Sexismus?

dodger

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Hallo
ich bin heute neu hier auf dieses Forum gestossen, daher kann es durchaus sein, dass ich lang und breit diskutierte themen wieder aufgreiffe, dieses hier könnte eines sein :)

1. Homophobie

Ich mache mir in letzter Zeit sehr grosse Sorgen bezüglich dieses Themas.
Da ich bei einem Online Rollenspiel Projekt mitarbeite bin ich da oft im chat zu finden. die altersregion der Menschen die da verkehren würde ich zwischen 12 und 40 Jahren, jedoch mit einem schwergewicht zwischen 14 und 23 Jahren schätzen.
Erschreckend hierbei, dass etwa jede 100. aussage (das ist wenig in einem solchen chat) das wort Gay, Schwul, Tunte, oder ein ähnlicher Ausdruck verwendet wird um ein Schimpfwort, eine Beleidigung (!!!) zum ausdruck zu bringen.

Nebenbei arbeite ich ehrenamtlich (ohne bezahlung) mit einer Gruppe Jugendlicher zusammen (obwohl, oder gerade weil ich selbst nicht viel älter bin) und musste auch da erschreckendes feststellen. Bis auf einzelne der "kids" sehen es fast alle als selbstverständlich an, Schwul als Beleidigend zu betrachten und das Wort dementsprechend zu benutzen.
Ein schwule ist, laut aussage eines der jungs aus der gruppe, etwas ekliges, etwas negatives, etwas krankes.
das löste zweierlei reaktionen aus. Einerseits gab es gegenrufe, jedoch auch eine erschreckend grosse anzahl von Jungs und Mädchen, die dies mit einem nicken oder einem Ja befürworteten.

In meinen augen ist das absolut erschreckend. Stellen wir uns vor, in der gruppe ist ein homosexueller junge. Wie würde er sich fühlen? was würde ihn ihm vorgehen?

etwas anderes das dem Thema sehr nahe liegt. "Lesben" sind cool. dies ist keine plumpe aussage meiner seits, sondern eine aussage welche ich mehrfach zu gehör bekam, meistens genau von denselben die schwule als krank oder widerlich bezeichneten.
Lesben sind also im Trend?
Meine Schwester meinte dazu: (nicht o-ton) schau dir MTV an, da kommen lesben, die lecken sich vor der kamera ab, sprechen über sexualität, über die coolness eines outings und über die emanzipation junger frauen, sie wirken stark, das kommt an.

gut, ich also ein bisschen rumgesurft, interviews der von ihr genannten band gelesen. was ich las war irgendwie schockierend. "lesbisch sein als kommerzielles sprungbrett"
also eine art erster schritt richtung entblössung für geld. gut, ich bin kein moralist, mich stört es nicht aufgrund des sexuellen aspektes, sondern weil sich hier ganz offensichtlich mädchen verkaufen weil es ein trend ist lesbisch zu sein.


2. verbalsexismus

ein kurzes thema, da ich es nicht als brutal auffasse, es jedoch irgendwie nervt. alleine dieses "man" als ausdruck für "jedermann". damit sind "Menschen" gemeint, richtig? mir scheint, die eine hälfte wird gerne vergessen. und schauen wir in die sprache der juristik,...nun gut lassen wir das.


3. sexismus mann/frau

vielleicht irre ich mich, jedoch habe ich das gefühl es findet zur zeit (wieder einmal ?) eine starke welle der "anti-emanzipierung" statt.
lieblingsargument hierbei: Die Arbeitslosigkeit.
lachhaft. Die Gleichberechtigung der einen Hälfte aller Menschen soll also der Grund sein, dass wir zu viele Arbeitslose haben. Wie schlagfertig,....
"wären frauen nicht in die arbeitswelt gegangen sondern hinter dem herd stehen geblieben hätten unsere männer heute noch arbeit!"
So klingt es aus den mündern von frauen, mit denen ich über dieses Thema sprach. Junge frauen waren es, zwischen 20 und 30, also passt auch das klischee der "alten, verbitterten witwen" nicht, die ja so weltfremd sein sollen,...

