Deutsche Weicheier?

Winston_Smith

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Mal ganz davon abgesehen feheln die Beweise dafür das die Taliban da maßgeblich dran beteiligt waren restlos.

Genau. Darum hat Bin Laden auch bestätigt, dass er den Auftrag gegeben hat und die Terroristen in den Talibanlagern ausgebildet wurden...

Das man nicht erst auf einen Atomschlag wartet leuchtet mir durchaus ein, aber für das Gefühl die könnten das tun ganze Städte zu bombardieren ist in meinen Augen ein Verbrechen.

Das der Iran nur aufgrund eines Gefühls bombardiert wird, steht doch gar nicht zur Debatte.


Also Du meinst der Bündnisfall sollte auch auf Verdacht und aufgrund von allgemeiner Propaganda ausgelöst werden können?

Wo habe ich das denn geschrieben? Diverse Bündnispartner sind angegriffen worden. Also ist der Bündnisfall eingetreten.

Von Propaganda zu reden, finde ich in dieser Lage realtiv unsinnig. Besonders in Europa spart die Presse doch nicht mit der Schaffung neuer Feindbilder: "Die USA sind selber Schuld, blabla."


Nee kann man nicht.

Was ist die Alternative? Talibanlager stehen lassen? Wenn wir uns nur ganz dolle ruhig verhalten, passiert uns schon nichts? "Bitte, bitte, liebe Taliban/Terroristen. Wir tun Euch doch nichts...."

doch zu dem Schluß das ich Pazifist bin.

Mein Beileid... :wink: (Dafür gibts ja in der politischen Wissenschaft Idealisten und Realisten.)


ws
 

Malakim

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Winston_Smith schrieb:
Was ist die Alternative? Talibanlager stehen lassen? Wenn wir uns nur ganz dolle ruhig verhalten, passiert uns schon nichts? "Bitte, bitte, liebe Taliban/Terroristen. Wir tun Euch doch nichts...."

Du meinst also in Ermangelung von Alternativen bringen wir mal Frauen und Kinder und so um und zwar jede Menge davon bis der Terror aufhört?

Oder meinst Du das die schwere britische Ari die Tagelang in die Großstadt Basra reingeballert hat selektiv nur böse Soldaten getroffen hat?
(wurde ja stolz im TV gezeigt)

Alternative? Ich habe z.B. nur wenig bis keine Debatten darüber gehört woher der der Hass auf uns und die Amis kommt und ob man da nicht mal an der Quelle des Hasses den Hebel ansetzen könnte. Vor allem in den USA habe ich die Frage "Warum hassen die uns eigentlich so" nach dem 9/11 massiv vermisst. Auch bei meinen Besuchen in den USA habe ich von derlei Reflexion wenig erfahren.
Man könnte die Angst (denn das soll Terror ja bringen) drosseln anstatt zu schüren.

Wieviele mögliche Alternativen wurden denn nach 9/11 überhaupt betrachtet? Soweit ich mich erinnere war die einzige und erste Reaktion doch das Aufmunitionieren der Flugzeugträger.

Jedenfalls wird das ganze doch durch diesen "Krieg gegen den Terror" schlimmer und nicht besser. Alleine deswegen waren die Angriffe ein Fehler. (Wobei Afghanistan noch am ehesten Sinn gemacht hat)

Auch waren die Kriege ein Fehler weil man bis heute garnicht recht zu wissen scheint was nun werden soll. Glaubt man Carl von Clausewitz sollte man sich unbedingt vor dem Krieg darüber gedanken machen was werden soll wenn man gesiegt hat.

Da wurde ein Krieg gestartet von dem man vorher wußte
1. Man kann das garnicht gewinnen
2. Das macht alles vermutlich nicht besser eher schlimmer (Ich wußte das, dann wußten das andere auch und man kann das ja jetzt gut sehen das ich da nicht falsch liege/lag)
3. Was wollen wir eigentlich erreichen (Saddam/Taliban weg und dann? Wie?)

