ist "überfremdung" ein problem ¿

fumarat

Erleuchteter
Registriert
21. Januar 2003
Beiträge
1.168
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß "alte" Ausländer, die in den 60, 70 und 80 Jahren hierher gekommen waren, von einer durchaus guten Zeit sprachen. Einer meinte mal: "Wir waren wie Rosen im Heuhaufen." Ein Ausländer war eher was besonderes und Ausländerfeindlichkeit war kein Thema.
Das sehe ich heute ganz anders. Der Zusammenhang liegt sicher in der "Konzentration". In Deutschland haben wir vor allem Türken. Die haben ganz andere Lebensweisen. Großfamilien, etc, deshalb können die auch viel günstiger arbeiten und schnappen den "Einheimischen" , die zu teuren Singelhaushalten tendieren, einfach die Jobs weg. Da entstehen Probleme. Außerdem wollen die Kinder der Zweit- oder Drittgeneration auch nicht mehr jede Arbeit machen. Das werden in den nächsten Jahren höhere Angestellte spüren. Für den Bau ist man ja hierzulande wieder mehr auf Schwarzafrikaner umgestiegen. Auch die werden bleiben und Kinder kriegen. Und ich hab einfach nicht den Eindruck (vor allem im detschsprachigen Raum), daß die Menschen auf diese Veränderungen vorbereitet sind. Rechte Parteien, die die Ausländerproblematik zum Thema machen, punkten immer wieder. Das zeigt aber auch, daß in der Bevölkerung Ängste vorhanden sind.
Ich sehe das eher pessimistisch...

Fumarat
 

jones

Erleuchteter
Registriert
6. Oktober 2002
Beiträge
1.655
Ganz genau, das problem sind nicht anglizismen die sinn machen -
oder weiß jemand was mit zwischennetz, fernkopierer oder mit "anfrage gereiht, anzufangen.

juxig sind diejenigen die im angelsächsischen sprachraum keiner kennt: handy, cola-light etc.

überflüssig sind die die einfach nur aus modeerscheinungen eingeführt werden:
Warum steht in geschäften der deutschen telekom im winter z. B. X-mas sale an den scheiben,
was zum soll der begriff training on the job statt ausbildung
warum gibt es bei dt. vertrieben profit partner statt geschäftspartnern/freunden

und warum sind in meinem Benz knöpfe auf englisch beschriftet
(auch wenn es nur on/off bzw. lift/lower ist) die karre kommt aus stuttgart und wird im ruhrpott gefahren
 

roland

Geselle
Registriert
23. November 2002
Beiträge
54
Und wie kann man ...

Francis schrieb:
also das "problem" mit en ausländern interessiert mich kaum......

aber die verenglischung der deutschen sprache regt ich doch sehr auf! wie kann man seinen hund bitte JOY nennen? "Hallo, Freude, komm hier"

*argh*

seine Tochter Asta nennen? :D
 

DrAbgah

Meister
Registriert
13. Januar 2003
Beiträge
317
also mal ehrlich, jeder namen hat in der sprache, aus der er stammt, eine bedeutung...wir haben diese bedeutung nur häufig aus den augen verloren...
wer denkt bei sven schon an "junger krieger" oder bei cosima an "die sittlich reine" usw.
sagt mir einen namen und ich sage euch woher er kommt... (oder auch nicht 8) ) - wenn eltern ihren kindern bedeutungslose rufnamen geben finde ich das viel schlimmer...aber das ist ja eigentlich nicht das thema hier...
überfremdung im sprachgebrauch ist eine schwierige angelegenheit...
ich hab nichts gegen begriffe wie fernkopierer und finde es cool, wenn jemand sie gebraucht...ich selber sage aber trotzdem fax...
ich gehe also nicht dogmatisch an die sache, nur wenn ich in der uni ständig handouts auf den meetings und workshops erhalte find ich das schon erstaunlich (ich studiere nicht anglistik, wo das wohl normal wäre).
mein fazit: ein gesundes maß und ein nicht zu un-kritischer umgang könnten uns helfen...
 
