deutscher Michael Moore Newsletter

Alrik

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Ich bin ja wie alle, die das hier jetzt lesen werden, großer Michael Moore Fan, und darum hab ich auch den Newsletter von MM bestellt, der auch immer sehr geil ist. (<- Sorry für den langen Satz)

Meine Frage jetzt: Besteht Interesse daran, ein deutsche Version davon anzubieten? Ich wäre nämlich schon bereit, dies zu tun.

Aber ich müsste halt wissen, dass er auch gewollt und gelesen wird.
 

Esajas

Meister
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wär' nicht schlecht,

ein deutscher Michael Moore wäre mir aber noch lieber!

Wir haben halt nur Harald Schmidt!

:cry:
 

Alrik

Lehrling
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Noch haben wir Harald Schmid!

Mal sehen, wer dann nächstes Jahr das zu erwartende Machtvakuum im Entertainment-Bereich füllt!

Ich meld mich auf jeden Fall wieder, wenn sich was entwickelt mit dem deutschen Newsletter!
 

Lt.Stoned

Großmeister
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a) hab auch interesse :)
b) hast du vor das selbst zu übersetzen?
c) wenn b)=positiv, was hast du für qualifikationen ?
 

Alrik

Lehrling
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Damit ihr auch wisst, was euch so in einem Newsletter erwartet, hier der aktuelle:


Schließlich erhielten wir unseren Frankenstein

-- von Michael Moore
-- übersetzt von Mike H.

14. Dezember 2003

Danken Sie Gott, denn Saddam ist zurück in amerikanischen Händen! Er muß uns wirklich vermißt haben. Mann, er sah wirklich schlecht aus! Aber wenigstens hat er heute eine kostenlose zahnmedizinische Untersuchung bekommen. Das ist etwas, das sich die meisten Amerikaner nicht leisten können.

Amerika neigt dazu Saddam zu mögen. Wir LIEBTEN Saddam. Wir finanzierten ihn. Wir bewaffneten ihn. Wir halfen ihm, iranische Truppen zu vergasen.

Aber dann drehte er durch. Er drang in die Diktatur von Kuwait ein; und als er das tat, tat er die schlechteste erdenkliche Sache -- er bedrohte einen noch BESSEREN Freund von uns: die Diktatur von Saudi Arabien und seine beträchtlichen Ölreserven. Die Familie Bush und die saudische Königsfamilie waren und sind enge Geschäftspartner. Von da an ging es abwärts für Saddam.

Aber es war nicht immer so. Saddam war unser guter Freund und Verbündeter. Wir stützten sein Regime. Es war nicht das erste mal das wir einem Mörder geholfen hatten. Wir mochten es, Dr. Frankenstein zu spielen. Wir erschufen eine Menge Monster -- den Shah im Iran, Somoza in Nicaragua, Pinochet in Chile -- und dann ignorierten wir es oder waren geschockt, wenn sie Amok liefen und Leute massakrierten. Wir mochten Saddam, weil er bereit war, Ayatollah zu bekämpfen. So stellten wir sicher das er Milliarden von Dollar erhielt, um Waffen zu kaufen. Massenvernichtungswaffen. Das ist richtig, er hatte sie. Wir sollten es wissen -- wir haben sie ihm gegeben!

Wir ließen es zu und regten es sogar an das amerikanische Konzerne in den achtziger Jahren Geschäfte mit Saddam machten. So erhielt er chemische und biologische Stoffe, so das er sie in chemischen und biologischen Waffen verwenden konnte. Hier ist die Liste von einigem Material, das wir ihm sendeten (entsprechend einem US-Senatsreport von 1994):

* Bazillus Anthracis, Erreger des Anthraxs.
* Clostridium Botulinum, eine Quelle des Botulinumgiftstoffs. * Histoplasma Capsulatam, Ursache einer Krankheit, die Lunge, Gehirn, das Rückenmark und das Herz angreift.
* Brucella Melitensis, Bakterium, das Hauptorgane beschädigen kann.
* Clostridium Perfringens, in hohem Grade giftiges Bakterium, das Körperkrankheiten verursacht.
* Clostridiumtetani, eine in hohem Grade toxische Substanz.

