Selbstmord Thread !!! (gab es das nicht schon mal??)

Shishachilla

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Würde eher sagen die ganze Welt, zumindest bei Lady Di, JFK hab ich nich mitbekommen. Aber bei Lady Di war doch echt jeder am Heulen.


Edit: nicht negativ gemeint, habe nur die bestehende Wortwahl aufgegriffen.
 

antimarionette

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Ich möchte hier auch meinen Beitrag zum Thema Selbsmord abgeben. Allerdings nicht in in diesem Frage-Antwort Spiel. Ich erzähl euch einfach mal aus Sicht eines Angehörigen, wie sich das mit dem Selbstmord verhält:

Aus der Sicht eines Selbstmörders ist der Suizid die letzte Tür, durch die er selber gehen kann. Seiner Meinung nach. Er sieht keinerlei Optionen mehr. Der Suizidgefährdete übrsieht seine Schnittstellen zu Freunden und der Familie und völlig auf sich und seine Problemstellung fokussiert.
Hilferufe werden im Umfeld oft nicht wahrgenommen, da es sich dabei nicht immer um klar zu identifizierende Hilferufe handelt.
Und dann kommt der Tag an dem man als Angehöriger damit konfronitiert wird.
Zuerst ist man traurig und verzweifelt. Man überlegt: Hätte ich es verhindern können? Habe ich Anzeichen übersehen? Welche Fehler habe ich begangen?
Und dann kommt die Wut. Die Wut auf diesen Abgang durch die Hintertür. Mit einem zurückgelassenen Scherbenhaufen. Ein Erbe, an dem Menschen zerbrechen können, Familien kaputt gehen.
Die schlimmste Phase in der Verarbeitung.
Und irgendwann kommt die Aussöhnung. Irgendwann kommt der MOment, wo man diesen Selbstmord akzeptiert. Verstehen wird man ihn nicht. Aber man hat gelernt damit umzugehen. Mal besser, mal schlechter.

Und eines hat man dabei auf jedenfall verloren: Die Option Selbstmord zu begehen.
Wenn man einmal das Leid für die ANgehörigen selbst miterlebt hat, dann weiß man das Selbstmord keine Lösung ist. Weder für einen Gläubigen noch für einen ungläbigen Menschen.
Von Moral möchte ich in diesem Zusammenhang nicht einmal sprechen.

Kein Mensch lebt alleine auf der Welt. Und daher hat jeder eine Verpflichtung gegenüber seinem eigenen persönlichen Umfeld. Und so sollte man auch agieren.
Lediglich bei sterbenskranken Menschen kann ich den gewählten Freitod mittlerweile akzeptieren. Alles andere finde ich egoistisch.

Und ich finde das Thema zu ersnt um es aus einer Bierlaune heraus zu diskutieren. Aber das nur mal am Rande.
 

Hosea

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Jimmy Bond schrieb:

haeh? ich versteh ehrlich gesagt den satz nicht. entweder man trauert oder man trauert nicht. man kann aber nicht irgendwann in der zukunft anfangen ueber einen menschen zu trauern, den man kaum gekannt hat.

Naja, war auch etwas blöd von mir...sollte eben zum Ausdruck das Suizid Gedanken "meist" temporär sind. Egal wo die Problematik liegt, gibt es Lösungen/Wendungen die zukünftig auftreten können.

Somit ist nie aller Tage Abend, egal ob man Angehörige etc hat die um einen Trauern können. Und egoistisch in dem Sinne, das man der Nachbarin eventuell einen guten Partner vorenthält.:wink:

Lg Hosea
 

wattwurm

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Murphy schrieb:
@ Wattwurm
ich hoffe, dass du noch lebst und das mein ich echt ernst.
danke, nett von Dir.
so ein freundliches Wort tut echt gut. :)

Nee, hab's noch nicht geschafft. Einmal habe ich's vorgehabt: bin in den Wald gefahren, habe mich betrunken und wollte mir erst die Pulsader aufschneiden und dann im Weiher ertrinken. Aber habe es dann doch nicht getan, wegen der Angst vor den Schmerzen und dem Gefühl, vielleicht doch noch was zu verpassen.

Bei mir war das ähnlich wie bei Bastian.B aus Emsdetten: er hätte damals, als er seinen Amoklauf veranstaltet hat, eigentlich einen Termin vor Gericht wegen seinem Waffenbesitz wahrnehmen müssen. Ich wollte mich umbringen, weil man mir für den nächsten Tag einen Termin mit einem Sozialarbeiter "aufgedrückt" hatte, der mein Leben "in Ordnung" bringen soll.