G

Guest

Guest
das hier hat ja auch sehr viel mit Geheimbünden zu tun (ironie)
fart.gif
 

Jerry24

Meister
Registriert
19. Dezember 2002
Beiträge
107
Hallo!

Ich habe im Jahr 2002 in Spanien gelebt und kann nur sagen, dass unser Ausländeranteil im Gegensatz zu dem in Spanien sehr gering ist. Noch schlimmer ist es in Frankreich...

Da können wir uns ruhig zurücklehnen.

Dass Ausländer den deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen, wage ich zu bezweifeln. Ich arbeite in einem Callcenter und da fallen die meisten Ausländer schon raus. Man braucht Leute die Deutsch beherrschen. Aus diesem Grunde fallen leider auch viele Deutsche aus der Wahl heraus... nichtmal die können richtig deutsch sprechen ;-)
 

RealKaoz

Anwärter
Registriert
30. Mai 2003
Beiträge
14
Omni-Scii schrieb:
. So entwickeln sich Sprachen weiter und dadurch entsteht hoffentlich eine Weltsprache. Schließlich sagst du auch "ok", nicht wahr?

naja dann hoffst du wohl auch auf eine "Weltregierung" oder ?
ich meine das ist dann nur noch ein kleiner Schritt dahin !
 

MrMister

Erleuchteter
Registriert
13. April 2003
Beiträge
1.905
naja dann hoffst du wohl auch auf eine "Weltregierung" oder ?
ich meine das ist dann nur noch ein kleiner Schritt dahin !

Ich glaube auf das hofft jeder (fast jeder), aber das mit der Sprache kann noch ein ernstes Problem bzw eine Hürde werden. Es gibt aber schon pläne, Englisch in der EU als hauptsprache einzuführen und so die Muttersprachen langsam zu verdrängen, ob es umgesetzt wird bzw gelingt steht aber noch in den Sternen
 

Fantom

Erleuchteter
Registriert
9. August 2002
Beiträge
1.256
ich halte das mit der sprache alles für hysterische panikmache. die meisten deutschen, können ja nicht mal ihre eigene sprache richtig sprechen, die sie so gerne rette wollen.

alle sprachen in europa sind bastard-sprachen, die sich aus einigen wenigen "grund"-sprachen entwickelt haben.
cakes=keks (ende 19. jh.) ist mein lieblingsbeispiel. es gab immer den einfluss aus anderen sprachen und wird ihn auch immer geben.
 

Eingeweihter

Meister
Registriert
24. April 2003
Beiträge
373
Na ja, ich sitz da irgendwie zwischen zwei Stühlen:

Auf der einen Seite ist es mir klar, dass Sprache sich fortlaufend weiterentwickelt und damit sich immer verändert. Unser heutiges "Deutsch", das wir alle so gern "rein" halten wollen, hat es so vor ein paasr Hundert Jahren auch noch nicht gegeben, sondern ist aus einer Vielzahl einzelner Dialekte entstanden. Manche konnten sich mehr durchsetze, andere gar nicht. Es traten auch schon immer (seit es Sprachen gibt) fremde Einflüsse in diese ein. Von daher werden wir die Veränderung und durch die Globalisierung eintretende "Ähnlichwerdung" der versch. Sprachen wohl auf Dauer nicht verhindern können. Vielleicht kommen sich die Menschen dadurch ja auch ein bisschern Näher...

