Stuttgart 21

vonderOder

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Juchtenkäfer vs. Stuttgart 21
Hunderte Demonstranten haben es versucht, der kleine Käfer hat es geschafft: Weil der bedrohte Juchtenkäfer im Suttgarter Schlossgarten heimisch ist, hat das Eisenbahnbundesamt alle Baumfällarbeiten vorerst gestoppt. Bei Zuwiderhandlung droht ein Zwangsgeld von 250.000 Euro. Der Juchtenkäfer fühlt sich besonders in alten Eichen wohl.
 
G

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Es geht ausschliesslich um die Vermarktung der entstehenden Freiflächen - dieses könnte sich zum grössten Korruptionsskandal in Deutschland erweisen.
1. Verkauf der Freiflächen -30 ha in bester Citylage zu 60 MIO € - an den Investor und Projektentwickler ECE, Hamburg; ohne Not bereits in diesen Tagen (Fakten schaffen).
2. Im Aufsichtsrat: Herr Mappus, Herr Schuster
3. Geschäftsführende Gesellschafterin der Stiftung "Lebendige Stadt", einer 100%igen Tochtergesellschaft von ECN ist Frau Friederike Beyer, Ehefrau des ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Herrn Öttinger
4. Grube war als Vorstandsmitglied von Daimler jahrelang eingebunden in den Filz der Regierungen Späth und Oettinger. Im "Weinberghäuschen" wurde Politik unter Einbindung der lokalen Presse gemacht; nicht im Parlament oder in bzw. für die Öffentlichkeit.
5. Herrenknecht, Lahr ist der Weltmarktführer für Tunnelbohrungen. Aufsichtsratsvorsitzender ist der ehemalige MP von BW, Lothar Späth. Der Gesellschafter Martin Herrenknecht spendete 2009 70.000 € an die CDU BW. Geschätzte 35 km Tunnellänge inkl. des Flughafentunnels sind bei S21 geplant. Aufgrund der Proteste äusserte er sich gegenüber Journalisten: in Zukunft werde er mit Spenden vorsichtiger sein.

6. Der Finanzbürgermeister der Stadt Stuttgart, Michael Föll
ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Objektgesellschaft Schleyer-Halle und Neue Arena mbH & Co. KG – die auch Bauherr der Porsche-Arena ist. Hier wurde mehr oder weniger eine Firma vorrangig beauftragt: Wolff & Müller. Herr Föll ist nicht nur der Aufsichtsratsvorsitzende dieser Firma; er ist auch Berater bzw. Beiratsmitglied der ausführenden Baufirma. Außerdem ist Föll Aufsichtsrat der Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG, die Besitzgesellschaft des Daimler-Stadions (Mercedes-Benz-Arena), die umgebaut wird von .....Wolff & Müller. Und wer sitzt da noch im Beirat? VfB-Präsident Staudt. Nun kann man schon erraten, wer ein weiterer großer Stuttgart 21 Befürworter ist: Erwin Staudt. der Kreis schließt sich weiter.
 

dkR

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Wo genau ist bei Stuttgart21 jetzt das Problem?
Weil im Wald ein paar Käfer gestört werden würden?
 

Simple Man

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Dass das Projekt immer teurer wird und Verkehrspolitisch gesehen zumindest fragwürdig ist?
 

dkR

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Gut, das immer so. Teuerer als gedacht, meinetwegen. Verkehrspolitisch fragwürdig ist auch kein Argument. Irgendwer ist immer dagegen und schon ist das Projekt "umstritten" oder "fragwürdig".
Wieso diese bundesweite Aufregung, wegen dem Bahnhof in einer mittelgroßen Stadt? Das ist Lokalpolitik!
 

Marc

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Vielleicht haben die einfach Angst vor einem Desaster wie den City-Tunnel in Leipzig.
 

antimagnet

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dkR schrieb:
Wieso diese bundesweite Aufregung, wegen dem Bahnhof in einer mittelgroßen Stadt? Das ist Lokalpolitik!

na, mittlerweile geht es ja auch eher um die polizeigewalt. (und die anstehenden landtagswahlen haben letztlich dann auch auswirkungen auf die bundespolitik.)
 

