@Laurinchen:
Naja, das Kunst manchmal keinen Sinn hat, glaube ich weniger... vielmehr hat sie schon immer einen Sinn gehabt, der sich dann verschoben hat.
Die heutige Kunst hat beispielsweise für "primitive", "unkultivierte" Durchschnittsmenschen wie wir es sind wohl keinen Sinn; wohl aber für die "gehobene Klasse" der Kunst-kritiker und Kunst-mäzene.
Allgemein betrachtet haben solche Kunstkritiker (wie z. B. dieser Nida-Rümelin

) ja jede Menge Zaster und einen ungeheuren Drang, dauernd ihren "gehobenen" Status unter Beweis stellen zu müssen. Aus Sicht des Pöbels zeugt ihr Kunstgefühl meist nur deshalb von schlechtem Geschmack, weil die Mäzene dazu neigen, ihr Geld hemmungslos in wertlosen Plunder zu investieren, um sich danach besser als all die anderen "Banausen" zu fühlen. Wenn man die Sache aber etwas genauer betrachtet, dann ergibt sich eben daraus plötzlich DER Sinn, der die abstrakte Kunst überhaupt ausmacht: in der Kunst geht es - wie überall - in erster Linie ums Geld; es geht um Verkauf und es geht um Marketing - und sonst um gar nichts!
Kunsttheorien sind dann meist nur die ethische Rechtfertigung für die hemmungslose Dekadenz und Verschwendungssucht jener Leute, die Millionen in wertlosen Müll investieren und dies auch noch freudig zur Schau stellen.
Kein Mensch - jedenfalls kein Mensch, der arbeitet - würde für das Farbgeschmiere irgendeines versifften, schwindsüchtigen, französischen Schmieragenfabrikanten kaufen, schon alleine, weil ihn das Geld reut. Doch vernünftige Menschen sind auch nicht die Zielgruppe des Künstlers. Vielmehr möchte der Künstler die Gunst eben jener Mäzene erringen, die geradezu darauf aus sind, ihr Geld zum Fenster hinauszuwerfen. Denn mit dem Einkommen steigt das Gefühl zur "gehobenen Klasse" zu gehören, und damit die Nachfrage nach dem billigen Kunstschrott, den der Künstler mit Vorliebe anbietet. Es kommt zu einer exzessiven Hochpreispolitik beiderseits: der Mäzen möchte sein Geld verschwenden, um den ärmeren Menschen seine Überlegenheit zu zeigen; der Künstler aber möchte möglichst viel verdienen und wie ein Parasit, bleibt er an seinem Mäzen kleben, um sich bei ihm einzunisten und ihn bis zum letzten Geldstück ausbluten zu lassen.
Kunst ist heute der einzige Wirtschaftszweig, in dem Qualität keine Rolle spielt. Folglich besteht die Kunst auch nicht mehr im Produzieren des Kunstwerks, sondern nur noch im Verkauf.
Es gab mal eine Zeit, da war die Kunst nicht so: da war der Künstler noch Handwerker und er musste für sein tägliches Brot noch arbeiten. Künstlerische Qualität stand beim Verkauf im Vordergrund; wer schlecht arbeitete, konnte seine Produkte nicht verkaufen und wurde von der Konkurrenz verdrängt. Man mag diesen Konkurrenzdruck als schlecht für die Künstler ansehen; für die Kunst war er das beste. Damals gab es auch noch keine Theorie der Kunst und auch keine Kunstgeschichte. Kunst war für jederman zugänglich. Jeder kannte und verstand noch die Gemälde eines Rubens oder eines Rembrandt. Kunst benötigte keine Rechtfertigung; sie war Sache des Volkes.
Durch die Wandlung der Kunst hin zum wettbewerbslosen "laissez faire" aber wurde diese Volksnähe zerstört und vernichtet, und ihr einziger Sinn besteht heute nurmehr im Verkauf; und der richtet sich dann meist an die Bedürfnisse jener Menschen, die selbst den freien Wettbewerb aus der Marktwirtschaft verbannen wollen: dekadente Kulturbeauftragte, Kulturminister oder eben Bundestagsabgeordnete.
Also jene Sorte von Individuen, die in unermesslichem Reichtum leben und sich einen Dreck um ihr Geld scheren, da sie es nicht selbst verdienen müssen. So kann man für teures Geld den Reichstag sinn- und zwecklos verhüllen, um anderen zu zeigen wie gut man ist. Und für diese Verschwendungssucht kann ja dann der Steuerzahler aufkommen...
Und wenn sich der darüber beklagt, dann ist er ein "Banause". Und um solche Banausen ordentlich diffamieren zu können, gibt es ja die Kunsttheoretiker und Kunstkritiker, die uns dann weismachen wollen, wir hätten von Kunst keine Ahnung.
Der Kunstmäzen entpuppt sich dann als das, was er selbst eben auch ist: ein Parasit, der andere ausbeutet. Und wie der Herr so auch sein Diener: der Künstler. Gemeinsam stossen Sie dann mit einem Gläschen Champagner auf ihren Sieg über die freie Marktwirtschaft an und lernen, den Pöbel zu verachten.
Das ist Kunst.