der Entropie sind wir dazu gezwungen ohne Pause Veränderungsprozeße wahrzunehmen, zu verarbeiten und damit letztendlich zu chronologisieren.

Und genau deswegen ist die Gegenwart nicht nur ein unendlich kleiner Moment, sondern gleichzeitig ebenso lang, wie das jeweilige menschliche Leben.

Zusammengefasst:

Gegenwart = ganz kleiner Moment zwischen "Gerade eben" und "gleich"; das das ganze Leben begleitende "jetzt"

Die Zeit selber hat also ihre Identität dort, wo die Teilbereiche Vergangenheit und Zukunft im Bewusstseinsapparat des Menschen auftauchen und aufeinandertreffen.

Man könnte es vielleicht so formulieren:

Da Vergangenheit und Zukunft die Gegenwart auf das "Jetzt" beschränken, muss sich das "Jetzt" um von Dauer sein zu können an einen Menschen klammern, und so lange, wie es diesen Menschen gibt, gibt es die Gegenwart.

Später vielleicht mehr.

:D

dimbo.
 

Choronzon

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8) Hi,Dimbo.
Hmm,interessant...Bezieht sich "Gegenwart" nur auf den Menschen,also auf "Bewusstsein"?Gilt also für jeden Menschen -"seine"-"Gegenwart"?

Brisant,Brisant...mach mal weiter..... :roll:
 

dimbo

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Hi!

Choronzon schrieb:
Hmm,interessant...Bezieht sich "Gegenwart" nur auf den Menschen,also auf "Bewusstsein"?Gilt also für jeden Menschen -"seine"-"Gegenwart"?

Ich versuch mich mal an einer Antwort, Cho... Nein und ja. :wink:

Mal der Reihe nach.

Choronzon schrieb:
Hmm,interessant...Bezieht sich "Gegenwart" nur auf den Menschen,also auf "Bewusstsein"?

Ich denke nicht. Als Menschen sortieren wir mit unserem Bewusstseinsapparat die vorhandenen Informationen und bauen uns daraus unseren Realitätstunnel, ähnlich wie sich ein Puzzle aus vielen Einzelteilen zusammensetzt. (Wem sag ich das? Egal, ich antworte mal weiter...)

Zu diesen Puzzleteilen gehören neben allen Erfahrungen die ein Mensch im Laufe seines Lebens macht auch Entitäten/Wesen, deren "Existenz" einem als Menschen als von einem getrennt und somit autonom erscheinen könnte. Eigentlich sind aber auch diese nur Puzzlestücke des Realitätstunnels des jeweiligen Menschen.

Man kann sich diesen Realitätstunnel wie einen richtigen Tunnel, der aus einzelnen Puzzlestücken besteht, vorstellen. In dem Moment wo ein Mensch stirbt, wird der Realitätstunnel ungeachtet dessen, was mit der Seele des Menschen danach geschieht, statisch -> es finden in ihm keine Veränderungsvorgänge mehr statt. Der Realitätstunnel wird geschlossen.

Wenn man nun den abgeschlossenen Tunnelabschnitt eines Lebens mit Gips ausgiesst, so läßt sich an diesem Abdruck die Identität aller Puzzlestücke ablesen, aus deren Gesamtheit ein Bild des Menschen entsteht. Letztendlich lassen sich also alle Dinge ausserhalb des Menschen durch den Menschen erklären, andersherum funktioniert das nicht.

Deswegen denke ich, dass die Gegenwart obwohl sich auch andere Ebenen ihrer bedienen letztendlich menschlichen Ursprungs ist.

Choronzon schrieb:
Gilt also für jeden Menschen -"seine"-"Gegenwart"?

Ja. Doch obwohl das so ist schliesst es nicht aus, dass sich eine so beträchtliche Anzahl an "eigenläuferischen Entitäten" in dieser Gegenwart festgesetzt haben, dass ein Grossteil der Gegenwart dieses Menschen ferngesteuert erscheint. Und doch ist letztendlich jedes noch so hässlich verzierte Puzzlestück wertneutral Teil des Menschen und dessen Gegenwart.