Auf der anderen Seite, weiss ich nicht, ob diese "Verenglischung", die wir seit geraumer Zeit erleben, wirklich sogar noch so massiv vorangetrieben werden sollte. Wenn ich ein Schild einer Imbissbude lese, auf dem steht "Bratwurst-Point" oder in den Bahnhöfen plötzlich Schiulder auftauchen "Tram", obwohl wir ja mal die gute alte "Strassenbahn" hatten, dann stellt es mir die Nackenhaare auf. Wie sollen sich besonders alte Menschen noch in einer Stadt zzurechtfinden, in der sie (obwohl hier einheimisch), jetzt eine Fremdsprache (und das ist Englisch für sie) lernen müssen? Na ja, die "Alten" sind in unserer hektischen Gesellschaft scheinbar eh egal geworden...
Aber nicht nur für die "Alten" wirds zum Problem: Wenn ich den Stellenanzeigen-Teil in der Zeitung lese, denke ich manchmal, ich bin auf einem anderen Stern - nur noch englische Berufsbezeichnungen!!! Ich sag's ehrlich: meistens verstehe ich nicht, wen die eigentlich einstellen wollen...und ich hab's noch 35 Jahre bis zur Rente!!! :lol:
 

Vondenburg

Großmeister
Registriert
11. Februar 2003
Beiträge
820
@Eingeweihter: Tram ist ein deutscher Begriff. In München heisst die Strassenbahn schon seit über 100 Jahren Trambahn (Damals wurde sie noch mit Pferden gezogen)...
 

Eingeweihter

Meister
Registriert
24. April 2003
Beiträge
373
Vondenburg schrieb:
@Eingeweihter: Tram ist ein deutscher Begriff. In München heisst die Strassenbahn schon seit über 100 Jahren Trambahn (Damals wurde sie noch mit Pferden gezogen)...

Eiverstanden, aber was soll diese Bezeichnung dann in Bahnhöfen in Städten nördlich des Weisswusrtäquadors??? Da kann's dann ja nicht mehr der (zweifelsohne vorhandene) Münschnerische Begriff sein...
 

argos

Meister
Registriert
28. August 2002
Beiträge
401
Überfremdung sehe ich insofern als Problem, wenn verschiedene Kulturen aufeinanderprallen, ohne sich gegenseitig zu akzeptieren, oder gar wenn Mitglieder verschiedener Kulturkreise versuchen, sich gegenseitig in ein Verständnis zu drängen. Dazu kommt unsere Geschichte, durch die wir ja weltweit traurige Berühmtheit erlangten.
Meine Meinung ist, daß Überfremdung als solche eigentlich dadurch erst entsteht, daß Menschen eines Kulturkreises sich bedroht fühlen durch Menschen, die andere Bräuche pflegen, nicht anerkannt werden, und sich absondern. Es gibt kein Miteinander, solange wir fremden Menschen unterstellen, sie kämen hierher um unsere Kultur auszulachen, zu verdrängen oder gar dagegen mit Gewalt anzugehen. Dem ist aber nicht so. Viele Menschen, und ich wage zu behaupten, die meisten - vorwiegend aus dem islamischen Kulturkreis - verschlägt es nach Westeuropa, um sich neue Perspektiven zu schaffen.
Ich gebe gemeinhin nicht viel auf Ausländer, aber leben und leben lassen ist die Devise.
 

Vondenburg

Großmeister
Registriert
11. Februar 2003
Beiträge
820
Eingeweihter schrieb:
Eiverstanden, aber was soll diese Bezeichnung dann in Bahnhöfen in Städten nördlich des Weisswusrtäquadors??? Da kann's dann ja nicht mehr der (zweifelsohne vorhandene) Münschnerische Begriff sein...
Die Münchner Tram-Bahn war nur als Beispiel genannt worden. 1872 gab es als weiteres Beispiel die Frankfurter Trambahn-Gesellschaft (Main). Die Strassenbahn in Frankfurt(Oder) wurde übrigens auch Tram genannt. Trambahn ist der ältere deutsche Begriff für Straßenbahn.

Wenn Du wirklich ein sinnfreies verenglischtes Wort verwenden willst, dann nimm "Handy". :)
 

Gurke

Ehrenmitglied
Registriert
25. März 2003
Beiträge
2.569
Laut Duden kommts aus dem süddeutschen, österreichisch, schweizer Raum. Tram ansich ist ein Balken 8vielleicht bezieht sich das auf die Schienen, waren irgendwann auch bloß Holzbohlen).
Muß sagen kannte Tram zuerst auch nur aus dem russischen, tramwai (kyrillisch müßt ihr euch denken). Wenn ich nun so schau gibts doch ne arge Verwandschaft zum englischen tramway.
 

