Die mythologische Entstehung der Erde

deLaval

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Edit: Ich erweiter das Thema mal auf alle möglichen Mythologien.Hallo allerseits!
Beim Stöbern im Netz ist mir mal was zum o.g. Thema aufgefallen.
Und zwar daß es in dem Mythos doch einige Übereinstimmungen zur wissenschaftlichen Version gibt. Natürlich ist das ganze ein Mythos, der durch die Überlieferung oft verändert wurde. Das ist eine mögliche Erklärung für Abweichungen (die andere wäre natürlich, daß die Übereinstimmungen rein zufällig sind :wink:)

Hier ein paar Beispiele:

Vor dem Anbeginn der Zeit war das Chaos, ein gähnender Schlund ohne Anfang und ohne Ende. Finster waren die Nebel, aus denen es bestand, und doch lagen schon in ihnen die Urbestandteile allen Lebens: Erde, Wasser, Feuer und Luft.
Ein Nebel in dem alle Elemente entghalten sind, quasi was die Sonne ins All hinausgeschleudert hat.
Die erste aber unter allen Göttern war die Erdenmutter Gaia. Die Welt um sie herum war noch leer und ungeformt. So zeugte Gaia aus sich Uranos, den Himmel, Pontos, das Meer, und Tartaros, die Unterwelt.
Der Nebel verdichtet sich, die Erde entsteht, bildet Meere und die 1. Atmosphäre. (Die Unterwelt habe ich noch nicht wirklich identifiziert, möglicher weise der heiße Erdkern)
Uranos war nämlich ein sehr herrschsüchtiger Gott und achtete eifersüchtig darauf, dass ihm keiner seine Macht streitig machen konnte.
Die 1. Atmosphäre, die jedes Leben unterdrückt, wird mit der Zeit (Kronos) "entmachtet"
Schließlich gelang es dem Kronos seinen Vater mit der Sichel zu entmannen.
(Ich weiß, ist es möglich, daß Eisen dabei chemisch von bedeutung war?)

Dann...
Zeus jedoch wuchs von den Bergnymphen wohlbehütet auf. Zum Manne geworden schlich sich Zeus in die Feste seines Vaters und flößte ihm einen Zaubertrank ein. Kronos würgte heftig und erbrach schließlich all seine verschluckten Kinder. Freudig rief Zeus ihnen allen zu: "Folgt mir auf den Olymp. Von dort wollen wir uns für die euch angetane Schmach an Kronos und den Titanen rächen." Von Rache beseelt schlossen sie sich ihrem Bruder an.
Ein neuer Himmelsgott (die 2. Atmosphäre) ergreift die "Macht".
Zehn Jahre tobte die Schlacht um die Weltherrschaft. Immer wieder schleuderte Zeus seine Donnerkeile gegen die Titanen. Die Welt stöhnte laut unter dem Dröhnen dieser Urgewalten.
Naja die Zehn Jahre könnten für eine "sehr lange" Auseinandersetzung stehen. Die Titanen stehen für die Naturgewalten, die anfangs noch heftiger gewütet haben als heute (eigentlich eine gängige Deutung)
Doch noch immer sollte die Welt nicht zu Ruhe kommen. Denn Gaia war zornig über die grausame Bestrafung ihrer Kinder und so zürnte sie Zeus. Als sie die Giganten zur Welt brachte, stachelte sie dies auf, sich an Zeus zu rächen.
Von fürchterlicher Gestalt waren diese, ihre Körper endeten in geschuppten Drachenschwänzen. Mächtig und schier unbezwingbar stürmten sie gegen den Olymp, um Zeus und sein Gefolge mit brennenden Fackeln, Felsbrocken und ausgerissenen Bäumen zu vernichten.
"Ich bin da, wer noch"
Ich fühlte mich da doch sehr an die Dinos erinnert. Ebenso hier:
Noch immer war jedoch der Zorn Gaias nicht gestillt und so schickte sie den grässlichen Typhon gegen Zeus. Er war ein riesiges Ungeheuer mit Schlangenfüßen und 100 Schlangenköpfen, deren Stimmen Furcht verbreiteten und die Feuer speiten.
Übertriebene Darstellung (vielleicht die immer krasser werdenden Dinos; T-Rex &Co.)
Erderschütternd war der Kampf mit dem Ungeheuer, doch schließlich konnte Zeus es besiegen, in dem er den Berg Ätna auf ihn schleuderte, der ihm so zum Grabe wurde.
Der Himmel schleudert also einen feurigen Berg... Das kann man als einen Meteoreinschlag deuten, ohne sich all zu sehr verdrehen zu müssen.
So kehrte denn nun endlich Ruhe in der Welt ein und seither thronte Zeus als oberster aller Götter auf dem Gipfel des Olymp.
Der weg für die Säuger und nicht zu letzt für den Menschen ist frei.