Winston_Smith schrieb:
doch zu dem Schluß das ich Pazifist bin.

Mein Beileid... :wink: (Dafür gibts ja in der politischen Wissenschaft Idealisten und Realisten.)

Das Vorurteil hatte ich auch mal. Ist aber nicht so das mir eine realistische Betrachtung abgeht. Ich kann da auch durchaus nüchtern militärisch und strategisch den sinn und unsinn eines Krieges beleuchten.

(Mein) Pazifismus ist wunschdenken das weiß ich und solange nicht alle so denken wird das auch wunschdenken bleiben. Eben ein Ideal. Wenn Du nun geglaubt hast ich zünde Kerzen an und halte mich mit anderen Utopisten an den Händen und schwenke Peacezeichen liegst Du falsch ;)


Übrigens wenn man diese Kriege beleuchtet machen die aus mehrlei Sicht sehr wohl sinn. Nur eben nicht aus den genannten Gründen. Terror bekämpft das eben nicht.

Achso:

Winston_Smith schrieb:
Genau. Darum hat Bin Laden auch bestätigt, dass er den Auftrag gegeben hat und die Terroristen in den Talibanlagern ausgebildet wurden...

Wiegesagt. Das Ausbilden von Killern ist nicht unüblich. Ich bin sicher die Taliban hatten einen schönen Euphemismus dafür. Etwa so einen schönen wie "Grauschiffe" (Kriegsschiffe). Das die Terrorsiten ausbilden ist unsere Bezeichnung dafür.
Bin Laden ist übrigens kein Taliban.
 

agentP

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Alternative? Ich habe z.B. nur wenig bis keine Debatten darüber gehört woher der der Hass auf uns und die Amis kommt und ob man da nicht mal an der Quelle des Hasses den Hebel ansetzen könnte. Vor allem in den USA habe ich die Frage "Warum hassen die uns eigentlich so" nach dem 9/11 massiv vermisst. Auch bei meinen Besuchen in den USA habe ich von derlei Reflexion wenig erfahren.
Das stimmt. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass dieser Hass nicht nur rationale Wurzeln hat. Und was soll man gegen irrationale Quellen eines irrationalen Hasses tun?
Womit ich andererseits nicht sagen will, dass diese Kriege seit dem 9.11. viel mit Ratio zu tun haben.
 

Malakim

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agentP schrieb:
Und was soll man gegen irrationale Quellen eines irrationalen Hasses tun?

Tja gute Frage. Jedenfalls liefert genau das was getan wird Futter für rationalen wie irrationalen Hass.

Soetwas wie "Aufklärung" muß in meinen Augen von innen kommen und kann bestenfalls von aussen begünstigt werden.
 

Schmutzfink

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Mal eine andere Frage, wieviele Bundeswehrsoldaten fielen eigentlich von dem Kosovo Einsatz bis heute ?? Ist das irgendwo einsehbar?
 

Aligatoo

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maik79 schrieb:
Die Nato-Verbündeten verlangen, dass die Bundeswehr auch in die gefährlicheren Regionen Afghanistans geht.

Ich sag mal vorsichtig, es gab mal Zeiten da hätten wir Soldaten dorthin entsendet und die Taliban hätten gezittert, nun gut, ich wünsche sie mir nicht zurück, aber es wird langsam peinlich.

Anstatt zu lernen, dass man das Böse bekämpfen muss, haben die Deutschen gelernt, dass kämpfen böse ist, LOL.


Ich halte es für clever sich nicht in einen Kampf ohne Ziel einzumischen.
So ziemlich alle Gruppen hassen die US-Truppen, die im Grunde nur für die Stabilität da sind. Deutschland muss einen Plan vorlegen den nahen Osten zu versöhnen, verfeindete Gruppen zu befriedigen und Radikalisten in die Schranken zu weisen. Dann läuft die Sache schon.
 

truth-searcher

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Aligatoo schrieb:
So ziemlich alle Gruppen hassen die US-Truppen, die im Grunde nur für die Stabilität da sind.