Und hier sind einige der amerikanischen Konzerne, die halfen, Saddam nach oben zu pushen, indem sie Geschäfte mit ihm machten: AT&T, Bechtel, Caterpillar, Dow Chemical, Dupont, Kodak, Hewlett-Packard und IBM (für eine volle Liste von Firmen und Beschreibungen davon, wie sie Saddam halfen, gehen Sie auf: www.laweekly.com/ink/03/23/news-crogan.php )

Wir waren so kumpelhaft mit dem liebem alten Saddam, daß wir entschieden, ihn mit Satellitenbilder zu füttern, damit er herausfinden konnte, wo die iranischen Truppen waren. Wir wussten gut genug, wie er die Informationen verwenden würde, und es war sicher, sobald wir ihm die Spionagefotos schickten, würde er jene Truppen vergasen. Und wir hielten still. Weil er war unser Freund und die Iraner waren der "Feind." Ein Jahr, nachdem er das erste Mal C-Waffen gegen Iraner einsetzte, stellten wir wieder volle diplomatische Beziehungen mit ihm her!

Später vergaste er seine eigenen Leute, die Kurden. Sie glauben, das uns das von ihm distanziert hätte? Der Kongreß versuchte ja, Saddam Wirtschaftssanktionen aufzuerlegen, aber das weiße Haus unter Reagan wies diese Idee schnell zurück -- sie wollten ihren guten Freund Saddam nicht entgleisen lassen. Wir hatten eine virtuelle Liebe, mit diesem Frankenstein, den wir (im Teil) verursachten.

Und ebenso wie der „echte“ Frankenstein, geriet Saddam schließlich ausser Kontrolle. Er wollte nicht mehr tun, was ihm durch seinen Meister gesagt wurde. Saddam mußte gefasst werden. Und nun da er zurück aus der Wildnis geholt worden ist, hat er möglicherweise etwas über seine Schöpfer zu sagen. Vielleicht können wir etwas interessantes lernen. Möglicherweise könnte Rumsfeld wieder lächeln und Saddams Hand schütteln. So wie er es 1983 tat, als er im Irak war um ihn zu sehen (Hier können Sie ein Foto davon finden: http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB82/)

Möglicherweise würden wir nie in dieser Situation sein, in der wir momentan sind, wenn Rumsfeld, Bush, Sr. und Konsorten in den späten 80ern nicht so aufgeregt über ihr freundliches Monster in der Wüste gewesen wären.

Weiß unterdessen irgend jemand, wo der Typ ist, der am 11. September die 3.000 Leute getötet hat? Oder einer unserer anderen Frankensteins?? Möglicherweise in einem Mauseloch.

So viele unserer kleinen Monster, so wenig Zeit vor der folgenden Wahl.

Steht stramm, demokratische Kandidaten. Diese Bastarde schickten uns mit einer Lüge in den Krieg, das Töten wird nicht aufhören, die arabische Welt haßt uns, und wir zahlen für das alles aus unserer eigenen Tasche, und das für Jahre. Nichts, das heute geschah (oder in den letzten 9 Monaten) hat uns auch nur EIN KLEINES BISSCHEN sicherer in unserer Welt nach dem 11. September gemacht. Saddam war niemals eine Bedrohung unserer Staatssicherheit.

Nur unser Wunsch, Dr. Frankenstein zu spielen verurteilt uns alle.

Ihr Michael Moore


für einen Blick zurück zu den besseren Zeiten unseres Verhältnisses zu Saddam Hussein, sehen Sie folgende Links an:

Patrick E. Tyler, "Officers say U.S. aided Iraq in war despite use of gas," New York Times, August 18, 2002.
www.commondreams.org/headlines02/0818-02.htm

"U.S. Chemical and Biological Warfare-Related Dual Use Exports to Iraq and their possible impact on health consequences of the Gulf War," 1994 Report by the Committee on Banking, Housing and Urban Affiars.
www.gulflink.osd.mil/medsearch/FocusAreas/riegle_report/report/report_index.htm

William Blum's cover story in the April 1998 issue of The Progressive, "Anthrax for Export.”
www.progressive.org/0901/anth0498.html

Jim Crogan's April 25-May 1, 2003 report in the LA Weekly, "Made in the USA, Part III: The Dishonor Roll."
www.laweekly.com/ink/03/23/news-crogan.php

"Iraq: U.S. military items exported or transferred to Iraq in the 1980s," United States General Accounting Office, released February 7, 1994.
www.fas.org/man/gao/gao9498.htm

"U.S. had key role in Iraq buildup; trade in chemical arms allowed despite their use on Iranians and Kurds," Washington Post, December 30, 2002.
www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn/A52241-2002Dec29?language=printer

"Iraqgate: Saddam Hussein, U.S. policy and the prelude to the Persian Gulf War, 1980-1994," The National Security Archive, 2003
www.gwu.edu/~nsarchiv/nsa/publications/iraqgate/iraqgate.html
 

frodo

Meister
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bin auch dabei! Super Idee und natürlich *vielen Dank* für Deine Mühe, Alrik!

frodo
 

Alrik

Lehrling
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No prob, sir!

Immer wieder gerne.

Freue mich wirklich, das diese Idee so gut ankommt!
 

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