Wahre Freunde, oder nur allein unter vielen?

Zora

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Aufgrund toller Erfahrungen in letzter Zeit ist mir eines aufgefallen:
Leute, die sich Freunde schimpfen, sind immer nur da, wenn ich gerade gute Laune habe oder meine Probleme nicht zeige. Geht es mir allerdings dreckig und brauche ich jemanden zum Reden, sind dieselben Leute genervt, weil ich ihnen ihren Spaß verderbe und 'ne "Spielverderberin" bin, weil ich auf irgendwelche Blödeleien keinen Bock habe.
Ich will eigentlich keinen Thread eröffnen, in dem ich mich ausheule, aber mir ist weiter aufgefallen, dass Freundschaften, in denen man echt füreinander da ist, sehr selten sind, und selbst die gehen irgendwann kaputt.
Kennt ihr dieses Gefühl, unter lauter Leuten, die ihr kennt, und von denen ihr immer behauptet habt, sie seien eure Freunde, euch plötzlich fremd und allein gelassen fühlt?
Bei mir kam in so einem Moment erst 'ne große Wut auf, weil jeder sehen konnte dass was nicht stimmt, aber es keinen interessiert hat. Ich hatte das Gefühl, dass die Angst um ihren Spaß hatten. Mehr nicht.
Danach kam sowas wie Resignation, und ein Gefühl der Abfindung damit, dass sich kein Schwein für mich interessiert. Ich kam mir unheimlich einsam vor. Ich bin wortlos gegangen, und es hat nicht mal jemand bemerkt...
Was meint ihr dazu? Gibt es sowas wie wahre Freundschaft eigentlich wirklich, wo man ehrlich sein kann ohne dafür büßen zu müssen, oder agiert der Mensch wirklich nur aus egoistischen Gründen?
Mit traurigen Grüßen, Zora :cry:
 

Leontral

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Hi Zora,

ich kenne das Gefühl sehr gut....es tut weh und man fühlt sich überflüssig.
Ich habe sehr lange gebraucht um festzustellen, dass man damit selber eine gewisse auslese betreibt um sich menschen zu umgeben die für einen gut sind. Den Schluss den ich daraus zog ist, dass das Leben eine lange Reise mit vielen Stationen ist. Aber man an keiner zu lange verweilen kann, weil der nächste Zug schon fährt.
Genauso ist es mit Freunden...man entwickelt sich...manche schneller manche langsamer....man lebt sich teilweise auseinander und differiert in Meinungen und Verhalten......dann ist es Zeit weiter zu ziehen und sich zu der jeweiligen Entwicklungsstufe neue Freunde zu suchen die einen ein Stück auf dem grossen Weg des Lebens begleiten :)

Ich weiss, es wird Dir momentan den Schmerz nicht nehmen können, aber vielleicht erklärt es Dir, dass dies ein ganz normaler Lebensprozess ist :)

Beste Grüsse und nimma weinen
Leo
 

Zora

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Is schon hart, sich mit diesem Gedanken abzufinden, dass alles vergänglich ist. Aber du hast wohl recht...
 

Leontral

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vergänglichkeit ist keineswegs negativ behaftet...aus dem was vergeht entsteht unweigerlich neues...oftmals schöneres...das ist der Lauf der Dinge...leider ist unsere Erziehung so sehr auf Verlustängsten begründet, dass wir das wahre Sein der Natur nicht mehr bewusst wahrnehmen.....
Seltsamerweise sind wir nämlich ein Bestandteil des Gesamtsystems und können uns schon deswegen nicht gegensätzlich verhalten...

Somit ist es nur natürlich, dass beispielsweise Freundschaften, aber auch die Liebe vergängliche Dinge sein müssen....was aber wie gesagt nicht negativ ist...wer weiss, vielleicht lernst Du schon heute einen Menschen kennen der Dir mehr geben kann als andere zuvor..... :)

Also sei nicht traurig...