Also sexismus frau gegen frau? Die frau zwingt sich selbst ins patriarchat?

nicht ganz, viele frauen, darunter immer mehr jugendliche wehren sich dagegen, auch bei gewalt gegen frauen gibt es täglich mehr frauen die sich wehren, die aufstehen, frauenhäuser aufsuchen, sagen: schluss!
doch genau dagegen wird scharf geschossen. bei der argumentation hapert es stark, denn familiensinn alleine sollte längst kein geltendes argument mehr sein, ....dachte ich zumindest.
doch ganz offensichtlich zieht es. und nicht nur von seite der kirche, denn die damit konfrontierten *hust* "Geistlichen" sprachen sich erstaunlicherweise äusserst tolerant aus. ganz im gegensatz zu angehörigen einer schweizer konservativen partei, nun gut, DER schweizerischen konservativen Partei. denn da wird scharf geschossen. und zwar von seiten der weiblichen Mitglieder. argumentiert wird wie vor 30 Jahren (die schweiz war eines der letzten europäischen länder welche das frauenstimmrecht annahm) mit familiensinn, kindererziehung und dem beistehen des mannes. willkommen in der steinzeit!

auch interessant ist zu betrachten, dass sobald das Thema sexismus angeschnitten wird, eine spaltung stattfindet. Männer/Frauen. 2 Lager, 100 subjektive argumente.

genau so ärgerlich ist es, dass das thema sexismus auf den akt der sexualität reduziert wird.

O-Ton eines befragten zu dem Thema: "magst du etwa keinen sex?" (einfach in schweizer dialekt :) )

die sexualität an sich spielt sicherlich eine rolle.
ein langes gespräch mit einer freundin ergab, dass sie selbst, sobald ihr damaliger freund beim sexuellen akt die führungsrolle übernahm und initiativ wurde, sie sich (wohl geschickt und kaum merklich, aber bewusst) wehrte und das ruder wieder in die hand nahm (klingt jetzt etwas,...treffend, ist aber ned wirklich so gemeint^^) und sich aus der (so nannte sie es damals) Opferrolle befreite.
im späteren verlauf ergab es sich, dass sie feststellen musste, dass sie sich unbewusst durch diesen wohl bewussten akt selbst verkrampfte und sich so auch von alleine in eine opferrolle zwang.
dennoch verständlich. die angst vor einem sexuellen zwang ist nicht unbegründet.

4. sexuelle gewalt an frauen nimmt keines falls ab. es ist lediglich nicht mehr interessant darüber gross zu berichten. ergo: wir kriegen es weniger mit.
da ich kontakte zu frauen habe, die eine "frauengruppe" leiten, kriege ich ziemlich oft von fällen mit, die als "Nicht wichtig genug" abgestempelt werden. so wird es beispielsweise sehr oft nicht geahndet, wenn frauen am arbeitsplatz belästigt werden, sei dies durch handgreifflichkeiten oder auch nur durch verbale attacken.
die reaktion darauf, wie so oft: "ach das ist doch nicht so schlimm, nur ein bisschen necken!"
nur ein bisschen necken? ein bisschen ärgern? was????? ich denke ich muss nicht mehr dazu sagen.
selbst wenn eine frau keine erfahrungen mit sexuellem missbrauch hatte, so ist es dennoch ein vergehen ihren körper durch verbale oder handgreiffliche attacken zu berühren, gegen ihren willen. und die aussage: "ach komm, die wollen das doch." oder "wenn sie nein sagen, meinen sie ja" sind mehr als unter aller sau.

noch etwas interessantes. die männer die eine fraue "anfassen", etc sind es dann auch meistens, die behaupten: "ich hasse schwule, wenn die mich anfassen, kille ich sie"


gut, was soll dieser text bezwecken.
es ist eine auflistung von sorgen und bedenken, die mir bezüglich dieser themen aufkamen. ich denke, wir alle sollten uns einmal genau durch den kopf gehen lassen, was in der richtung alles geschieht, denn es geht uns alle etwas an.

so viel dazu von mir.
 

deLaval

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@ Dodger

Wo fange ich am besten an? Also:

1. Es werden eine ganze menge Wörter als schimpfwörter mißbraucht, die eigentlich gar keine sind, das gilt nicht nur für Begrifflichkeiten männlicher Homosexualität.
Wenn weibliche Homosexualität "cool" gefunden wird, so liegt das zum Teil auch daran, daß die Medien noch immer mehr auf auf Männer ausgelegt sind, als auf Frauen, und ein durchschnittlicher Mann eher dazu neigt Frauen erotisch zu finden als andere Männer.

