Selbstmord durch erhängen

DaJ23

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Woppadaq schrieb:
Es gibt da so ein Kapitel in Casanovas Memoiren, wo er ebenfalls seinen Suizid vorbereitet. Er selbst schreibt, daß der einzige Grund, zum Selbstmord zu greifen, der ist, daß man Angst hat, wahnsinnig zu werden.
Kenn ich irgendwoher :?: :!: :lol: :lol: :lol: :lol:

und Selbst das ist kein Grund wie ich gemerkt hab, was interessierts die Gesellschaft ob ein Wahnsinniger mehr oder weniger rumrennt. :roll: :twisted:

Nochmal zum Thread, ich denke Tod durch Erhängen ist mit die sadistischte aller Selbstmorde, weil derjeniger einfach noch leiden WILL bzw. seine Angehörigen so am besten "erschrecken" (Sorry, mir fällt bloss gerade irgendwie kein anderes Wort ein) kann... Leute die sich einen leichten Tod wünschen mit Schlaftabletten oder ähnlichen, von denen geh ich aus (das ist keine Verurteilung hier :p), das sie eher vor irgendetwas fliehen, als das Sie eine Wahl über Ihr Leben treffen. Eine Entscheidung hat immer 2 Seiten (ist ja schon im Begriff verankert ;)) und das sollte man auch so akzeptieren!

mfg DaJ23
P.S.: An seine innersten Konsistenzen zu gehen, ohne jetzt spez. an Selbstmord zu denken, kann ich übrigens nur jedem empfehlen, es gibt einem neue Eindrücke und ein neues Verständniss von der Welt.

Edit:
@GreatForrest: schön zu hören, das es auch mehreren hier so geht!
Jedoch muss es ja nicht immer der Hilferuf sein das man selbst möchte das einem zugehört werden soll, sondern das man möchte das sich einem die Welt offenbart, so als wenn sich alles irgendwo verschachert, in sein eigenes Grau in Grau vergraben hat. So kenn ich es jedenfalls. Ist btw. wahrscheinlich auch ein Grund warum um die Winterzeit soviele Suizidversuche stattfinden, immerhin ist dann alles ziemlich Trist.
 

starbug

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Trasher schrieb:
Es scheint so, daß je zivilisierter eine Gesellschaft ist, ihre Selbstmordrate umso höher ist.

ist logisch, wenn du zivilisiert mit materiell orientiert gleichsetzt, denn wahres glück kommt von innen, nicht von außen :)

und genug materielles ersatzglück gibt´s leider auch nicht wegen ungerechter verteilung.
 

v3da

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Selbstmord ist nie eine Lösung.

Als ich klein war hat sich ein Nachbar von mir umgebracht nach dem er eine 1 in der Schule kassiert hatte (in Kroatien ist 1 die schlechteste Note). Sein Vater hat ihm gedroht ihn bei der nächtsten 1 "umzubringen" und er fand sich anscheinend in einer ausweglosen Situation.

Ich kannte ihn gut (Nachbar, selbe Schule) und kann bis heute nicht verstehen wie man sich aus solch einem banalen Grund das Leben nehmen kann.

Die Eltern fanden ihn mittags hängend auf dem Dachspeicher ...
 

Pain

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Selbstmord ist nie einen Lösung
Ist es nicht ? Es ist zumindest eine Lösung für die Person, die sich dafür entscheidet. Und genau dies ist die Person die bei dieser Lösungsmöglichkeit im Mittelpunkt steht, niemand anders.
Selbstmord, ist irgendwie Feige ...
Wenn du solche Behauptungen aufstellst, hast du dich mit dem Thema nicht ernsthaft auseinander gesetzt oder hast selber keine Grennzerfahrungen gemacht. Die Hemmschwelle sich selber um die Ecke zu bringen ist mit Sicherheit so hoch, dass es eigentlich "bewundernswert" ist, wenn es wirklich jemand tut. Damit will ich nicht meine Bewunderung zum Ausdruck bringen, sondern nur ein wenig klar machen, das feige etwas anderes ist.

