Auto mit Pressluftantrieb

frodo

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Mir wurde vor kurzer Zeit mitgeteilt, dass ein Österreicher gewüöhnliche Autos mit Presslufttanks ausrüstet, die sich wechselseitig selbst wieder befüllen.
Ein normaler VW-Motor wird benutzt, die Zylinder werden jedoch durch Luftdruck und nicht durch Explosion zerstäubten Brennstoffes bewegt. Am Anfang einer Fahrt füllt man den einen Lufttank durch einen Fahrzeugeigenen Kompress (gespeist aus der Steckdose) auf. Dieser Druck wird im Lauf der Fahrt verringert und durch den Strom, den die Lichtmaschine des Wagens erzeugt, wird per Kompressor der zweite Tank gefüllt. Usw. usf.
Meine Frage: hat jemand mehr Infos zu diesem Thema? Meint Ihr es ist rein technisch möglich? Ich habe nämlich leider arge Zweifel...

freu mich auf Eure Meinungen!

frodo.

P.S.: Diese Umrüstung soll ca. 40 000 € kosten.
 

Trasher

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frodo schrieb:
Dieser Druck wird im Lauf der Fahrt verringert und durch den Strom, den die Lichtmaschine des Wagens erzeugt, wird per Kompressor der zweite Tank gefüllt.

Das hört sich nach einem klassischen Perpeduum Mobile an. Da kann der kluge Mann auch gleich ein Solarauto bauen, welches zusätzlich einen riesigen Halogenstrahler betreibt, um sich selbst in Gang zu halten.

Sagen wir, du brauchst 10 Energieeinheiten, um eine Flasche mit Druckluft zu füllen. Im Idealfall hat deine Flasche dann 10 Energieeinheiten gespeichert.
Um die zweite Flasche zu füllen, brauchst du nun aber wieder 10 Energieeinheiten wodurch sämtliche gespeicherte Energie draufgeht.

Leider bleibt unterm Strich keine Energie mehr übrig, die das Auto nach vorn treiben könnte.

P.S.: Diese Umrüstung soll ca. 40 000 € kosten.
Diese Ösis haben doch einen an der Klatsche! :wink: :lol:
 

Tominaitor

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auto mit pressluftantrieb, wenn mal die pressluft alle ist, dann mit der Luftpumpe "nachtanken" !? :) :)

Lieber Wasserstoffautos :!: :!: :!: :!:
 

niceday

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Die Firma, die dieses Auto / den Antrieb erfunden hat und herstellen wollte, hat letzte Woche Insolvenz angemeldet.

Tja, aus der Traum :?

Gruß, Willy.
 

frodo

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Tominaitor schrieb:
auto mit pressluftantrieb, wenn mal die pressluft alle ist, dann mit der Luftpumpe "nachtanken" !? :) :)

Lieber Wasserstoffautos :!: :!: :!: :!:

wie oben beschrieben: das auto erzeugt selbst strom, der einen kompressor antreibt. Dieser pumpt luft nach!

Wasserstoff kann man sich langsam abschminken: der wird genauso kommerzialisiert werden wie benzin. Obwohl ihn jeder selbst herstellen könnte wird er über ein tankstellen-ähnliches netz vertrieben werden -> Deine gewünschte Abhängig bleibt erhalten.
@ niceday. Wie heisst denn die Firma, ich hab nämlich nur sehr wenige Infos.

frodo.
 