2. Sprachwissenschaftlich leitet sich das Wort Mensch von Mann ab. Das mag für viele Feministinen hart klingen, ist aber so. Im engliches sieht man das noch deutlicher: Mankind= Menschheit (Mannheit)
Wenn du mal ne ältere Bibel aufschlägst wirst du darin lesen: "Männin soll sie heißen, denn vom Mann wurde sie genommen." Das hängt vermutlich damit zusammen, daß sich Jahrtausende Patriachat nicht so ohne weiteres kompensieren lassen. Ich würde mich aber nicht weiter dran stören, weil wozu?
Wenn man (oder besser Frau) sich dadurch unterdrückt fühlen will, bitte. Man könnte sich auch drüber aufregen, daß es DIE Sonne heißt und nicht DER Sonne, aber es gibt wirklich wichtigeres.

3. Das ist eine sehr zweischneidige Angelegenheit. Natürlich klingt es hart, wenn gesagt wird, wären die Frauen am Herd geblieben, wäre für die Männer genug Arbeit da. Man kann sogar noch weiter gehen und sagen, seit die Frauen Arbeiten gehen ist die Jugendkriminalität gestiegen.
Eine gerechte und umsetzbare Lösung hierzu gibt es bisher nicht. Bei der heutigen Inkonsequenz der Leute und dem mangelndem Willen, Dinge (wie z.B. eine Ehe) auch bei Schwierigkeiten durchzuziehen, wird es die auch nicht geben.

Sexualität selber hat immer etwas mit Macht ausüben zu tun, auch viele Menschen das nicht sehen wollen. Natürlich ist das nicht nicht das einzige (oder das wichtigste) aber es spielt immer mit rein. Und Macht ausüben bedeutet, daß einer diese Macht aufgedrückt bekommt.
Es gibt da allerdings eine WICHTIGE Grenze, zu der ich in 4. noch etwas sagen werde.

Wenn sich Frauen selbst an den Herd zurück bewegen, kann das auch durchaus verständlich sein: Was soll ich mich selbst, mit der Welt da draußen auseinandersetzen, wenn das ein Mann für mich erledigen kann, während ich zu Hause sitze und mir die Nägel lackiere. (Auch der Weg des geringsten Widerstandes oder der Bequemlichkeit genannt, kann nach hinten losgehen, muß aber nicht)

4. Gewalt gegen Frauen im Körperlichen Sinne wird entschieden zu lasch geahndet, wenn überhaupt. Da ist ein deutliches Defizit in der Gesetzgebung vorhanden.
Das hängt vermutlich mit der Kontrollierbarkeit zusammen. Besonders im Verbalen Bereich ist das so eine Sache mit der Beweisbarkeit, und wenn man da "IN DUBITO CONTRA REO" entscheiden würde, wäre das sicher auch nicht das Gelbe, denn das würde ebenfalls zu Misbrauch führen. Und Frauen sind ja bekanntlich nicht weniger niederträchtig als Männer.
Auf jeden Fall ist da noch einiges Umdenken (aber das bezieht sich nicht nur auf den Mann-Frau-Konflikt) von Nöten, nur ob das jemals geschehen wird bleibt fraglich.

Fazit: wenn man sich nur mal in diesem Medium umsieht gibt es so viele Dinge, um die man sich alle sorgen sollte, aber wenn man es tut, hat man nichts mehr zu lachen. :twisted:
Die Welt hat auch gute Seiten, und es gibt auch nette Männer!
 

