Hartz IV und Grundeinkommen. Eine Lösung für alles?

Edo

Großmeister
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http://derstandard.at/1242317310588/Hundstorfer-verspricht-Mindestsicherung-fuer-naechstes-Jahr

So ne Art Grundeinkommen. Zur Zeit gibts (wenn das Arbeitslosengeld ausgelaufen ist) Notstandshilfe (ca.€700).
Durch den Entfall von irgendwelchen bedingungen erigbt sich eine Ksotenersparniss.


Kosten

Neuere Kritik richtet sich darauf, dass die Kosten zur Finanzierung von Hartz IV bei weitem unterschätzt wurden. Geplant war, dass sich durch die Verringerung der Sozialleistungen die Kosten für den Sozialstaat insgesamt senken ließen. Allerdings ist das Gegenteil eingetreten: Die Sozialausgaben sind nicht etwa zurückgegangen, sondern durch die unklare Gesetzgebung und die daraus folgenden Klagen haben sich die Kosten nahezu verdoppelt. 2005 stiegen sie von erwarteten 14,6 Milliarden auf tatsächliche 25,6 Milliarden Euro; im Jahr 2006 wurde die Erwartung zwar nach oben angeglichen, war mit 24,6 Milliarden von tatsächlich ausgegebenen 26,4 Milliarden aber noch zu niedrig. Das Bundessozialgericht kündigte nun wegen der Klagewelle an, 2007 einen eigenen Senat für Hartz-IV-Fälle einzurichten, um Grundsatzurteile zu schaffen.[7] Über die Regelleistung von 347 € und andere siehe ALG II

Nachteil is natürlich das man Menschen trotzdem dazu motivieren muss arbeiten zu gehn. Am besten Mindestlohn einführen(erhöhen). Ich kann mir vorestellen 7€ h und Vollzeit 1000€/Monat(netto). Dazu muss ich sagen das in Österreich bis zu einem Bruttolohn von 11000€/Jahr keine Lohnsteuer anfällt. Auch gibt es hier im Unterschied zu Deutschland gesetzlich vorgeschriebene 14 Löhne!

Natürlich hat jeder Vortschritt Arbeiter eingespart, aber bis jetzt ist jedes mal ein neuer Industriezweig entstanden welcher neue Arbeitsplätze brachte. Den letzte Schub hat das Internet gebracht. Aber was kommt danach?
Fazit ist das immer weniger Menschen notwendig sind um die Menscheit zu versorgen.(Das jeden Tag 100.000 an Hunder und den Folgen sterben ist ein Verteilungsproblem!)
Weitere möglichkeit ist es die Arbeit einfach aufzuteilen(Wid in Frankreich praktiziert und gefördert)

Würde jedem mehr Freizeit bringen. Natürlich würde da kein Unternehmen damit zufreiden sein....Obwohl es vl produktiever ist wenn man 5h am Stück arbeitet und dann jem. anderes übernimmt.

Es ist genug geld da, für alle. Nur ist die Entwicklung in den letzten Jahren das immer weniger Menshcen immer mehr haben.

Grafik 1: Verfügungsgewalt einzelner Dezile über das gesamte Nettovermögen (in Prozent)
vermoegens-verteilung440x455.jpg


weitere Punkte:
Steueroasen austrocken
Europaweit Steuern angleichen
Finanztransaktionssteuer einführen
...

Dann wird das mit dem Grundeinkommen locker finanzierbar.
 

Edo

Großmeister
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Gesundheit? Ärzte gibt es seit Jahrunderten...

Ökologie? Bitte genau definieren was da neues kommen soll...

Nanotechnologie? Wird in allen Branchen implementiert wird aber nicht großartig Arbeitsplätze schaffen.

Gentchnick? (Ich hoffe nciht) Wird höchstens weiter die Efizienz der Bauern steigern und die Belegschaft schrumpfen lassen.

Dann kannst du den Arbeitsplatz Deutschland vergessen ...
Ich rede auch von EU, desswegen muss auch der Lissabon vertrag ratifiziert werden. damit sich die Staaten bei Lohn/Steuerdumping ncith asustechen können/müssen.
 