Hört sich alles ziemlich hochgestochen an, ich weiss,,,aber glaub mir, dass was Du fühlst hab ich schon mehrmals hinter mir....in Beziehungen, in Freundschaften...irgendwann sieht man alles negativ behaftete als neue Chance :)

Beste Grüsse
Leo
 

general

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Hi
Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich kenne verdammt viele Leute, aber plötzlich ist mir irgendwie aufgefallen, dass kein einziger richtiger Freund/ Freundin darunter ist. Ich vertraue keinem der Kollegen so richtig. Ich unternehme zwar einiges mit den Leuten, aber richtige Freunde sind sie nicht. Scheissgefühl.
Irgendwie schwer zu beschreiben.

Gruss
G.
 

Zora

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@Leontral: Eigentlich dachte ich immer, ich könnte mit Verlusten umgehen. Aber es ist für mich oftmals eine echt harte Probe. Und ich muss mir leider oft eingestehen, dass ich an Menschen hänge und sie nicht "verlieren" will, auch wenn ich sie nie besessen habe... :roll:
Es ist in einem Moment des Verlustes immer ein schreckliches Gefühl. Auch wenn man noch so sicher sein kann, dass es wieder besser wird. Ich sollte mich von dem Gedanken lösen, alles bewahren zu wollen. Es wird mir auf lange Sich nicht viel bringen, denke ich... :why?:
@General:Vertrauen ist echt 'ne wertvolle Sache. Da steckt echt mehr hinter als nur was miteinander zu unternehmen. Die Erfahrung musste ich ja auch machen. ich glaube, jeder Mensch muss das irgendwann. Aber dennoch glaube ich, dass es nicht dazu führen sollte, allem und jedem zu misstrauen. Sonst wird man irgendwann zum Stein. Lieber ein paarmal weinen als zu verkalken...
Ich weiß nicht, ob es sowas wie die wahre Freundschaft gibt. Aber alleine dieses kurze Gefühl der Vertrautheit und des Verstanden-werdens ist echt ein Stück des Herzens wert. Und laut Leontral kriegst du auch irgendwann irgendwo anders dieses Stück zurück, und freust dich umso mehr :p
Doch in einer Situation in der das gerade ziemlich trist aussieht, will man es vielleicht auch nicht wahrhaben. So geht es mir gerade. Ich weiß ja eigentlich, dass es auch Freundschaft geben kann, die ehrlich ist, aber es kostet so viel Mühe und ist so zerbrechlich, dass man schon fast Angst davor bekommt.
 

_Dark_

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naja, also ich habe eigentlich die erfahrung gemacht, wenn ich auch nicht gerade viel erfahrung in solchen dingen habe, mit meinen 18 lenzen, dass die meisten freundschaften irgendwann den bach runter gehen.
schaut mal eure eltern an.
ich meine, mit welchen echten freunden haben die denn noch kontakt??
das gibt es nicht, genauso so wie ewige liebe oder ähnliches.
ich denke, dass man sich nach spätestens 5 jahren so verändert hat, dass man für den anderen unverständlich wird und sich die beziehung auflöst, egal ob liebesbeziehung oder freundschfat.

@zora
naja, also so wie du das schilderst, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es allzu viele echte freunde in diesem kreis gibt.
aber das musst du schon selber rausfinden, versuch doch mal mit einigen zu reden, dann wirst du schon merken, wie die auf das problem eingehen oder halt nicht.
ich würde probleme aber sicher nie in die gruppe tragen, da kommt das nie gut an, wenn du mit den leuten alleine redest, dann ist das meistens besser.
vor allem hast du dann weniger zuhörer, die sich dann im nachhinein als wenig nützlich herausstellen.
 

general

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Manchmal habe ich auch das Gefühl, Scheiss auf alle, warum brauche ich Freunde? Warum Kollegen? Brauche ich alles nicht. Aber dann kommt die erkenntnis, das es ohne eben doch nicht geht. Mit wem kann ich über meine Sorgen, Ängste, Freuden, Glück usw. reden. Wem kann ich alles anvertrauen?
Nun, dann gehe ich ans Freunde suchen, obwohl das für mich relativ schwer ist. Bin nicht der Typ der gerne an Leute herangeht und sie anspricht. Ausserdem muss ich Leute längere Zeit kennen um sie beurteilen zu können. Jemand ne Idee?

Gruss
G.
 