agentP

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1) Das finde ich auch völlig daneben. Und Laval, es mag ja sein, daß andere Ausdrücke auch missbraucht werden, aber ich finde ehrlichgesagt jeden beleidigenden Ausdruck daneben, der nicht nur den angesprochenen, sondern gleichzeitig eine ganze Gruppe wegen ihrer sexuellen Vorlieben oder Hautfarbe, etc. beledigt.
2) Sonne und Mond sind in der Tat Beispiele wo solche Gedanken eher unsinnig sind zumal es zB in den romanischen Sprachen eh umgekehrt ist, ebenso überflüssig finde ich am "man" rumzumäkeln.
Es gibt aber durchaus Bereich wo imho der Sprachgebrauch zu Ungleichheiten beiträgt, zB wenn es für bestimmte Berufsbezeichnungen keine weibliche Form gibt.
3) Das ist ohnehin ein hohles Argument, denn man könnte einfach sagen: "Liebe Männer macht jetzt ihr mal die nächsten 1000 Jahre Pause und bleibt daheim, ihr habt es Euch nach so vielen Jahren harter Arbeit verdient und wir Frauen gehen arbeiten !". Dann würde es auch passen.
4) Stimme da sowohl Dodger als auch Laval zu, obwohl ich glaube, daß es "In Dubio Pro Reo" heissen müsste. ;)
 

deLaval

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@ agentp

1. was willst du dagegen tun? was kannst du überhaupt dagegen tun?
Mangels der Möglichkeiten nichts zu tun ist auch nicht das wahre.
Also, was wirst du tun? Und nebenbei gefragt, hast du schon mal F*ck oder Sch**ße gesagt, wenn du sagen wolltest etwas ist schlecht?

2. Das mit Sonne und Mond war Ironie...

3. Genau, dann müssen Männer nur noch lernen auch Kinder zu gebähren und alles ist geregelt. (Ebenfalls Ironie, sorry)

4. Ich weiß, daß es In Dubito Pro Reo heist. Nur da ist eben das Problem mit der Beweisbarkeit.

mfg
 

agentP

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1) Ein Fick oder ein Haufen Scheisse kümmern sich aber vermutlich einen Dreck, ob ihre Bezeichnung in anderem Zusammenhang als Beleidigung benutzt wird. Ein Schwuler vielleicht schon.
2) Das habe ich auch so verstanden ! Ich habe das Beispiel nur aufgegriffen um zu erläutern, daß es sprachliche Bereiche gibt wo diese männlich / weiblich Diskussion keinen, andere wo es sehr wohl Sinn macht.
3) Wieso müssen sie das ? Weil Frauen, wenn sie ein Kind gebähren und stillen ca. 1 Jahr pausieren müssen ? Bei zwei Kindern was hierzulande schon über dem Durchschnitt liegt, wäre also eine Frau bei einem angenommen Rentenalter von 65 bis zu dem sie zwischen 40 und 45 Jahren arbeitet, tatsächlich 2 Jahre weg, sie könnte also zwischen 4 und 5% weniger arbeiten als ein Mann, wenn man unberücksichtigt lässt, daß Frauen eine höhere Lebenserwartung haben und in Regel weniger oft vor dem Rentenalter arbeitsunfähig werden.
4) Was ist daran schwer zu beweisen ?
dubium, -ii lat. der Zweifel. , "in" fordert hier den Ablativ -> Ablativ von dubium ist dubio (-o Deklination; Neutra auf - um).Ich weiss nicht wo das Problem liegt.
dubito wäre die 1. Person Singular Präsens von dubitare = zweifeln, hiesse also "ich zweifle".


Nachtrag: Bei genauerer Wühlarbeit im längst verschollen Lateinsynapsenfundus bin ich mir gar nicht so sicher, ob das Ablativ oder Dativ sein muß, ist aber in diesem Fall egal der Dativ wäre auch dubio.
 

deLaval

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1. O.K. aber dann weite die Disskussion bitte auch auf behinderte und psychisch kranke Menschen aus, sowie Angehörige aller erdenklicher Minderheiten.

2. Nenn doch mal ein paar Beispiele.

3. Ich hab doch gar nichts dagegen, daß Frauen arbeiten. Es gibt zwar ne ganze Menge Argumente dagegen, aber genauso dafür. Ich wollte bloß auf diese zweischneidigkeit hinaus.

4. dann eben Dubio (immer dieser dämliche Drang mit Latein rumzuprotzen, aber ich arbeite daran :))

Aber wo wir beim Thema sind.