Simple Man

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Gesundheit? Ärzte gibt es seit Jahrunderten...
Es gibt nicht wenige, die die Gesundheit als nächsten Kondratieff sehen.

Nefiodow schrieb:
"Was die Unternehmen und Volkswirtschaften im Wettbewerb der Zukunft unterscheiden wird, ist die Gesundheit ihrer Menschen und die Qualität ihres Gesundheitswesens, ganzheitlich gesehen: körperlich, seelisch, geistig, sozial und ökologisch."

Da nur das Schlagwort "Ärzte" zu sehen, wäre imo reichlich kurz gedacht ... zumal, wenn man die demographische Entwicklung bedenkt.

Ökologie? Bitte genau definieren was da neues kommen soll...
Was heißt neu? Die Bedeutung wird imo massiv steigen: nachhaltigeres Wirtschaften, Recycling und Wiederverwendung werden immer wichtiger, die Messlatten für Produktkonzepte werden sich hin zu besseren ökologischen Parametern verschieben, Green-IT fällt mir noch ein ...

Nanotechnologie? Wird in allen Branchen implementiert wird aber nicht großartig Arbeitsplätze schaffen.
Na, gut, dass du in die Zukunft schauen kannst ... :wink:

Ich rede auch von EU, desswegen muss auch der Lissabon vertrag ratifiziert werden. damit sich die Staaten bei Lohn/Steuerdumping ncith asustechen können/müssen.
Gut, dann können wir halt den Standort EU vergessen ... :egal:

Ich wäre dann auch weg ... du würdest die Leistungsgerechtigkeit imo so einschränken, das wäre nicht unbedingt meins ... verstehe mich nicht falsch, die Folgen der neoliberalen Politik der letzten Jahre und Jahrzehnte, die sich in den steigenden Einkommensdisparitäten und der Einkommensverschiebung hin zu den oberen 10-20% der Einkommensbezieher wiederspiegelt, die will ich auf keinen Fall befürworten ... man muss sich nur mal vor Augen führen, dass die Ungleichverteilung der Einkommen in den USA so stark ist, wie seit den Zeiten vor der Großen Depression nicht mehr ... ein Schelm, wer da möglicherweise einen Zusammenhang sieht ...

Aber jetzt ins vollkommen andere Extrem zu verfallen und allen Geld in die Hand zu drücken, drastisch hohe Mindestlöhne zu fordern etc. ... das ist nun auch nicht so der richtige Weg, imo ...
 

HunabKu

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Wie kommt es denn bitte, falls deine These so logisch ist, dass immer noch die Mehrheit der Menschheit in Lohn und Brot steht, auch in Ländern wie unserem, wo der technische Fortschritt recht rasant vor sich geht?
...weil sie (die Mehrheit) dafür einen Lohn bekommen, der jeder Beschreibung spottet. Würde man die Arbeitgeber zwingen, die Menschen angemessen zu bezahlen, so dass man von seiner Hände Arbeit leben kann, würden diese auch alles daran setzen, so viel menschenliche Arbeitskraft wie nur irgend möglich einzusparen. Deshalb halte ich auch nicht sehr viel von einem Mindestlohn auch wenn das durchaus machbar wäre, Der Wille der Arbeitgeber diesen auch zu bezahlen fehl dabei. Ein Arbeitnehmer dem dieser Mindestlohn gezahlt werden würde, müsste dann womöglich die Arbeit von 2 Weiteren (die entlassen wurden) übernehmen müssen und zwar mit der Begründung "Du musst ja nicht aber draußen warten jede menge Andere, die deinen Job gerne hätten"..
Du verstehst?

Dieses " Die Menschen am Rand des Existenzminimums halten" werden sich selbige irgendwann einfach nicht mehr bieten lassen (ich hoffe bald!) und auf die Straße gehen. Ich frage mich eh, warum das noch nicht passiert. Womöglich ist die Resignation noch zu groß und die Leute müssen wachgerüttelt werden. Glücklicherweise geschieht das zur Zeit ganz umfangreich. Es muss ihnen klar gemacht werden, dass sie etwas tun können wenn sie das wirklich wollen. Alleine sicher nicht in dem Maße aber macht man ihnen klar, dass sie nur zusammenhalten müssen um etwas zu erreichen, aktiviert man evtl ihr Bewusstsein dafür wieder.