Die sind eher fuer die Instabilitaet da!

Irak 2002: keine US-Truppen, aber Stabilitaet (zwar unter einem Diktator, aber stabiler Alltag, funktionierende Grundversorgung, etc.)

Irak 2003: ab Maerz US-Truppen, aber keine Stabilitaet mehr

Irak 2007: immer noch US-Truppen, immer noch keine Stabilitaet

Gruesse,

truth-searcher
 

Ein_Liberaler

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Es soll durchaus Inseln der Stabilität im Irak geben - überall da, wo gerade keine US-Truppen sind.
 

Java

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nein ich finde das sehr sehr gut.

wenigstens dort halten die politiker ihre wahlversprechen und schaffen vertrauen und nachdem man jetzt so vehement gegen diesen einsatz ist nun vielleicht letztendlich doch zuzusagen ist n zeichen von schwäche und würde nur zeigen das deutschland druck nachgibt und einknickt. und das nicht nur hier in diesem fall, sondern mit weitblick auf evtl. weitere aspekte betrachtet!

alle welt wollte das deutschland nach den beiden weltkriegen keine waffen mehr bekommt und somit keine kriege mehr von deutschen ausgehen, das wrude dann mit einer verteidigungsarmee "umgangen" oder zumindestens das recht zur verteidigung zugesprochen und nun soll von deutschland wieder krieg ausgehen?! das ist doch pervers!
 

dkR

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oder zumindestens das recht zur verteidigung zugesprochen und nun soll von deutschland wieder krieg ausgehen?! das ist doch pervers!
Nein, Deutschland soll seine Truppen endlich mal dazu einsetzen, wozu sie gedacht sind: Zum Kämpfen.
Der Krieg ist im Land und wir haben Truppen dort, genau wie eine ganze Reihe unserer Verbündeten, die ihre Truppen als Kampftruppen und nicht als Bauaurbeiter einsetzen.
Das andere Länder wollen, dass die Bundeswehr endlich den Status als bewaffnetes THW aufgibt kann ich irgendwo durchaus verstehen.
 

Simple Man

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Artikel 87a GG schrieb:
Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.
Na Gott sei Dank aber auch - auch wenn hier wieder ne Diskussion über Präventivschläge und ähnliches geführt werden könnte, oder? :gruebel:


Könnte es btw nicht auch ne Kausalbeziehung geben zwischen der relativ friedlichen Aufbauarbeit der Bundeswehr im Norden Afghanistans und der Tatsache, dass es da relativ friedvoll zugeht?
 

Ein_Liberaler

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Klar. Weil's da relativ friedlich zugeht, setzen wir da die Bundeswehr ein.

Und weil wir ihre arischen Brüder und die Erbfeinde ihrer Erbfeinde, der Briten, sind, werden die friedliche Afghanen im Norden nicht unnötig gereizt.

Den letzten Satz hätte ich gern in so schicker, winziger Schrift gesetzt. Wie geht das?
 

Simple Man

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Ein_Liberaler

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Wenn die Bundeswehr mit ihrer friedlichen Aufbauarbeit aufhören und mit dem Verbrennen von Mohnfeldern und anderen unpopulären MAßnahmen anfangen würde, wäre es sicher bald nicht mehr ruhig.

Meines Wissens hat die Geschichte aber damit angefangen, daß man sich im Norden einschließlich Kabul von den Taliban befreit fühlte, keine fremden Heere durchgezogen waren und die Bundeswehr von Anfang an nichts anderes getan hat als Aufbauhilfe zu leisten, während im Süden die Taliban ziemlich beliebt waren und von ausländischen Truppen bekämpft werden mußten, die dabei ziemlich viele Zivilisten töteten und bis heute töten.

Weil Ruhe, Bundeswehr. Weil Bundeswehr, keine Unruhe. Aber die zeitliche Abfolge ist nicht unwichtig.

Danke.
 

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