Hallo,
bei den hier diskutierten Fragen scheint es mir auch um unsere Ansichten zu Strukturen zu gehen.
Beispiele dazu sind für mich "Raum", Zeit", "Logik", "Gott".
Dabei haben sich historisch (und auch z.T. bei mir biographisch) die Vorstellungen zu Raum, Zeit und Gott schon deutlich geändert -
ohne dass das von mir vorher erwartet worden wäre.
Da erscheint es mir schon sehr unwahrscheinlich , dass ausgerechnet der strukturellste Bereich, die Logik, so bleiben wird, wie ich (und wohl die meisten Zeitgenossen) das bisher geglaubt haben und dauerhafte Geltungsansprüche verkünden könnte.
Vielleicht hilft es hier, alternative Gedankengänge zu entwerfen.
Wir lassen L die gängige klassische zweiwertige Aussagenlogik vertreten
und A die Alternativlogik, die einfach sagt, dass alle Aussagen wahr sind, außer die Aussagen in L, dass "es regnet" oder "es regnet nicht" in L wahr ist und alle zur logischen Konsistenz dazu in A noch auszuschließenden Sätze.
Man könnte jetzt in L argumentieren, dass Menschen, die eine solche Logik A benutzen, nicht lange überleben werden.
Aber von A aus betrachtet, ist das kein schlüssiges Gegenargument, selbst wenn man sich auf Überlebensförderung als Vergleichskriterium geeinigt hätte:
In A ist ja auch (meines Erachtens) wahr, dass das Aussterben das Überleben fördert...
L könnte also keinen universellen Wahrheitsanspruch auf seinen Regensatz in L erheben -
sondern nur einen sehr eingeschränkt relativen.
Trotzdem sehe ich nicht, wie wir auf Strukturen verzichten könnten, bei unserem Versuch die Welt besser zu verstehen.
Und je genauer wir diese Modelle machen, um so schneller werden wir erkennen, dass sie revidiert werden müssen...
Aber nur weil Newtons Raum- und Zeittheorie nicht haltbar war, haben wir doch nicht auf Raum- und Zeitvorstellungen verzichtet.
Ebenso halte ich es mit Gott, den ich mir vielleicht noch nicht konkret genug vorgestellt habe, um ihn verwerfen zu können...
Gruß
Trestone