an Edo:
Fazit ist das immer weniger Menschen notwendig sind um die Menscheit zu versorgen.
Genau das ist der Grundlegende Gedanke im Bezug auf das Grundeinkommen. Das was Edo da sagt ist nun mal ein Fakt an dem nichts schön geredet werden muss, weil nicht nötig.
Lieber Edo, wie ich lese, werden selbst deine Argumente, obwohl du weitaus weniger energisch argumentierst und sogar einem BGE kritisch gegenüber stehst, nicht so recht angenommen... Nun ja, du kritisierst in gewisser Weise das Bestehende....das ist halt immernoch ein NoGo, auch wenn man es nur sehr sachte tut. Schade eigentlich.

Auf dich Lazarus möchte ich nicht weiter reagieren weil deine Ansichten für mich nun wieder ein NoGo sind. Diese "Entwerder ich füge mich und unterwerfe mich allen (von einigen Wenigen aufgestellten) Regeln und Ansichten oder ich hab das Maul zuhalten"- Einstellung geht garnicht für mich. Soetwas vernichtet jegliche Individualität und lässt das Denken der Menschen verkümmern. Erinnert mich alles sehr an George Orwell´s "1984". Ja nicht zu viel Eigenständigkeit, immer schön mit der Herde mit.. mähhh mähhh mähhh. Wer nicht so denkt wie alle wird denunziert oder anderweitig kalt gestellt oder angegriffen, kurz, man gibt ihm auf´f Gröbste zu verstehen: "Du gehörst nicht dazu". Nur gehöre ich zu denen, die das wenig kümmert. Ich möchte garnicht dazu gehören...nicht DA-zu!!!


HunabKu
 

Ein_Liberaler

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HunabKu schrieb:
Fazit ist das immer weniger Menschen notwendig sind um die Menscheit zu versorgen.
Genau das ist der Grundlegende Gedanke im Bezug auf das Grundeinkommen. Das was Edo da sagt ist nun mal ein Fakt an dem nichts schön geredet werden muss, weil nicht nötig.

Ich dachte, die Menschen würden trotz Grundeinkommen weiter arbeiten gehen, weil sie sich was gönnen wollen. Daß Arbeit fehlt, kann also wohl kaum der Grundgedanke dabei sein, Du verstehst?
 

HunabKu

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Die Arbeit, welche zur Versorgung der Menschen mit den grundlegenden Dingen getan werden muss fehlt nicht. Es braucht dafür nur eben nicht mehr die selbe Menge menschlicher Arbeitskraft wie früher. Im grunde weißt du ganz genau was dieser Satz zu bedeuten hatte, er sagt ja schließlich alles aus. Wenn man es natürlich nicht so sehen will (obwohl es für jeden klar auf der Hand leigen müsste), sieht man es selbstverständlich auch nicht so und hält denen, die mit diesem Satz auf etwas aufmerksam machen wollten falsches Verstehen vor, um davon abzulenken, dass einem dieser Gedanke einfach nur zu umbequem ist um ihn weiterzudenken.

Der Satz lautete:
immer weniger Menschen sind notwendig, um die Menscheit zu versorgen.
Jetzt klar. Für die Dinge, die die Menschen wirklich brauchen, ist immer weniger menschliche Arbeitskraft NÖTIG.
Für die Befriedigung unserer Annehmlichkeiten die nicht zwingend NÖTIG sind (und derer sind es unzählige) muss schon noch weiterhin gearbeitet werden. Allein im Dienstleistungsbereich........ Wir sind eine Dienstleistungsgesellschaft geworden, falls es dir entgangen sein sollte? Allein hier gibt es Arbeit im Überfluss, welche mit Sicherheit auch mit einem BGE getan werden würde. Dass die Löhne hier sinken würden halte ich auch für unwahrscheinlich. Die Leute wären nicht mehr gezwungen für ihr Überleben zu arbeiten, was heißt, die Arbeitgeber müssten schon in irgendeiner Form Anreize schaffen und dass erreichen sie sicher nicht mit 3 Euro Stundenlohn.
Ich finde, selbst heute schon wäre es bitter nötig die arbeitende Bevölkerung zu motivieren. Jeder wirklich gute Arbeitgeber weiß, dass gut motivierte Menschen die beste Arbeit leisten. Wenn man ihnen aber jede Motivation nimmt und ihnen immer nur zu verstehen gibt: "Draußen wartet schon der Nächste..." und sie immer schön in einem andauernden Angstzustand hält, glaubt da wirklich noch jemand, dass wäre das Non plus ultra und nur so würde alles optimal funktionieren? Für mein Empfinden ist für das, was diese Art mit Menschen unzugehen beschreiben würde noch kein Wort erfunden worden....
Was sang Grönemeyer so schön zur WM: "Zeit dass sich was dreht!". Ich weiß aus einem Interwiev, dass er das nicht allein auf den Fussball bezogen hat. Aber das nur am Rande.