Trasher

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frodo schrieb:
Wasserstoff kann man sich langsam abschminken: der wird genauso kommerzialisiert werden wie benzin. Obwohl ihn jeder selbst herstellen könnte wird er über ein tankstellen-ähnliches netz vertrieben werden -> Deine gewünschte Abhängig bleibt erhalten
Was glaubst du denn, wo wir leben? Das System nennt sich Kapitalismus und schreit gerade zu nach der Vereinigung von Masseninteresse und Kommerzialisierung.
Was haben wir davon, wenn sich jeder seinen eigenen Wasserstoff zusammenbraut? Viel effizienter ist es doch, diesen Produktionsprozeß zu konzentrieren. Klar verdient sich irgendwer immer ein goldenes Näschen aber innovative Technologie sorgt schon immer für Aufschwung und es wäre obendrein schade, wenn Deutschland ein weiteres Mal Technologie an jemand anderen abgeben würde, der es dann vermarktet.
Lieber fahre ich mit "gutem deutschen" Wasserstoff als mit mit blutigen Fingern erworbenem Öl!

Aircar AG

Leider sind alle Webseiten des Herstellers bereits offline.
Mussten die Hütte garantiert wegen offensichtlichem Betrug aufgeben.
 

roypeludo

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Auto mit Pressluftantrieb ( 2009 )

Seit 2009 werden in Luxemburg Autos mit Pressluftantrieb hergestellt
MDI=Motoren Flowair=Motoren
Luftdruck 350 bar
Geschwindigkeit 139 kmh
Reichweite 130 km

Weitere Informationen unter www.mdi.lu
 

Bond

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Re: Auto mit Pressluftantrieb ( 2009 )

roypeludo schrieb:
Seit 2009 werden in Luxemburg Autos mit Pressluftantrieb hergestellt
MDI=Motoren Flowair=Motoren
Luftdruck 350 bar
Geschwindigkeit 139 kmh
Reichweite 130 km

Weitere Informationen unter www.mdi.lu

Das ist doch kein Auto im herkömmlichen Sinn, eher ein Spassmobil.

Jedes alternative Auto, sollte wenigstens mit dem "KDF"-Wagen, oder dem sovjetzonalen Trabant mithalten können, in Reichweite, Leistung und Komfort.

Druckluft ist außerdem sehr ernergieaufwendig zu produzieren.
 

Giacomo_S

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Re: Auto mit Pressluftantrieb ( 2009 )

Bond schrieb:
Druckluft ist außerdem sehr ernergieaufwendig zu produzieren.

Es lässt sich sicher ausrechnen, wie gut die Energiebilanz da aussieht.
Eines jedenfalls besticht an dem Konzept, das für das Elektromobil nach wie vor ungelöste Problem des "Tankens". Es dürfte sicher erheblich unkomplizierter sein, an einer Tankstelle Druckluft zu tanken und sicherlich weniger kostenintesiv, zumal Tankstellen sowieso alle über Kompressoren verfügen (okay, vielleicht nicht über geeignete).

Das Problem Tanken wird in den Medien übrigens auch noch nicht behandelt: Selbst wenn man davon ausgeht, jemand könne sein Elektroauto allein durch das Nachladen über Nacht betreiben - dann funktioniert das praktisch ausschließlich für Besitzer von Eigenheimen.
Denn der städtische Mietshausbewohner, der zwei Straßen weiter einen Parkplatz findet, kann ja wohl kaum von seiner Wohnung aus jedesmal ein Kabel legen. Aber gerade der Städter sollte ja im Prinzip der Zielkunde für E-Autos mit ihren geringen Reichweiten sein und nicht der Eigenheimbesitzer auf dem Land.
 

haruc

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Das Problem Tanken wird in den Medien übrigens auch noch nicht behandelt: Selbst wenn man davon ausgeht, jemand könne sein Elektroauto allein durch das Nachladen über Nacht betreiben - dann funktioniert das praktisch ausschließlich für Besitzer von Eigenheimen.


Doch gerade letztens bei Quarks&Co oder so einer ähnlichen Sendung.

Eine Idee, die in Japan schon umgesetzt wird: Die Elektroautos verfügen über einen austauschbaren Akkumulator, der an der Tanke einfach gegen einen frischen, voll aufgeladenen Akku ausgetauscht wird. Der alte wird dann an der tanke wieder aufgeladen und steht einige Stunden später wieder dem Kunden zur Verfügung.

