Transpluto

Transpluto...

  • ...ist mir namentlich bekannt: Er heißt Varuna!

    Stimmen: 0 0,0%
  • ..ist mir mit seinem Namen Varuna bekannt, und ich wusste auch schon, dass es ein Doppelplanet ist!

    Stimmen: 0 0,0%
  • ...ist mir nur als ein vermutetes Objekt jenseits von Pluto bekannt

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  • ...ist bei mir durch die Prüfung gefallen und wird von mir nicht als Planet ernstgenommen

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  • Umfrageteilnehmer
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Hans Dunkelberg

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Wieviele Planeten hat unser Sonnensystem denn nun zur Zeit?

Neun?

Zehn?

Oder womöglich sogar - elf???

Die Entdeckung von Varuna, dem Doppelstern, der jenseits der Bahn vom Pluto um uns kreist, ist ja schon lange vorausgesagt worden. Nun hat man ihn gegen Ende des Jahres 2000 endlich gefunden. Und was ist geschehen? - Nichts.

Manchmal findet man in einer Zeitung eine müde Erörterung darüber, ob Varuna nun als Planet zu gelten hat oder bloß als irgendwas anderes (als ein "Größerer Brocken" oder so). Und diese Erörterung wirkt schon fast so, als sei ihr Autor eigentlich traurig, dass in seinem Weltbild schon wieder was Neues aufgetaucht ist, so dass er es also wohl umarbeiten muss...

Da hat zum ersten Mal seit sechzig Jahren mal wieder jemand einen Planeten entdeckt.

Jahrzehte lang hat jeder Schuljunge die Namen unserer neun bekannten Planeten heruntergebetet.

Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto.

Und nun geht überhaupt kein Lauffeuer durch unsere Schulen und Universitäten, wenn zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte ein Doppelplanet in unserem Sonnensystem entdeckt wird! (Womöglich ist es sogar der einzige Doppelplanet, den man bisher überhaupt irgendwo entdeckt hat - obwohl ja inzwischen, ebenso unbemerkt von der großen Öffentlichkeit, schon zahllose Planeten gefunden wurden, die um andere Sonnen kreisen, nachdem das erst vor wenigen Jahren zum ersten Mal gelungen ist.)

Liebe Leute - also mir scheint, dass wir oft die Sklaven einer gewissen Dämlichkeit sind.

Es will offenbar niemand mehr einfach bloß aus Interesse etwas wissen!

Sind wir denn so gar nicht mehr mit der Natur verbunden?!
 

captainfuture

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letztes jahr wurde quaoar entdeckt, der meines wissen größer als pluto ist.

nach transpluto wird deshalb ausschau gehalten, weil bahnabweichungen der 9 planeten eine relativ starke gravitationsquelle jenseits von pluto vermuten lassen. das gesuchte objekt müsste aber die mehrfache masse von jupiter haben.

selbst pluto hat schwierigkeiten in seiner größe mit so manchem mond im sonnenysystem zu konkurrieren, da ist es nicht verwunderlich, dass brocken von der halben größe pluto's kein allzugroßes aufsehen erregen.
 

Yoda

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Hans Dunkelberg schrieb:
Und nun geht überhaupt kein Lauffeuer durch unsere Schulen und Universitäten, wenn zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte ein Doppelplanet in unserem Sonnensystem entdeckt wird!
ich bin mir jetz nich mit der definition sicher, aber ist pluto mit charon nicht ein doppelplanet? soweit ich weiß liegt das gravitationszentrum zwischen den beiden!? (hab ich mal glaube ich irgendwo gelesen)
 

Gorgona

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captainfuture schrieb:
letztes jahr wurde quaoar entdeckt, der meines wissen größer als pluto ist.

nach transpluto wird deshalb ausschau gehalten, weil bahnabweichungen der 9 planeten eine relativ starke gravitationsquelle jenseits von pluto vermuten lassen. das gesuchte objekt müsste aber die mehrfache masse von jupiter haben.

Ich oute mich hier mal als absolut unwissend. Von einer Entdeckung eines weiteren Planeten hatte ich bis dato nichts gehört. Die Bahnabweichungen und die Suche nach dem "unbekannten Planeten" war mir bekannt, ausserdem würde ich mich nicht als uninteresiert bezeichnen, aber das sind jetzt mal Neuigkeiten :eek:

Mach mich mal direkt auf die Suche nach Infos.