Gorgona

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Mein alter Griechsichleher hat immer gesagt es gibt nur eine Art echte Freunde, dass sind die die Du Dir aus Deiner jugend bewahrt hast. Nur diese wissen wie Du warst und was Du jetzt bist. Und nur diese werden Dir imemr beistehen.

Nur selten hat man das Glück auch in späteren Jahren Menschen zu finden mit denen einen mehr verbindet als zusammen Spas zu haben oder interessante Gespräche zu führen. Ich habe so jemanden auf der Uni getroffen. Sie ist ein echter Freund für mich und hilft mir wenn ich sie darum bitte. Aber sie lässt mich in Ruhe wenn ich mit mir selbst klarkommen will. Diese Antenne zu haben kann man entweder wenn man sich seit langen Jahren kennt oder wenn dei Antenne einfach da ist zwischen zwei Menschen.

Alle anderen Menschen mit denen man befreundet ist sind oft Weggefährten, dann darf man nicht traurig sein, wenn man sich nach einem Stück des Weges wieder trennt. Keiner ist schuld daran. Es war halt nicht das richtige. Das ist wie bei einer Partnerschaft. Manchmal trennen sich die Wege wieder.
 

OTO

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Ich kenne nur eine handvol die ich als Freunde bezeichnen würde, ich kenne zwar viele Leute mit denen ich was mache, das sind dann meist bekannte, Kollegen, Kameraden oder Kumpels usw.
Freunde trennen sich, ich kenne einen jugendfreund, der nur noch phrasen drischt und total Geldgeil geworden ist. Spricht immer von zusammenhalt und ist im nächsten moment weg. Sobald etwas nicht nach seinem Kopf läuft verschwindet er. Nunja was will man da machen?

Jedenfalls habe ich noch eine Handvoll echter Freunde, die kennen den größten teil von mir. Wie ich bin und nicht nur wie mich manche am Wochenende sehen. :lol:
Jedenfalls hänge ich nicht die ganze Zeit mit ihnen rum doch wenn was ist kann ich auf sie verlassen, hoffe das wird auch in Zukunft so sein.

Desweitern bin ich ein Mensch der sehr schlecht Vertrauen zu leuten fasst. Vorallem tiefes Vertrauen. Deswegen bin ich auch immer etwas kühl und zurückhalten wenn ich in fremder Geselschaft bin.

Ich hoffe unsere wege werden sich nicht zuweit voneinander Trennen. Wir haben zwar manchmal unterschiedliche auffassungen doch wir versuchen den geist der Freundschaft hoch zu halte. Sie ist ein sehr wichtiges gut die Freundschaft.
 

JimmyBond

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ich hab zwar viele leute mit denen ich zumindest am wochenende was unternehme und auch viele mit denen ich innerhalb der woche was mache. nur das verhaeltnis zu freunden aus den engsten kreis ist bei mir schon fast vollkommen aufgeloest. dazu kommt noch das ich wegen eines ausbildungsplatzes in eine andere stadt umziehen muss. so kommt es das ich alle nur noch sehe, wenn ich mal am wochenende nachhause komme. und was noch dazu kommt, in paar jahren moechte ich fuer immer aus bremen ausziehen und die leute werde ich woll nie wieder sehen, doch eins weis ich ganz genau. egal wie schwierig so alles auch werden kann oder wird, ich werd mich immer auf die jenigen die ich jetzt kenne verlassen koennen...
 

Killuminati

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hm....also viel lebenserfahrung habe ich nicht mit meinen 15 jahren,deswegen konnte ich mir auch nochkeine freunde aus meiner jugend bewahren :wink: , aber ich habe einfach gemerkt,ich habe eine richtige freundin(was ich sogar viel finde) der ich wirklich vertraue, die mich nicht enttäuscht und auchnicht im stich lässt.und zu der ich immer ehrlich sein kann...egal wie eigenartig es sein mag was ich sage, ich weiss dass sie zu mir hält.wir kennen uns auch nicht nur von guten zeiten.ich hoffe dass ich sie immer kennen werde....das klingt wahrscheinlich sehr unwahrscheinlich....aber ich halte es für möglich.....naja, ich glaube ja auchnoch an die ewige liebe...vielleicht bin ich ein naives, dummes ding, aber jede andre vorstellung kann ich nicht ertragen.
ich find solche dinge so traurig, wenn menschen quasi grundlos auseinandergehen, egal in welcher beziehung sie standen.
 