Was ist denn mit der Benachteiligung von Männern?
-Männer, so sie nicht verheiratet sind, müssen zwar für ihren Nachwuchs zahlen, haben aber keinerlei Rechte an der Erziehung teilzuhaben.
-Männer müssen zum Bund wodurch sie 1-2 Jahre später erst in den Beruf oder ins Studium eintreten.
-Warum müssen männliche Polizisten kurze Haare haben und weibliche nicht?

Gleichberechtigung zieht auch Gleichbepflichtigung nach sich, und dazu sind erstaunlich wenig Frauen wirklich bereit. Die, die aber dazu bereit sind, sollen alle Rechte haben, die sie nur wollen.
 

Esajas

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Hallo dodger,

es stimmt, dass sehr viele Jugendliche das Wort "schwul" im Sinne von "uncool" verwenden. Das zeigt tatsächlich, dass es ein homosexueller Junge heute leider auch nicht leichter hat als vor 20 oder 30 Jahren.
Da müssten Eltern, Lehrkräfte, PfarrerInnen und JugendleiterInnen viel mehr deutlich machen, dass homosexuelle Liebe gleichwertig ist!

Dass Lesben als cool gelten sollen, wundert mich allerdings sehr.

Das Blöde an dem Wörtchen "man" ist, dass viele nicht das Selbstbewusstsein haben, stattdessen "ich" oder "wir" zu sagen.

Dass die Emanzipation an der hohen Arbeitslosigkeit Schuld sein soll, höre ich zum ersten Mal.

Sexismus Frau gegen Frau gibt es natürlich, ebenso den Versuch von Frauen, Männer an Männlichkeit zu übertrumpfen.

Frauen und Schwule sind ja auch nicht per se die besseren Menschen!

Mit besten Grüßen
Esajas
 

agentP

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1) Ja, völlig Deiner Meinung, aber das Thema des Strangs ist ja Sexismus und nicht "benachteiligung Behinderter"

2) Dazu brauchts eigentlich keine Beispiel: Schau Dir einfach mal beliebige Seiten mit Stellenanzeigen an und Du wirst feststellen, daß die weibliche Form sehr selten gesucht wird. Da werden Maurer, Programmierer und Berater gesucht, aber immer noch eher selten ProgrammiererInnen und der Stelle macht das einen Unterschied. Konkrete Beispiele wären zB sämtliche Offiziersdienstgrade der Bundeswehr (Frau Hauptmann ist nun wirklich albern, oder ?)

3) Ich denke der Gleichheitsgrundsatz sollte höher bewertet werden als irgendwelche traditionellen oder (ohnehin fragwürdigen) wirtschaftlichen Argumente.

Was ist denn mit der Benachteiligung von Männern?
-Männer, so sie nicht verheiratet sind, müssen zwar für ihren Nachwuchs zahlen, haben aber keinerlei Rechte an der Erziehung teilzuhaben.
Nun ich denke da werden jetzt aber ein paar Sachen vermischt:
1) Ich zahle für meinen Sohn auch Unterhalt, würde das aber nie abhängig machen vom Recht bei der Erziehung mitzumischen. Immerhin wird der Unterhalt nicht zum Erziehen, sondern zum Ernähren benötigt. Ob die Mutter meines Kindes mir ein Mitspracherecht einräumt, ist eine Sache zwischen ihr und mir, ob mein Sohn Unterhalt von mir bekommt ist eine Sache zwischen mir und ihm.
2) Bereits seit 1998 können getrennt lebende Eltern das gemeinsame Sorgerecht vereinbaren, das die Eltern theoretisch (zum praktischen komme ich noch) gleichstellt. Da hierzu das Einverständnis beider Seiten nötig ist, ist eine logische Voraussetzung, daß die Eltern auch miteinander klarkommen. Sind die Eltern zerstritten, dann dürfte ein beiderseitiges Sorgerecht äusserst problematisch sein, weil es sehr leicht instrumentalisiert werden kann und der Leidtragende das Kind ist. Das sind die Erfahrungen, die man mit dieser Praxis in Scheidungsfällen gemacht hat, denn sind die Eltern einmal verheiratet, dann folgt im Falle einer Scheidung automatisch das gemeinsame Sorgerecht. Sinnvoller würde ich hier eher finden, die Ehe abzuwerten und die automatische Verknüpfung von Ehe und gemeinsamen Sorgerecht zu trennen.
Praktisch gibt es beim gemeinsamen Sorgerecht die Ausnahme, daß die Entscheidungen des Alltags der Elternteil ohne Zustimmung des anderen trifft, bei dem das Kind lebt.

