Aber ich kann es ruhig nochmals schreiben: Ich finde das BGE doof. Punkt. Einen Gegenvorschlag habe ich nicht, weil ich keinen Grund für eine Veränderung sehe.
Bisher hast Du es übrigens auch noch nicht geschafft, mich von der Finanzierbarkeit und Sinnhaftigkeit eines BGE zu überzeugen...
Lieber Winston Smith. Ich danke dir für diese kongreten Informationen. Wenigstend einer, der zugibt, die Idee eines BGE einfach nur doof zufinden und auch, und das ist das Wichtigste, KEINEN Grund für irgendwelche Veränderungen am System, sieht. Das finde ich ehrlich geantwortet und damit kann ich auch was anfangen. So weiß ich, dass ich mich mit dir, lieber Winston_Smith nicht weiter über speziell dieses Thema unterhalten brauche und wir gehen so auch eventuellen Streitigkeiten aus dem Wege. Dich zu überzeugen hatte ich nicht die Absicht. Was meine Grundabsicht war, ich wollte diese Idee in den Raum stellen und damit erreichen, dass ein anderer kommt und sagt:
"Nein, die Idee des BGE finde ich nicht so gut aber ich hätte folgende Idee oder würde folgendes versuchen...."
Ich werde im Anschluss auf die Allgemeinen Antworten nochmal zusammenfassend auf die Grundidde und die Finanzierbarkeit etwas schreiben.
Bei Dir kommt nicht einmal der Gedanke auf dass sich in der breiten Masse hierfür keine Mehrheit finden könnte. Ist dir schonmal aufgefallen das Menschen Angst vor Veränderungen haben ? Und glaub mir: Das BGE wird eine Veränderung sein wenn es denn einmal kommen wird.
Lieber Hans Maulwurf
Um den ersten Teil deiner Frage zu beantworten, nein, der Gedanke kommt mir, wenn ich ehrlich bin nicht auf, warum auch? Dass sich hierfür bis jetzt noch keine Mehrheit gefunden hat ist ganz einfach zu erklären. Damit diese Idee gedacht und verbreitet werden kann, muss sie ersteinmal von denen angenommen werden, die für die Verbreitung deiser Idee wirklich etwas tun können, nämlich einflussreiche Leute denen man zuhört und die letztlich auch dafür sorgen könnten, soetwas wie ein BGE durchzusetzen. Logisch, dass diese Idee (noch) wenig Anklang in der breiten Masse findet. Die "breite Masse" weiß einfach noch viel zu wenig darüber bescheid und was jemand nicht weiß kann er auch nicht gut oder schecht finden.
Vom logischen Standpunkt aus betrachtet kann ich mir nicht vorstellen, dass es unter der Bevölkerung Leute gibt, die es blöd finden würden wenn sie keine Existenzängste mehr haben bräuchten, sich freier entfalten könnten und ganz nach ihren Fähigkeiten ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten könnten. Eher unlogisch oder?
Und zum zweiten Teil der Frage: Ja. ich weiß dass die Menschen Angst vor Veränderungen haben und ich habe auch nicht geschrieben, dass es so nicht ist. Im Prinzip ist genau das der Grund dafür, dass es keine Veränderungen gibt, wo sie dringend nötig wären. Die Ängste der Menschen hindert sie daran, sich und ihre Gesellschaft weiter zu entwickeln. Angst ist grundsätzlich eine Bremse, abgesehen von der natürlichen Angst die der Mensch hat. DIESE Ängste allerdings schürt man und sie sind künstlich erzeugt und völlig unnötig.
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Zusammenfassung meiner Ansichten zum Thema BGE
1. Warum ein BGE?:
Die Folge der ständigen Steigerung der Produktivität unserer Wirtschaft ist, dass immer mehr Menschen, die vorwiegend durch Handarbeit, ob in der Landwirtschaft oder der Industrie zu volkswirtschaftlichen Leistung beitragen arbeitslos werden. In Deutschland leben ca 15 Millionen Menschen von Erbschaften, Sozial und Arbeitslosenhilfe Schwarzatbeit oder Zuwendungen Dritter. Jedenfalls nicht mehr durch die eigene Arbeitsleistung oder die eines Familienmitgliedes. Die Zeiten der Vollbeschäftigung sind ein für allemal vorbei. Vollbeschäftigung für alle in der Zukunft ist eine Illusion, ein Mythos.
Zum ersten Mal in der Geschichte leben wir Menschen heute im ÜBERFLUSS. Wir haben mehr, als wir brauchen und wir müssen dafür immer weniger menschliche Arbeitkraft aufbringen. Soetwas wie Mangel an Gütern gibt es nicht mehr. Was es allerdings gibt ist der Mangel an Möglichkeiten diese Güter und Dienstleistungen zu konsumieren, den Menschen Zugang dazu zu verschaffen ist wichtig. Wie sonst sollten wir dieses Syetm am Laufen halten?
Einkommen und Arbeit sind in diesem System aneinander gekoppelt und solange wir noch denken das sei das das einzig Richtige werden wir mit der Idee eines BGE auch nicht klar kommen. Wir müssen uns bewusst werden, dass wir Arbeit und Einkommen trennen müssen.
