Amoklauf in Lörrach

Simple Man

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Du willst nicht allen ernstes, dass Krankenpfleger mit ner Knarre durch die Flure laufen, oder?
 

Goatboy

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Wird hier gerade allen Ernstes nach Schusswaffen für Pflegepersonal in Krankenhäusern verlangt? 8O

Edit: Huch, Simple und ich sind sich einig!? Ich brauche einen Kaffee...
 

agentP

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(erstechen zeugt immer von einer sehr emotionalen Tat, vermutlich hatte der also was mit der Fehlgeburt oder mit der Beziehung zu tun - in den Augen der Täterin)

Äh? Das hört sich aber jetzt -mit Verlaub- sehr nach US-Profiling-Serien-Know How an und mir ist auch nicht ganz klar, wie man eine Kategorie wie "sehr emotional" oder "weniger emotional" sinnvoll auf einzelne Opfer eines Amoklauf anwenden könnte.
Nach allem was man über Amokläufe weiss, verläuft die Tat als Phase während der die Impulskontrolle abgeschaltet ist und keine Reaktion auf äussere Reize mehr erfolgt. Da scheint es mir eher unwahrscheinlich, dass der Täter noch grossartig auf emotionaler Basis Unterschiede zwischen den Opfern macht.
 
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Zerch schrieb:
Entweder alle Menschen , oder gar keiner.

Toll wäre ja wenn gar keiner soetwas bräuchte.

Gar keiner wär mir auch lieber, is halt leider nicht.

erik schrieb:
Schützenvereine verbieten - Problem (zu 80%) gelöst

LOL - träum weiter. Wer Amok laufen will findet auch die nötigen Werkzeuge.

erik schrieb:
Die Frau hat im Krankenhaus genau 2 Leute getötet... den Pfleger und sich selbst.

Den Pfleger hat sie erstochen (sofortiges Messerverbot - ach so, Messer sind ja schon verboten, damit sollte das Problem doch zu 80% gelöst sein :roll: ) Die Frau hat sich nicht selbst getötet, sie ist von 17 Polizeikugeln durchsiebt worden.

Du scheinst dir mehr Sorgen um den Gemütszustand der Dame zu machen als um die Opfer.

Goatboy schrieb:
Wird hier gerade allen Ernstes nach Schusswaffen für Pflegepersonal in Krankenhäusern verlangt? 8O

Yap. Das Recht eine Waffe zu tragen sollte IMHO für JEDEN gelten (wenn er die nötigen Voraussetzungen erfüllt) , also auch für einen Pfleger, wenn er das für nötig hält.

Und nein, auch in Gegenden wo sowas Usus ist gibt es nicht ständig wilde Schießereien, im Gegenteil.
 

Mr. Anderson

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Bezüglich Schützenverein: Ich halte Schießen eigentlich für eine legitime Sportart, so lange man auf nichts Lebendiges schießt (und nichts Lebendiges gefährdet wird). Die Frage ist allerdings, ob man dazu nicht vielmehr nichttödliche Munition verwenden bzw. entwickeln sollte.

Bezüglich Waffenreicht: Meines Erachtens nach sind Waffen nicht nur in den Händen der "Bösen" gefährlich, sondern auch in den Händen der "normalen" Leute. Ich traue es 90% der Bevölkerung ehrlich gesagt nicht zu, im Ernstfall besonnen und kompetent mit einer Waffe umzugehen; eigentlich traue ich das nichtmal richtig der Polizei zu, und dabei wurden die sogar extra dafür ausgebildet.
Daher ist mir auch ein strenges Waffenrecht lieber als ein lockeres. Dann haben wir wenigstens einen überschaubaren Personenkreis, der gefährlich ist.
 
G

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Malakim schrieb:
Zum Beispiel die USA.

Wär mir neu, daß da täglich Schießereien mit legalen Waffen wären.

Im Gegenteil, von 25000 Tötungsdelikten mit Feuerwaffen zwischen 1993 und 1998 wurden nur 117 (also weniger als 1%) von Leuten begangen die eine Erlaubnis zum tragen von Waffen in der Öffentlichkeit besitzen (9 davon von Polizisten).
 

Zerch

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Sollte nicht jede Schußwaffe illegal sein ? Träger legaler- , sowie illegaler Schußwaffen sind ein Sicherheitsrisiko.

Alle Verbrecher legalisieren sich selbst und illegalisieren ihre Gegner.
 

erik

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@shechinah

Zahlen ohne Quellenbelege sind immer ein ganz schlechtes Argument.
Zufällig ausgesuchte, willkürliche Zeiträume ebenfalls.

25.000 Tote sprechen eine andere Sprache, als du da behauptest.

Auch wenn das (was ich nicht glaube) alles "illegale" Waffen gewesen sein sollten, sind die alle in einem Umfeld getötet worden in dem Waffentragen als persönliches Recht und Errungenschaft gilt. Dementsprechend verbreitet ist der Wunsch nach einer Waffe. Ich glaube kaum, das die entsprechenden Zahlen für irgendein europäisches Land im Vergleichszeitraum auch nur eine annährend hohe Zahl aufweisen.