Das mit dem Bund könnte man aber prima mit dem Kinderkriegen verrechnen, oder ?
 

deLaval

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@Esajas

Homosexuelle Liebe ist gleichwertig, nach welchem Maß?

Aus einer Homosexuellen Liebe können keine Kinder hervorgehen, am Bevölkerungswachstum gemessen ist sie also nicht gleichwertig.
Ich finde auch nicht, daß hier überhaupt von Wertigkeit gesprochen werden sollte. Was ist denn Liebe überhaupt Wert?
Ziemlich undefinierbar was?
Werte nicht was nicht genau zu definieren ist.

mfg

P.S. nur um Mißverständnisse zu vermeiden. Ich habe nicht das geringste gegen Homosexuelle. Nur gegen Verallgemeinerungen.
 

pibaX

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deLaval schrieb:
Gleichberechtigung zieht auch Gleichbepflichtigung nach sich, und dazu sind erstaunlich wenig Frauen wirklich bereit. Die, die aber dazu bereit sind, sollen alle Rechte haben, die sie nur wollen.

sehe ich genauso

@dodger
1. hatten schon ne diskussion darüber ob schwul sein eine krankheit ist, deswegen haben die kids gar nicht so unrecht. die weiteren aussagen wie ekelhaft usw. beruhen auf persöhlichen erfahrungen, bzw. ereignissen, es wäre unfair, sie dafür anzumachen.
2. naja finde ich blödsinn diesen punkt..
3. wurde schon genug drauf eingegangen..
4. mit der sexuellen gewalt, mache ich mir auch schon sorgen, ich denke, das es nicht nur nicht abnimmt, sonder gar rapide zunimmt.
hatten darüber einen ähnlichen threat über kinderpornos, ne stimmt nicht über pädophile..
was ich sehe ist eine art "verrussigung"(oh mna hört sich sch**sse an und ist gleichzeitig auch noch rassistisch), naja will damit sagen, das vergewaltigung, langsam wie in russland zu einer art kavalliersdelikt(schreibt man das so, wenn net bitte verbessern) wird, es wird nicht nur verschwiegen, von den frauen, sondern männer fangen auch im "übertriebenen" maße an damit zu prahlen.
grundsätzlich ist, wenn man jungen männern zuhört, die sich über frauen unterhalten, immer eine art abneigung im sinne von nieder herauszuhören. ich selbst und in meiem freundeskreis haben die gespräche zwar nciht so ein tiefes niveau, aber auch bei uns muss ich eine gewisse arroganz der besseren hälfte gegeüber feststellen, die unberechtig und dumm ist.
Frage liegt es in der natur, das wir männer nur auf frauen herabgucken, es sei denn wir wollen mal wieder fi**en.
weiterhin sehe ich mit grosser sorge, das der islamische einfluss auf uns grösser wird. und dort naja ist die frau ja nun wirklich noch unterdrückt.
ein beispiel: ein kumpel von mir, ist letztes jahr umgezogen und auf ne andere schule gegangen, wo ein größerer anteil ausländischer mitbürger untergebracht war, nach nur einem jahr hatte er sich komplett verändert, er redete nur noch von fo**en und schlampen die man richtig vögeln müsste. ich war so erschreckt über diese veränderung, da er früher grundsolide war und die frauen sehr stark respektierte, dass ich den kontakt mit ihm abbrach. habe ihn dann mal wieder getroffen mit ein paar seiner neuen kumpel, alles idioten wie nur sagen kann, und habe mich wieder erschreckt, diese bande ist lauthals und schreiend durch ein einkaufszentrumu marschiert und hat alles was so aussah wie ne frau dumm angemacht und angefasst, bis sie schließlich vom sicherheitsbeamten des hauses verwiesen wurden.
...


mfg pibaX
 

Esajas

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@ deLaval

Ich bin nicht besonders sattelfest, was ethische Fragen angeht.