Mal angenommen, daß die Ursprüngliche Version den Tatsächlichen Verlauf so beschreibt und Abweichungen später hinzugefügt wurden, wie z.B....
Doch noch war das Werk unvollständig und so verband sich die Erdenmutter mit ihrem Sohn Uranos und zeugte Okeanos und Tithys, aus deren Verbindung die Flüsse und die Okeaniden hevor gingen. Weitere Kinder folgten und so entstand aus der Verbindung von Hyperion und Theia die Sonne (Helios), der Mond (Selene) und die Morgenröte (Eos).
...weil einfach offen geblieben ist wo die Sonne herkam, woher wußten die Menschen damals davon? Ist ein interessanter Gedanke.

Ich will keine "Wahrheiten" in den Raum stellen, sondern Möglichkeiten aufzeigen. Was meint Ihr dazu?

adfag

Quelle:
http://www.mythentor.de/griechen/anfang.htm
 

Adamantios

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Die wirklichkeitsgetreue Sicht der Ionier

Die wirklichkeitsgetreue Sicht der Ionier

Der Ionier Pythagoras von Samos (6. Jh. v.Chr.), der durch seinen nach ihm benanntes geometrischen Lehrsatz jeden Schüler ein Begriff ist, lehrte als erster die Erkenntnis, dass die Erde - anders als die Unterwelt - nicht eine vom Okeanos umgebene Insel, sondern eine Kugel im Weltraum sei. Wahrscheinlich wusste er auch schon, dass die Erde die Sonne umkreist; doch ist dies nach herrschender Meinung erst vom ionischen Astronomen Aristarch von Samos (um 310 bis um 230 v.Chr.) überliefert.

Aristarch vertrat die Auffassung, dass der Kosmos viel größer sei, als bisher angenommen; denn die Fixsterne hätten - wie er richtig bemerkte - trotz der Bewegung der Erde um die Sonne keine sichtlich veränderten Abstände. Aristarch, von dem uns die Schrift »Über die Größen und Abstände von Sonne und Mond« erhalten ist, war gezwungen, seine Erkenntnisse als Hypothesen darzulegen, da er sonst eine Anklage befürchten musste - der Tod des Sokrates muss ihm drohend vor Augen gestanden haben.

In der Tat drängte ein gewisser Kleanthes die Griechen, sie »müssten Aristarch von Samos anklagen, weil er den Herd des Kosmos [gemeint ist die Erde] sich bewegen lässt, indem er annimmt, dass der Himmel stillsteht und die Erde sich in einem schiefen Kreis bewegt, während sie sich gleichzeitig um ihre eigene Achse dreht«.

Schon Platon (427-347 v.Chr.) hatte übrigens im »Phaidon« den Sokrates darlegen lassen, dass die Erde sehr groß sei und die Menschen um das Mittelmeer nur auf einem sehr kleinen Teil der Erde wohnen würden; viele andere Menschen befänden sich an weiteren Orten. Es gelang dann dem in Alexandria tätigen Gelehrten Eratosthenes von Kyrene (um 284-202 v.Chr.), mit Hilfe des Gnomons - eines senkrechten Stabs, mit dem der Höhenwinkel der Sonne abgelesen werden kann - den Umfang der Erde zu berechnen. Er kam dabei auf 250000 Stadien.

Setzt man für ein Stadion wie üblich 160 Meter ein, ergibt dies für den Erdumfang 40000 Kilometer. Dies ist insofern bewundernswert, weil der Erdumfang über die Pole nach heutigen Messungen genau 40009 Kilometer beträgt!

Seleukos von Seleukia, der im zweiten vorchristlichen Jahrhundert in Mesopotamien lebende griechische Astronom, erkannte, dass die Hauptursache von Ebbe und Flut die Anziehungskraft des Mondes ist. Zudem wusste Seleukos, dass je nach dem Stand des Mondes zur Sonne die Flut verschieden stark ist. Er hatte die Ansicht des Aristarch übernehmen, dass die Erde um die Sonne kreise.
 

Glaurung

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also dass ist auf jeden fall ein interessantes thema, ich muss zugeben dass es nicht abzuleugnen ist dass gewisse parallelen schon bestehen.
die griechische mythologie ist einfach wahnsinnig interessant und so vielseitig
 

deLaval

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Da allgemein in dem Thread "Schöpfungsgeschichte" das Thema soweit verlassen wurde, daß es kaum noch erkennbar ist, packe ich den folgenden Beitrag hier nochmal rein.
deLaval schrieb:
...Ich gebe mal meine Interpretation zum Besten:
Buch Genesis schrieb:
1 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
2 die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Etwas freier interpretiert, der Urknall (oder was immer da war :wink: ) Weltraum bzw. die Raumzeit (Himmel) und Energie und Materie (Erde), das Universum an sich (halt so beschrieben, daß es auch die Doofen wenigstens die Begrifflichkeiten verstehen)/ könnte aber auch die vorausgehende Zusammenfassung des Folgenden sein.
Buch Genesis schrieb:
3 Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht..
Unsere Sonne entsteht und schleudert diese schwammigen Gasklumpen ins Weltall hinaus, woraus mal die Planeten werden.