Was ist denn das Ziel von Innovationen, Technik, Maschinen....? Richtig. Die Steigerung der Produktivität, Verbesserungen in der Qualität und einer der wichtigsten Gründe überhaupt, DIE ENTLASTUNG DER MENSCHEN VON ARBEIT. Aber genau dieser Punkt ist es, der dabei völlig unter den Tisch fällt und über den keiner groß redet. Die Entlastung der Menschen bedeutet nämlich gleichzeitig, er muss weniger Arbeiten um genau so viel zu schaffen wie zuvor. Und wenn des Menschen Händearbeit weniger gebraucht wird, werden mehr und mehr Menschen arbeitslos.
Nun stelle ich mir die Frage: Wie bringt man diese Tatsache und das Bürgerrecht auf Einkommen unter einen Hut? Bisher ist ein BGE das einzige was in meinen Augen Sinn macht.
Die Finanzierung
Es ist eine schrittweise Umgestaltung unseres Steuersystem dafür nötig unter Voraussetzung der Bereitschaft dafür.
Schon heute zahlt im Grunde nur der Endverbraucher Steuern. Die einzige Steuer die wir benötigten wäre die Konsumsteuer, welche es heute schon gibt nur dass wir sie Mehrwertsteuer nennen. Sämtliche anderen Steuern würden wegfallen und die Konsumsteuer würde schrittweise bis auf (sagen wir mal) 50% angehoben.
Alle Steuern, welche die Unternehmen heute so zahlen müssen und die eine enorme Bremse darstellen (Vermögens- Erbschafts- Einkommens- Gewerbe - und Körperschaftssteuern) schlagen diese am Ende auf die Preise drauf, was bedeutet, WIR zahlen diese Steuern letztlich allein. Eine Reichensteuer ist demnach Unsinn, denn sie würde nur dafür sorgen, dass auch diese sich letzlich in den Preisen wiederfindet und WIR sie bezahlen, nicht die "Reichen".
Diese Steuern greifen in den laufenden Wertschöpfungsprozess ein, statt abzuwarten bis dieser abgeschlossen ist und sie sind einfach nur hinderlich und unlogisch. Logisch wäre es in meinen Augen, den Verbrauch zu besteuern als erst dann Steuern zu erheben wenn wir Geld AUSGEBEN, nicht WÄHREND wir es erwirtschaften.
Würden die Brems-Steuern also wegfallen, würde sich das auch bei den Preisen bemerkbar machen.
Ein Beispiel: Eine Brille kostet, sagen wir mal, 100 Euro. Darin enthalten sind heute 19 Euro Mehrwertsteuer und 84 Euro Warenwert. In diesen 84 Euro sind aber 31 Euro dieser versteckten Steuern (wie oben aufgezählt) enthalten. Der tatsächliche Warenwert beträgt also nur 50 Euro.
50 % Mehrwertsteuer wäre demnach nichts anderes. als den Steueranteil sauber auszuweisen.
(selbstverständlich sollte dies nicht von heute auf morgen geschehen, sondern Schrittweise)
Die Höhe dieses BGE könnte mit der des heutigen ALG II (Hartz IV) beginnen und sich nach und nach erhöhen, evtl in einem Zeitraum von 10-15 Jahren.
Das heutige gesetzlich festgelegte Mindesteinkommen liegt bei 7664 Euro im Jahr. Das macht für 82 Millionen Bundesbürger eine Summe von 620 Milliarden Euro aus (200 Milliarden mehr, als der Staat an Steuereinnhamen zusamenkratzt). Erstmal erscheint das völlig unfinanzierbar und die, die ein BGE ablehnen würden das auch so sehen wollen. Bedenkt man aber, dass die gesamten Sozialausgaben der Bundesrepublik bereits heute mehr als 720 Milliarden Euro jährlich betragen ist das durchaus finanzierbar. Zieht man nämlich von diesen 720 Milliarden Euro die Aufwendungen für Krankenversicherung ab, verblieben immernoch 580 Milliarden Euro für Leistungen, welche ein BGE langfristig ersetzen könnte.
Was tatsächlich NICHT finanzierbar ist, ist, das alles so bleibt wie es heute ist.
Zuschüsse an die Rentenkassen, Kapitaltransfer zwischen AA und Krankenkassen, Kinder- und Wohngeld, Fahrtkostenzuschüsse und all die anderen Subventionen würden ebenfalls wegfallen. Dazu noch dieser unglaublich große Bürokratische Aufwand und dessen Kosten was dadurch wegfallen würde....
Desweiteren werden Prudukte, die für den Export bestimmt sind und derzeit durch die Ertrags- und Einkommenssteuer belastet werden, wesentlich biliger.
durch all das (und sicher noch einiges mehr, wenn man das weiter denkt) könnte ein BGE finanzierbar sein.
(ich hoffe, ich konnte nun auch den Vorwurf, ich würde mich zu Ideen der Finanzierung nicht kongret äußern vom Tisch räumen. Wie gesagt, das sind Ideen und ich finde sie sind es wert gedacht und nicht als Nonsens abgetan zu werden. Genaue zahlen besprechen wir dann wenn man bereit ist diese Idee auch zu leben.)
Wie gesagt, das sind meine Gedanken dazu und diese Vorgehensweise erscheint mir plausibel.
Das alles setzt eine Bereitschaft voraus und die Tatsache, unsere Lage als erstes zu erkennen. Sobald dies der Fall ist (und das wird es früher oder später sein) wird es Veränderungen geben. Sie sind definitiv nicht aufzuhalten, sie sind nur eine Frage der Zeit.
Wir müssen weg von dem Aberglaube, dass der Mensch nur etwas wert ist wenn er leidet.
HunabKu