Islamkritischer Filmemacher van Gogh ermordet

general

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Bisher werden in der Schweiz (und in ganz Europa afaik auch) keine Imame ausgebildet. Diese Imame kommen dann aus Nordafrika, dem Nahen Osten, dem Kaukasus oder sonstwoher. Sie bringen also keine Erfahrung im Umgang mit der westlichen Kultur mit sich. In der Schweiz ausgebildete Imame wüssten nach dem studium dann auch, wie diese Kultur funktioniert. In der türkischen (?) Kultur wechselt glaub der Imam jedes halbe Jahr (sollte ich falsch liegen, berichtigen, hab das so gehört). Da lebt sich natürlich der Imam gar nie richtig ein.

Neu würden die Imame an Schweizer Universitäten in zusammenarbeit mit fachkundigen Unis im islamischen Raum ausgebildet. Wie genau, weiss ich nicht und das steht auch noch nicht fest, zuerst wird jetzt mal grundsätzlich diskutiert. Die Muslime in der Schweiz äusserten sich positiv, wie auch die Kirche und die meisten Parteien.
 

general

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Ach, gut das wusste ich nicht. Wie läuft das da ab? Wär ja wohl ein Modell, was die Schweiz übernehmen könnte.
Welche Erfahrungen hat man denn in Österreich mit den "einheimischen" Imamen gemacht?
 

fumarat

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In Österreich werden keinen Imame ausgebildet sondern Religionslehrer, die dann auf öffentlichen Schulen unterrichten. Das macht eine religionspädagogische Akademie in Zusammenarbeit mit der Azhar Universität im Auftrag der Islamischen Glaubensgemeinschaft i. Ö.


Grüße fumarat
 

Kasimir

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Und was ist wenn der Staat jemanden beauftragt der die Religion falsch Lehrt oder Ausübt?
 

antimagnet

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@General:

Die Integrationsunwilligen und -unfähigen, haben hier nichts zu suchen.

vorsicht - sonst ist deutschland bald leergefegt.

Nana, soo schlimm ists dann doch nicht...

schreibt auch das auch mal für die ausländer hinter die löffel.

Das versteh ich jetzt net.

Weil ich Schweizer bin

iich haa gmaint: wemmer alli diä, wo sich gege d`integration tüen spärre, würkli wänd uuseschmiesse, aso au alli düütsche, denn ischs nümmi lang, un mir sinn läärgfäägd.

häsches etz verschtande?
 

Kasimir

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antimagnet schrieb:
iich haa gmaint: wemmer alli diä, wo sich gege d`integration tüen spärre, würkli wänd uuseschmiesse, aso au alli düütsche, denn ischs nümmi lang, un mir sinn läärgfäägd.

häsches etz verschtande?
coolsmiley.php
 

general

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@antimagnet
Ja klar hanis jetzt verstande :wink:

Wo hast denn Du die Kehlkopfkrankheit her :wink:


Zur Imamausbildung in christlichen Staaten:

Klar, der christliche Staat stellt die Rahmenbedingungen. Doch bin ich der Meinung, das muss auch so sein, weil der Islam hier nur eine Religion ist unter vielen, gelebt werden muss wie das christentum oder Judentum im Sinne dass noch Gewaltentrennung herrscht. Höre ich Exponenten der islamischen Vertreter hier in der Schweiz, möchten Sie natürlich islamisches Recht in der Schweiz einführen. Das kann aber nicht die Idee von Integration sein. Deshalb muss der Staat, das Parlament (wo natürlich auch muslime sitzen könnten, wenn sie gewählt würden, gesetzlich öberhaupt kein Problem) Rahmenbedingungen setzen. Ich denke, das Ziel der Ausbildung von Imamen hier muss ja sein, dass Sie ihre Religion so lehren können, dass sie möglichst wenig eingeschränkt wird aber der Staat nicht negativ betroffen wird.

Die Ausbildung würde sicher für den religiösen Teil mit einer fachkundigen Universität in einem arabischen Staat stattfinden, hier in der Schweiz würden die Werte unserer Gesellschaft vermittelt.

