spriessling schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Warum weder Kommunismus noch planwirtschaftlicher Sozialismus funktionieren können, hat Ludwig von Mises 1922 in seinem Werk "Die Gemeinwirtschaft" dargelegt, das aus Urheberrechtsgründen z. Z. im Netz nicht verfügbar ist.
Aha, das nenne ich mal ein Argument. Kann man wenig dagegen sagen, da man den Text ja erstmal lesen müsste. Könntest du die Hauptthese vieleicht kurz formulieren?
Aber gern. Wir leben in einer Welt der begrenzten Ressourcen und begrenzten Fertigungskapazitäten, deshalb kann nicht alles hergestellt werden, was jemand gern hätte, zumindest nicht auf einen Schlag. Es muß also eine Möglichkeit geben, zu bestimmen, was die Menschen am dringendsten wünschen. Dazu dient der Preis. Der Preis signalisiert, worauf die Menschen zu verzichten bereit sind, um etwas anderes zu erhalten. Wenn sich keine Preise durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage bilden können, wird das falsche produziert.
gloeckle schrieb:
Wir leben in einem Staat, der uns einige Aufgaben und Dienste abnimmt.
Welche andere Art der Finanzierung schlägst Du anstatt von Steuern vor?
Gebühren. Gebühren zahlt man nur für Dinge, die man auch haben will. Und einen Großteil der Dienste, die der Staat leistet, könnten Privatfirmen beser und billiger leisten.
Tarvoc schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Den Ausdruck habe ich gewählt, weil Kapitalismus gerne mit Marktwirtschaft gleichgesetzt wird, die keine Steuern und Währungen kennt.
Na, ich werde ihn garantiert
nicht damit gleichsetzen!
Gutgut.
Ein_Liberaler schrieb:
Nun könntest Du Dir das Buch ausleihen und Dich mit einer neuen philosophischen Ansicht vertraut machen.
Das werde ich auch tun.
Danke für deine Empfehlung.
Dann möchte ich noch betonen, daß ich mich Hoppe keineswegs voll und ganz anschließen kann. Ich finde seinen Ansatz aber bedenkenswert. Wenn es Dich interessiert, kann ich unter den täglichen Artikeln von mises.org nach einer Kurzfassung suchen.
Ein_Liberaler schrieb:
Da er das Recht hat, jeden anderen davon auszuschließen, auf demselben Fleck zu stehen [...]
Wie kommst du darauf?
Von einem Moment zum Nächsten ist der Fleck nicht mehr der
selbe.
Es ist Hoppes Meinung, und nicht ganz unkompliziert zu begründen. Allerdings bin ich als typisch westlicher Schmalspurphilosoph schon der Meinung, daß ein Fleck Land immer derselbe bleibt.
Ein_Liberaler schrieb:
[...] kann man sagen, daß er ihm gehört.
Man kann alles sagen...
Es gibt auch das Unsagbare. Ich dagegen versuchte lediglich, den Ansatz von Hoppes Theorie darzulegen.
Die Huronen kannten privaten Grundbestitz?
Quelle?
Ob sie privaten Grundbesitz kannten, weiß ich nicht. Ich schrieb lediglich, daß sie zivilisiert waren. Da sie ackerbau trieben, werden sie zumindest kollektiven Grundbesitz gekannt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sich vom Nachbarstamm von ihren Feldern vertreiben ließen.
Um etwas zu
verändern, braucht es einen
Unterschied.
Ich verstehe nur Bahnhof.
Wenn du das sagst...
Freiheit bedeutet, das deine behalten, nicht, anderen das Ihre nehmen zu können.
Ein_Liberaler, der für ewige Gleichförmigkeit und gegen den Fortschritt plädiert...
Da mußt Du mich grandios mißverstanden haben.
Es gibt ja durchaus "Berichte" davon...
Aussagekräftige Statistiken? Oder Romane vom edlen Wilden?
Nicht, wenn du auf Leid "stehst".
Wenn es keinen Streit gibt, kann das auch daran liegen, daß eine effiziente Unterdrückung oder eine erstickende Tradition herrscht.
Ein_Liberaler schrieb:
Es ist also kein Unterschied, ob ein einzelner ein Feld nach seinem Gutdünken bestellt oder ob der Dorfrat/der Schamane/wer auch immer die Bestellung aller Felder regelt und alle Menschen dazu befielt bzw. davon ausschließt?
Hüte dich vor Schlussfolgerungen - es könnten Deine Eigenen sein!
Gut, wo widerspreche ich mir?
Ein_Liberaler schrieb:
Es geht nicht um neue Schulden zur Schuldentilgung, sondern zur Zinszahlung, das ist ein Unterschied.
Sicher.
Leider verändert es den Sinn meiner Aussage nicht...
Also nochmal. Zinsen sind gerechtfertigt. Wenn Du die Zinsen nicht zahlen kannst und Dir das dafür nötige Geld leihen mußt, sind auch Zinsen darauf gerechtfertigt. Zinseszinsen sind nichts anderes.
Ein_Liberaler schrieb:
Sie erheben die Zinsen, die der Schuldner akzeptiert.