HunabKu
 

Simple Man

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:gaehn:

Und wieder das selbe Spielchen - du meinst also, dass die Arbeitgeber einen Anreiz schaffen müssten, damit die Arbeitnehmer arbeiten. D.h. also, sie brauchen doch einen extrinsischen Anreiz, sonst würden sie nicht arbeiten wollen. Dann aber müssen die Leute auch bereit sein, vor allem in wertschöpfungsschwachen Bereichen, mehr zu zahlen - was die Lohnsteigerungen und das BGE wieder obsolet machen würde. Dann wieder schreien die Leute nach einem höheren BGE - und, wie gesagt, sie sind dann davon abhängig, dass der Staat ihnen weiterhin eines zahlt - die Kosten steigen noch mehr usw.

Zudem, wenn die Leute so unbedingt bereit sind, unbedingt arbeiten zu wollen - warum gibt es dann, trotz Arbeitslosigkeit offene Stellen? Und wieso werden Minijobs kaum von Arbeitslosen angenommen, sondern nur von Studenten, Rentnern etc.? Für ihr Überleben müssen auch Arbeitslose nicht auf 400-Euro-Basis arbeiten ... :gruebel:


Ach ja:
weil sie (die Mehrheit) dafür einen Lohn bekommen, der jeder Beschreibung spottet.
Wo soll das sein?

Du weißt schon, dass Lohnhöhe und Armut immer nur relativ zum Gesamtwohlstand einer Gesellschaft zu sehen sind?
 

Ein_Liberaler

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Die Arbeit, welche zur Versorgung der Menschen mit den grundlegenden Dingen getan werden muss fehlt nicht. Es braucht dafür nur eben nicht mehr die selbe Menge menschlicher Arbeitskraft wie früher.

"Arbeit fehlt" und "wir brauchen weniger menschliche Arbeitskraft" ist zweimal dieselbe Aussage. Du verstehst?
 

HunabKu

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"Arbeit fehlt" und "wir brauchen weniger menschliche Arbeitskraft" ist zweimal dieselbe Aussage. Du verstehst?
"Arbeit fehlt
" hieß es. Du hast das Wort "nicht" übersehen. Demnach ist die Aussage folgende: Die Arbeit ist zwar vorhanden, muss aber von sehr viel weniger Menschen erledigt werden als früher, dank der technischen Weiterentwicklung

Welches Wort dieser Aussage ist dir unklar, lieber Liberaler?


Lieber Simple Man
Wie schon gesagt, jeder vernünftig und logisch denkende Arbeitgeber ist sich darüber im klaren, dass die Leute wesentlich bessere Arbeit leisten je mehr sie motiviert sind. Dazu zählt in erster Linie die Bezahlung. Nicht zuletzt aber auch gute Arbeitsbedingungen, eventeulle Entgegenkommen der Arbeitgeber (für Alleinerziehende z.B.) ausreichend Urlaub, flexieble Arbeitszeiten, ein gutes Betriebsklima und und und
All das wissen Chef´s, die nicht diese Peitsche in der Hand-Mentalität haben auch.

Arbeiten gehen die Menschen auch so, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Sie wären nur um so produktiver, kreativer usw, würden sie unter den richtigen Bedingungen arbeiten dürfen.

Aber auch du wusstest auch vor dieser Antwort selber wie ich das gemeint hatte. Auch du, so denke ich, möchtest nur von diesen Gedanken ablenken um sie nicht weiter denken zu müssen weil sie unbequem sind. Ich rege mich also nicht weiter rarüber auf.