Mich beschäftigt auch eigentlich eher die Frage, wie man mit diesem Wissen um die Irrelevanz der Gegenwart ausgestattet Kausalitätsketten so manipulieren kann, dass immer weniger Puzzleteile fremdgesteuerten Identitäten unterstehen, und statt dessen zu "programmierbaren" Einzelteilen des ganzen werden können.

Interessant finde ich hierbei das Akasha-Prinzip, weil das Wissen um die Kausalketten die meiner Meinung nach einzige Möglichkeit bietet Paradoxien zu erzeugen, die einer Rückkopplung ähnlich in der Lage sind das "System" neu zu konfigurieren, bzw. den Tunnel neu zu formen.

Ich hoffe mal du konntest da was mit anfangen, Cho.

:D

dimbo.
 

Lightworker03

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Zeit

Für mich ist schon lange bewiesen dass es keine Zeit gibt!
1, wenn es so etwas wie zeit gibt dann wäre sie Relativ!
2, Die Zeit ist nur eine Erfindung der Menschen (so wie wir Zeit kennen) um sich in der 3 dimension besser zurecht zu finden, da unser Leben hier Zeitlich begrenzt ist! Wäre unser Leben unendlich dann wären wir auf sowas wie Zeit gar nicht angewiesen!
 

DrCrank

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@ Lightworker

Unser Leben ist nach meiner Theorie im Prinzip unendlich lang. Wir wissen es bloß nicht. Es ist eine Illusion, die durch unser Bewusstsein verursacht wird, dass unser Leben irgendwann zu Ende geht.

Siehe oben (erster Beitrag von mir)

drcrank
 

Anti_2

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Verdammt jetzt bin ich wegen euch zu spät gekommen! Oder zu früh?
Oder war ich gar nicht da? Ihr habt mich verwirrt! :lol:

Anti
 

Macleod23

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Unser Leben ist nach meiner Theorie im Prinzip unendlich lang.

Ich habe es gewusst!!!
Ich bin Connor Macleod vom Clan der Macleod und es kann nur einen geben!

Aber mal Scherz bei Seite, soll das dann heissen, dass die Zeit nur eine Art Empfindung oder Gefühl ist?
 

DrCrank

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@macelot23

Genau das meine ich. Ein Gefühl welches durch angebliche Erinnerungen, unser Bewusstsein und Pläne für die "Zukunft" verursacht wird. Während sich diese Gedanken in diesem Moment in unserem Kopf befinden empfinden wir Zeit, obwohl es sie nicht gibt.

drcrank
 

Anti_2

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Was würde denn passieren, wenn alle Menschen auf der Welt gleichzeitig
schliefen? Würde dann die "Zeit" stehen bleiben?
 

dimbo

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Hi!

DrCrank schrieb:
Genau das meine ich. Ein Gefühl welches durch angebliche Erinnerungen, unser Bewusstsein und Pläne für die "Zukunft" verursacht wird. Während sich diese Gedanken in diesem Moment in unserem Kopf befinden empfinden wir Zeit, obwohl es sie nicht gibt.

Du hast da aufgrund einer ungünstigen Formulierung ein Schein-Paradoxon, bzw. ein Oxymoron, geschaffen. Du sagst, wir "nähmen die Zeit als Gefühl war, obwohl es sie nicht gibt." Das widerspricht sich natürlich, weil man nichts wahrnehmen kann (auch nicht als "Gefühl, was auch immer das sein soll...) was es nicht gibt.

Die Lösung zu dem Problem besteht darin Zeit als das zu betrachten was sie ist, und zwar nicht die ständige Chronologierung, sondern als eigenständiger Teil der Rahmenbedingungen menschlichen Bewusstseins.