Das Problem ist hierzulande die Verfügbarkeit von Waffen. Wer im Verein schiessen will soll dies dort tun können, aber es gibt überhaupt KEINEN Grund dafür die Waffe zuhause zu lagern.
 

Ein_Liberaler

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Dafür gibt es mindestens zwei Gründe.

Erstens ist es sicherer, weil jeder potentielle Einbrecher problemlos die Schützenhäuser findet, aber keiner weiß, in welcher Wohnung er nach Waffen zu suchen hat.

Zweitens bringt es nichts, weil es keinen Unterschied macht, ob man seinen Amoklauf zuhause oder am Schützenhaus startet.
 

antimagnet

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ad 1: sind nicht jetzt schon viele waffen in schützenhäusern? warum ist das noch erlaubt, wenn die zuhauf geplündert werden?

ad 2: du meinst, es ist gleich, ob einer sich zu hause die sporttasche vollpacken kann oder dass man in der waffenaufbewahrungsstelle zum waffenausteiler sagen muss: "gib mir zwei mal alles, ich dreh glei... äh, ich will üben!"?
 

Ein_Liberaler

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1. Versuchst Du das Argument durch Übertreibung ins lächerliche zu ziehen?

2. Ja, das meine ich. Es sei denn, Du willst den Schützen polizeilich auf dem Stand einschließen oder bewachen lassen, solange er übt.

Ich weiß nicht, was Du mit zweimal alles meinst. Man braucht eine automatische Pistole für einen erfolgreichen Amoklauf.
 
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erik schrieb:
Auch wenn das (was ich nicht glaube) alles "illegale" Waffen gewesen sein sollten, sind die alle in einem Umfeld getötet worden in dem Waffentragen als persönliches Recht und Errungenschaft gilt. Dementsprechend verbreitet ist der Wunsch nach einer Waffe. Ich glaube kaum, das die entsprechenden Zahlen für irgendein europäisches Land im Vergleichszeitraum auch nur eine annährend hohe Zahl aufweisen.

Das Problem ist hierzulande die Verfügbarkeit von Waffen. Wer im Verein schiessen will soll dies dort tun können, aber es gibt überhaupt KEINEN Grund dafür die Waffe zuhause zu lagern.

Im Gegenteil. Der einzige Grund eine Waffe zu besitzen (und sie zu beherschen) ist, daß ich sie dort wo ich sie brauche (zur Abschreckung/Verteidigung), zu Hand haben darf.

Ich halte die ganze Schützenverein Nummer für blanken Unsinn.

Ich wette daß für die meisten angeblichen "Sportschützen" der einzige Grund der Mitgliedschaft ist, daß es der einzige legale Weg hier in D ist eine Waffe erwerben, besitzen und damit trainieren zu können (außer Jäger).

Wenn ich eine geladene Waffe aber nicht griffbereit zuhause aufbewahren darf, sondern sie (oder Teile oder Munition) im Safe des Schützenheims, dann brauch ich gar keine, weil ich sie dann ja nicht da habe wenn ich mich verteidigen muß.

Was diese Zahlen betrifft, ist der Vergleich "viele Waffen=viele Tote" genauso romantische Folklore wie "viele Störche=viele Babys".

Mit keiner Statistik weltweit, läßt sich meines Wissens nach so eine Aussage belegen.


Verbrecher scheuen das Risiko. Sie suchen sich keine Gegner sondern wehrlose (unbewaffnete) Opfer, denen sie dann überlegen sind.

In Texas mit liberalem Waffenrecht und der Erlaubnis Waffen zu führen, gibt es die meisten Waffen pro Einwohner (37%)
und eine Mordrate von 12,7 je Tsnd. Einwohner.

In New York mit seinem strengen Waffenrecht und dem absoluten Verbot Waffen in der Öffentlichkeit zu führen, besitzen nur 11% der Einwohner eine Waffe, die Mordrate ist aber höher (13,2 je Tsnd. Einwohner).

Texas mit all seinen Waffen ist also 3 x so friedlich/sicher wie NY

Vermont hat fast so viele Waffen wie Texas (35%) aber nur eine Mordrate von 0,7 je Tsnd. Einwohner.

http://www.fwr.de/index.php?id=108
 

Ein_Liberaler

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Das Waffengesetz sieht Waffen in privater Hand unsinnigerweise als Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung an und knüpft den Umgang damit an eine Erlaubnis, die nur unter bestimmten Bedingungen erteilt wird. Unter anderem muß ein Bdeürfnis bestehen:

§ 8 Bedürfnis, allgemeine Grundsätze

Der Nachweis eines Bedürfnisses ist erbracht, wenn gegenüber den Belangen der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung

1.besonders anzuerkennende persönliche oder wirtschaftliche Interessen, vor allem als Jäger, Sportschütze, Brauchtumsschütze, Waffen- oder Munitionssammler, Waffen- oder Munitionssachverständiger, gefährdete Person, als Waffenhersteller oder -händler oder als Bewachungsunternehmer, und

2.die Geeignetheit und Erforderlichkeit der Waffen oder Munition für den beantragten Zweck

glaubhaft gemacht sind.