HunabKu
 

Ein_Liberaler

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Da "Arbeit fehlt" und "wir brauchen weniger menschliche Arbeitskraft" dasselbe bedeuten, ist "Arbeit fehlt nicht, und wir brauchen weniger menschliche Arbeitskraft" ein Widerspruch in sich. Du verstehst?
 

HunabKu

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Sag mal, kannst du nicht oder willst du nicht? Ich vermute eher letzteres.

Nochmal zum Mitmeißeln:

Die Grundversorgung der Menschen muss gewährleistet sein und wird sie auch. Dafür ist aber wesentlich weniger menschliche Arbeitskraft nötig, als das noch vor 50 Jahren der Fall war. Die Arbeit, die zur Versorgung der Menschen getan werden muss gibt es zwar und sie wird auch nicht weniger, nur erledigen das heute unsere "Innovationen" an Stelle der menschlichen Arbeitskräfte.

Stell dich also bitte nicht so an. Das kapiert ja sogar meine 13 jährige Tochter, die gerade neben mir steht und sich ein Grinsen nicht verkneifen kann....


HunabKu
 

Ein_Liberaler

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Ja, und da Maschinen anstelle der menschlichen Arbeitskraft die Arbeit machen, fehlt Arbeit. So nennt man das, wenn keine Arbeitskräfte mehr gebraucht werden und Menschen keine Arbeit haben. Du verstehst?

Zum Glück ist das natürlich nicht der Fall, und es gibt mehr als genug Arbeit.
 

agentP

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HunabKu schrieb:
an AgentP
Wie kommt es denn bitte, falls deine These so logisch ist, dass immer noch die Mehrheit der Menschheit in Lohn und Brot steht, auch in Ländern wie unserem, wo der technische Fortschritt recht rasant vor sich geht?
...weil sie (die Mehrheit) dafür einen Lohn bekommen, der jeder Beschreibung spottet.
HunabKu

Ach. Und sagen wir mal vor 200 Jahren, kurz bevor die industrielle Revolution losging haben die Menschen einen höheren Lohn bekommen?
 

Simple Man

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HunabKu schrieb:
Arbeiten gehen die Menschen auch so, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Sie wären nur um so produktiver, kreativer usw, würden sie unter den richtigen Bedingungen arbeiten dürfen.
Ja, aber nochmal, du gehst ja davon aus, dass sie diese Kreativität dann weiter auf der Arbeit ausleben wollen würden ... ob sie das tun, hängt doch nun aber wieder vom Menschenbild ab ... da kommen wir eh nicht auf einen gemeinsamen Nenner, aber das hatten wir schon mal ... und nein, ich finde nicht irgendwelche Gedanken unbequem (wie kommst du nur immer auf diesen Trichter?) oder will irgendwelche Gedanken nicht zu Ende denken ... ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich mich schon mehr und intensiver mit den Konzepten des BGE beschäftigt habe als du ... :egal:

Lustig übrigens, dass du zwar angemeckert hast, ich hätte selber keine Vorschläge, auf meinen Vorschlag aber in keiner Weise eingegangen bist ... warum dann die Nachfrage?

Eine weitere Diskussion über das BGE zwischen uns beiden wird nix bringen, da wir uns hier schon seit 2, 3 Seiten nur im Kreis drehen - du glaubst, der Mensch würde dann weiter arbeiten gehen, ich bezweifle das, glaube das also in dieser Absolutheit nicht ... ich schätze mal, darauf können wir uns verständigen und evtl. auch darauf, dass das der Grund ist, weshalb unsere Diskussion sich im Kreis dreht und wir sie deshalb vermutlich beenden sollten ... ;-)

Du kannst aber gerne auf meine Idee der Flexicurity eingehen, wenn du willst ...
 