Den ganzen "und er sah daß es gut war" teil laß ich mal aus platzgründen weg. ist aber in jeder Handelsüblichen Bibel oder auch http://www.bibelwerk.de/bibel/ hier nachzulesen.
Buch Genesis schrieb:
6 Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.7 Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es
8 und Gott nannte das Gewölbe Himmel.
Ich denke nicht, daß hier mit Wasser h2o gemeint ist. Die schweren Stoffe (des Erdgasklumpens) trennen sich von den leichteren (flüchtigeren), Die Atmosphäre entsteht.
Buch Genesis schrieb:
9 Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es.
10 Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.
Die schweren Teilchen fügen sich zusammen Regenfälle lassen es erkalten, Land und Meer (mal mehr, mal weniger :wink: OK schlechtes Wortspiel) bilden sich
Buch Genesis schrieb:
11 Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.
Grünzeug bildet sich, produziert Sauerstoff, die Atmosphäre verändert sich.
Buch Genesis schrieb:
14 Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;15 sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.
16 Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
17 Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
Wie wir wissen gab es vor unserer Atmosphäre noch eine andere. Ich könnte mir vorstellen, daß diese Erste Atmosphäre dunkel und dichter war, und dal Licht der Himmelskörper erst von der zweiten Atmosphäre durch gelassen wurde.
20 Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen.
21 Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war.
Die Reihenfolge der Entwicklung stimmt schon ungefähr.
24 Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es.
Die Reihenfolge der Entwicklung stimmt immer noch ungefähr.
Na ja, dann kommt der Mensch und so weiter und so fort....
Interessanter Weise findet man in vielen Mythologien solche "Paralelen" zur Wissenschaftlichen Version. Ich werde mal schauen, was ich sonst noch so finde...

adfag
 

XakaY

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Die 1. Atmosphäre, die jedes Leben unterdrückt, wird mit der Zeit (Kronos) "entmachtet"

Kleine Berichtigung: "...die irrtümliche aber gedankenreiche Gleichsetzung mit "Chronos" (Zeit) wurde in späterer Zeit, aber bereits von griechischen Historikern vorgenommen..."

Nachzulesen hier:

http://www.gottwein.de/Cap/Mythologie.htm?http://www.gottwein.de/Myth/MythK.htm|Hauptframe

Das gleiche wurde uns auch schon in diversen Unterrichtsstunden eingetrichtert, selbst die Griechen beharren nicht auf diesem Punkt.
 

deLaval

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"...die irrtümliche aber gedankenreiche Gleichsetzung mit "Chronos" (Zeit) wurde in späterer Zeit, aber bereits von griechischen Historikern vorgenommen..."
Ich finde es immer toll, wenn etwas als Irrtum deklariert wird, ohne daß eine Alternative angeführt wird. Auch weiß ich nicht, wie seriös dieser verlinkte "bessere Forumseintrag" ist, da keine Quellen genannt werden und ich auch sonst noch nie darüber gestolpert bin.

adfag
 

Mother_Shabubu

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"Die späten Griechen lasen ‘Kronos' als Chronos, den ‘Vater Zeit' mit seiner unbarmherzigen Sichel. Er wird wie Apollon, Asklepios, Saturn und der frühe britische Gott Bran mit einer Krähe abgebildet; Kronos bedeutet wahrscheinlich ‘Krähe', wie das lateinische cornix und das griechische corone. Die Krähe war ein Vogel des Orakels, von dem man glaubte, daß er die Seele des geopferten Heiligen Königs in sich aufnahm."

Robert von Ranke-Graves, Griechische Mythologie, Quellen und Deutung, Rowohlt-Verlag 1955
Das ist zwar auch nur eine Vermutung des Autors, aber zum Mythos der Entthronung des Kronos gibt es noch weitere Varianten:
"Als Athene von dem Unglück erfuhr, wurde sie zornig. Sie ließ den riesigen Felsen, den sie zum Schutz der Akropolis stets bei sich trug, herabfallen; so entstand der Berg Lykabettos. Die weiße Krähe, die ihr die Unglücksbotschaft gebracht hatte, verwandelte sie in eine schwarze und verbot allen Krähen, sich jemals wieder der Akropolis zu nähern."
In diesem wie auch in einem anderen Mythos geht es um die Entmachtung eines Gottes, der als Attribut eine Krähe besitzt, durch einen neuen Gott (Athene bzw. Apoll), indem stellvertretend für den Gott die Krähe bestraft wird. Es ist also sinnvoller, bei der Entthronung Kronos das gleiche Schema anzunehmen, als ihn als Chronos, also als "Herr über die Zeit", anzusehen und diesen Mythos frei in der Luft hängen zu lassen.
 

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