_Dark_

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Killuminati schrieb:
ch find solche dinge so traurig, wenn menschen quasi grundlos auseinandergehen, egal in welcher beziehung sie standen.
ja, da hast du recht, es gibt so oft auflösungen von beziehungen/freundschaften aufgrund von so dummen und unnötigen begebenheiten und zusammenhängen, dass es einen echt ratlos macht, warum die leute sich das antun, obwohl sie es eigentlich viel besser haben könnten.
naja, die ewige liebe kannste knicken, das ist ein illusion, die nur schmerzen und leid mit sich bringt,
 

Zora

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Tja, ich habe diese Hoffnung momentan auch aufgegeben...
Und als wenn das nicht traurig genug wäre, bin ich seit monaten in jemanden verliebt, von dem ich behaupten kann, dass er ein guter Freund ist. Aber ich habe Angst, ihm meine Gefühle zu offenbaren, weil ich Angst habe etwas zu zerstören. Ich glaube langsam echt, ich habe Verlustangst. Mein Gott, ist die Gefühlswelt kompliziert!!!
Also, wer von sich behaupten kann, er sei glücklich und habe keine Probleme, beneide ich ihn schon ein bissl... Andererseits wär's ja schon ein wenig trist und langweilig ohne Gefühlschaos...
 

_Dark_

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@zora
in solchen fällen kann man immer nur sagen und empfehlen, dass die einzig richtige tat ist, die man machen kann, auf den jeweiligen menschen zuzugehen und ihm das zu sagen
wenn du glück hast, empfindet er genauso, wenn nicht, dann kannste dich nach was neuem umschauen.
ich weiß, das erfordert echt überwindung, aber danach gehts dir entweder sehr viel besser oder echt beschissen, aber das geht vorbei, so nach ner woche oder so :wink:
ne, kommt halt auf dich an

ich kann da nur sagen seit monaten ist nicht gut, das führt zu gar nix,
mach klar tisch, und der kas is gessen
 

Pain

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Hi Zora !

Ich würde mich mal Dark_in_Doubt anschließen. Sag ihm was du für ihn fühlst. Meistens ist das auf irgendeine Art befreiend für einen selber und ... wenn er das ist für was du ihn hältst, nämlich ein guter Freund, dann wird er mit deinem Geständnis auch entsprechend umgehen. Also entweder geht es ihm ähnlich oder er wird zumindest Verständnis haben. Das die Geschichte die Freundschaft zerstört oder er dich auslacht oder in die Wüste schickt ist doch eher unwahrscheinlich ... und wenn er das tut, war er auch kein guter Freund.

Und du hast ganz klar recht, was wäre die Welt ohne Gefühlschaos :wink:

btw ... wenn du lust hast als Ablenkung (manchmal ist das ganz hilfreich) mal wieder andere Leute zu sehen ... Klick mal hier

... ich würd mich freuen dich mal wieder zu treffen :D
 

Gorgona

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Zum Thema Ansprecehn von Menschn in dei man sich verguckt hat:

Dieser Ratschlag demjenigen zu sagen, dass man ihn näher kennenlernen möchte kann aber vor allem in jungen Jahren zum Desaster ausarten. Wenn man denjenigen gar nicht gut kennt, vielleicht nur von sehen und derjenige ist ein schöner, cooler Typ , man selbst aber eher der introvertirte Typ graues Mäuschen und man nimmt dann seinen ganzen Mut zusammen und denkt sich jetzt machs ich. Dann kann es leicht passieren das man ein esehr derbe Abfuhr bekommt an der man noch bis ins frühe Erwachsenenalter knabbert.

Hab in meiner Schulzeit den ein oder anderen Fall mitbekommen, der wirklich zur Katastrophe wurde.

Ich geh ja gerne auf Nummer Sicher und möchte lieber Kontakte aufbauen und vielelicht ergibt sich ja was.

Ähmmm .. vielleicht der Grund, dass ich so lange Singele bin ? 8O :lol:
 

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