HunabKu

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Lieber Simple Man,

du hast grundlegend Recht, einen gemeinsamen Nenner werden wir nicht finden (wie unsere Regierungsmitglieder auch, was auch der grund dafür ist, dass sich hier nicht dreht).
Ich glaube nicht, dass die Menschen mit einem BGE weiter arbeiten würden, ich bin davon überzeugt. Es erscheint mir nun mal logisch, dass es fast Jedem mehr als nur gefallen würde, wenn er sein erarbeitetes Geld fast ausschließlich nur für sein Privatvergnügen ausgeben könnte und um so mehr er arbeitet, um so mehr Geld kann er ausgeben. Die Demotivation in der heutigen Zeit besteht doch darin, dass die Leute sich denken: "Wozu sich noch groß Mühe geben? Am Ende geht doch eh ein Großteil meines Verdienstes als Abzüge weg und mir bleibt unterm Strich fast nichts mehr übrig".
So ist es doch mehrheitlich oder willst du das abstreiten. Die meisten Leute denken so. geh mal auf die Straße und frag sie. Ich habe das im Rahmen meines Jobs schon des öfteren getan.
Ich selbst (und sehr viele Kids die ich heute kenne) habe auch in den Ferien freiwillig gearbeitet (obwohl ich von meinen Eltern versorgt wurde) weil ich wusste, ich darf anschließend alles allein für mich ausgeben. Es hat mich sogar ein wenig geärgert, dass wir damals nur 4 Wochen arbeiten dürften. Ich wäre sonst sicher auch noch länger arbeiten gegangen. Verstehst du was ich meine. Das beispiel ist sicher ein wenig einfach aber der Grundgedanke ist genau der, den ich versuche dir zu vermitteln.
Unsere Volksvertreter könnten sich doch auch mal folgende Frage stellen:

In Anbetracht unserer Situation, welche sich sowieso in Richtung Abgrund bewegt, warum versuchen wir es nicht einfach mal mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen? Wenn es nicht funktioniert können wir auch wieder davon absehen. Einen Versuch ist es allemal wert, zu verlieren haben wie eh nichts, im Gegenteil.

Was sagst du dazu, lieber Simple Man? Mensch, die führen die dämlichsten Sachen ein (u.a. Hartz IV), ohne genau zu wissen ob es funktioniert oder nicht. Warum denn nicht mal ein BGE? ich kann dir sagen warum. Meine Vermutung ist nach wie vor, dass sie durch ein BGE ihre Macht schwinden sehen. Sie könnten so die Menschen nicht mehr an der kurzen leine halten und weniger Druck ausüben. Das Spiel mit der Angst würde nicht mehr funktionieren und ohne diese ständigen Ängste im Kopf würden die Menschen auch wieder mehr nachdenken und es würde ihnen so Einges wie Schuppen von den Augen fallen.
Ich denke die wissen genau DASS es funtionieren würde und ganau das mach denen nämlich große Angst. Auch wenn du mich für völlig behämmert hältst aber das ist genau das was ich denke und ich stehe damit auch nicht allein da. Ich habe bisher mehr Leute kennen gelernt, die das ähnlich sehen als solche, die das für Unfug halten.

Dein Beispiel (Flexicurity) wäre sicher auch eine Lösung für´s erste nur werden wir das genau so schwer in die Köpfe unserer Regierenden bekommen wie die Idee des BGE. Die Finanzierung dieser Idee wäre sicher auch nicht viel anders als die des BGE. Grundsätzlich wäre ich dafür. Es ändert zwar nicht das Denken der Menchen und auf Dauer wäre das sicher keine Lösung weil die Richtung in die wir uns bewegen die selbe bleibt, ist aber besser als unsere jetzige Situation.



an agentP


Ach. Und sagen wir mal vor 200 Jahren, kurz bevor die industrielle Revolution losging haben die Menschen einen höheren Lohn bekommen?
Nein natürlich nicht. Haben die Menschen damals auch solcherlei Dinge zu bezahlen gehabt wie wir das heute müssen? Ich denke doch eher nein.
In der DDR verdiente ich auch nur 600 Mark im Monat und hatte am Ende sgar noch was übrig. Es kommt immer darauf an, welche "Ansprüche" man bedienen muss. Wir leben heute in einer Dienstleistungsgesellschaft und legen großen Wert auf Perstigegegenstände und Luxus (ich weniger, habe andere Prioritäten). All das kostet viel Geld und möchte bezahlt sein. Ein Hartz IV Almosen reicht dafür leider nicht aus und die meisten Menschen die einen Job haben sehen das trotzdem ähnlich, denn auch sie leben oft auch mit Arbeit am Existenzminimum und auf Hartz IV Niveau.