Helika

Meister
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Haut mich blau, aber war da nicht auch irgend etwas von fragwürdigen Bodenproben und der Katastrophe mit dem Kölner Stadtarchiv die Rede? Mir schien es jedenfalls so, dass einige der Gegner des Projektes auch vor einem deutlichen "Abrutsch des Bahnhofs" hätten.

UND: Wieso ist "teurer als gedacht" nicht ein denkwürdiges Argument? Man sollte doch damit rechnen können, dass die Experten mittlerweile gut genug mit Planung und Finanzierung sind, um so etwas möglichst genau (und auch mit entsprechendem + im Budget) berechnen zu können. Stell dir vor, deine nächste Autoreperatur wird entgegen des Voranschlags doppelt so teuer? Nur das bei Stuttgart 21 die Bürger dann dafür blechen dürfen.
 

Goatboy

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Helika schrieb:
Haut mich blau, aber war da nicht auch irgend etwas von fragwürdigen Bodenproben und der Katastrophe mit dem Kölner Stadtarchiv die Rede? Mir schien es jedenfalls so, dass einige der Gegner des Projektes auch vor einem deutlichen "Abrutsch des Bahnhofs" hätten.
Na ja, in einem Punkt hättest du recht: nie wieder irgendetwas zu bauen würde dieses Problem sicher lösen.
 

dkR

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Helika schrieb:
Haut mich blau, aber war da nicht auch irgend etwas von fragwürdigen Bodenproben und der Katastrophe mit dem Kölner Stadtarchiv die Rede? Mir schien es jedenfalls so, dass einige der Gegner des Projektes auch vor einem deutlichen "Abrutsch des Bahnhofs" hätten.
Wenn man sich nur noch von hauptberuflichen Bedenkenträgern beraten läßt muß man keinen Ziegestein mehr anfassen. Kein Wunder, dass in diesem Land nix mehr läuft.
Wenn wir jetzt anfangen, jede (demokratisch bereits legitimierte) politische Entscheidung nochmal bundesweit breitzutreten kann man das regieren auch gleich lassen. Es gibt eine demokratische Entscheidung, der Bahnhof wird gebaut und gut ist. Dass besonders gewisse politische Parteien den Protest auch noch gut finden, spricht für ein interessantes Demokratieverständniss.

UND: Wieso ist "teurer als gedacht" nicht ein denkwürdiges Argument? Man sollte doch damit rechnen können, dass die Experten mittlerweile gut genug mit Planung und Finanzierung sind, um so etwas möglichst genau (und auch mit entsprechendem + im Budget) berechnen zu können. Stell dir vor, deine nächste Autoreperatur wird entgegen des Voranschlags doppelt so teuer? Nur das bei Stuttgart 21 die Bürger dann dafür blechen dürfen.
Das überleg ich mir aber, bevor ich der Werkstatt den Auftrag erteilt abe und die angefangen haben zu schrauben. Aber ich kette mich doch nicht mit nem Plakat auf deren Kaffemaschine und leg den Betrieb lahm.

Also, inwiefern wird die Sache durch Bauverzögerung und massive Polizeipräsenz irgendwie billiger? Die Verträge sind wahrscheinlich alle unter Dach und Fach, Vertragsstrafen sind auch nicht umsonst.
 

Simple Man

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Es gab auch mal eine politisch und demokratisch legitimierte Entscheidung, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verkürzen ... da ging das doch auch, das zurückzunehmen ... da habe ich aber keinen Einwand von dir gehört, dkR ... :gruebel:
 

dkR

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Ich bin ja auch pro Kernkraft. :rofl:

Es gab auch mal eine politisch und demokratisch legitimierte Entscheidung, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verkürzen ... da ging das doch auch, das zurückzunehmen ... da habe ich aber keinen Einwand von dir gehört, dkR ...
Ja und? Ich muß doch nicht alles kommentieren.
 

antimagnet

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dkR schrieb:
Wenn wir jetzt anfangen, jede (demokratisch bereits legitimierte) politische Entscheidung nochmal bundesweit breitzutreten kann man das regieren auch gleich lassen. Es gibt eine demokratische Entscheidung, der Bahnhof wird gebaut und gut ist. Dass besonders gewisse politische Parteien den Protest auch noch gut finden, spricht für ein interessantes Demokratieverständniss.