Das Thema Selbstmord habe ich im Gespräch mit dem Sozialarbeiter angesprochen, er hat sich aber nicht weiter dazu geäußert. Irgendwie hatte ich den Eindruck, er übergeht das Thema mit Absicht, um dem Selbstmord-Gedanken nicht unnötig Wichtigkeit zu geben. Er fragte nur, warum ich es nicht getan habe und da sagte ich, dass "ich es ja immer noch tun kann". Die Antwort hatte er wohl schon öfters gehört, denn er schien zufrieden und damit war das Thema dann gegessen.

Wegen der staatlichen Fürsorge: die Leute vom Sozialamt sagen, sie können einem nur helfen, wenn man es selbst will. Ich fragte, ob sie "gegen meinen Willen" eingreifen würden, wenn ich mich unter einer Brücke häuslich einrichten würde. Er sagte "warum sollten wir, wenn es Ihre Entscheidung ist?" Und damit hat er Recht: es ist MEIN Leben, und solange ich nicht Amok laufe sondern nur Selbstmord begehe, hat der Staat damit NICHTS zu tun!
 

antimarionette

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wattwurm schrieb:
Nee, hab's noch nicht geschafft. Einmal habe ich's vorgehabt: ...

Entweder handelt es sich bei Deinen Aussagen um Hilfeschreie, dann wäre es bedauerlich das noch nie jemand sich darum gekümmert hat, oder du versuchst mit diesem Thema Mitleid zu erzeugen, dann wäre es gut das sich noch niemand ausfürhlich mit Dir beschäftigt hat.
Ich kann Dir nur einen Rat geben, wenn Du tatsächlich der Depression verfallen bist: Geh zu Deinem Hausarzt und lass Dir eine Überweisung zu einem Therapeuten geben!!!! Alleine kommt man da nicht raus!

Zum Thema Staat: Der Staat hat eine Fürsorgepflicht. Wenn Du Deine Selbstmorgedanken öffentlich äußerst wirst Du normalerweise zur Eigensicherung erst einmal eingewiesen.
Deshalb bin über das Verhalten deines Sozialarbeiters einigermaßen überrascht.
 

Ein_Liberaler

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Wie begründet sich eigentlich diese Fürsorgepflicht des Staates mir gegenüber? Was sagen die juristischen Kommentare zur Gurt- und Helmpflicht und zum Selbstmord?
 

Magna

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Ich würde fast annehmen, wattwurm ist noch keine 20. Das ist nämlich die einzige Erklärung, die ich für das Verhalten des Sozialarbeiters habe.
Grade Jugendliche, so mein Eindruck, haben solche Ideen öfter.

Selbstmord ist ein Ausweg, den man nicht benutzen sollte. Das ist nicht nur moralisch so. Wenn ich als Mensch wachsen will, lernen will, dann geht das nur indem ich meinen Schwierigkeiten entgegentrete und sie loswerde. Bin ich dazu nicht fähig, fühle ich mich ohnmächtig und allein, ich kriege das Gefühl, es ginge allen anderen besser, weil die kommen ja klar. Erst wenn ich begreife, dass es menschlich ist, Schwierigkeiten zu haben und sich ohnmächtig und allein zu fühlen, kann ich verstehen, dass es anderen genauso geht.
Wenn ich das verstehe, kann ich mich mit anderen verbünden und dann sieht das Leben irgendwann wieder anders aus.

Selbstmord ist nichts heroisches, es ist die letzte Flucht, wenn alle anderen Auswege schon gescheitert sind.
Ich verstehe jeden der gelähmt ist oder im sterben liegt. Und ich verstehe jeden mit Patientenverfügung.
Aber für alle anderen gilt: Selbstmord ist dumm. Das merkt ihr spätestens, wenn ihr im Behindertenheim wieder aufwacht.