Wie unschwer zu erkennen ist, sind nicht alle Personen gefährdet, sonst müßte es für gefährdete Personen keine Ausnahme geben. Es wird deshalb nicht jeder (bzw. so gut wie niemand) eine Erlaubnis zum Besitz einer Schußwaffe zu Verteidigungszwecken erhalten.
 

antimagnet

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Ein_Liberaler schrieb:
1. Versuchst Du das Argument durch Übertreibung ins lächerliche zu ziehen?

2. Ja, das meine ich. Es sei denn, Du willst den Schützen polizeilich auf dem Stand einschließen oder bewachen lassen, solange er übt.

Ich weiß nicht, was Du mit zweimal alles meinst. Man braucht eine automatische Pistole für einen erfolgreichen Amoklauf.


dann weniger spitz:

1. es werden ja jetzt schon waffen in den schützenhäusern aufbewahrt. es werden auch jetzt schon schützenhäuser geplündert. bislang sind die plünderungen von schützenhäusern aber nicht sonderlich besorgniserregend oder präsent. gehts du davon aus, dass die plünderungen von schützenhäusern häufiger werden, wenn schusswaffen nur noch dort aufbewahrt werden?

2. stells dir mal so vor: waffen werden im schützenhaus von autorisiertem personal ausgegeben und man kann nur raus, wenn man vorher die waffe wieder zurückgegeben hat.

nun müsste man also den waffenausteiler zwingen, die tür zu öffnen. das kann recht schwierig werden - logischerweise ist der austeiler ja ziemlich gut ausgerüstet. und möglicherweise sind auch bewaffnete vereinskollegen da, an denen man vorbei müsste. natürlich kann weiterhin der austeiler ziemlich einfach sich waffen besorgen; da aber ein austeiler auf mehrere vereinsmitglieder kommt, wäre der personenkreis ziemlich eingeschränkt.

insgesamt macht das natürlich einen amoklauf nicht unmöglich, aus meiner sicht sind die hürden aber höher als bislang.

ob der aufwand den nutzen rechtfertigt, weiß ich nicht, da ich mich mit den gepflogenheiten in schützenhäusern nicht auskenne. gibt es waffenausteiler? hat man seine waffe in seinem spind? oder in einem sammelschrank, an den jedes vereinsmitglied ran kann? gibt es öffnungszeiten der schützenhäuser oder können die mitglieder rein und raus, wie sie wollen? ...


@shechina: seh ich das richtig, du vergleichst ein land mit einer stadt?
 

Ein_Liberaler

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1. Ich habe keine Statistiken über Einbrüche in Schützenhäusern, halte allerdings das Argument, daß zentrale Lagerung die gefahr eines Diebstahls erhöht, für valide. Vor allem könnte man sicher sein, eine breite auswahl vorzufinden.

2. Du würdest den Waffenwart zum bewaffneten Hilfspolizisten machen, wenn Du von ihm verlangst, daß er Amokläufe verhindert.

Waffenrechtliche Erlaubnisse werden immer (mit gewissen Ausnahmen) nur für bestimmte Waffen erteilt, der Waffenwart dürfte nicht alleinigen Zugriff auf alle Waffen haben. Das ließe sich natürlich regeln, indem jeder Waffenscharnk mit zwei Schlössern verschlosen wird.

Ich halte es grundsätzlich für eine leichte Übung, vormittags mit zwei oder drei Schützenbrüdern ein bißchen zu trainieren und die Waffe als letzter von allen abzugeben, um sie dann eben nicht abzugeben. Ich halte es für schwer vorstellbar, daß der Waffenwart mit gezogener Pistole danebensteht, bis seine Vereinskameraden alle ihre Waffen eingeschlossen haben.
 
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Ein_Liberaler schrieb:
Wie unschwer zu erkennen ist, sind nicht alle Personen gefährdet, sonst müßte es für gefährdete Personen keine Ausnahme geben. Es wird deshalb nicht jeder (bzw. so gut wie niemand) eine Erlaubnis zum Besitz einer Schußwaffe zu Verteidigungszwecken erhalten.

Was natürlich Blödsinn ist, denn man kann innerhalb von wenigen Sekunden von "ungefährdet" zu "gefährdet" werden, wenn man plötzlich einem Kriminellen/Verrückten mit Waffe gegenübersteht.

Frag mal eines der jährlich ca. 9000 Opfer von Schußwaffen in Deutschland, ob sie sich "ungefährdet" gefühlt haben, als sie sich abknallen lassen mußten, weil die Regierung ihnen verbietet sich adäquat zu wehren.

Merke: Nur weil irgendwas so in einem Gesetzbuch steht ist es noch lange nicht sinnvoll oder gar richtig.
 

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