Wenn der Mensch schon soviel wert auf selbstverwirklichung und selbstbestimmung legt, dann halte ich Selbstmord für eine legitime Möglichkeit. Wobei ich niemanden bestärken möchte, aber ich möchte eben auch letzten Endes niemanden davon abhalten ... Ich kenne das Gefühl nur zu gut und kann letztlich viele der Gedankengänge nachvollziehen.
Aber auf der anderen Seite kann ich eben genauso sagen, dass es immer weiter geht. Und einer gewissen Gesetzmäßigkeit folgend kommt nach jedem tief auch wieder ein hoch.
Tod durch erhängen kann bis zu 30 Minuten dauern
Mein Hausarzt hat mir in einer meiner schlimmsten Phasen meines Lebens mal "empfohlen" mich in einer kalten Winternacht irgendwo im Park richtig zu betrinken. Dann das Hemd aufknöpfen und einschlafen ... Man wird mit ziemlicher Sicherheit bei Temperaturen um oder unter null Grad nicht mehr aufwachen. Um nochmal die Worte des Arztes aufzugreifen: "Sie werden dann zufrieden in das andere Reich herüberschlafen..."
 

DaJ23

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painworld schrieb:
Mein Hausarzt hat mir in einer meiner schlimmsten Phasen meines Lebens mal "empfohlen" mich in einer kalten Winternacht irgendwo im Park richtig zu betrinken. Dann das Hemd aufknöpfen und einschlafen ... Man wird mit ziemlicher Sicherheit bei Temperaturen um oder unter null Grad nicht mehr aufwachen. Um nochmal die Worte des Arztes aufzugreifen: "Sie werden dann zufrieden in das andere Reich herüberschlafen..."
Eigentlich sollte das hier kein Suicid-Tipp Thread werden, oder? 8O 8O 8O 8O 8O 8O 8O

Genausogut kann man ja auch jemandem empfehlen sich mit einem Messer direkt die Lendengegend (Ich meine so heisst die Gegend zwischen Genitalien und Beinen doch, oder?) aufzuschneidend... dann kann einen mit Sicherheit auch niemand mehr helfen!

mfg DaJ23
@Painworld: Tolle Ärzte kennst Du, muss man schon sagen ;) :roll:
 

v3da

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Zitat:
Selbstmord ist nie einen Lösung

Ist es nicht ? Es ist zumindest eine Lösung für die Person, die sich dafür entscheidet. Und genau dies ist die Person die bei dieser Lösungsmöglichkeit im Mittelpunkt steht, niemand anders.

Wenn ich sage Selbstmord ist keine Lösung dann meine ich damit dass ich es niemandem empfehle. Wer sich dafür entscheidet, den kann ich nicht abhalten. Freier Wille für alle.

Schon klar dass jeder das selbst zu entscheiden hat, habe nie etwas anderes behauptet. Also wenn dir danach ist ...bitte sehr. :wink: (trotzdem emfehle ich es niemandem, es ist eine Lösung aber ist es auch die beste?)
 

InsularMind

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@Zwerg : Du schriebst, dass er ganz 'in Ordnung' schien oder so.

Das ist bei Vielen so, was daher rührt, dass sie über sehr viele Dinge mit ihren Bekannten und Freunden über sehr viele Dinge einfach nicht reden können.
Der Kumpel vom Bekannten war auch immer so'n Partylöwe -- mit jeder Hübschen sofort auf der Tanzfläche n Gespräch angeleiert und auf happy fresh Prince gemacht.
Niemand hat es für möglich gehalten, als die Todesnachricht kam, alle waren ganz überrascht a'la *Was, der ? Das kann doch gar nicht sein*

Wenn sich Leute über ihre Probleme und inneren Gedanken mitteilen, und die nicht heiter und positiv sind,da heißt es dann oft: Das ist nicht so schlimm, und : Du siehst das nur subjektiv so, oder noch kläglicher sind Antworten wie 'Reiß Dich zusammen' oder 'Du bildest Dir alles nur ein' ect.
Es kommt klar immer darauf an, wie sich diese Entwicklung herausbildet oder weshalb -- ob nun Depression davor steht oder eine langzeitliche Geschichte von immer neuen negativen Lebenserfahrungen.
Das, was Selbstmordegedankler von ihren Mitmenschen gern hätten, bekommen sie oft genug nicht -- ein klein wenig Zeit oder Zuhören.
Stattdessen werden sie nicht Ernst genommen, oder man sagt ihnen *Was wirst Du schon nen Grund für solche Gedanken haben. Du hast es doch so gut wie kein Anderer*

Viele reden aber erst gar nie mit Anderen über ihre inneren Gefühle hinter der Maske des gesellschaftlich verordneten und überall umher immer tiptop erwarteten Dauerheiterkeitszwangs -- die Gesellschaft verübelt ihnen nicht positives Gedankentum leicht, stellt sie als Spielverderber und Spaßbremsen dar -- bzw. handelt mit dem Gedanken : 'Was gehen mich dem seine Probleme an '
Ab zum Psyologen oder Pschiater ist auch nicht in jedem Fall die beste Lösung -- man kommt sich dann leicht noch stärker abgewimmelt vor, noch weniger Ernst genommen, auch dadurch was das wiederum beim Bekanntenkreis auslöst ( Die mit ihrer Psychomasche immer.Die hat se nicht mehr alle im Karton usw. )

