Die Anzahl der abgegebenen Schüsse wurde zunächst mit 40 angegeben, was hieße, dass der Täter mit nur 40 Schuss und ohne Pumpgun zu benutzen, 16 Menschen getötet und 7 verletzt hat. So eine "Killed-to-Injured Ratio wird angeblich nur von hochtrainierten Anti-Terror-Experten erreicht:
http://homepage.ntlworld.com/steveseymour/german/massacre.htm
In fast allen anderen Massakern ist die Zahl der Verletzten höher, oft weit höher als die Zahl der Getöteten. Und dann soll der Täter sogar zwei Kinder durch eine geschlossene und verbarrikadierte Tür erschossen haben - mit insgesamt nur 40 Schuss:
"Im zweiten Stock wurden auch die beiden Schüler, die 14- jährige Susann H. und der 15-jährige Ronny M. getötet.
Die beiden hatten sich offenbar in einem Klassenraum auf der linken Flurseite versteckt und sollen die Tür mit einem Schrank versperrt haben. Da der Amokläufer weitere Lehrer in dem Raum vermutete, schoss er mehrmals durch die Tür und traf die beiden tödlich."
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,193977,00.html
zum Vergleich:
Unter "günstigsten" Bedingungen kann der Täter von Nanterre 8 Menschen töten und 19 verletzen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,189353,00.html
In Bad Reichenhall erschiesst der 15-jährige Amokläufer 4 Menschen und verwundet 8:
http://www.n-tv.de/301870.html
In Littleton, Colorado, konnten die beiden Mörder 13 Menschen töten, aber 20 wurden verletzt:
http://www.berlinonline.de/aktuelles/berliner_zeitung/seite_3/.h tml/138779.html
In den Medien las man tagelang zunächst die Zahl von 40 gefundenen Patronen, wahlweise auch "etwa 40". Plötzlich wurde irgendwann von irgendwem, vermutlich der Polizei, die exakte Zahl 45 als bisher höchste lanciert.
Dies allein beweist noch wenig, aber das in der Panik und Angst Schüler Patronenhülsen "mitgehen" ließen ist äußerst unwahrscheinlich. Innerhalb des Schulgebäudes können sich Patronenhülsen auch nicht einfach verlieren.
Wenn man jedoch behördlicherseits die Überlegung nicht aufkommen lassen will, dass mindestens zwei Schützen diese
Bluttat begangen haben, so würde man die Schusszahl möglichst niedrig ansetzen. Zunächst wurde sie womöglich
reichlich plump deutlich zu niedrig mit 40 angegeben, dann auf minimal glaubwürdigere 45 angehoben.
Selbst wenn die 45 doch stimmen, so würde dies eigentlich heißen, dass manche Opfer mit einem einzigen tödlichen
Schuss niedergestreckt wurden, was erneut für die hochprofessionellen Killerfähigkeiten mindestens eines Täters sprächen. Mehr und mehr Leuten, auch Teilen der Massen ist dieser Zusammenhang auch dank des Internets (weshalb es in Zukunft wohl mehr kontrolliert werden soll, Stichwort Jugendschutz) wohl klar geworden, sodass dann der FOCUS (06.05.02, S. 24) - mehr als eine Woche nach der Tat - urplötzlich schrieb: Was jetzt schon klar ist:
Steinhäuser [ja, ja, der böse Einzeltäter] FEUERTE AUS SEINER PISTOLE MEHR ALS 70 KUGELN AB. Bislang waren die Ermittler von 45 Schüssen ausgegangen.
Geradezu haarsträubend ist die Einlassung von Ministerpräsident Vogel am Folgetag auf einer
Pressekonferenz zu der 18. Leiche. man habe, so Vogel, eine Person auf der Totenliste gehabt, die noch gar nicht
tot war (wie geht denn sowas??) Ärzte hätten dieser Person keine Chance mehr gegeben. Deswegen sei sie auf die
Totenliste gekommen. das macht kein Arzt der Welt. Wer lebt, der lebt, wer tot ist, ist tot. dazwischen gibt es
nichts. und: wo ist denn jetzt diese Person? Wenn sie kurz vor dem Tode stand, wird sie wohl kaum jetzt vergnügt
durch Erfurt spazieren, sondern müsste doch auf einer Intensivstation behandelt werden.
Das Geheimnis um den 18. Toten führt mich zu der Vermutung, dass eventuell der 2. Täter von der Polizei erschossen wurde, man diesen Täter aber, aus welchen Gründen auch immer, geheimhält.