Oxigen

Meister
Registriert
10. Mai 2003
Beiträge
497
Überfremdung im Sinne von hohen zugewanderten Ausländeranteilen, ev. nicht assimilierenden Kulturen, das ist das Feindbild, das man dem einfachen Manne vor die Nase hält. Darauf soll er seinen Hass konzentrieren. Die bösen Türken, die einem den Job wegschnappen usw. Niemand soll auf die Idee kommen, die Mechanismen zu hinterfragen, die zu einer weltweiten Wirtschaftsflucht führen. Die Leute sollen keinen politischen Dreisatz denken, sondern sollen sich ohne viel Gedanken über die Überfremdung aufregen. Dass eine solche Überfremdung, die mit der Globalisierung Hand in Hand geht, tatsächlich zu wirtschaftlichen Problemen und kulturellen Spannungen führt, ist unbestritten. Es ist nicht der gewinnoptimierende Industrielle, der eine Vermittlungsfirma für schamlos unterbezahlte Rumänen einsetzt, nein es sind die bösen Ausländer, die uns gemäss Otto Normalverbraucher der Lebensgrundlage berauben. Das Problem wird auf einer globalen Ebene verursacht.
 

Eingeweihter

Meister
Registriert
24. April 2003
Beiträge
373
@Oxigen

Hey...Oxigen....Du wirst mir ja immer sympatischer!!!!

Wie bekomm' ich jetzt nur deine seltsame Illuminatengläubigkeit (für alle anderen: hat nix mit diesem Thread zu tun!) weg...???

Ich stimm deinem obigen Posting (wieder mal) voll und ganz zu...!

Oxi, Oxi, bist ja eigentlich gar kein so verkehrter... :twisted:
 

tsuribito

Erleuchteter
Registriert
27. September 2002
Beiträge
1.092
@Oxigen
Arbeitsplatz wegschnappen ist wirklich ein blödes Argument und völlig sinnlos.
Aber: Diese Parallelgesellschaft existiert. Ich sehe und erlebe das jeden Tag.
Ich sehe echt nicht ein, dass beim Arzt und im Amt Türkisch Dolmetscher sitzen müssen und dass die auch noch soviel zu tun haben.
Es ist möglich dich in gewissen Stadteilen des Ruhrgebiets zu bewegen, ohne ein Wort deutsch zu verstehen.

Die "alten" Türken können Deutsch. Ihre Frauen wieder weniger. Die 2te , 3te Generation spricht untereinander aber nur Türkisch.
Die Staatsbürgerschaft ist denen auch schnurz. Als Deutscher fühlt sich keiner, den ich kenne.


Sprache verändert sich. Englisch in der heutigen Sprache ist was Französisch im 18ten, 19ten Jh war. Eine Moderscheinung. Die meisten Begriffe werden wieder verschwinden.
 

Oxigen

Meister
Registriert
10. Mai 2003
Beiträge
497
@Eingeweihter - auch dich werden wir noch zu einem wahrhaft Gläubigen machen :twisted:

@tsuribito - genau diese Parallel-Kulturen meine ich mit "nicht assimilierend". Es gibt einfach einige Kulturen, die kapseln sich eher ab, als dass sie in einer anderen Kultur integriert werden. Manchmal auch mit Hang zur Selbst-Ghettoisierung. Türken, Chinesen usw. Das muss aber nicht unbedingt negativ sein.
 
Registriert
27. Februar 2003
Beiträge
27
@tsuribito
das französische im 19. jhr. wurde aber nur von den oberen schichten in deutschland als modesprache gesprochen. das volk tat das nich
 

Ähnliche Beiträge

Oben