Wer sind denn "Alle Spiritualisten"? Kenn ich nich. Cooler Bandname.
Natürlich ist das alles Philosophie - gewissermaßen hypothetisch. Aber man kann mit Logik, genauer Beobachtung und konsequentem Denken schon so etwas wie sichere Erkenntnis über diese Fragen gewinnen. Natürlich nicht in 5 Minuten und 10 Zeilen-Postings. Zu glauben, man kann so etwas
beweisen, halte ich für fatal. Es bleibt einem nichts übrig als der steinige Weg des klaren Denkens, will man sich ernsthaft mit solchen Themen beschäftigen. Statements wie "Da sind sich alle Superhelden einig" bringen einen nicht weiter, wenn mans nicht selbst durchdrungen hat.
Ich befasse mich gerade damit, was Rudolf Steiner zu diesem Thema sagt, speziell in seinem Kernwerk: "Die Philosophie der Freiheit". Ich stehe der Anthroposophie zwar kritisch gegenüber, aber eben das veranlasst mich zu einer Beschäftigung damit.
Also, Steiner sagt darin im neunten Kapitel in etwa: Das Ich- Bewusstsein des Menschen ist durch seine leiblich- seelische Organisation, d.h. durch seine irdische, mehr oder weniger sinnlich erfahrbare Existenz begründet. Das "Ich" selbst vermutet Steiner eher innerhalb des Denkens, aber die Tatsache, dass wir uns ein individuelles Bewusstsein aneignen, welches abhängig von der Entwicklung unseres Körpers und unserer geistigen Erfahrungen sich bildet, lässt darauf schliessen dass der Kern unserer Individualität weniger "persönlicher Natur" ist.
Vorangehend leitet er sehr ausführlich her, dass im Denken selbst eine Entität vorliegt, die grundsätzlich vom Körper unabhängig ist, also auch nicht zwangsläufig mit dem biologischen Tod des Körpers mitsterben muss. Was allerdings vermutlich mitstirbt, ist eben dieses "Ich-Bewusstsein", da es durch den Körper und die individuellen Erfahrungen gebildet wurde.
Hiesse für alle Reinkarnations-gläubigen: Der Kern unseres Ichs kann durchaus nach dem Tod des Körpers weiterexistieren, hat aber nicht viel mit dem "Ich" zu tun, was wir zu lebzeiten erleben.
Zwar sagt Steiner in einem lapidaren Nebensatz: "Einmal entstanden, wird das Ich in das Denken aufgenommen und teilt fortan dessen geistige Wesenheit"
Ich verstehe das so, dass wir, wenn wir unser Denken bewusster praktizieren, kultivieren sozusagen, können starke persönliche Entwicklungsmerkmale in das "unsterbliche Ich" eingehen.
Ich hab das alles hier sehr verkürzt und eventuell ungenau wiedergegeben, aber eingehendere Referate wären hier glaub ich auch nicht erwünscht, bzw. ist mir meine Zeit dazu zu schade.