Bei vielen kann ich's nachvollziehen, deren Leben dauerhaft mehrheitlich negativ verläuft, wo das Erreichen von halbwegs ordentlicher Lebensqualität nicht möglich wird, wo ne ätzende Krankheit geschieht oder die mit der dauerhaften, über Jahrzehnte fortgehenden Ablehnung von außen nicht klarkommen -- sich nicht dem Idealdenken des Trotz Allem beugen können.
Im Allgemeinen denke ich, es ist jedes Menschen eigene Wahlfreiheit zu entscheiden, ob er das Leben, seine Falltüren oder Launen mitmachen will oder ab wann nicht mehr dazu bereit ist.
Man kann Niemandem vorschreiben, wie viel er zu ertragen hat.
Jeder sollte ein Recht auf Tod haben -- so wie man Recht auf Leben ohne Weiteres selbstverständlich findet.

Aber viele Selbstmorde müssten eigentlich nicht stattfinden, wenn die Menschen die Gefühle ihrer Mitmenschen nicht als 'wertloses Gewäsch' oder 'dummes Zeug' bezeichnen würden, oder sich die Zeit zum Zuhören ab und zu mal nehmen würden, auch wenn die Freundin, der Bekannte ect. grade nicht mega - super - happy - wie immer drauf sind.

Bis Selbstmörder wirklich zur Tat schreiten, haben sie oft schon eine ganze Litanei an Versuchen hinter sich, das Leben ertragen zu können.
 

Pain

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@ DaJ23 ... es ging nicht darum, ob ihm noch jemand helfen kann oder nicht ... es ging darum nicht 30 Minuten warten zu müssen, sonder schmerzfrei zu gehen. Aber du hast recht, dies ist kein "wie mach ichs am besten thread" ... und das wollte ich daraus auch nicht machen.

@v3da ... es ist NIE die beste Möglichkeit sondern bestenfalls die letzte. Ob die Lösung gut oder schlecht ist wollte ich eigentlich garnicht diskutieren. Nur es ist eben was es ist ... eine Lösung.

... aber gut, ich empfehle es auch keinem, bin ja selber auch gut ohne ausgekommen.
 

Sile

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Man ihr habt Ideen
Erhängen
Erfrieren
Aufschlitzen

Der schnellste, sicherste und schmerzfreieste Weg ist sich von 50 m Fallen zu lassen.
Wenn ich mal was dazu sagen darf.

Ansonsten schwätzt ruhig weiter, ich seh hier keinen Grund, Das Thema ist an verschiedensten Stellen schon mal da gewesen und lässt sich von uns auch glaub ich nicht zu einem Schluss bringen ....
 

nicolecarina

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Wenn der Mensch schon soviel wert auf selbstverwirklichung und selbstbestimmung legt, dann halte ich Selbstmord für eine legitime Möglichkeit.

genau so seh ich das auch und wenns stimmt haben sich die frühen christen in rom reihenweise umgebracht um nicht in der arena zu enden.
ich denke auch, so jemand den entschluss gefasst hat und es auch tut - ganz allein seine sache. und dann finde ich auch sterbehilfe nicht unmoralisch.

denke da aber gerade vor allem an unheilbar kranke leute mit starken schmerzen oder so.

hab von einem fall gehört, die schon schwer beschädigt in die psychiatrische kam und sich dann dort die treppe runterstürzte und seitdem auch noch richtig behindert zu sein scheint. ist die frage, was da dahinter steckt, bzw. wie klug oder feige das ist... keine ahnung, ich finds auch krass keine frage, aber sie wird schon ihren grund haben denke ich.
 

k_c

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an sich gibt es ja kaum einen trifftigen grund sich umzubringen. es gibt fast immer alternativen, die die betroffene person eben nur oft nicht erkennt.
meine mutter ist vor etwa einem halben jahr ertrunken. es ist nicht sicher aber einiges weist auf selbstmord hin. sie hatte einige - vor allem soziale - probleme, die an sich kleinigkeiten waren bzw die sie sich nur eingebildet hatte, aber scheinbar haben sie ihr stark zugesetzt.
wer das bedürfnis hat sich umzubringen ist meist also richtig verzweifelt oder sieht keinen ausweg mehr, mit "erschrecken" wie daj23 sagt hat das wohl überhaupt nichts zu tun.
 

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