Ohne menschliches Bewusstsein also keine Wahrnehmung, ohne Wahrnehmung keine Zeit.

Hier passt das Zen-Koan:

"Wenn im Wald ein Baum umfällt, und es ist niemand da, der etwas davon hören könnte, gibt es dann ein Geräusch?"

Aber auch Zeit hat ihre fliessenden Grenzen, Sprünge und Schleifen. Wenn ein Mensch geboren wird und aufwächst fährt die Zeit in einen neuen Menschen ein. Deswegen stehen auf Grabsteinen auch die Lebensdaten, fast so, als ob die Zeit in den Menschen einfährt, anstatt dass der Mensch zu einer bestimmten Zeit lebt. So betrachtet, haben beide eine Art symbiotisches Verhältnis durch das Leben und Wahrnehmung (inklusive der Zeitwahrnehmung) entsteht.

Wie ich schon sagte: Da Vergangenheit und Zukunft die Gegenwart auf das "Jetzt" beschränken, muss sich das "Jetzt" um von Dauer sein zu können an einen Menschen klammern, und so lange, wie es diesen Menschen gibt, gibt es die Gegenwart.

:D

dimbo.
 

Macleod23

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@DrCrank
Also wenn deine Theorie stimmt, können Zeitreisen garnicht möglich sein!?
 

Lightworker03

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Zeitreisen

Ich glaube das so etwas ähnliches wie zeitreisen möglich ist! Dies hat wiederum auch etwas mit Dimensionen zu tun! Aber das hier zu erklären fällt mir zu schwer!
peace
 

HamsterofDeath

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Aber auch Zeit hat ihre fliessenden Grenzen, Sprünge und Schleifen. Wenn ein Mensch geboren wird und aufwächst fährt die Zeit in einen neuen Menschen ein. Deswegen stehen auf Grabsteinen auch die Lebensdaten, fast so, als ob die Zeit in den Menschen einfährt, anstatt dass der Mensch zu einer bestimmten Zeit lebt. So betrachtet, haben beide eine Art symbiotisches Verhältnis durch das Leben und Wahrnehmung (inklusive der Zeitwahrnehmung) entsteht.


hä?
totaler schwachsinn imho^^


meine definition von (absoluter) zeit :
1. das universum hat den anfangszustand a
2. das universum ersetzt den zustand a durch zustand b, ersetzt b durch c,c durch d usw.

das ist absolute zeit.
und kommt mir jetzt nicht mit relativ.
ich meine in immer gleichen "übergeordneten" abschnitten momentaufnahmen des universums.


da könnt ihr wahrnehmen was ihr wollt oder auch nicht wahrnehmen, das universum schert sich nicht drum.

der baum, der umkippt macht sogar dann ein geräusch, wenn sich alle die ohren zuhalten.

übrigens, kann hier jemand "raum" definieren ?[/quote]
 

Lightworker03

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Ich weiß zwar nicht was du mit anfangszustand a sagen willst, aber das universum hat keinen Anfang!
 

Munich

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HamsterofDeath schrieb:
meine definition von (absoluter) zeit :

....

1. das universum hat den anfangszustand a
2. das universum ersetzt den zustand a durch zustand b, ersetzt b durch c,c durch d usw.

....

quote]

Laut deiner These hat also die Zeit irgendwann mal "angefangen", was war dann bitte davor?

munich
--->
 

HamsterofDeath

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is doch logisch : da war keine zeit. es gibt kein zeitliches "vorher", wenn es da keine zeit gibt.
vielleicht ist dann da garnichts passiert, weils dazu zeit braucht, vielleicht ist aber auch alles auf einmal passiert, weil die zeit alles bremst, regelt, und aneinanderreiht.
vielleicht gabs da auch ne alternative zur zeit.

keine ahnung. meine these galt auch nur für die zeit, nicht für die nichtzeit, oder für das, was ausserhalb liegt.
 
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