Was hat man in solchen Fällen eigentlich vor der Erfindung von Google gemacht ? :twisted: :roll: :wink:
 

Mother_Shabubu

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Yoda schrieb:
Hans Dunkelberg schrieb:
Und nun geht überhaupt kein Lauffeuer durch unsere Schulen und Universitäten, wenn zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte ein Doppelplanet in unserem Sonnensystem entdeckt wird!
ich bin mir jetz nich mit der definition sicher, aber ist pluto mit charon nicht ein doppelplanet? soweit ich weiß liegt das gravitationszentrum zwischen den beiden!? (hab ich mal glaube ich irgendwo gelesen)
@yoda: Bei dem System Planet-Trabant liegt das Gravitationszentrum immer zwischen den beiden Körpern. Pluto und Charon sollen aber meines Wissens Doppelplaneten sein, weil Charon ziemlich groß ist im Vergleich zu Pluto (etwa im Gegensatz zu Jupiter und seinen Monden). Ich habe auch einmal gelesen, daß Erde und Mond aus dem gleichen Grund von manchen als Doppelplaneten angesehen werden.
 

Gorgona

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Ich habe mir gerade ein paar Informationen zu Gemüte gezogen und jetzt haben sich mehr Fragenaufgeworfen als zuvor.

Soweit ich meinen Quellen entnehmen kann, handelt es sich bei Quaoar um einen Asteroiden der zu einem Gürtel gezählt wird und es steht wohl jetzt zur Debatte ob es scih bei Pluto nicht auch um einen solchen handeln könnte. Damit hätten wir dann statt mehr, weniger Planeten :twisted: :p

Forschung tut manchmal doch ein wenig weh :wink:

http://www.mpifr-bonn.mpg.de/staff/bertoldi/kbo/pr_kbo_e.html

http://hubblesite.org/newscenter/archive/2002/17/text

http://www.wdr.de/themen/forschung/astronomie/transpluto/index.jhtml?rubrikenstyle=forschung

P.S. so und jetzt such ich mal diesen Transpluto. Will ja nciht ganz dumm sterben! Ich liebe dieses Forum! Immer was neues zu entdecken! :D
 

Gorgona

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Jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht. Da habe ich dgedacht mir ist da eine Sensationelle Neuigkeit entgangen und dabei handelt es sich "nur" um einen weiteren Gesteinbrocken im "Kuiper Gürtel".

Aber aus den Artikeln konnte ich entnehmen, dass die Entdeckung von Quaoar und Varuna die Möglichkeit einer Entdeckung eines weiteren Planeten immer wahrscheinlicher werden lassen.

Allerdings bin ich auch erleichter (puhhh) dass mir dei Entdeckung eines 10. Planeten nicht durch die Lappen gegangen ist.

siehe:

http://www.space.com/scienceastronomy/solarsystem/pluto_varuna_010523.html

http://www.g-o.de/geo-bin/frameset....&frame2=menue04.htm&frame3=kap4a/40id0004.htm

http://www.meta-evolutions.de/pages/science_corner_ssdc_varuna.html
 

Hans Dunkelberg

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Dem Space Science Data Center habe ich jetzt entnommen, dass Varuna null Monde hat:

http://www.meta-evolutions.de/pages/science_corner_ssdc_varuna.html

Also bin ich wohl Ende November 2000, als Varuna entdeckt wurde, auf eine Zeitungsente hereingefallen. Denn auch davon, dass Varuna ein Doppelplanet sei, steht auf der seriös wirkenden Homepage nichts.

Varuna hat einen Durchmesser von ungefähr 900 Kilometern.

Das ist noch ein bisschen weniger als die rund 1000 Kilometer von Ceres, dem größten der Asteroiden zwischen Mars von Jupiter. Diesen Ceres bezeichnet man als einen Planetoiden. Zufällig hab ich auf einer Google-Trefferseite herausgefunden, dass er 1801 von dem italienischen Astronomen Giuseppe Piazzi entdeckt wurde. Der nächstgrößere Asteroid, Pallas, hat nur ungefähr den halben Durchmesser von Ceres.

Das einzige Objekt, dass man draußen beim Pluto entdeckt hat und das größer ist als Ceres und daher rein theoretisch Chancen hätte, als ein Planet bezeichnet zu werden, ist also dieser Quaoar, von dem ich noch überhaupt nichts wusste. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 1300 Kilometern (Pluto: 2274 Kilometer). Aber jetzt kommt was Interessantes dazu: Die Umlaufbahn vom Pluto ist stark elliptisch: seine kürzeste Entfernung von der Sonne beträgt 4,4 Milliarden Kilometer und seine größte 7,3 Milliarden Kilometer (mittlerer Sonnenabstand: 5.947.000.000 Kilometer). Quaoar dagegen umrundet die Sonne auf einer fast kreisförmigen Bahn in einer Entfernung von 6,5 Milliarden Kilometern.