"Gleichwertig" habe ich vor allem in Relation zu "gleich" bzw. "gleichartig" gesehen.

Denk doch mal andersherum: Würdest Du eine heterosexuelle Beziehung, aus der keine Kinder hervorgehen (können), als minderwertig bezeichnen?

Behindete Menschen werden neuerdings "anders begabt" genannt.

Wirklich schwierig, das alles auszudrücken!

Mach doch mal Gegenvorschläge!

Mit besten Grüßen, Esajas
 

deLaval

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Ich würde gar keine Beziehung als minderwertig bezeichnen, da ich einer Beziehung keinen Wert aufdrängen würde.

Und dieser Ausdruck für "Behinderte" (vorsicht politisch nicht korrekter Ausdruck) ist auch Quatsch meiner Meinung nach.

Beispiel:

Jemand der im Rollstuhl sitzt mag ein hervoragender Handwerker oder Wissenschaftler, oder Künstler, oder Gesprächspartner, oder Liebhaber, oder Mitmensch sein, aber er ist und bleibt (vermutlich) ein miserabler Läufer. Das macht ihn verglichen mit anderen Läufern "minderwertig" aber einen Menschen auf ein einziges Attribut zu beschränken ist (wie das Wort schon sagt) beschränkt.

Das Gleiche gilt auch für Homosexuelle. Für die Fortpflanzung sind die nicht zu gebrauchen, aber es gibt hundertmillionen Dinge (im Bezug auf Beziehungen), worin die wirklich gut sein können.

Es macht einfach keinen Sinn soetwas zu werten.

mfg

P.S.

Gleichartig kann es ja nicht sein, weil die Grundvoraussetzungen ganz Andere sind.
Sie sind halt anders, na und. Lass sie doch, wir sind es ja auch.
 

sillyLilly

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Gleichberechtigung zieht auch Gleichbepflichtigung nach sich, und dazu sind erstaunlich wenig Frauen wirklich bereit. Die, die aber dazu bereit sind, sollen alle Rechte haben, die sie nur wollen
Ich habe das Recht 2 Kinder seit 16 Jahren alleine zu versorgen, ins Leben zu begleiten und zu erziehen.
Habe ich nu mehr Rechte als andere Frauen, weil ich alle Verpflichtungen alleine trage ????
Nach deiner Logik müßte ich auch mehr Rechte als viele Männer haben. :wink:


Als wenn Frauen nicht so recht wissen würden was Verpflichtungen sind... und nur die lustigen Rechte die der Mann hat, auch haben wollen. :?

Die Gleichberechtigung beinhaltet eine Gleichbepflichtung ... und zwar in dem Masse ... das die Männer auch die gleichen Pflichten haben wie die Frauen.
Denn das war nicht immer so ... und ist auch heute leider noch nicht immer selbstverständlich.

Namaste
Lilly
 

Philipp

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Das grundproblem ist das es nicht gewünscht wird. Es ist so doch einfacher für die männer. Ich will gleichberechtigte und starke frauen einfach weil sie mir mehr zu bitten haben als die meisten angepaßte frauen. Ich habe keine angst vor frauen und sehe jegliche art von ausschließung durch äuserer gründe als einschrenckung der gesellschaft in der wir leben. Ausgrenzung basiert immer auf angst....

und probleme wie arbeitslosigkeit nur auf die tatsache der frauen arbeit zu beschränken ist sehr einseitig ... da spielen viel mehr faktoren mit (gewinn geilheit der reichen schadet da mehr).

leider gibt es halt viele menschen die ihre gesellschaftlich aufgezwungenen rollen nicht durchschauen. Und sich freiwillig in ihre vorgelebten rollen begeben.
 

deLaval

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@ SillyLilly

Nun, ich kenne die Situation in deinem Fall nicht, und will (und sollte :wink: ) mich dazu nicht äußern. Ich habe nicht von moralischen Rechten und Pflichten gesprochen, sondern von "rechtlichen" (wobei es da eine erschreckende Grauzone gibt).
Wenn ein Mann sich aus einer Familie herauszieht und die Verantwortung, die er hat von sich weißt, ist das eine Charakterschwäche und hat mit der Grundsätzlichen Sache zu tun.
Warum also müßtest du mehr Rechte haben?

