@ Shiva:
Ich versuchs nochmal, vielleicht kriege ich dieses Mal ne Antwort...
Kennst du "Das Schwarze Reich" von E.R. Carmin?
Falls nicht, schau mal hier:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...schwoerun/028-3382431-8660503&tag=ask12020-21
Das Buch hat knapp 300 Seiten Quellenangaben und Bibliographie im Anhang, nimmt aber zu Großteilen (ich maße mir Mal an, drüber zu urteilen...) Bezug auf Trevor Ravenscrofts "The Spear of Destiny" und Hermann Rauschnings "Bevor Hitler kam".
Was mich als jemanden, der Risi nie gelesen hat, interessieren würde ist, ob und wie dort (und bei anderen) Trebitsch-Lincoln abgehandelt wird. Ich habe mir Weinachten per Antiquariat dessen Autobiographie zugelegt. Ich versuche mal, kurz einen Abriß davon zu geben, was bei mir hängen geblieben ist.
Kurz gesagt ist er ein gebürtig ungarischer orthodoxer Jude, hat sich aber bereits mit knapp 20 Jahren dem Christentum zugewand, um in Kanada zu einem der erfolgreichsten Missionare zu werden. Er veranlasste damals viele Juden zum Christentum zu konvertieren. Auf Grund massiver Schwierigkeiten mit der Kirche (unter anderem wegen seiner Frau) trat er aus der Kirche aus und kehrte nach Europa zurück.
Anschließend wurde er trotz seiner ausländischen Herkunft für die liberlae Partei in England Abgeordneter im Unterhaus und dort ein guter Freund Winston Churchills, der sehr bestürzt war, als Trebitsch-Lincoln in den Nahen Osten zog, wo er sich Ölgeschäften widmete. 1919 kam er nach Deutschland und wurde dank seiner Kontakte zum Pressechef der damals noch recht unbekannten DAP.
Diese DAP sollte sich bald unter dem Vorsitz von einem gewissen Adolf Hitler in NSDAP umbenennen. Er war neben Ludendorff massgeblich am gescheiterten Putsch beteiligt, wegen dem Hitler ins Gefängnis musste und darüber hinaus ein persönlicher Freund Dietrich Eckarts.
Nach dem gescheiterten Putschversuch und seinen deutschen Eskapaden verzog sich Trebitsch-Lincoln nach China, wo er zum Obersten Ratgeber des Marshalls Wu Pei Fus wurde, der damals knapp drei Viertel Chinas kontrollierte.
1932 kehrte er nach Deutschland zurück und gründete, nachdem er in China von dieser Religion fasziniert worden war, ein buddhistisches Kloster in Berlin und vermittelte dem überzeugten Esoteriker Himmler die Kontakte nach Tibet, aus denen schließlich die inzwischen legendäre Expedition der SS nach Tibet wurde.
Irgendwann ist er dann irgendwo zwischen China, Tibet und Japan untergetaucht, und die meisten Berichte über diese Zeit sind relativ widersprüchlich.
Fest steht nur, dass kurz vor seinem Tod in einem Shanghaier Krankenhaus ein Interview in der deutschen Zeitschrift "Das Reich" erschienen ist, in dem Ignatz Trebitsch-Lincoln mit den Worten zitiert wird:
"Nicht Stalin, Hitler und Roosevelt führen den gegenwärtigen Krieg, sondern eine Handvoll Männer, die in Tibet leben oder die mindestens dort erzogen waren und jetzt in verschiedenen Teilen der Welt stationiert sind. Wir könnten den Krieg stoppen, aber wie Gott, der schlechte Dinge sich ereignen läßt, greifen wir nicht zu früh ein, aber eines Tages, wenn die Zeit reif ist, werden wir die Menschheit aus dieser Katastrophe retten."
Als man nach seinem Tod den Sarg in Shanghai öffnen ließ befand sich keine Leiche darin.
dimbo.