die parlamente entscheiden etwas, die bevölkerung ist dagegen und protestiert, die entsprechenden (oppositions-)parteien spüren rückenwind oder hängen ihr fähnchen in den wind, spekulieren auf wählerstimmen und agitieren gegen die entscheidung. je nach macht der befürworter und gegner wird dann die bisherige entscheidung revidiert oder weiter betrieben. ist doch ganz normal.

ich finde da eher deine forderung, gegen bereits getroffene parlamentarische entscheidungen nicht mehr protestieren zu dürfen, das weit besorgniserregendere demokratieverständnis.

Also, inwiefern wird die Sache durch Bauverzögerung und massive Polizeipräsenz irgendwie billiger? Die Verträge sind wahrscheinlich alle unter Dach und Fach, Vertragsstrafen sind auch nicht umsonst.

das wundert mich allerdings auch. warum wird der bau mit polizeigewalt durchgeprügelt, anstatt einfach mit der bekannten konservativen ignoranz den ganzen kram auszusitzen, zu warten bis die protestler keine lust mehr haben, die kosten der bauverzögerung gleich dreimal so hoch anzusetzen und noch mehr kohle einzustreichen?
haben die da was in ihren verträgen vergessen, auf den filz vertraut und unterschätzt, dass ihnen die bevölkerung und/oder ein kleiner käfer in die suppe spucken könnte?
 

Themis

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Wobei gerade das mit den Laufzeiten der Atomkraftwerke ein gutes Beispiel ist.

Abgesehen davon, dass ich, ohne mich intensiv mit dem Projekt beschäftigt zu haben, erstmal nichts gegen Stuttgart 21 habe, kann ich nicht nachvollziehen, warum man die Regelungen zur Kürzung der Atomlaufzeiten zurücknehmen kann, aber bei Stuttgart 21 argumentiert, dass das schon vor vielen Jahren entschieden wurde, und nun durchgeführt werden müsse.
 

dkR

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antimagnet schrieb:
ich finde da eher deine forderung, gegen bereits getroffene parlamentarische entscheidungen nicht mehr protestieren zu dürfen, das weit besorgniserregendere demokratieverständnis.
Fragt sich, ob die 5000 Demonstranten die da waren bevor der Protesttourismus (wir erinnern und; Lokalpolitik!) eingesetzt hat jetzt die Mehrheit sind oder ob nicht eine lärmender Schreihälse ihre Interessen gegen die Mehrheit durchdrücken möchte. Kann ich nicht beurteilen.
Lösung, bindender Volksentscheid der Stuttgarter Bürger, Ja oder Nein, durchzuführen spätestens nächsten Sonntag.
 

antimagnet

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Themis schrieb:
[...]kann ich nicht nachvollziehen, warum man die Regelungen zur Kürzung der Atomlaufzeiten zurücknehmen kann, aber bei Stuttgart 21 argumentiert, dass das schon vor vielen Jahren entschieden wurde, und nun durchgeführt werden müsse.

ich finde das überhaupt nicht widersprüchlich. es wird politisch das umgesetzt, was die schmiergeldzahl..., verzeihung parteispender und aufsichtsratspostenvergeber sich so vorstellen. ganz normale cdu-politik also.
ach von nir aus, streicht auch die cdu im letzten satz. bevor wir darüber diskutieren.


dkR schrieb:
Lösung, bindender Volksentscheid der Stuttgarter Bürger, Ja oder Nein, durchzuführen spätestens nächsten Sonntag.

die hätten dich als schlichter einsetzen sollen... :D

(falls es sich ironisch anhört: ist gar nicht so gemeint. ich fände das durchaus i.O. - wobei ich auch zugeben muss, dass mir der umbau des stuttgarter bahnhofs echt irgendwie am allerwertesten vorbeigeht. der umgang mit den protestlern halt nicht. und die aktionen der politiker sind ein geradezu amüsantes paradebeispiel für inkompetenz und großmannssucht des dortigen filzes.)
 

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