Oder wie ist das in Österreich, fumarat? Die Zusammenarbeit mit einer arabischen Uni besteht ja auch. Und sonst?
 

fumarat

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Wie es in Österreich aussieht hab ich schon auf der vorigen Seite erklärt.

Allerdings werden dort keine Imame sondern eben Religionslehrer für öffentliche Schulen ausgebildet. Der Imam ist nicht anderes als der Vorstand einer regionalen Gemeinde (Moschee), dafür bedarf es keiner spezifischen Ausbildung. In der Regel sollte/muss einfach der Wissendste und Geeignetste diese Aufgabe übernehmen. Meist ist das auch kein Full-Time-Job, besonders in kleinen Gemeinden muss der Imam sich selbst seinen Lebensunterhalt verdienen.

Was sich die Schweizer genau dabei vorstellen, wird sich ja noch zeigen. Momentan scheint mir das alles noch sehr schwammig.


Grüße fumarat
 

Artaxerxes

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Hallo General,

Die Ausbildung würde sicher für den religiösen Teil mit einer fachkundigen Universität in einem arabischen Staat stattfinden, hier in der Schweiz würden die Werte unserer Gesellschaft vermittelt.

ich glaube das wird nicht funktionieren. Solange - in der arabischen Welt - keine Trennung zwischen Staat und Religion vollzogen ist, kollidiert auch der "religiöse" Teil mit unseren Wertevorstellungen - leider!

Gruß Artaxerxes
 

rem_sper

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Hollands Multikulturalismus war Apartheid
Der französische Islam-Kenner Gilles Kepel über falsche Strategien der Integration und die dritte Schlacht um Europa

Gilles Kepel wurde 1955 geboren; er studierte Soziologie und Arabistik und lehrt heute als Professor am "Institut d'Etudes Politiques" in Paris. Sein jüngstes Buch heißt "Die neuen Kreuzzüge: Die arabische Welt und die Zukunft des Westens" (Piper, München. 368 S., 22,90 Euro). Mit Gilles Kepel sprach Hannes Stein.
Kepel: Es gibt zwei Modelle. Das eine ist Frankreich mit seinem Kopftuch-Verbot, das andere ist Holland mit dem Mord an Theo van Gogh.


DIE WELT: Das müssen Sie erklären.


Kepel: Die Franzosen haben immer darauf bestanden, daß Einwanderer Teil des französischen Vaterlandes, der französischen Kultur werden müßten. So wie die Griechen, wo man Athener dadurch wurde, daß man ins Gymnasium ging. Anfang 2004 haben islamistische Gruppen heftig gegen dieses Modell agitiert und gesagt, Mädchen sollten so zur Schule kommen, wie sie wollten, mit oder ohne Kopftuch. Der arabische Sender Al Dschasira verbreitete, Frankreich sei ein "islamophobes" Land. Und dann wurden, ein paar Tage vor Schulanfang, zwei französische Journalisten im Irak gekidnappt. Die Geiselnehmer verlangten, das Kopftuch-Verbot aufzuheben. Zu ihrem großen Entsetzen gingen daraufhin französische moslemische Bürger an die Öffentlichkeit und sprachen den irakischen Dschihadisten das Recht ab, für sie zu sprechen. Sie bekannten sich zur französischen Republik.


DIE WELT: Warum ist Holland das Gegenbeispiel?


Kepel: Ich erinnere mich, daß das französische Kopftuch-Verbot in den Niederlanden als rassistisch verunglimpft wurde. Die Holländer glaubten, ihr Multikulturalismus sei viel, viel besser, da er jedem erlaube, nach Gusto seine kulturelle Identität auszuleben. Meiner Ansicht nach ist Multikulturalismus aber nichts anderes als die strikt getrennte Entwicklung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Das holländische Wort dafür lautet: Apartheid.


DIE WELT: Multikulturalismus ist doch das Steckenpferd der Linken.


