@streicher
Laut 1. Mose 3 hatte der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, und musste erkennen das Gott böse ist (erkenntlich auch im Buch Hiob).
Hups...lesen wir in der gleichen Bibel ???
Gott schuf jedes Lebewesen, das Leben oder sterben kann. Wer in Gemeinschaft Gottes lebt, bleibt am Leben, wer sich gegen Gottes Grundsätze auflehnt, verliert sein Recht auf leben. Wer an die Existenz eines Gottes glaubt, müßte diesen Grundsatz sowohl glauben, als auch verstehen. Als Beispiel: Wenn du etwas erschaffst, das dir schließlich gefährlich wird, oder das völlig anders geworden ist als du wolltest, hast du dann nicht das Recht es wieder in den Zustand zurückzubringen aus dem es kam (der Nichtexistenz)???
Der zitierte Text aus Römer 13:1-2 hat durchaus seine Richtigkeit. Gott ist bestimmt nicht jemand der Anarchie gutheißt. Auch sollte man den geschichtlichen Rahmen vergleichen. Dieses Gebot sollte Christen daran erinnern, daß auch wenn ihre Regierung nichtchristlich ist, sie sich dennoch ihr unterordnen sollen, sofern kein direkter Gegensatz zu ihrer Glaubenslehre bzw. das von Gott bestimmte Gesetz stand. In Zeiten der offenen Rebellion gegen Rom war das durchaus ein gutes Gebot. Die ständig aufständigen Juden sollten mit ihrem Haß auf Rom nicht auf wahre Christen abfärben. (Die Juden waren sehr nationalistisch eingestellt. Jeder Römer in Judäa wurde als Provokation angesehen). Immerhin hatte das römische System ja auch seine Vorteile (siehe Brian von Nazareth

).
Das bedeutete natürlich nicht, daß sie dadurch Gottes Gesetze brechen durften. Verlangten also die staatlichen oder religiösen Oberhoheiten in ihrem Land etwas, was eigentlich Gott zustand, so mußten sie es sogar verweigern. Seht dir an was Petrus zu diesemThema sagte:
Apostelgeschichte 5:
27Sie führten sie aber herbei und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester befragte sie
28 und sprach: Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren, und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen.
29 Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen:
Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen.
Auch Jesus hatte dies schon gesagt:
Zahlt Cäsars Dinge, Cäsar zurück; Gottes Dinge aber Gott.
Also ein Christ mußte eine Linie ziehen zwischen Dingen die nur Gott vorbehalten waren, und welche der Staat (Cäsar) einfordern könnte.
Kurz gesagt, Gott läßt also die Regierungen in ihren relativen Stellungen bestehen. Da er (momentan) noch nicht selbst über die Erde herrscht, läßt er diese Regierungen (vorläufig) bestehen. Was aber nicht bedeutet, daß er alle Regierungsmitglieder selbst eingesetzt hat, sprich "von Gottes Gnade" wie man im Mittelalter gerne sagte. Die Regierungsgewalt erhalten oft rücksichtslose Tyrannen, die jeden politischen Gegner beseitigen. Mit solchen Menschen hat Gott nichts am Hut, ganz im Gegenteil, viele solcher Herrscher vernichtete Gott sogar laut Bibel.
Ein echter Christ muß sich den staatlichen Organen also unterordnen, solange sie nichts unmoralisches (etwas was sie nach Gottes Gebot nicht einfordern dürfen) einfordern. Sollte dies geschehen, ist ein Christ verpflichtet, dies zu verweigern. Die ersten Christen ließen also nicht zu, daß sie in den römischen Militärdienst eintraten. Daß mußten viele von ihnen mit dem Leben bezahlen.
Die Verfolgung der staatlichen Organe, waren genausowenig Gottgewollt, wie die Versklavung der Israeliten durch die Ägypter oder andere Staaten. Das erkennt man sehr gut aus der Bibel, wenn Gott sein Volk befreite, und seine Bedrücker bestrafte.
Ich glaube du tust Paulus unrecht, wenn du glaubst er sah die Dinge anders. Zumindest kann ich keinen Beweis dafür in der Bibel finden.