Mit anderen Worten: Ich bekomme den Kredit auch, wenn ich weniger Zinsen zahlen will?
Nein, aber es steht Dir frei, auf den Kredit zu verzichten. Wie ich schon sagte...
Ein_Liberaler schrieb:
Niemand wird gezwungen, Schulden zu machen.

Zu herrlich...
"Sie haben kein Brot? Dann sollen sie eben Kuchen essen!"
Ein_Liberaler schrieb:
Deine Narrenfreiheit nennt man Vertragsfreiheit.
Ein vertraglich bestätigter Narr ist immer noch ein Narr.
Jaja, Späßchen...
zeroone schrieb:
"ein Liberaler" du scheinst mir ja ein großer Verfechter der Marktwirtschaft zu sein. Dann hast du doch sicher ein gewisses Idealbild im Kopf wie es gut funktionieren könnte. Zumindest solltest du das haben, bevor du über andere Lösungsvorschläge, die das jetzige auf Dauer unbrauchbare System verbessern oder ändern, herziehst.
Selbst unser jetziges sozialdemokratisches System ist tausendmal besser, gerechter, menschlicher und wohlhabender als das leninistische. Ich würde jederzeit mein Leben einsetzen, um das eine gegen das andere zu verteidigen.
Ich gebe dir insofern Recht das es ohne einen gewissen Konkurrenzdruck nicht funktioniert. Habe selbst 11 Jahre in der DDR gelebt und kenne die Schwachpunkte des Sozialismus gut. Nur darf der Druck nicht soweit ausarten das jemand seinen Arbeitsplatz verliert.
Keine Entlassungen? Unter keinen Umständen? Man wird sich noch mehr als jetzt hpten, mehr als unbedingt nötig einzustellen.
Kann noch verbessert werden die Idee.
In der Tat.
Und glaube mir, niemand will Kanalreiniger werden, also ist der Wille was aus sich zu machen genauso groß wie im Kapitalismus.
Das ist ja das problem. Da wir Kanalreiniger brauchen, wie kriegen wir welche?
Was meinst du zu was für gigantischen Leistungen ein Land wie Deutschland fähig wäre, wenn Brainpower, Produktionsanlagen und Kapital net nur da für da wäre noch mehr Kapital zu erwirtschaften, sondern für den MENSCHEN eingesetzt werden würde?
Den Menschen gibt es nicht. Es gibt nur einzelne Menschen. Wer verlangt, für den Menschen zu arbeiten, verlangt in Wahrheit, für einen Planer zu arbeiten.
Leider wird in Deutschland zur Zeit zuwenig Kapital erwirtschaftet und zuviel konsumiert...
Aber bitte ich lass mich gern korrigieren. Wenn du eine effektive Verbesserung der sozialen Marktwirtschaft auf Lager hast, die plötzlich für alle Menschen da ist und net für ein paar Prozent, dann klär mich auf. Ich bin für alle Lösungsvorschläge zu haben. (keine Ironie)
Wir sollten sie durch eine freie Marktwirtschaft ersetzen und eine Goldwährung einführen. Unterm Strich hätten alle mehr. Arbeitslose kämen in Arbeit, produktivere Arbeiter würden besser bezahlt, Preise würden sinken und, ja, die Reichen würden noch ein bißchen reicher werden. Verlieren würden nur Politiker, Beamte, Subventionsempfänger und ihre Claqueure in den Medien.
Und durch die moderne Medizin und Fortpflanzungsrechte für jedermann, ist auch eine Selektion in die positive Richtung unwahrscheinlich. Eher in die negative. (nur so ne Vermutung

) Durch Genmanipulation liesen sich evtl. "bessere" Menschen noch erzeugen.
So ähnlich steht das auch im Biologiebuch meiner Mutter aus den frühen vierziger Jahren. Nur wollte man damals noch nicht die Gene manipulieren, sondern je nach seinem biologischem Wert dem Einzelnen die Fortpflanzung verunmöglichen oder erleichtern.