Insgesamt haben die Ermittler 530 Bundesbürger aus allen 16 Bundesländern aufgespürt, international wurden 26.500 Tatverdächtige ermittelt. Sie alle stehen unter Verdacht, pornografische Schriften mit Bildern von missbrauchten Kindern aus dem Internet besessen und in vielen Fällen auch im weltweiten Netz verbreitet zu haben.
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Die Kinder auf den Bildern wurden oft brutal misshandelt. In den Gesichtern spiegelt sich ihre Not wider. Eines der Opfer ist ein vier Monate alter Säugling.
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Im Rechner fanden die Ermittler umfangreiches kinderpornografisches Material, dazu die E-Mail-Adressen von rund 1000 mutmaßlichen Tauschpartnern. Der Provider der Internet-Adresse wurde per Gerichtsbeschluss verpflichtet, die Protokolldaten zu sichern. Kripo und Staatsanwaltschaft sichteten 12 Gigabite an Protokolldateien – 14 Millionen Einträge.
Über die Provider kamen die Ermittler schließlich an die Verdächtigen, die sich unter anderem in 38 so genannten geschlossenen internationalen Zirkeln am Tausch von Kinderpornografie beteiligt haben sollen. In diese durch Passwörter abgeriegelten Internet-Zirkel hatte nur Zugang, so Staatsanwalt Peter Vogt, wer selbst auch Kinderporno-Bilder einspeiste.
Rund die Hälfte der Verdächtigen sind laut Staatsanwaltschaft bereits geständig. Die meisten der Verdächtigen sind laut Generalstaatsanwalt homosexuell-pädophil. Es seien vor allem Knabenbilder sichergestellt worden. Die Opfer kommen den Angaben zufolge meist aus ärmeren Ländern, etwa aus Thailand oder Osteuropa. "Prager Jungs" heißt ein Film, den die Polizei als Beweismaterial präsentiert.
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