Und ja, ich glaube, dass die Menschen ihre Kreativität mehr als gern ausleben würden. Kreativität ist eine menschliche Gabe und ich finde es schade, dass diese absichtlich unterdrückt gehalten wird.
Arbeit ist nicht nur Geld verdienen sondern auch eine Art Selbstverwirklichung. Nur wird uns leider zu verstehen gegeben, dass genau diese nicht gewünscht ist.
Sag mir doch bitte mal einen plausiblen Grund, warum es nicht ok ist, dass Menschen Spaß an ihrer Arbeit haben und sich dem Rahmen entsprechen selbst verwirklichen könnten außer dem, dass das den Mächtigen nicht gefallen würde? Ich wette, es fällt dir keiner ein....


An den Liberalen

lehn dich nochmal zurück, lies alles nocheinaml in Ruhe durch (auch deine Antworten), überleg anschließend nochmal genau und schreib dann nochmal etwas, was weniger wirr ist.
Ich vermute wirklich langsam, dass du dich ein wenig anstellst und einfach nicht willst. Wie gesagt, sogar Kinder können das nachvollziehen. Wo Innovationen zum Zuge kommen, fällt menschliche Arbeitskraft weg. Was gibt es daran anzuzweifeln? Die Arbeit wird zwar immernoch getan aber eben immer weniger von Menschen als von der Technik. Warum leugnest du das? Außer dir (wie es scheint) weiß das jeder.



HunabKu
 

Shishachilla

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Hunabkuh schrieb:
Wo Innovationen zum Zuge kommen, fällt menschliche Arbeitskraft weg.
Heißt aber nicht, dass keine neue gebraucht wird.
Oder wie sind industrielle Revolution und steigende Bevölkerungszahlen sonst unter einen Hut zu bekommen?
 

agentP

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All das kostet viel Geld und möchte bezahlt sein. Ein Hartz IV Almosen reicht dafür leider nicht aus und die meisten Menschen die einen Job haben sehen das trotzdem ähnlich, denn auch sie leben oft auch mit Arbeit am Existenzminimum und auf Hartz IV Niveau.

Nicht die meisten, sondern eine (immer noch zu grosse) Minderheit. Den meisten Menschen bei uns geht es gut. Sie haben einen Lebensstandard, von dem die Menschen vor 200 Jahren nur geträumt haben. Und ich wage zu behaupten, dass es selbst den Ärmsten in unserer Gesellschaft besser geht, als es den Ärmsten vor 200 Jahren ging. Das ist aber gar nicht der Punkt, sondern der Punkt ist, dass deine Annahme, dass der Fortschritt automatisch Leute in Armut und Arbeitslosigkeit bringt falsch ist, denn wir können an unserer eigenen Entwicklung ablesen, dass das schlichtweg nicht der Realität entspricht.
Natürlich kann Fortschritt dazu führen, dass Leute kurzfristig ihren Job verlieren aber mittel- bis langfristig schafft der Fortschritt Arbeit und vernichtet sie nicht.
 

antimagnet

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ich glaube, es geht hunabku um die arbeit, die zur sicherung des existenzminimums nötig ist. simpel gesagt: wo früher 20 leute auf dem feld standen und kartoffeln geerntet haben, macht das heute einer mit seiner maschine.

die 19 anderen bauen nun ipods und verkaufen klingeltöne, aber darum ging es, so wie ich das verstanden habe, auch nicht.
 

agentP

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Das habe ich anders aufgefasst:

hunabku schrieb:
Jemand schrieb hier, dass der technische Fortschritt Arbeitsplätze schafft. Wie bitte schön? Es ist doch logisch, dass dort, wo man Maschinen einsetzt, menschliche Arbeitskraft einfach wegfällt. Diese Entwicklung stoppt auchnicht, sie geht immer weiter.

Die Arbeitsplätze, die in der iPod-, Klingelton und Web 2.0- Entwicklerbranche durch Fortschritt entstehen lässt er damit meines Erachtens aussen vor.
 

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