Also was ich bisher hier vermisst habe ist die Idee von einem Extraset Gliedmaßen die manche Drachendarstellungen zeigen.
Man kennt das bei keinem höheren Tier, selbst bei Fischen sind die Beinpaare jeweils Brustflossen und Bauchflossen, es gibt kein weiteres Flossenpaar das sich in Amphibien oder später Reptilien zu einem extra Bein - oder Flügelpaar weiterentwickelt hätte.
Den höheren Tieren ist die Vierbeinigkeit eigen, sechs Gliedmaßen gibt es nur bei Insekten, Kerbtieren ect -- soll der Drache also aus einer anderen Evolution herstammen? Oder doch aus einer Art Zwischenwelt, wo auch immer man sie wähnen möchte?
Abstrakte Darstellungsformen oder Phantasiewesen aus Legenden und Vorstellungen einer Geister & Götterwelt kennen wir ebenso vielfältig und facettenreich wie Deutungen von Knochenfunden -- so entstand aus dem Schädel von Mastodonten oder Zwergformen von Mammutarten beispielsweise auch der Zyklopenmythos, weil der Ansatz des Rüssels am Schädelknochen an eine in der Mitte sitzende, einzelne Augenhöhle erinnert.
So ähnlich stelle ich mir das mit den Drachen vor, auch die Idee von Artaxerxes klingt recht plausibel.
Dazu gibt es Forschungen die zu Tage förderten, dass etwa in Australien zu der Zeit als die ersten Menschen dort einwanderten noch einige für unsere Begriffe riesige Echsenarten dort umherstreiften. Giftiger Speichel wie es ihn bei Waranen gibt könnte mit Verbrennungen in Zusammenhang gebracht worden sein, so schloss man möglicherweise auf die Fähigkeit des Feuerspeiens, und wo zu später Stunde nach ordentlich Meet oder Gärgesöff die Phantasie mit den Leuten durchging entwickelten sich aus Alpträumen, Horrorvisionen und Erklärungsversionen allmählich diese Drachenbilder.
Wo mir Drachen am Möglichsten erscheinen, das sind prähistorische Tiere, die man für Drachen halten konnte, von denen vielleicht vor 2000 - 10 000 Jahren schon nur noch wenige existierten, vielleicht gab es da so etwas wie Donnervögel oder Elefanten - Moas auch auf dem eurasischen Kontinent. Knochen von Vögeln bleiben seltener gut erhalten, ähnlich wäre es mit großen Amphibien. Stellt man sich einen hypothetischen Verwandten des Kammolches vor, der vielleicht 5 Meter lang wurde -- sein Aussehen käme dem eines Drachen schon recht nahe.
Na ja, wie auch immer, das Reich solcher Spekulationen ist groß, man kann zwar annehmen dass noch Fossilfunde begraben liegen von Tieren, von deren Existenz und Form wir noch keine Ahnung haben, aber die Chance dass so etwas Gewaltiges wie ein Drache bisher unentdeckt geblieben sein soll ist gering.
Passieren tut es doch immer wieder, dass zum Beispiel noch größere Varianten eines T - Rex entdeckt werden, oder neue Arten von großen Dinos.
Vielleicht waren Drachen auch eher kleine Tiere, und wurden so wie der Fisch beim Anglerlatein von Erzählung zu Erzählung erst viel größer...