Also, alles klar. Quaoar. Quaoar...
 

semball

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Bei Alpha-Centauri (Fernsehsendung im Bayrischen Rundfunk :!: ) meinte der Prof. glaub ich, dass man schon einen verdammt weit entfernten und verdammt großen Planeten bräuchte um die Bahnabweichungen des 9. Planeten zu klären.

gruss semball
 

Lazarus

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semball schrieb:
Bei Alpha-Centauri (Fernsehsendung im Bayrischen Rundfunk :!: ) meinte der Prof. glaub ich, dass man schon einen verdammt weit entfernten und verdammt großen Planeten bräuchte um die Bahnabweichungen des 9. Planeten zu klären.

gruss semball


Prof. Lesch sagte und Lazarus schrieb:
Das da draußen was sein muss, war klar! Wir haben ja so manche Sonde schon ins Weltall geschickt und eine davon ist Pioneer 10. Diese ist schon vor einigen Jahrzehnten raus geschickt worden, das heißt: Sie ist inzwischen schon jenseits der Pluto Bahn. UND die Bahn dieser Sonde, die hatte im laufe der 90er Jahre immer mal wieder merkwürdige Bahnänderungen quasi Bahnstörungen. Störungen, die man sich nicht so einfach erklären konnte, denn bis dahin flog das Ding genauso wie man es vorher berechnet hatte. Was ist da passiert?

Offensichtlich gibt es dort draußen Massen, also vielleicht Brocken die so n paar hundert Meter groß sind, die diese leichte Sonde, die selber auch nur einige hundert Kilogramm schwer ist, von ihrer Bahn abgezogen haben. Gestört haben.

Da draußen scheint es den so genannten Kuiper-Gürtel zu geben – das ist schon lange in der Diskussion, das man einen Gürtel mit größeren Brocken hat, der um das Sonnensystem herumliegt - und diese Brocken können Kraft ihrer Schwerkraft tatsächlich so kleine Objekte wie die Sonde Pioneer 10 in ihrer Bahn stören, so das wir heute praktisch den direkten Beweis dafür haben: Da draußen gibt es mindestens Brocken von einer Bestimmten Große und Schwere, die also sowas wie die Pioneer 10 Sonde ablenken – das war klar!

Man hatte immer mal wieder versucht aus zurechnen, wie könnte so ein Planet da draußen aussehen, wie muss er aussehen... und dann kam der Oktober 1999:

Da hat ein britischer Astrophysiker sich folgendes überlegt: Er hat gesagt, wenn es denn einen solchen Planeten geben könnte – oder sollte – dann müsste man das ja irgendwie sehen können an der Bahn der Kometen. Er hat sich den Himmel rund herum an geguckt, und hat sich angeschaut, von wo kommen die Kometen mit den langen Perioden. Wenn es diesen Gürtel um unser Sonnensystem gibt – vielleicht sogar eine Kugelschale – dann sollten die Kometen von allen Seiten gleichmäßig kommen. Er fand aber heraus, das stimmt nicht. Er fand heraus, das es einen bestimmten Himmelsbereich gibt, aus dem kommen statistisch mehr Kometen, als aus einem anderen. Und zwar statistisch so signifikant, das er sagte: Moment! In diesem Teil scheint es eine Quelle von lang periodischen Kometen zu geben. Was kann das sein? Kometen sind Masse behaftete Körper, also muss ein Masse behafteter Körper da draußen sitzen, der dafür verantwortlich ist, das die Kometen hauptsächlich aus diesem Bereich kommen und in das Sonnensystem eindringen - und nicht woanders her. Welche Möglichkeiten gab es?

Er rechnete aus: Ein zehnter Planet; ein halbes Lichtjahr von der Sonne entfernt; mindestens so schwer wie der Jupiter; und höchstens so schwer wie zehn Jupiter!

Das Problem bei dieser Entfernung ist, man kann ihn kaum entdecken. Er ist sowas von dunkel, da hat man keine Chance. Nächtes Problem: 1-10 Jupitermassen – was soll das sein Bitte? Ein Stern muss deutlich schwerer sein als zehn Jupitermassen, was soll das also für ein Ding sein? Wir stehen heute vor dem Problem: Wenn dieser Britische Astrophysiker recht hat, das diese langperiodischen Kometen da draußen wirklich von einem zehnten Planeten rein gebracht werden, dann haben wir ein riesen Problem auf der Tagesordnung: Wie und woher kam dieser reisen Begleiter? Er ist kein Stern! - dafür ist er zu leicht! Er ist aber eigentlich auch kein Planet – bei zehn Jupitermassen, das hiesse, das sind 3200 Erdmassen! Ist es vielleicht ein entlaufener Planet, von irgendeinem anderen Nachbarstern? Oder ein entlaufener kleiner brauner Zwerg? Aber dafür ist er eigentlich zu schwer! Wir haben also wirklich ein Mysterium hier, direkt vor der Haustür!
 

Hans Dunkelberg

Meister
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Die Amerikaner haben wieder eine neue Riesenkugel hinter Pluto entdeckt: 10 Milliarden Kilometer von uns entfernt und mit einem Durchmesser von ca. 1700 Kilometern. Sie besteht zur Haelfte aus Eis und zur Haelfte aus roetlichem Gestein und wurde nach der Inuit-Goettin Sedna benannt. Jetzt wird diskutiert, ob man den Brocken als Planeten bezeichnen darf.

SPIEGEL-ONLINE-Bericht ueber Sedna
 
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