Angeblich braucht ein Akku, der für durchschnittliche Fahrleistungen konzipiert ist etwa 3 stunden, allerdings bei 400 Volt. Immerhin verfügt jedes normale Haus über solch einen Anschluss.

Ein Problem hat die ganze Sache aber:

Wo soll der Strom herkommen? Ich kann mir nicht vorstellen dass die ganzen grünen Öko-Hippies sich jemals einen Gedanken darüber gemacht haben, wie die Forderung nach Elektroauto und Atomausstieg miteinander vereinbar sein sollen!

ICh habe zwar leider keine Zahlen zur Hand, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass man den Energiebedarf mit regenerativen Energien allein nicht decken kann.
Man kann nicht die ganze Nordsee mit Windrädern zustellen, ebensowenig wie man jeden Höhenzug damit bepflastern kann. Außerdem ist auch nicht jedes Haus für Photovoltaik geeignet und mit unseren Flussläufen könnten mir maximal irgendwas um die 10% unserers !gegenwärtigen! Energiebedarfes decken. Und das als eines der wasserreichsten Länder der Welt.

Das sind meiner Meinung nach die wahren Probleme an der Elektroautogeschichte.
 

Ein_Liberaler

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Abgesehen von ernsthaften Umweltschützern und Pionieren neuer Antriebsarten gibt es auch eine verblödete Masse, die sich keine Gedanken macht, wo der Strom herkommen soll und ewige Neidhammel, die nicht ertragen können, wenn einer ein größeres Auto als einen 2CV fährt, und für die der Golfkarren für alle Selbstzweck ist. (Und bitte keine Kommentare, daß das inzwischen keine Golfkarren mehr sind.)
 

Giacomo_S

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haruc schrieb:
Eine Idee, die in Japan schon umgesetzt wird: Die Elektroautos verfügen über einen austauschbaren Akkumulator, der an der Tanke einfach gegen einen frischen, voll aufgeladenen Akku ausgetauscht wird. Der alte wird dann an der tanke wieder aufgeladen und steht einige Stunden später wieder dem Kunden zur Verfügung.

War mir bekannt, ich halte das aber für schwierig.
Nimmt die Verkehrsdichte an E-Mobilen zu, wo lagert man dann die Akkus ?
Die Tanks für Benzin sind unterirdisch, für Akkus wäre das kaum möglich. Für die zu erwartende Leistung brauchen die Akkus viel Raum. Wer kann bei einer städtischen Tankstelle noch gleich ne ganze Halle dranbauen ?
Was, wenn gerade kein geladener Akku verfügbar ist, usw. usf.
Okay, nehmen wir an, es gibt noch keine so hohe Verkehrsdichte für E-Mobile. Dann gibt es aber auch kein besonders dichtes Netz an Tankstellen, die das anbieten.

Wie man es dreht und wendet, im Grunde ist das alles Kokolores. Im Grunde alles das Ergebnis von Technologien, die im Grunde ihre Marktfähigkeit noch nicht erreicht haben. Vielleicht sollte man erst einmal Autos dahin entwickeln, dass sie deutlich weniger Benzin brauchen und auf die Killertechnologie in der Stromspeicherung warten.