Du kannst Männer und Frauen nicht völlig gleich behandeln, weil sie nun einmal nicht gleich sind.
Und nebenbei, welche Verpflichtungen meinst du, die Frauen haben und Männer nicht? (Bitte keine moralischen oder Gesellschaftlichen Klischees, wenn es nicht sein muß.)

mfg
 

sillyLilly

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deLaval schrieb:
Warum also müßtest du mehr Rechte haben?

Du kannst Männer und Frauen nicht völlig gleich behandeln, weil sie nun einmal nicht gleich sind.
Und nebenbei, welche Verpflichtungen meinst du, die Frauen haben und Männer nicht? (Bitte keine moralischen oder Gesellschaftlichen Klischees, wenn es nicht sein muß.)

mfg

Ich denke nicht das ich mehr Rechte habe als andere.
Du hast aber in deinem letzten Posting recht flach und klischeehaft von gleichen rechten und pflichten gesprochen.
Als würden die Männer mehr Pfichten haben .. und als wären die Gleichberechtigunsansprüche der Frauen nur darauf aus ... die Rechte zu bekommen die Männer haben.

Ich glaube deine Frage kann ich nicht ohne klischees beantworten.
Denn entweder wird meine Antwort so ausfallen ... das man sie als subjektiv betrachten kann (oder auch sollte) oder ich verallgemeinere ... was dann wieder klischeehaft ist. :wink:
Ich denke wenn man sich in den letzen 100 jahren die gesellschaftliche Stellung der Frau anschaut ...... und die Verpflichtungen die sie immer zu tragen hatte ... erübrigt sich aber auch eine genauere Erklärung von welchen Pflichten ich rede, meinerseits oder?
Ich fühle mich nicht von Männern unterdrückt. Ich kann für meine Rechte einstehen und tue das auch.
Aber es ist auch eine Tatsache ... das es von der Gesellschaft noch immer mit zwiespältigen Gefühlen betrachtet wird, wenn eine Frau ihren Mann steht :wink:
Aber das ist auch klar ... den alte Muster geben ja auch ein gewissen mass an sicherheit ... und alte Muster aufzubrechen, geht nicht von heute auf morgen und macht immer Angst

ich denke das der wieder aufkeimende sexismus den Det angesprochen hat ... auch ein Zeichen für die Veränderungen sind ...
Die Veränderung ist an einem Punkt angekommen ... wo noch alte Muster noch mal versuchen sich ihr altes Recht zu erkämpfen.
Also empfinde ich es eher als ein gutes Zeichen. Sowas wie die letzten Zuckungen *g*

Namaste
Lilly
 

sillyLilly

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noch ein zusatz
von wegen gleich behandeln.

natürlich sind männer und Frauen nicht gleich.
Aber kein Mensch gleicht dem anderen :wink: und doch haben wir alle die gleichen Grundrechte.
 

agentP

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Eben ! Natürlich sind Frauen und Männer nicht gleich, aber auch nicht so ungleich, daß ein solches Maß an Ungleichbehandlung gerechtfertigt wäre.
Der relativ geringe Unterschied zwischen Mann und Frau wird doch absolut überproportional aufgeblasen.
 

deLaval

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Natürlich gleicht kein Mensch einem Anderen, aber ich denke schon, daß zwei Frauen einander mehr gleichen, als eine Frau einem Mann. Ich mag mich natürlich irren. :wink:

Wenn du von Gesellschaftlichen Mustern sprichst hast du ja im Grunde Recht, aber dann redest du von etwas anderem als ich.

Mit Verlaub, Männer haben mehr Pflichten. (Auch da gibt es ein Umdenken, das will ich nicht legnen, und es mögen auch längst nicht mehr so viele sein wie vor 100 Jahren, aber abstreiten kannst du es nicht)

Beispiele habe ich bereits genannt. Du bist noch mit keinem einzigen Gegenbeispiel gekommen.
Also: Welche Pflichten hat eine Frau, die ein Mann nicht hat?
 
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