Liebe Grüße,
Magna
 

Semiramis

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Ein_Liberaler schrieb:
Wie begründet sich eigentlich diese Fürsorgepflicht des Staates mir gegenüber? Was sagen die juristischen Kommentare zur Gurt- und Helmpflicht und zum Selbstmord?
Das würde ich allerdings auch gerne mal wissen...
Sind wir als Bürger des Staates auch gleichzeitig so was wie dessen Eigentum? Wenn man bedenkt, daß wir registríert sind, unsere Geburtsurkunden und sonstigen Lebensabschnitte in Akten vermerkt werden, und nur mit Reisepässen legal ins Auslang kommen...
Fakt ist, daß der Staat durch Gesetze das Zusammenleben sichert, aber auch den Einzelnen - gelegentlich vor sich selber - schützt (oder es versucht).

mfg,
Semiramis
 

Sentinel

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Magna schrieb:
Selbstmord ist nichts heroisches, es ist die letzte Flucht, wenn alle anderen Auswege schon gescheitert sind.
Ich verstehe jeden der gelähmt ist oder im sterben liegt. Und ich verstehe jeden mit Patientenverfügung.
Aber für alle anderen gilt: Selbstmord ist dumm. Das merkt ihr spätestens, wenn ihr im Behindertenheim wieder aufwacht.

Da liegt doch der springende Punkt. Die meisten "Selbstmörder" wollen sich doch eigentlich gar nicht töten, und falls das wirklich der Ursprung des Gedanken sein sollte, dann werden sie auch dafür sorgen, daß es klappt ...

In "ich will mir das Leben nehmen" steckt wesentlich mehr als nur die Selbstmordfloskel.
 

Malakim

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Sentinel schrieb:
Da liegt doch der springende Punkt. Die meisten "Selbstmörder" wollen sich doch eigentlich gar nicht töten, und falls das wirklich der Ursprung des Gedanken sein sollte, dann werden sie auch dafür sorgen, daß es klappt ...

Ganz genau. Jemand der das wirklich vor hat macht das auch. Ohne jemandem was zu sagen ... zumindest in meiner Erfahrungswelt ist das so.

... und ich habe leider Erfahrung damit :cry:
 

antimarionette

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Malakim schrieb:
Ganz genau. Jemand der das wirklich vor hat macht das auch. Ohne jemandem was zu sagen ... zumindest in meiner Erfahrungswelt ist das so.

... und ich habe leider Erfahrung damit :cry:

Ich leider auch.
Und ich muss aus meiner Erfahrungswelt sagen: Es gibt Signale, die aber leider erst im Nachhinein richtig zu deuten sind. Das ist leider das Problem!
 

Murphy

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Meine Erfahrung mit suizid gefährdeten Menschen hat mir leider gezeigt, dass sie wie bei vielen andern extrem Problembehafteten Menschen erst ganz unten ankommen müßen.
Erst dann (wenn es es hoffentlich nicht zu spät ist) wissen sie ihr eigenes Leben zu schätzen.

Dann kommt erst der wirklich schwere teil der Arbeit.

Ein Selbstmordkandidat, der in letzter Minute von guten Freunden oder von Helfern in der Not geretet wurde, hat immer erst ein emotionales hoch.
Er freut sich noch am Leben zu sein.
Die einen länger, die andern kürzer.
Dann erst sind sie in der Lage sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen.
Die einen schaffen es, die andern leider nicht.

Natürlich kann man diese Aussage nicht auf alle münzen, doch ich glaube zum größten Teil ist das so.

@ antimarionette
Jedes Thema ist in jeder Lage disutierbar. Es kommt nur drauf an was dabei rauskommt.
 

Lunatic

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Nee, hab's noch nicht geschafft. Einmal habe ich's vorgehabt: bin in den Wald gefahren, habe mich betrunken und wollte mir erst die Pulsader aufschneiden und dann im Weiher ertrinken. Aber habe es dann doch nicht getan, wegen der Angst vor den Schmerzen und dem Gefühl, vielleicht doch noch was zu verpassen.

Wenn ich sowas schon höre...pseudo suizidgefährdet...

Ich habe ja Verständniss dafür dass man in manchen Situationen einfach nicht mehr weiter weiss, aber muss man dann sowas schreiben?
 

wattwurm

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@ Lunatic
Nee, muss man nicht schreiben. Natürlich stellen solche Aussagen eine Beleidigung da für die erfolgreichen Selbstmörder, die ihre Tötungsabsichten zielstrebig ausführen und damit ihre Charakterstärke unter Beweis stellen. Ich hab's auch nur gesagt, weil mich "Murphy" direkt angesprochen hatte. Wenn man Probleme hat, die niemand im persönlichen Umfeld wahrnimmt, einen selbst aber ständig beschäftigen, kann es schon mal zu so einem überflüssigen Forenbeitrag kommen, wenn plötzlich jemand ein nettes Wort für Dich "übrig" hat. :oops:
 

Lunatic

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Ich kann es Dir nicht sagen...wenn ich sehe welches Leid solche Menschen auslösen und dann hier im Forum so einfliessen lassen, "selbstmord, ach ja das hatte ich auch mal vor" , da kann ich wenig Verständniss für aufbringen.