Kepel: Gewiß, aber er ist auch ein Erbe des niederländischen Kolonialismus in Indonesien und in Südafrika - das niederländisch geprägt war, bevor es unabhängig wurde. Auch dort bevorzugte man die getrennte Entwicklung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Und wenn es Probleme gab, ging man zu den Dorfältesten, die korrumpiert worden waren und auf der Gehaltsliste der Kolonialbehörden standen. Aber was, wenn die Dorfältesten plötzlich verschwinden? Was, wenn plötzlich der Imam aus Mekka oder Pakistan die Gläubigen in Kreuzberg oder Hamburg berät?


DIE WELT: Zum Schluß die neue europäische Gretchenfrage: Sind Sie dafür oder dagegen, die Türkei in die EU aufzunehmen?


Kepel: Einerseits könnte die EU-Mitgliedschaft der Türkei den politischen Eliten dort - die übrigens häufig aus Europa stammen - helfen, das Projekt der Europäisierung und Liberalisierung der Türkei fortzusetzen.


DIE WELT Andererseits?


Kepel: Andererseits gibt es Leute in der Partei von Premierminister Erdogan, die glauben, die Mitgliedschaft in der EU könnte ihnen helfen, die dritte Schlacht um Europa zu gewinnen. Die erste Schlacht ging mit der Reconquista von Spanien verloren; die zweite Schlacht war die Belagerung von Wien. Die dritte Schlacht, so spekulieren diese Leute, könnte siegreich sein: als Schlacht der Demographie, die es ihnen erlaubt, Zitadellen des Dschihad in Europa zu errichten.

http://www.welt.de/data/2004/12/02/368323.html
 

Kasimir

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Wie? Ein Franzose will behaupten das es in den Niederlanden ähnliche zustände gibt wie es damals in Südafrika war? Das kann man oder Franzose doch garnicht vegleichen. :don:
 

rem_sper

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"Der Krieg gegen Al Qaida hat nicht einmal richtig begonnen"
Internationale Terrorismus-Experten fürchten Bin Ladens Organisation, die geschwächt, aber militärisch nicht besiegt sei

Ihr statistisches Profil zerstört das Klischee des Fanatikers aus Not und Verzweiflung: Er ist 26, kommt aus gutem, eher säkularem Hause in Ägypten, Saudi-Arabien, auch Jemen; sie haben zu 60 Prozent ein College besucht, drei Viertel sind verheiratet, viele haben Kinder; zwei Drittel hatten einen Freund im "Dschihad"; sie sind fast sämtlich Sunniten und Migranten.

http://www.welt.de/data/2004/12/06/370706.html

Tja, klingt nicht nach den armen, unterdrückten Slumbewohnern, die sich gegen die Ungerechtigkeiten des Teufels USA auflehnen :roll:
 

Artaxerxes

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Hallo rem-sper,

Tja, klingt nicht nach den armen, unterdrückten Slumbewohnern, die sich gegen die Ungerechtigkeiten des Teufels USA auflehnen

die würden ja auch in Europa auffallen wie ein bunter Hund. Nein, die dort beschriebene Gruppe ist polygott, kann sich unauffällig an jeder öffentlichen Einrichtung (Flughafen, Bahnhof usw.) verhalten und ist daher auch gefährlich.

Weil sie wahrscheinlich nicht mit dem Establisment zurecht kamen (Eltern, Umfeld) suchten sie ihr Heil in Moscheen und Koranschulen. Und wenn dort noch ein "Einpeitscher" saß, war der Same schon gelegt.

Soweit ich mich erinnere, kam ja keiner der 9/11 Terroristen direkt aus Palästina.

Gruß Artaxerxes
 

Winston_Smith

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Soweit ich mich erinnere, kam ja keiner der 9/11 Terroristen direkt aus Palästina.

Warum sollten sie auch? Erstens würde so ein Anschlag nichts am Problem Israel-Palästina ändern.
So blöde kann keiner sein: Mehr als 3000 Unschuldige zur ermorden und dann noch auf Verständnis für die eigenen Probleme zu hoffen.

Zweitens war dieser Anschlag gegen die "ungläubigen" gerichtet, welche die kranke Auslegung des Islams durch die Terroristen und deren Auftraggeber nicht teilen.

ws
 

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