@ haruc
Der Einwand ist sicher nicht unberechtigt. Dennoch gibt es eine Reihe von Gesichtspunkten, die in solche Überlegungen einfließen sollten:
- Nach wie vor gibt es deutliche ungenutzte Stromüberhänge.
- Da die Stromproduktion nicht beliebig herauf und heruntergefahren werden kann, gibt es Nachts einen erheblichen Stromüberschuss. E-Mobile sollten Nachtstrom gut nutzen können, weil ihre Benutzer sie vorwiegend nachts laden. Es wird also Strom benutzt, der sowieso da ist und sonst ungenutzt verloren geht. Eine vernünftige Preispolitik zum Nachtstrom kann dies fördern.
- Selbst wenn zusätzliche Wärmekraftwerke gebaut werden müssten, kann die Energiebilanz und ökoölogische Bilanz positiv sein. Denn grosstechnische Anlagen lassen sich generell besser filtern als lauter kleine Automotoren. Zwar entstehen durch Stromleitungen auch Leitungsverluste, ich denke aber an folgendes:
- Wirkungsgrad Verbrennungsmotor: < 30 %
- Wirkungsgrad Wärmekraftwerk: 50%
- Wirkungsgrad Wärmekraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung: bis 98%
- Wirkungsgrad Elektromotor: bis > 99,5%
Genaueres müsste man natürlich ausrechnen. Dennoch ist ein Szenario denkbar, wo trotz Leistungsverlusten aufgrund der höheren Wirkungsgrade mit demselben Energieeinsatz beim E-Mobil mehr dabei herauskommt, als beim individuellen Ottomotor.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
und ewige Neidhammel, die nicht ertragen können, wenn einer ein größeres Auto als einen 2CV fährt, und für die der Golfkarren für alle Selbstzweck ist.

Um mal mit dem Argument der Anti-Kneipen-Rauch-Vertreter zu sprechen: Die Abgase, die eine Spritschleuder verbläst, atmen wir alle ein, auch ich.

Es leuchtet mir auch nicht ein, wie mein Ex-Chef zwei Porsches und einen Ferrari als Firmenwagen steuerlich absetzen kann. Die er übrigens nicht einmal als Firmenwagen benutzen kann. Fährt er zu seinen Kunden, leiht er sich ein anderes Auto. Er befürchtet nämlich, seinen Kunden würden glauben, er zöge sie über den Tisch.
 

Ein_Liberaler

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Ich atme auch die Abgase aller sinnlosen Autofahrten ein, auch derjenigen, die mit Kleinwagen unternommen werden. Fahrten zum Zigarettenautomaten, Fahrten um den Block, damit der Frust nachläßt, Fahrten zu Fußballspielen, die im Fernsehen übertragen werden...

Entweder Freiheit, dazu gehören dann auch dicke Autos für jeden, der sie mag und bezahlen kann, oder keine unnötigen Abgase, das kann sich dann aber gerechterweise nicht auf ein Verbot von Automobilen beschränken, auf die irgendjemand neidisch ist.
 

Hans_Maulwurf

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Ein_Liberaler schrieb:
Abgesehen von ernsthaften Umweltschützern und Pionieren neuer Antriebsarten gibt es auch eine verblödete Masse, die sich keine Gedanken macht, wo der Strom herkommen soll und ewige Neidhammel, die nicht ertragen können, wenn einer ein größeres Auto als einen 2CV fährt, und für die der Golfkarren für alle Selbstzweck ist. (Und bitte keine Kommentare, daß das inzwischen keine Golfkarren mehr sind.)

Man merkt dass du von dieser Thematik keine Ahnung hast, Elektrofahrzeuge sind heutzutage wirklich keine Golfkarren mehr.
Ein Fahrzeug mit Kunststoffkarrosserie mit den Abmaßen zum Beispiel eines Trabant 601 würde ausreichen um die Transportbedürfnisse eines jeden Bürgers zu erfüllen. Nur Leuten die aus dem mehr als der Nachbar haben ihren Lebenssinn generieren brauchen etwas größeres.
Den dafür benötogten Strom könnte man problemlos aus lybischen Solarkraftwerken beziehen.





:frech:
 

Ein_Liberaler

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Ich wollte auch erst Trabant schreiben statt 2CV, aber dann hab ich befürchtet, damit nur anzuecken.
 

haruc

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Den dafür benötogten Strom könnte man problemlos aus lybischen Solarkraftwerken beziehen.

schön dass wir uns wenigstens mit der elektroautotechnologie nicht von dubiosen ländern abhängig machen brauchen :D
 

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