Ich hatte mal einen Freund, der hat mir seinen Selbstmord immer wieder angekündigt. Mich tagelang damit auf Trap gehalten und mir die Schuld an seinem verpfuschten Leben gegeben. Ich habe mit der Polizei gesprochen, die konnten mir nicht helfen. Jeden Tag kamen neue Nachrichten von ihm, er hat mir jeden Tag erzählt dass er sich das Leben nimmt. Hat mir beschrieben wie er es tun wollte.ich war so hilflos.. Ich glaube ihr könnt Euch nicht vorstellen was dann in einem vorgeht. Ja und dann kam irgendwann seinerseits die Einsicht dass er vielleicht doch noch was verpasst...ja danach gings ihm besser, aber ich hätte nen Therapeuten gebrauchen können...ich glaube er wollte mich bestrafen, mehr nicht.
 

Malakim

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Lunatic schrieb:
Ich kann es Dir nicht sagen...wenn ich sehe welches Leid solche Menschen auslösen und dann hier im Forum so einfliessen lassen, "selbstmord, ach ja das hatte ich auch mal vor" , da kann ich wenig Verständniss für aufbringen.

Ich kann nur wenig Verständnis für Deine Kommentare zu wattwurm aufbringen.

Willst Du Ihn drängen? 8O

@wattwurm
Ich halte eine Selbsttötung nicht für Charakterstark. Es ist eher charakterstark über seine Probleme zu reden und diese dadurch hoffentlich zu überwinden.
 

Hosea

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Wattwurm schrieb :

die ihre Tötungsabsichten zielstrebig ausführen und damit ihre Charakterstärke unter Beweis stellen.

Schön dich erstmal zu lesen und ich hoffe und denke es geht dir besser. *Punkt*

Da sind wir unterschiedlicher Auffassung, warum das ausgerechnet ein Zeichen für Charakterstärke ist.

Wenn man Probleme hat, die niemand im persönlichen Umfeld wahrnimmt, einen selbst aber ständig beschäftigen, kann es schon mal zu so einem überflüssigen Forenbeitrag kommen, wenn plötzlich jemand ein nettes Wort für Dich "übrig" hat.

Manchmal ist es eben sehr gut ,sich in seinem persönlichen Umfeld Hilfe zu suchen, oder besser gesagt anzunehmen.
Zu dem "überflüssigen Foreneintrag" (du hast ihn ja nun so benannt), ich hab immer einen nettes Wort für dich, auch wenn ich es nicht immer poste. :)

LG Hosea
 

Lunatic

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Wie, Ihn drängen? Meinst Du das jetzt ernst?

Ich meine nur, dass man mit sochen Äusserungen vorsichtiger umgehen sollte...wieso muss ich den Leuten erzählen dass ich auch mal nen Selbstmord vorhatte?Ich finde das ist so ein ernstes Thema dass man nicht mal eben sowas raushaut. Das meine ich. Aber das hat Wattwurm ja schon beantwortet.

Ich halte eine Selbsttötung nicht für Charakterstark. Es ist eher charakterstark über seine Probleme zu reden und diese dadurch hoffentlich zu überwinden.

Ja da gebe ich Dir recht. Charakterstark wäre, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und für eine Zukunft zu kämpfen
 

Simple Man

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Lunatic schrieb:
Ich meine nur, dass man mit sochen Äusserungen vorsichtiger umgehen sollte...wieso muss ich den Leuten erzählen dass ich auch mal nen Selbstmord vorhatte?
Also sollte man nicht darüber erzählen, oder wie?

Ich finde das ist so ein ernstes Thema dass man nicht mal eben sowas raushaut.
Warum nicht?

Ja da gebe ich Dir recht. Charakterstark wäre, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und für eine Zukunft zu kämpfen
Ich wiederhole mich gerne: Imo geht der Großteil der Selbstmord(versuche) in unseren Breitengraden auf psychische Erkrankungen zurück - das hat meiner Meinung nach eher weniger mit "Charakterstark" oder "Charakterschwach" zu tun ...
 
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